Eigentlich ist es egal, wie gut der Kaffee ist oder ?

AW: Eigentlich ist es egal, wie gut der Kaffee ist oder ?

seit meiner ersten machine und ein paar tagen im kaffee-netz ist der anspruch auch bei mir enorm gestiegen. es fällt schwer, woanders mit genuss kaffee zu trinken. hier in bochum z.b. geht es nur noch bei roestart und herrn avolio am nordring, das ist schon alles echt krass.

es gab zeiten vor 20 jahren, da habe ich mich nachmittags immer diebisch auf einen starken nescafe auf koh samui (insel in thailand) gefreut aber das könnte ich auch heute noch, wenn es nichts anderes gibt.

 

AW: Eigentlich ist es egal, wie gut der Kaffee ist oder ?

Kaffee hat eben genügend andere Funktionen als dass den Leuten der Geschmack wichtig wäre: Wachmacher, kleine Mahlzeit zwischendurch (Latte Decaf Frappu...), Anlass Pläuschchen etc, sehen und gesehen werden etc pp.

Ich fand Kaffee immer "cool" und als es bei uns in der Stadt dan auch noch Kaffee "To Go" gab, war das der Knaller. Irgendwann habe ich dann aber gemerkt, was wie wo schmeckt und was nicht. Nach nem Umweg über eine MyCup habe ich dann aber auch schon das Kaffeenetz gefunden und *ausvorbeinurnochQualitätskaffee*.
Mancher kommt nie drauf und dann bleibt es eben bei oben Genanntem.

 

AW: Eigentlich ist es egal, wie gut der Kaffee ist oder ?

Ich habe eine Sache mit Erschrecken festgestellt,...
und da kann ich noch nicht einmal auf Andere zeigen!

Seit ich stolzer Besitzer von Silvia bin - und häufiger Gast in dieser Runde - haben sich meine Geschmacksnerven gewaltig sensibilisiert...

Dazu eine kleine Geschichte:
Ich habe meine kleine, tüchtige, LaPavoni (ST, Gewicht 5kg) vor 2 Wochen mit ins Büro genommen. Sie tat vor Silvia 10 Jahre tapfer ihren Dienst. Wurde in dieser Zeit 1x entkalkt oops und niemals nach dem Dampfbezug entlüftet! oops:)
Das war keine böse Absicht - ich wußte es damals einfach nicht besser!

Nun aber zum Eigentlichen:
10 Jahre lang füllte ich mein, bis vor kurzer Zeit, heiß-geliebtes Lavazza-D'ORO-Pulver,..., in die Maschine - und war selig, wenn die ca. 50ml bei einem Dopio in geschätzten 5 Sekunden aus dem Siebträger schossen! :shock:

Was soll ich sagen,...
ich mache es im Büro nun genauso (mit meiner letzten Dose Lavazza-D'ORO-Pulver) - und ich kann es kaum mehr trinken!!!

Wie konnte ich 10 Jahre lang nur zufrieden mit dieser Plörre sein?! :roll:

Gruß von einem um eine grundlegende Erfahrung reicheren,

Erik

 

Im Ländle, wo man saurem Wein Sprudel beimischt...

... beschwerst Du Dich über Kaffeebanausen ;-) Ich trinke in aller Regel, was mir bei Bekannten oder in Läden vorgesetzt wird & freue mich dann wieder auf Kaffees von meiner LC Junior.

 

AW: Im Ländle, wo man saurem Wein Sprudel beimischt...

kaffeebanausen würde ich nicht sagen, eher menschen die es nicht besser wissen/kennen...vor meinem ersten ST hab ich auch so manches getrunken, was ich heute nicht mal mehr ansehen würde.

 

AW: Im Ländle, wo man saurem Wein Sprudel beimischt...

Vollkommen richtig! Die meisten Leute wissen es einfach nicht besser.

Der landläufigen Meinung nach
- ist Espresso extrem stark und bitter (--> deshalb ist es notwendig, tonnenweise Zucker reinzuschütten), die Tasse muss zudem randvoll sein
- besteht Cappuccino aus wässrigem Milchkaffee, auf dem ein riesengroßer Haufen Schlagsahne, garniert mit Schoko- und Zimtpulver samt Waffel sein muss...

