Cunil el cafe tranquilo - Ein erster erfahrungsbericht

Diskutiere Cunil el cafe tranquilo - Ein erster erfahrungsbericht im Mühlen Forum im Bereich Maschinen und Technik; Hallo, nach reiflicher Überlegung habe ich es gewagt und mir nach Weihnachten die o.g. Mühle bei espressoxxl bestellt. Da ich hier im Board...

  1. #1 Barista, 04.03.2005
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    Hallo,


    nach reiflicher Überlegung habe ich es gewagt und mir nach Weihnachten die o.g. Mühle bei espressoxxl bestellt.
    Da ich hier im Board noch keine richtigen Erfahrungsberichte gefunden habe, will ich mal von meinen ersten Wochen berichten.


    Zur Kaufentscheidung:
    Bekommen habe ich die Mühle für € 239,00 im Angebot. Zu dieser Zeit war meiner Meinung nach nichts vergleichbares mit Timer zu bekommen.
    Meine Traummühle (na ja, die Mazzer halt) liegt im Schnitt zwischen 500 und 600 Euro, d.h. ist mehr als doppelt so teuer. Da war auch bei mir die Schmerzgrenze überschritten.
    Die Grinta mit Timer konnte ich noch nirgendwo ansehen und habe (im Gegensatz zur Oskar aus gleichem Haus) auch noch keine begeisterten Berichte über sie gelesen.
    Meine Livia reagiert recht empfindlich auf die Kaffeemenge. Insofern war der Timer absolut ein Argument, da ich mit der alten Mühle (Isomac Professionale) doch immer ein wenig Probleme hatte, die Mahlmenge genau abzuschätzen. Meist war es dann doch zuviel und ich habe halt etwas fester getampert um das Mehl reinzuquetschen. Den Rest könnt ihr euch ja denken.


    Nun zur Cunil:
    Der Bohnenbehälter ist aus Kunststoff und wird einfach mittels zweier Schrauben auf der Mühle fixiert. Er hat einen kleinen Schieber, mit dem man die Behälter unten verschließen und dann abnehmen kann, damit ggf. die Bohnen auch mal gewechselt werden können. Ich habe es einmal probiert und es funktionierte problemlos und ohne Schweinerei, d.h. es fielen keine Bohnen herunter.
    Den Timer stellt man mittels einens kleinen Schraubenziehers auf der linken Seite der Mühle ein. Ist ein bißchen umständlich, da man die Mühle hierzu meist ein wenig drehen muß, damit man drankommt. Ein zufälliges Verstellen des Timers ist aber dadurch ausgeschlossen. Es gibt nur einen Timer, d.h. beim Doppelsieb müsste man zweimal mahlen. Ob die Menge dann stimmt weiß ich nicht, da ich nie das Zweiersieb benutze. Die Einstellung ist ein wenig Fummelei aber ohne größere Probleme machbar.
    Etwas Nachteilig finde ich, daß man den Timer nicht mehr umgehen kann. Vielleicht hat aber Luciano hierzu einen Tipp.

    Die Mühle mahlt dann in den großen Trichter (aus Kunststoff, dazu später noch etwas) und das Kaffeemehl fällt in den Siebträger darunter. Die Ablage für den Siebträger ist nicht ganz optimal positioniert. Meist halte ich den Siebträger etwas höher, dann ist das aber eine sehr saubere Sache.

    Die timergesteuerte Mahlmenge bleibt relativ konstant, solange nicht zu wenig Bohnen im Trichter sind, d.h. hier sollte man ein wenig drauf achten, den Füllstand nicht zu tief sinken zu lassen.

    Ein Nachteil der Mühle ist meiner Meinung nach der Trichter aus Kunststoff. Wenn man den Deckel abhebt, sieht man, dass recht viel Kaffeepulver wegen der Aufladung (im Siebträger habe ich aber keinerlei Probleme mit statisch aufgeladenem Pulver!) darin kleben bleibt. Das kann dazu führen, daß bei einem Mahlvorgang auch mal zuviel kommt (so eine Art Lawineneffekt) und der nächste Mahlvorgang etwas zu wenig ergibt (weil dann wieder mehr im Trichter hängen bleibt). Dies war aber alles in einem Rahmen, der in meinem Fall die jeweilige Qualität des Espresso nicht beeinträchtigte (also innerhalb der Toleranzgrenze meiner Livia). Hier wäre ein ein anderes Prinzip (kleiner Schacht oder vielleicht ein Trichter aus einem Material, das sich nicht so auflädt) die bessere Lösung.
    Der Mahlgrad lässt sich sehr einfach und auch fein genug einstellen. Die feinsten Einstellung brauche man nicht, da die meisten Espressomaschinen keine 100 bar Pumpendruck erzeugen.:)
    Der Mahlvorgang geht schnell und die Mühle ist so kraftvoll, dass das recht unangestrengt wirkt. Trotz des Namens ist die Cunil aber kein übermäßiger Leisetreter.
    Die Konstruktion und Verarbeitung ist einfach aber gut und wer auf Chrom oder Edelstahl verzichten kann, ist mit dem Gerät sicher gut bedient.


