Erfahrungsbericht Fiorenzato F64 E

Diskutiere Erfahrungsbericht Fiorenzato F64 E im Mühlen Forum im Bereich Maschinen und Technik; Hallo, nach dem ich in den letzten Jahren das KN zur Informationsbeschaffung genutzt habe, hier nun ein Erfahrungsbericht zur Fiorenzato F64E von...

  1. #1 pedalkraft, 30.11.2012
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    Hallo,
    nach dem ich in den letzten Jahren das KN zur Informationsbeschaffung genutzt habe, hier nun ein Erfahrungsbericht zur Fiorenzato F64E von mir. Da es wenig Berichte im deutschsprachigen Raum gibt, hoffe ich, dass dieser dem ein oder anderen bei der Kaufentscheidung hilft.

    Hintergrund/ Kaufentscheidung:
    Die Mühle ist ein Upgrade zur bisher genutzten Eureka MCI, bei der mich im Laufe der Zeit die Timerfunktion (im Boden) und die zum Teil recht starke Klumpenbildung gestört hat. Nach 5 Jahren war der „Lack“endgültig ab und daher musste eine neue Mühle her, die folgende Anforderungen erfüllen sollte:

    • max. 700 EUR
    • Direktmahler ohne Trichter (wie Mazzer oder Quamar)
    • schneller und leiser im Vergleich zur Eureka
    • Mahlgut ohne Klumpen
    Bei diesem Anforderungsprofil ist man recht schnell bei den üblichen Verdächtigen, wie Casadio, Macap M4D oder mit Glück bei einer gebrauchten aus dem 1.000 EUR Segment. Über den Marktplatz bin ich dann über die Fiorenzato F64E gestolpert. Nach diversen Händlerbesuchen hat dann die Fiorenzato aufgrund der Optik das Rennen gegen die Casadio gemacht.

    TechnischeDaten:
    64er flache Mahlscheiben
    350W
    14kg
    ca.61cm hoch
    Im Bild 1 ein Größenvergleich Eureka vs. Fiorenzato

    [​IMG]

    Bedienung:
    Der Mahlgrad wird über einen Drehkranz stufenlos eingestellt. Dies geht recht gut, wobei man den Kranz gegen die Spannung von 3 Federn drehen muss. Mit einer kleinen Markierung auf dem Gehäuse als Referenzpunkt kann man ziemlich schnell unterschiedliche Bohnensorten einstellen.Trotz der Größe der Mühle sind 250g Röstungen kein Problem.
    Einstellung des Timers erfolgt recht simpel über das Touchpad. Im Schnitt benötige ich für 18g im Zweiersieb ca. 9,6s zu vorher 20s bei der Eureka.

    Mit der aktuellen Software lassen sich 3 Bedienmodi einstellen:
    • Standard: Auswahl Touchpanel + Auslösung Mahlvorgang Microschalter
    • Automatic: Auslösung Mahlvorgang direkt über Microschalter
    • Pre-Select: Einer- oder Zweierbezug werden dauerhaft vorbelegt; Auslösung über Microschalter
    Praktische Erfahrung:
    Die Mühle tut das, was sie soll. Sie mahlt schnell, mit wenig Klumpen und Rumgesaue. Habe aktuell einen frischen Malabar in der Mühle, der von vielen hier „gefürchtet“ wird. Im Bild 2 sieht man, dass recht wenig neben der Mühle liegt und das ohne Trichter auf dem Siebträger.
    Eine Mahlgradveränderung stellt sich nach ca. 3g ein.

    [​IMG]

    Und der Geschmack?
    Das ist sicherlich eine spannende Frage. Ja, ich konnte im direkten Vergleich zur Eureka einen Unterschied feststellen. Der mit der Fiorenzato gemahlene „Mauro Prestige“ hatte deutlich mehr Körper. Ich glaube, ich habe mir mit der neuen Mühle einfach mehr Mühe gegeben, den optimalen Mahlgrad zu finden. Hinzu kommt sicherlich die extrem gute Reproduzierbarkeit. Ich mahle jetzt deutlich feiner und mit der Timerfunktion landet dann auch die gewünschte Menge Pulver im Sieb.
    (An dieser Stelle bitte nicht falsch verstehen. Die Eureka ist in ihrer Klasse eine sehr gute Mühle und man kann auch mit dieser super fein Mahlen)

    Fazit:
    Wer Platz hat und auf Gastromühlen steht macht mit der Fiorenzato nichts verkehrt. Bezüglich Mahlgut und Streuung absolut spitze, zumindest was ich während meiner Findungsphase live sehen konnte.
    Verarbeitung ist italienisch gut und mit etwas mehr liebe fürs Detail könnte man noch etwas rausholen.

