desiderium varietatis - permanenter Wunsch nach neuen Bohnen

Diskutiere desiderium varietatis - permanenter Wunsch nach neuen Bohnen im Bohnen und Kaffee Forum im Bereich Rund um die Bohne; Upgraditis bei Bohnen dauert nicht lange, schnell ist man bei den Single Fincas angelangt und der Rest (Exkrementen-Kaffe, Papst Kaffee etc.) sind...

  1. #1 jazzadelic, 27.02.2013
    Zuletzt bearbeitet: 27.02.2013
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    Upgraditis bei Bohnen dauert nicht lange, schnell ist man bei den Single Fincas angelangt und der Rest (Exkrementen-Kaffe, Papst Kaffee etc.) sind eher überflüssige Sonderbarkeiten.

    Bei Bohnen ist es ein anderes Verlangen, es geht nicht um upgraden sondern um dauernde Abwechslung in der Mühle, entweder aus reiner Neugierde, Langweile, Bildungsdurst oder auch getrieben von dem Wunsch, die perfekte Bohne für sich zu entdecken. Diese Probierlust geht in der Regel mit dem Luxusproblem einher, dass man eigentlich immer mehr Espresso Sorten im Haus hat, als man vernünftiger Weise konsumieren kann. Das ändert (zumindest bei mir) aber nichts an dem Verhaltensmuster - sobald ich im "Ich trinke gerade diesen Espresso" Thread eine gute Besprechung lese und die Rösterei einen online Shop anbietet, ist die Bestellung raus.

    Wenn jetzt der Eindruck entstanden ist, dass ich immer 10 Kilo aufwärts lagere, ist das natürlich falsch - aber um die 8 Beutel a 500 Gramm sind es in der Regel schon. Ich lade schon dauernd Freunde zum Verkosten ein, um nichts verkommen zu lassen. Was tun? Oder lieber nix tun und einfach weiter laufen lassen....

    Gruß,
     
  2. #2 Capriccio, 27.02.2013
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    Dem ist nix hinzuzufügen

    Peter
     
  3. #3 leseselli, 27.02.2013
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    Selbst rösten :lol:
    Ich hab zurzeit mind. 20 verschiedene Sorten Rohkaffee da und freu mich auf jede Röstsession.
    Die Menge kann ich ja selbst bestimmen und dann immer was Neues probieren.
     
  4. kenny

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    Hi,

    ich verstehe Dein Problem;-). Ich hab mich auch wieder eingekriegt und finde jetzt besonders spannend, wie sich die gleiche Sorte so im Laufe der Zeit verändert. Nicht selten schmecken mir die letzten Tassen am besten, weil ich den Bezug ausgetüftelt habe oder die Bohnen den optimalen Reifegrad erreicht haben.

    Also, es ist mindestens so spannend, wie neue Sorten zu probieren- relax!

    Lg,
    Kenny
     
  5. #5 jazzadelic, 27.02.2013
    jazzadelic

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    ... na ja, mir ist eigentlich jetzt schon klar, dass ich um das Rösten mittelfristig nicht rumkommen werde, was aber im Ergebnis wohl eher auf eine Ausweitung der Spielwiese Espresso und nicht auf eine Beschränkung hinausläuft. Um mich beim Bohnenkauf zu bremsen, fange ich jetzt mit Rösten an ist ne coole Ansage, die man sich vor Unwissenden (Familienmitglieder eingeschlossen) aber besser verkneifen sollte:roll:.
     
  6. awild

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    :lol::lol::lol:
     
  7. #7 jazzadelic, 27.02.2013
    jazzadelic

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    ...leselli schreibt aber auch, dass er/sie (?) 20 Sorten Rohkaffe zuhause hat. Ist ja auch nicht gerade eine Paradebeispiel für Zurückhaltung und Anspruchslosigkeit bei der Bohnenwahl, aber natürlich sehr sympathisch.

    im Unterschied zum Junkie möchte ich meine Tagesdosis auch nicht dauernd steigern. Ich trinke im Schnitt 3-4 doppelte am Tag, mehr will und kann ich auch nicht. Wenn ich mal verschiedenen Sorten in einer Session vergleiche, trinke ich nie alle Tassen aus, das schaffe ich gar nicht.
    Hier wäre natürlich die Variante 1) sehr bequem...;-)
     
  8. face

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    Ich versteh dein Problem nicht :D Erst bestellen wenn du nur noch für eine oder zwei Wochen was da hast! Sonst wird das Zeug doch auch alt... die interessanten Röster kann man sich ja auch merken oder aufschreiben.
     