    Fazit:
    Die neue Mühle hat bei mir auf jeden Fall zu einem bessern Kaffee und einer konstanteren Qualität geführt. Ob man den Timer braucht, muß jeder selbst entscheiden. Die Mazzer ist sicher besser verarbeitet und perfekter, der Preis aber auch entsprechend hoch.
    Ich würde mir die Cunil wieder kaufen!

    Ach ja, hier der Link zur Mühle:
    Cunil-Mühle
     
  2. #2 la_fusch, 05.03.2005
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    Hallo Barista,

    ich benutze die Muehle auch, zwar in der 110 Volt Version, was aber keinen Unterschied im Endergebnis macht. Als Schwachpunkte der Muehle wuerde ich ebenfalls den Kunststofftrichter und die nicht weit genug zum Muehlengehauese reichende Siebtraegerablage bezeichnen.
    Beim Trichter halte ich es momentan noch so, dass ich den gesamten Trichter und den Mahlschacht mit einem Pinsel nach jedem Mahlvorgang saeubere und das Espressomehl in den Siebtraeger befoerdere. Das hat den Vorteil, dass praktisch keine altes Mehl in der Muehle verbleibt.
    Ich werde demnaechst mal probieren ob sich nicht ein nach unten gerichtetes Abweiserblech an einer der beiden Trichterschrauben befestigen laesst. Dadurch wuerde das Mehl die Trichterwand gar nicht mehr treffen.
    Den Schieber zum Verschliessen des Bohnenbehaelters habe ich entfernt, weil durch das kantige Design der Bohneneinfuelloeffnung immer Bohnen unter den Raendern des Schiebers steckenbleiben. Der Bohneneinlass wurde uebrigens auf Coffeegeek lange diskutiert. Es gibt dort interessante Versionen fuer einen verbesserten Einlass.
    Ich hatte die Muehle gebraucht (war praktisch neu) fuer 179 $ erstanden. Bei diesem Preis sind die kleinen Schwaechen gut zu verzeihen. Neu kostet die Muehle hier in den USA komplett mit Versand auch nur 235 $.
    Die Demokas kann man in den USA nicht kaufen, deshalb ist die Cunill hier ziemlich weit verbreitet.

    Gruss,

    Markus
     
  3. #3 Barista, 05.03.2005
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    Den Halter für den Siebträger müsste man eigentlich in die richtige Position bekommen. Ich habe aber zugegebernmaßen keine Lust an der neuen Mühle etwas zu verbiegen oder abzubrechen. Ich halte den Siebträger einfach etwas nach oben und dann klappt das auch tadellos.
    Ich glaube nicht, das ein Ableitblech viel nutzt. Ich habe mich noch nicht getraut, glaube aber, das das Kaffemmehl mit recht viel Schwung in dem Trichter landet und sich zwangsläufig überall verteilt.
    Wie sähe das denn bei einem Metalltrichter aus. Würde das Kaffeemehl daran zwangsläufig nicht hängen bleiben?
     
  4. #4 la_fusch, 06.03.2005
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    Hallo Barista,

    klar koennte man einen Metalltrichter nehmen, aber dann haetten wir uns ja auch gleich die Mazzer kaufen koennen. Um den "Flug" des Kaffeemehles zu beobachten einfach den Deckel abnehmen und Klarsichtfolie ueber den Trichter spannen. Das Blech werde ich demnaechst probieren, ich habe schon eine der beiden Schrauben modifiziert. Der Siebrtraegerhalter koennte von innen geschraubt sein, dann koennte man ihn auch entfernen und einzeln nacharbeiten. Aber dazu hab' ich jetzt keine Lust.