    Fragen,soweit ich es kann, beantworte ich gerne.


    Gruß
    Frank

    P.S. Ich glaube ich brauche nun eine größere Espressomaschine.
     
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  2. 6.638

    6.638 Gast

    AW: Erfahrungsbericht Fiorenzato F64 E

    Hallo Frank,

    schöne Beschreibung der Mühle. Wenn dir die Kaffeemaschine jetzt zu klein erscheint ,so kannst du ein Hopperdowngrade machen - der Quamar Hopper passt perfekt ;-)
     
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  3. #3 Martinpresso, 02.12.2012
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    AW: Erfahrungsbericht Fiorenzato F64 E

    @pedalkraft: Moin :). Dann mal direkt ne Frage von mir. Es soll eine Mühle in ähnlichem Preissegment für mich werden. Warum hast Du den Trichter nicht haben wollen? Hast Du vergleichbare Mühlen, die für Dich auch interessant waren mal ausprobieren können?
    Schönen Sonntag!

    Martin
     
  4. #4 pedalkraft, 02.12.2012
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    AW: Erfahrungsbericht Fiorenzato F64 E

    Hallo Martin,
    bei den Trichter Mühlen hat mich die Optik gestört. Das sah mit immer sehr wuchtig aus. Bei meinen Händlerbesuchen habe ich dann die Mazzer und die Quamar ausprobiert. Die Mazzer ist sehr langsam und aus meiner Sicht zu teuer. Die Quamar war schneller, Mahlgut ok, aber die vielen Folientasten auf dem Deckel....

    Danach blieb nur noch die Macap M4D und die Casadio übrig. Die Macap hatte bei der Vorführung doch einiges an Klumpen produziert und wie aus meinem Bericht ersichtlich, bin ich da vorgeschädigt. Ich bin dann bei der Fiorenzato gelandet und ich kann den Bericht von Angelo bestätigen. Aktuell ist die Nano eingeführt worden, die etwas kleiner ist aber das gleiche Konzept hat. Die ersten Bestellung sind ja raus und daher sollte aus bald Berichte geben.

    Bei mir hat die Findungsphase auch lange gedauert und sich Sachen mal live anzuschauen ist etwas aufwendiger, hat mich aber vor "Fehlkäufen" bewahrt.

    Viele Grüße

    Frank
     
  5. #5 LUPO.2000, 04.12.2012
    LUPO.2000

    LUPO.2000 Gast

    AW: Erfahrungsbericht Fiorenzato F64 E

    Hallo Frank,
    vielen Dank für den Bericht!
    Bin auch gerade im Begriff mir eine neue Mühle kaufen zu wollen. Somit bin ich in ähnlicher Situation gelandet.
    Macap M4D, Casadio Istantaneo (die man aber scheinbar z.Z. gar nicht erwerben kann), oder aber eine Fiorenzato, wobei mir hier eine F4E Nano angeboten wurde.
    Da diese aber von der Geschwindigkeit her bei der Mazzer Mini E liegt, bin ich bei meinen Recherchen auf die F64E gestoßen. Um so glücklicher war ich, Deinen Bericht zu finden.

    Kannst Du schon etwas zum Totraum sagen? Und wie sieht es mit der Programmierung/Menü-Führung aus. Die deutsche Übersetzung soll wohl eine Katastrophe sein.

    Viele Grüße, Lu
     
  6. #6 pedalkraft, 04.12.2012
    Zuletzt bearbeitet: 04.12.2012
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    AW: Erfahrungsbericht Fiorenzato F64 E

    Hallo Lu,
    danke für Deine Antwort. Auf die Frage mit dem Totraum hatte ich schon gewartet (im positiven Sinne). Da ich aus dem Bohnenbehälter mahle und nicht abwiege, definiere ich den Totraum wie folgt für mich: Mahlgut, welches gemahlen in der Kammer verbleibt und dann mit dem nächsten Bezug rauskommt.