  9. #9 Der-Graf, 27.02.2013
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    Welch ein passendes Wort für dieses Phänomen! :mrgreen: Durst auf Espresso, um sich ein eigenes Geschmacksbild zu machen. Und da ja immer die Möglichkeit besteht, dass man woanders noch eine neue Geschmacksnuance findet, oder gar einen besseren Espresso, wird dieser Bildungsdurst wohl nie gänzlich befriedigt werden. Wäre aber irgendwie auch schade, wenn es anders wäre, denn im Endeffekt ist die Suche nach dem perfekten Extrakt aus der besten Bohne doch unser Antrieb, oder? ;)
     
  10. #10 jazzadelic, 27.02.2013
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    @face:
    Das Problem liegt nicht darin, dass ich mir interessante Röster nicht merken kann. Ich versuche nur seit einiger Zeit mein Kaffee Geschmack etwas systematischer zu schulen und weiter zu entwickeln. Wie beim Wein geht dies nur, wenn man sich mit verschiednen Sorten, Anbaugebieten, Röstungen (ja ich weiß, Wein wird nicht geröstet) auseinandersetzt und auch mal was darüber liest. Ein Geschmacksvergleich zB zwischen zwei Äthiopischen Sidamo Bohnen (einmal sonnengetrocknet und einmal gewaschen) funktioniert nur parallel im direkten Vergleich, da das Gehirn nicht in der Lage ist, sich einen Geschmack in seinen Nuancen zu merken. Ergebnis solcher Vergleiche sind dann zwangsläufig viele offene Packungen - ist kein schlimmes Problem, ich leide nicht wirklich:-D.
    Mir ist natürlich klar, dass das jetzt kein normales Trinkverhalten ist und damit auch nicht für jeden verständlich.

    Ergänzung: Der Graf versteht es sehr gut!;-)
     
  11. masaha

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    ohh ich kann Dich so gut verstehen... Mein Sohn fragte neulich mit schiefem Blick, ob ich unter Kontollverlust leide....:oops: :-D
     
  12. #12 domimü, 28.02.2013
    Zuletzt bearbeitet: 28.02.2013
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    Etwas Milderung (preisgünstig) gibt es, wenn du nicht 500g, sondern 250g (oder 125g) Tüten kaufst, sofern sie angeboten werden. Freilich bemühe auch ich mich darum, den Anteil der Portokosten an den Gesamtkosten im erträglichen Rahmen zu halten.

    Selber habe ich momentan 6 Sorten zu Hause und fühle mich dank diesem Thread noch völlig normal.:)

    EDIT: da es weiter später zitiert wurde, ist mir aufgefallen, dass ich die Gesamtkosten erst mal Versandkosten genannt habe...
     
  13. #13 plempel, 28.02.2013
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    Ich finde, es braucht Konstanten im Leben: Bohnensorte, Biergarten, Ehefrau. :-D

    Gruß
    Plempel
     
  14. #14 silverhour, 28.02.2013
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    Manchen reicht der Biergarten als Konstante. Bei allem anderen muß immer wieder mal etwas anderes her :oops:

    So oder so, wo ist das Problem? Gerade das Durchprobieren von unterschiedlichsten Sorten ist einer der ganz großen Spannungen beim Hobby "Espresso".
    Mit etwas Selbstdisziplin gelinkt es sehr gut, nur soviel Bohnen zu bestellen, wie man auch wirklich in unmittelbarer Zukunft verbrauchen möchte und kann (Kiloweise geröstete Bohnen bevorraten tut der Frische auch nicht gut). Sich einfach mal etwas zusammen reißen. Die meisten Röster rösten nach, so daß man auch im nächsten Quartal noch bestellen kann ;-)
    Das Finden der Lieblingsbohne als "Hausmarke" ist natürlich toll, wenn man sie gefunden hat, dann lohnt sich eine zweite Mühle: Eine Mühle mit der "Standardbefüllung" und eine Mühle für die wechselnden Probiersorten. :)
    Selberrösten - keine Frage, die Königsdisziplin beim Espressoprobieren. Durch das Rösten von kleinen Chargen und die Möglichkeit, selber Bohnen zu mischen, eröffnen sich ganz neue Möglichkeiten, Aber es mindert nur den Kauf von interessanten gerösteten Mischungen, es ersetzt ihn nicht: Ab und an will man seinen Gaumen kalibrieren, oder findet einfach etwas interessantes oder hat einfach mal keine Bock oder keine Zeit zum Rösten.