 

AW: Eigentlich ist es egal, wie gut der Kaffee ist oder ?

sehr viele gastronomen beantworten deine ausgangsfrage mit "ja". meiner meinung nach allerdings ein fehler! sicherlich spielt es für 95% der kundschaft keine rolle wie der kaffee/espresso schmeckt. Zum Teil weil sie gar nicht wissen wie kaffee schmecken kann, sprich sie kennen es nicht anders, zum Teil auch weil man mit Karamellsoße und/oder einem halben liter bitter-gekochter milch sowieso wenig vom kaffee schmeckt...
Allerdings holt man mit den 5% der Kundschaft, die wert auf einen guten kaffee legen, den differenzbetrag zwischen "gutem" und "schlechtem" kaffee mehr als wieder rein...

 

AW: Eigentlich ist es egal, wie gut der Kaffee ist oder ?

Moin,

so sehe ich das auch. Ähnliches Beispiel: Wie viele Menschen kippen sich Wein aus Tetrapacks hinter die Binde uns sind damit glücklich? Auch diese wissen z.T. nicht, wie richtiger Wein schmecken kann. Da gibt es noch unzählige weitere Beispiele. Kaffee ist nur ein kleiner Bereich.

Gruß,
Volker

 

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Was ist daran traurig?
Gourmet vs. Lifestyle.

Wer sehen und gesehen werden will, dazu lässig mit dem Audi-Schlüssel spielen und das Hip-Getränk der Saison in der Hand haben will, dem ist es wurscht, wie die Plörre schmeckt. Schließlich geht es nicht um den Kaffee....

Wer einfach nur einen leckeren Kaffee und Espresso genießen will, dem ist es egal ob der Laden in der MAX gelobt wird oder ob die Inneneinrichtung der letzte Schrei ist....

 

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Hallo zusammen,

es ist doch allgemein mit Genuss immer das Gleiche: Ob nun Kaffee, Wein, Cognac oder mit Essen.

Was in manchen Restaurants aufgetischt wird, ist weit weg vom guten Geschmack, die Leute essens trotzdem, weil es eben zur Ernährung gehört. Essen um zu funktionieren. Ein Genuss ist es bei weitem nicht.

Die Kombination aus Wein, Essen und Kaffee oder anderen Kombis ist dann noch der Höhepunkt des Genuss' aber viele wissen nicht mal mehr wie man es kombinierten sollte.

Lifestyle hat viel Genuss eingebüßt... und oft wird Genuss zu Lifestyle gemacht und somit zum Massenprodukt. Genuss hat aber viel mit Inidividualsimus zu tun, oder? Denn Genuss ist Geschmack und Geschmack ist individuell...

Ich kenne Amerikaner die immer sagten in Europa, besonders in D, CH, A und I bekommt man den besten Kaffee und keine so Plörre wie in den USA. Aber als ich neulich wieder darüber sprach mit einem, sagte der: "Ihr werdet immer mehr ameriknisch, das merkt man am Kaffee" und er meinte damit die vielen Coffee to go Läden...

Gruß Steve

 

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kurioserweise sind es meist genau die Leute, die sich für 5,60€ einen halbliter Becher CaffeeOleLatteDecaffCaramelToppingmitCrunchies kaufen und einen komisch anschauen, wenn man ihnen sagt, dass man 15€ für nen Kilo Bohnen bezahlt.... :roll:

 

AW: Eigentlich ist es egal, wie gut der Kaffee ist oder ?

Grundsätzlich muss man eben zwei Arten von Coffee Shops unterscheiden:

Die "ToGo-Bude" à la Starb*** bei der es auf den Lifestyle ankommt, sprich das Sehen und Gesehen werden, das sich entspannen und das freie W-Lan. Diese Läden sind meist kommerziell recht erfolgreich und decken damit den Geschmack der Massen ab (ob einem das nun gefällt oder nicht).

Als zweite Sorte gibt es dann die "Kaffeespezialitätenläden", die sich um perfekte Zubereitung, hohe Qualität der Ausgangsprodukte und im besten Fall auch um ein hochwertiges Ambiente bemühen. Hier wird sich aber nicht die Masse der Kunden einfinden.

In der Gastronomie ist es genauso: das Systemrestaurant vs. dem Sternetempel.

Beide haben ihre Berechtigung, beide finden ihr Klientel, wer betriebswirtschaftlich erfolgreicher arbeitet, lasse ich hier mal bewusst offen.

Klar muss man sich doch über eines sein: jeder Kaffeeshop-Betreiber muss betriebswirtschaftlich erfolgreich arbeiten, sonst kann er seinen Laden schnell wieder schließen. In Schönheit zu sterben kann sich keiner leisten.

Johannes