    Dazu habe ich alle ganzen Bohnen entfernt und die Mühle leergemahlen. Es kommen genau 3g raus. Da ich fast immer das 2er Sieb mit min. 18g nutze, habe ich also ca. 17% altes Mehl im Siebträger. Meine 1er Taste ist so belegt, dass genau diese Menge gemahlen wird. Wird die Mühle mehr als 24h nicht benutz, mahle ich diese Menge und entsorge diese. Damit kann ich mit meinem Anspruch nach frisch gemahlenem Espresso leben.

    (Für das 1er Sieb sieht die Welt natürlich anders aus, dann hat man bei 7g schon...43% alte Mehl.)

    Beim Reinigen ist mir aufgefallen, dass ich dann noch ca. 1g an Ablagerungen an den Mahlscheiben finde.

    Zum Menu: Meine Mühle hat Produktionsdatum Anfang November, quasi direkt vom Band. Es war eine recht gute Anleitung dabei, die sich insbesondere im Englischen sehr gut liest. Die Einstellung geht echt sehr leicht, die ein oder andere Übersetzung ist im deutschen schräg. Timerzeiten sind innerhalb von 30 sec. angepasst.

    Hoffe, dass hilft Dir weiter.

    Gruß
    Frank
     
  7. #7 pedalkraft, 18.12.2012
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    AW: Erfahrungsbericht Fiorenzato F64 E

    Hallo,
    so, kurzes Update.

    Die Mühle leistet nach wie vor super Dienste. Insbesondere bei hohem Durchsatz bei Familenbesuch spielt sie die volle Stärke aus. Bisher habe ich kaum Abweichungen bei der Mahlmenge feststellen können, auch bei niedrigem Füllstand des Bohnenbehälter nicht.

    Zeit für 18g liegt im Schnitt bei 9,6s. Streuung ist nach wie vor kaum vorhanden.

    In Anbetracht der nun auch ersten Berichte zur kleineren Nano scheint mal wieder etwas Bewegung im Mühlenmarkt zu kommen.
    Gruß
    Frank
     
  8. #8 espressionistin, 18.12.2012
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    AW: Erfahrungsbericht Fiorenzato F64 E

    Hallo Frank,

    Ich häng mich hier gleich mal mit ner Frage dran, hab seit gestern auch die F64E (cooles Teil, Bericht folgt :cool:) und hab mich jetzt durch lauter Spielerei in einen Modus geswitcht, bei dem der Bezug sofort startet, wenn man die Timertasten betätigt. also ohne den Microschalter zu drücken. Kannst du mir sagen, wie ich die o.g. Bedienmodi auswähle? So, wie ich es aus der Beschreibung interpretiert habe, gehts nicht... :-(

    Darf ich fragen, welche Software-Version du hast?
     
  9. #9 pedalkraft, 18.12.2012
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    AW: Erfahrungsbericht Fiorenzato F64 E

    Hallo Sabine,
    hatte mich schon gefragt, welche Mühle es wird, nachdem die Mazzer im Marktplatz war.

    Meine Firmware endet mit Ziffer 9.

    Nach dem Einschalten erscheint Fiorenzato Ver. 4.0.9. Sobald die Schrift verschwindet gleichzeitig Taste 1&2 für ca 6s drücken. Dann landet man in dem angesprochenen Modus. In meiner Anleitung ist es beschrieben. Es gibt dazu auch ein Video im Netz.

    Hoffe, dass bringt Dich weiter.

    Gruss
    Frank
     
  10. #10 espressionistin, 18.12.2012
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    AW: Erfahrungsbericht Fiorenzato F64 E

    Hallo Frank,

    dann haben wir schonmal die gleiche Softwareversion.