    Gruss,

    Markus
     
  5. #5 Mueckenfischer, 09.03.2005
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    Auch ich habe mir die Mühle bestellt und geliefert bekommen. Leider hatte die Mühle einen kleinen Gehäuseschaden, im hinteren Bereich eine kleine Delle die mich nicht sonderlich störte.
    Ich habe die Mühle zusammengebaut und ausprobiert. Als Erstes wurde ich überrascht durch das leise Geräuch im Leerlauf ohne Bohnen. Mit Bohnen stellte sich heraus, dass der Kaffee sehr grob gemahlen wurde. Bei entsprechender feiner Mahlung änderte sich das Geräuch in die Richtung eines Düsenjägers. Bohnen raus, lerr laufen lassen; Ergebnis: Die Mahlscheiben berührten sich an einer Stelle, Unwucht?
    Bohnen rein und mahlen. Der gemahlene Kaffee wurde mit einer solchen Wucht in den Trichter geblasen, dass er in Rotation kam und überall im Umkreis von 30 cm der Maschine landete. Es kam auch etwas in den Siebträger. Auf meinen Anruf bei espressoxxl sagte man mir, dass man mir wegen des Gehäuseschadens im Preis entgegen kommen würde und das Problem des rotierenden Kaffeemehls zu lösen sei, dass sich erst einmal die Kanäle für den Mehlauswurf etwas zusetzen müsse. Daumen auf die Austrittsöffnung und mahlen, würde den Vorgang beschleunigen. Das funktioniert auch, aber in den Kanälen bleiben so in etwa 10 -15 gr. Kaffeemehl. Das war mir denn doch zu viel und ich gab die Mühle zurück.
    Das Mahlergebnis der Mühle ist allerdings einwandfrei und ich denke, etwas mehr Liebe zum Detail würde ein hervorragende Mühle ergeben, auch wünschte ich mir eine Abdeckung der nicht besonders wertig aussehenden Kunststoffmimik rund um die Einstellung des Mahlgrades.
    Ich habe inzwischen eine Innova I-1 mit der ich sehr zufrieden bin (langsam, aber leise und Kaffee schonend)

    Wilfried
     
  6. #6 Barista, 09.03.2005
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    Vielleicht war dein Modell wirklichnicht so ganz in Ordnung.
    Richtig leise ist die Mühle sicher nicht (habe ich unten euch schon beschrieben). Dein Vergleich schint aber darauf hinzudeuten, daß da wirklich etwas nicht in Ordnung war.
    Das Problem mit dem herumfliegenden Kaffeemehl habe ich nicht. Fein genug ist der Mahlgrad auch. Ich kann den Kaffee ohne Probleme so fein mahlen, daß es letztlich die Esoressomaschine nicht mehr packt, was aber wohl nicht Sinn der Sache ist. Auch die Abstufungen sind so fein, daß ich den richtigen Mahlgrad problemlos treffen kann.
    Was ich nicht genaz verstehe, wie sich die Mahlscheiben berühren konnten. Das das dann einen Höllenlärm macht, ist verständlich, würde aber auch bedeuten, daß der Mahlgrad maximal auf fein gestellt war, wes eigentlich nicht notwendig ist. Nachdem Du die Mühle aber umgetauscht hast, spielt das keine Rolle mehr.
     
  7. #7 Mueckenfischer, 09.03.2005
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    Der Mahlgrad war so eingestellt, dass er gerade richtig für Espresso war. Nicht auf die feinste mögliche Einstellung. Die Scheiben berührten sich vermutlich an einer Stelle. Deshalb meine Vermutung der Unwucht. Bei einer Einstellung das sich die Scheiben nicht berührten war das Malgut sehr grob. Scheint wirklich ein Ausreißer gewesen zu sein.

    Wilfried
     
  8. #8 Luciano, 09.03.2005
    Luciano

    Luciano Gast

    [quote:post_uid0="Barista"]Etwas Nachteilig finde ich, daß man den Timer nicht mehr umgehen kann. Vielleicht hat aber Luciano hierzu einen Tipp.[/quote:post_uid0]
    Naja, vielleicht stellt man den Timer auf eine wesentlich längere Mahlzeit und stoppt den Vorgang manuell über den Hauptschalter ??
    L.
     
  9. #9 Barista, 10.03.2005
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    Ist eher unpraktisch, da man dann den Timer völlig neu justieren müsste. Sinvoll wäre eine Steuerung dahingehend, daß der Timer nur läuft, wenn ich den Taster kurz antippe. Sobald man auf dem Taster länger bleibt, läuft die Mühle durch, solange der Taster betätigt wird. Wäre wohl ein minimaler Aufwand und man könnte auch mal etwas nachmahlen, wenn die Menge (z.b. wenn man ein anderes Sieb testet) nicht stimmen sollte.
    Eine schlichte Verbesserung, die mit minimalem Aufwand in der Elektronik machbar sein sollte.
     
  10. #10 la_fusch, 12.03.2005
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    Das geht ganz einfach auch ohne Elektronik. Einfach die gesamte Timereinheit mit einem Taster ueberbruecken. Sollte ich die Muehle irgendwann mal aufschrauben, werde ich genau Dieses verwirklichen. :)

    Sollte da jemand auf den Geschmack gekommen sein: Ihr hantiert da mit Spannungen, die bei Unvorsichtigkeit auch schon mal zum Tode fuehren koennen! :(

    Viel Spass beim Basteln,

    Markus



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Cunil el cafe tranquilo - Ein erster erfahrungsbericht

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