    Grüße, Olli
     
  15. #15 Bonsai-Brummi, 28.02.2013
    Bonsai-Brummi

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    Deretwegen hab ich mir die Bestellerei völlig abgewöhnt:

    Der Stammröster sitzt nah genug, um dort regelmäßig die Vorräte aufzufüllen - darüber hinaus gehört's zur Tourplanung, halbwegs am Weg liegende Röster erst 'raus- und dann heim aufzusuchen und dort ein paar Proben zu ziehen :-D
     
  16. #16 jazzadelic, 26.12.2013
    Zuletzt bearbeitet: 27.12.2013
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    ... das Thema greife ich mal wieder auf.
    In den letzten Monaten habe ich viel gekostet. Ein netter Boardie und ich haben einen kleinen Espressozirkel gegründet, d.h. wir bestellen gemeinsam Bohnen von Spezialitätenröstern bzw. Kleinröstern mit Zugang zu exzellenten Bohnen (durchweg helle Röstungen aus Afrika und Mittelamerika) und tauschen uns darüber aus.


    Macht viel Freude und ich merke, dass ich besser werde, Geschmacksprofile präzise und konstant zu definieren.


    Von meinem ebenfalls immer besser werdenden Stammröster Vits habe ich derzeit einen wirklich gelungenen Panama, Boquete Esmeralda, Geisha / 2013 (helle Espressoröstung) in der Mühle. Exzellent.

    Es gab aber natürlich auch schon Enttäuschungen. Bei afrikanischen Bohnen kamen die geschmacklich eindimensionalen und langweiligeren Röstungen meist aus Kenia, die mE oft zu körperlos und säurebetont schmecken (Merke: Man meide green apple, clear, acidity oder tea als Beschreibung, wenn man bei fruchtigen Bohnen auf Körper und Süße nicht verzichten will).

    Danach geht das Programm wie folgt weiter (neue Bestellungen jucken natürlich schon in den Fingern):

    [​IMG]
     
  17. #17 jazzadelic, 27.12.2013
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    Aus Ruanda hatte ich zuletzt einen tollen Mahembe von 'dieRösterin' aus Österreich. Auf den Mahembe von The Barn bin ich auch schon gespannt.

    Freut mich, wenn Du beim Espressozirkel mitmachst. Ich denke der Kollege (den Du wahrscheinlich schon erraten hast) sieht das nicht anders. Ich schreib Dir einen PN.
    Gruß,

    Mathias
     
  18. Phlo

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    Weiterlaufen lassen. Gemeinsam mit entsprechend affinen Freunden genießen und weiterentwickeln. Egal ob Kaffee, Wein oder sonstige Themen - was will man mehr?
     
  19. Olmo

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    AW: desiderium varietatis - permanenter Wunsch nach neuen Bohnen

    @ jazzadelic
    @ bohnenschorsch

    Hi,

    Euer Kenia - Bashing geht mir dann doch zu weit !
    Ich hätte mir bei der Aufbereitung auch öfters ein " natural " statt ein " fully washed " gewünscht,aber trotzdem gibt es schon Kenianer mit mittlerem Körper, eindeutig zuortbaren
    Fruchtnoten + ausreichender Süße !
    Beispiele dafür wären der " Karatina " von Machhörndl oder der " Ndaroini AA " von Square Mile !
    Beide ganz ausgezeichneter Stoff.
    Meinerseits wird die Suche auch in Kenia fortgesetzt.
    Und daß es das Raritätenzeugs nur für kurze Zeit gibt, kann man auch positiv sehen:
    so gibt es immer etwas Neues zu entdecken !

    LG
    Stefan
     
  20. #20 jazzadelic, 27.12.2013
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    Hi Stefan,

    beide habe ich noch nicht probiert. Natürlich lasse ich mich gerne davon überzeugen, dass der sicherlich zu Recht hochgeschätzte Kenianische Kaffee sich nicht nur für diverse Brühmethoden eignet, sondern bei anderer Verarbeitungswese auch feine Espressoröstungen hervorbringt. Meine rezenten Erfahrungen betreffen Röstungen von The Barn, dieRösterin, PHOENIX BLUE und Murnauer Kaffeerösterei, die ich als Espressoröstung nicht überzeugend gefunden habe. Bohnen aus Kenia sind ja meist "fully washed", was den klaren und säurebetonten Geschmack eher ausbaut.

    Wenn Du auf eine Kenia Röstung mit Potential stößt, immer her damit!
    Gruß
    Mathias
     
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