    Danke für den Hinweis aufs Video, hab´s gefunden. Dann lag ich doch gar nicht so falsch, hatte den Punkt in der Anleitung zwar gefunden aber bei mir passiert da gar nix, drum dachte ich, ich hätte es nicht begriffen. Hab´s aber anscheinend doch richtig gemacht. Vermutlich geht´s grad nicht weil ich den Microschalter deaktiviert hab. Hab mal meinen Händler (Imprezza) angemailt, er schaut morgen mal nach.

    Zur Mazzer: ja, die Fio war schuld :-D. Finde die einfach sehr gelungen und es war mal Zeit für was neues. Schneller als die Mazzer sollte es auch sein und am Trichter hab ich mich auch ein wenig satt gesehen. Drum der Wechsel.
     
  11. #11 espressionistin, 18.12.2012
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    AW: Erfahrungsbericht Fiorenzato F64 E

    Ich habs!

    Den Microschalter kann man komplett deaktivieren, indem man die 2er-Taste so lange (gaaaanz lange) gedrückt hält, bis sie 6 mal gepiept hat (dauert zwischen den Pieps jeweils etliche Sekunden und die Anzeige wechselt in der Zeit regelmäßig zwischen der Mahlzeit-Einstellung und der Anzahl der bezogenen Kaffees). Dann erscheint ein Menüpunkt "Ignore Micro-Switch", Auswahl über Taste 1 oder 2 (Ja/nein).

    Anschließend 2erTaste drücken, dann könnte man noch das im Display angezeigte Label (Standard: Fiorenzato) programmieren, also bei gelabelten Geräten z.B. Astoria, SAB usw. Weiter über die 2er Taste aus dem Menü rausklicken.

    Nicht, dass man es täglich braucht, aber ich dachte, ich schreib´s mal nieder, falls auch mal wer das Problem hat. :)

    Jetzt gehen übrigens auch wieder die Bedienmodi..
     
  12. #12 pedalkraft, 18.12.2012
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    AW: Erfahrungsbericht Fiorenzato F64 E

    Hallo Sabine,
    danke für den Tip und viel Spass mit der Mühle.

    Frank
     
  13. #13 Biscarrosse, 18.12.2012
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    AW: Erfahrungsbericht Fiorenzato F64 E

    Bin aufgrund dieses Threads auf die Mühle aufmerksam geworden und habe heute bestellt! Ausschlaggebend war ein Video von der F64E. Verglichen mit dem Video von Espresso TV, wo die Macap M7D, M4D und Mazzer mini gezeigt wurden, entsprach die Fiorezanto mindestens der M7D, so mein subjektiver Eindruck, jedoch zum Preis der beiden kleinen Mühlen.
    Ich denke, ich werde mit der Mühle zufrieden sein - habe auch keinen Vergleich, da es die erste Mühle ist ;-)
     
  14. #14 pedalkraft, 18.12.2012
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    AW: Erfahrungsbericht Fiorenzato F64 E

    Die Fiorenzato ist ein super Einstieg. Gastro feeling inklusive.

    Gruss
    Frank
     
  15. #15 espressionistin, 18.12.2012
    Zuletzt bearbeitet: 19.12.2012
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    AW: Erfahrungsbericht Fiorenzato F64 E

    Wo wir grad beim Thema sind, schreib ich vielleicht grad mal auf, was mir so im Vergleich der Mazzer mini E/A (analoges Modell) mit der Fiorenzato einfällt. Nachdem die Mazzer erst seit Freitag weg ist, sind die Erinnerungen noch frisch vorhanden, wenn auch Langzeiterfahrungen mit der Fio fehlen.

    Ich fang mal oben an:

    Hopper:

    In der Serienausstattung riesengroß, wer Platz hat, kein Problem, ansonsten kann man auf den kleinen Hopper der Quamar M80E ausweichen, passt wunderbar.
    Der Hopper (auch der der Quamar) ist aber um einiges besser verarbeitet als der der Mazzer, der Schieber ist stabiler, die Kanten sind sauber abgeschliffen, der Kunststoff ist einen Ticken stabiler. Auch die "Fächer", in denen sich bei der Mazzer gern Bohnen im Hopper verfangen, fehlen zu Gunsten eines "klassischen" Umwerfschutzes.
    In meinen Augen ein Pluspunkt für die Fio.

    Mahlkranz:

    Der Mahlkranz ist etwas breiter als der der Mazzer, dafür ist der Griff zum Verstellen etwas kürzer, ansonsten geben sich die beiden nicht viel. Die Technik ist identisch (oberer Mahlscheibenträger wird von einem federgelagerten, mit dem Gehäuse verschraubten Mahlkranz gehalten), die Verstellung erfolgt stufenlos durch direktes Schrauben am Mahlkranz.
    Die Mahlgradverstellung geht bei der Fio minimal leichter, dies kann aber auch an einem frisch gefetteten Gewinde liegen.
    Ich würde sagen, hier steht´s unentschieden.

    Gehäuse:

    Die Gehäuse beider Mühlen sind sehr massiv, sehr gut verarbeitet, nichts wackelt, keine scharfen Kanten.
    Der Kunststoffvorbau der Fio ist etwas einfacher als der massive Edelstahltrichter, die Kunststoff-Kante am Übergang zum Gehäuse nicht ganz perfekt abgeschlossen, das Label auf der Rückseite mit einfachen Kreuzschlitz-Schrauben befestigt, so dass unterm Strich in Sachen "Finish" ganz leicht die Mazzer vorne ist.

    Details:

    Der Einschalter der Mazzer ist leichter zu bedienen als der der Fiorenzato, die Siebträgergabeln sind beide sauber gearbeitet, die Mehlauffangschale der Mazzer ist sehr intelligent unter die Mühle geclippt, der von der Fiorenzato liegt nur lose drunter und verrutscht gern.

    Geräusch:

    Der Sound bei beiden Mühlen ist ähnlich, die Lautstärke auch, aber der Ton der Fiorenzato etwas dunkler und daher angenehmer in meinen Ohren. An das Piepsen der Menüführung muss man sich allerdings gewöhnen, aber zum Glück macht man die Einstellungen ja nicht 5 mal am Tag.

    Handling:

    Zum Mahlgut kann ich noch gar nix sagen, bin immer noch am Einstellen.

    Insgesamt hat Frank es ja schon sehr gut beschrieben, bleibt im Vergleich zur Mazzer nur festzuhalten, dass die Fiorenzato ermöglicht, je nach persönlicher Vorliebe die Timer-Funktionen der Mazzer mini A oder B auszuwählen. Also entweder Auslösung über Microschalter an der ST-Halterung oder durch Druck auf die Timer-Tasten unterhalb des Displays. Bei Mazzer gibts nur entweder-oder.
    Ein ganz klarer Punkt für die Fio.

    Ebenso ist der digitale Timer der Fio genauer einzustellen als die Schraube der analogen Mazzer, wer freilich nicht so viel Elektronik mag, sollte zusehen, sich noch eine alte Mazzer zu angeln. Für die neuen Mazzer gilt dies natürlich nicht mehr.

    Ein weiterer Vorteil der Fio beim Timer ist, dass jederzeit ein Abbruch der Timerfunktion (durch Drücken der manuell-Taste) möglich ist. dies bietet die Mazzer nicht, hier hilft nur ausschalten, wenn man bspw. die falsche Mengentaste erwischt hat.
    Punktgenaues Nachmahlen ist bei der Mazzer (aufgrund der Geschwindigkeit) um einiges einfacher. Apropos Geschwindigkeit, die Fio braucht 5,4 sek für mein 1er, die Mazzer hat ca 11 sek. benötigt.
    Punkt für die Fio, wie ich finde.
    Eine zeitliche Begrenzung des Timers wie bei der (analogen) Mazzer habe ich noch nicht rausgefunden, habe bei 200 Sekunden aufgehört, hochzublättern.

    Die Menüführung ist eigentlich sehr intuitiv, auch wenn es Funktionen gibt die in der Anleitung nicht drinstehen und man manchmal in der Mäusekino-Sackgasse landet (s.o.). Zumal die Übersetzung Italienisch->Deutsch sehr frei ist :)

    Unterm Strich kann ich nach 24 Stunden Fiorenzato festhalten, dass die Mühle in allen Punkten meine Wünsche erfüllt, sie hat definitv Gastrofeeling und braucht Platz aber sie ist für meinen Geschmack schön und funktional.
    Wenn die Mazzer in Sachen Perfektion bei der Verarbeitung 100% erreicht (mit Ausnahme des Hoppers) liegt die Fiorenzato vielleicht bei 95%, wer damit leben kann, ist mit dieser Mühle bestens bedient.
    Zumal ich die Fiorenzato aus genannten Gründen beim Handling vorne sehe.
     
  16. #16 Bialettine.., 19.12.2012
    Bialettine..

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    AW: Erfahrungsbericht Fiorenzato F64 E

    +1 :)

    Und ich war ebenso gespannt, wie du die "Kleine" unter deinen Hängeschrank zimmerst.

    P.S.: Danke für den Bericht und etwaige Fotos deiner Neuanschaffung!
     
  17. 6.638

    6.638 Gast

    AW: Erfahrungsbericht Fiorenzato F64 E

    Bei der Mazzer gab oder gibt es doch das Problem mit maximalen Mahldauer ...? Was bietet die Fio da an ?
     
  18. #18 espressionistin, 19.12.2012
    Zuletzt bearbeitet: 19.12.2012
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    Hier bleibt auch nix verborgen... :mrgreen:

    Jaa, Hängeschrank ist das Thema, weswegen ich euch bislang Bilder vorenthalten hab...aber sieh selbst:
    [​IMG]

    Es ist tatsächlich auch mit dem Quamar- Hopper noch ein verflixter Millimeter(!) zu hoch. Ein Millimeter. Seufz.

    Unten an der Hopperaufnahme sind noch zwei Nasen, die ich wegschmirgeln könnte. Dann hätte ich 2 mm gewonnen, weil der Hopper noch etwas reinrutschen würde. Allerdings werd ich es jetzt so machen, dass oben 1-2 cm vom Hopper wegkommen, damit ich den Deckel draufmachen kann und es damit nicht so arg gepresst aussieht.
    Schätze am Wochenende werden wir das angehen, dann gibt's auch noch vernünftige Bilder.

    Edit: ach so, falls es jemand wissen will: die Mühle ist mit Quamar-Hopper exakt 48 cm groß.
    (Mein Hängeschrank...richtig: 47,9 cm :))
     
  19. #19 espressionistin, 19.12.2012
    Zuletzt bearbeitet: 19.12.2012
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    AW: Erfahrungsbericht Fiorenzato F64 E

    Hab mal geschaut, hab bei 200 Sek. bei der Einertaste aufgehört, scheint aber definitv mehr als ausreichend zu sein. 200 Sek. klingt mir schon nach leichter Überdosierung.

    Habe es oben der Übersicht halber mal ergänzt, ist ein wichtiger Punkt finde ich.
     
  20. #20 espressionistin, 22.12.2012
    Zuletzt bearbeitet: 29.12.2012
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    AW: Erfahrungsbericht Fiorenzato F64 E

    So, der beste aller Ehemänner hat gebastelt (miitels Trennscheibe an der Bohrmaschine), jetzt passt die Höhe:

    [​IMG]


    [​IMG]

    Der Timer auf dem Radio gehört zur Max, da muss noch mal ein besserer Platz her.

    Ansonsten ist mir nach diversen Mahlungen aufgefallen:

    - Das Mahlgradverstellen mit laufendem Motor ist schwierig, weil man immer eine Hand braucht, um den ST festzuhalten, das war bei der Mazzer einfacher. Muss muss also entweder in eine Kanne mahlen oder das Mehl aufs Blech lassen. Man braucht nämlich eigentlich beide Hände, weil man die Mühle am besten gegenhält.

    - Schnell macht Spaß

    - Das Mahlgut scheint sehr homogen zu sein, weil ich selbst mit kleinen Mengen wie 8 g im Einer einen hervorragenden Espresso zustande kriege (der Puck ist freilich ein Matschhaufen), bei allen anderen Mühlen hatte ich da bislang mit Channeling zu kämpfen.
    Kann mir dies Phänomen nur mit Homogenität erklären.
    Edit: nachdem ich jetzt gelernt hab, dass Espressopulver inhomogen im Sinne einer gestreuten Partikelgrößenverteilung sein soll, behaupte ich das Gegenteil und sage einfach, sie hat eine gute Partikelgrößenverteilung :)
     
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