Espresso schmeckt nicht :-( Gaggia Classic + LM1)

Hört sich gut an. Aber ist das auf Dauer nicht schädlich für die Mahlschreiben?
Wenn ich bei meiner Fiorenzato nur noch wenige Bohnen im Hooper habe, macht sie ein unschönes lautes Geräusch beim Mahlen. Sobald sie wieder Bohnendruck von oben bekommt macht sie ein viel angenehmeres Geräusch.
Außerdem da sie ja sehr schnell ist, springen die Restbohnenstücke nur oben auf dem Mahlscheiben hin und her und sie bekommt sie nicht eingezogen.
Ein befreundeter Barista hat mir vom Portionsmahlen abgeraten.

 

Und genau das geht mit der GB Mühle nicht auf. Unter dem Mahlkegel sitzt ein Flügelrad und zwischen den Speichen bleibt immer Kaffeemehl hängen. Das kann man nicht verhindern.

Von generell habe ich nicht gesprochen. Meine beiden Mühlen funktionieren definitiv so. Und bei den Mühlen die ich im Laden begrabbelt habe, war ebenfalls ein fühlbares Lagerspiel vorhanden. Von daher wird es da nicht wesentlich anders sein.

 

Das ist Ansichtssache. Ich halte es für Unsinn.
Keine der elektrischen Mühlen die ich selbst hatte, hatte einen so geringen Totraum, dass ich portionsweise hätte mahlen wollen. Darüber haben wir mit Kai-Uwe auch im Barista Seminar diskutiert, die Meinung war einstimmig

 

Du gehst verwirrenderweise davon aus, dass beim Mahlen die Mühle leer gemahlen wird. Das ist aber nur bei sehr wenigen (meist Hand-)Mühlen der Fall.

Generell hast du einen Totraum (der Begriff ist doch jetzt schon recht häufig gefallen), d.h. das Mehl bleibt da drin, auch wenn du die Mühle noch so lange ohne Bohnen laufen lässt. Erst wenn neue Bohnen nachkommen, verdrängen die das alte Mehl, das dann zunächst die Mühle verlässt, bevor irgendwann neues Mehl austritt. Daher die wiederholte Bemerkung, dass du nicht komplett die selben Bohnen (gemahlen) raus bekommst, wie du reingegeben hast - schon aber in etwa die gleiche Menge.
Es geht insbesondere nicht darum, dass mal mehr oder weniger altes Mehl additiv die Mühle verlässt; damit ist also auch nicht die Rede von 2g Abweichung.

OK?

 

Die Diskussion ums Portionsmahlen ist vermutlich so alt wie das KN. Ich lasse wie manch anderer auch von oben durch einen Stempel Druck auf die Bohnen ausüben, dann werden sie immer exakt gleich schell und sauber eingezogen, ganz ohne popcorning. Und diese Flügelchen sind keine Besonderheit Deiner GB. Dazwischen befindet sich immer altes Pulver, das man aber durch Leerlaufenlassen halbwegs rausbekommt. Das ist ja der Witz an der Sache. Was sich in Punkto Totraum nicht beeinflussen lässt ist das Pulver, das irgendwo festpappt.

Schau dir Handmühlen an, oder die VL M3 oder bald die CB1. Die sind ideal fürs Portionsmahlen. Was nicht heisst dass das Prinzip falsch ist und nur mit diesen Mühlen Sinn macht, im Gegenteil. Nur sind die gängigen Haushaltsmühlen dafür suboptimal, weil sie einfach eingeschrumpfte Gastromühlen sind. Die sind widerum für völlig andere Nutzungsszenarien optimiert.

Ed: es gibt nicht DEN Totraum. Aber das würde hier jetzt komplett OT werden.

 

Wenn der Totraum der Mühle sagen wir einfach mal 2g betragen würde und du jedes Mal 9g an Bohnen einfüllst und unten 8,75g rauskommen, dann sind 6,75g von deinen frisch eingefüllten Bohnen, die restlichen 2g aber vom vorherigen Mahlen (Totraum). Und von deinen 9g bleiben wieder 2g in der Mühle hängen und werden beim nächsten Mahlvorgang ausgeworfen. Dein Pulver im ST setzt sich also immer aus neuem und altem Mehl zusammen...

//edit
Aufgrund Akkuprobleme waren hier andere schneller ^^

 

Ok jetzt doch OT
Das stimmt so nach meiner Erfahrung nicht. Es kommt auch darauf an wann die Mühle zuletzt komplett gereinigt wurde. Was in der Mühle kleben bleibt und sich manchmal löst und zu Schwankungen führt ist das, was wir in einem anderen Thread mal Gehäusetotraum genannt haben. Das alte gemahlene Pulver, das beim nächsten Mahlen rausgeschoben wird, ist der Fördertotraum und die angebrochenen Bohnen sind der Mahlwerkstotraum. Das lässt sich separat bestimmen und die beiden Letzgenannten lassen sich durchs Portionsmahlen minimieren.

Was am klassischen Mahlen mit schwankend vollem Hopper, der vor allem wechselnden klimatischen Bedingungen ausgesetzt ist, alten angebrochenen Bohnen im Mahlwerk und einem Fördertotraum voll altem Pulver besser sein soll ... tja das erschließt sich mir nicht wirklich.

 

@S.Bresseau: Stimmt, das führt vielleicht etwas weit weg vom Thema, und mag sogar Ristretti in die falsche Richtung führen, aber aus Interesse: Ich verstehe gerade nicht, warum Portionsmahlen auch den Fördertotraum minimieren soll, würde es aber gerne verstehen.

Na gut, "minimieren" im strengen Sinne sicherlich, denn er wird durch das Portionsmahlen natürlich auch nicht größer ;-). Aber warum sollte er merklich verkleinert werden -- das sollte wohl die Aussage sein, oder? Wenn von oben nichts mehr nachkommt, verbleibt halt Mehl im Förderraum.

 

Ich habe der Kürze wegen die Räume und das darin befindliche Pulver synonym verwendet. Natürlich wird der physikalische Raum zwischen den Flügeln nicht kleiner, aber das darin berfindliche Pulver wird beim Leerlaufenlassen herausgeschleudert, Nicht zu 100%, aber es bleibt auch nicht einfach alles drin liegen bis zum nächsten Ma(h)l.

 

Man kann der Mühle auch einen "Bäucherchen machen"-Klaps geben oder sie nach hinten kippeln und nach vorne schnalzen lassen, dann purzeln noch ein paar Reste raus. Aber leider nie absolut gleich viel.

 

@S.Bresseau: Ich habe ebenfalls beides synonym verwendet, in dem Punkt waren wir schon einer Meinung.

Ah, OK. Das mit dem Rausschleudern finde ich unintuitiv, wenn ich an meine alte CM800 denke und die Verteilung des Kaffees, wenn man sie aufschraubt und reinschaut, aber wenn das tatsächlich so sein sollte, kann ich mit der Erklärung leben. Spätestens bei der Graef halte ich die Erklärung für unzutreffend (mit ihren "Kammern" um das Mahlwert herum, sowie der Metallzunge, die das Mehl regelrecht zurück hält), aber bei anderen Mühlen mag das natürlich zutreffen. Insofern, danke.

Nebenbei, nettes Wortspiel! ;-)

 

Wenn es eher so ist wie bei meiner ehemaligen Eureka, dass die Mahlscheiben wegen des geringeren Widerstands wesentlich schneller drehen und die Mühle mehr kreischt, würde ich das Geräusch in Kauf nehmen.
Wenn das Geräusch auf sich berührende Mahlscheiben zurückzuführen ist, würde ich die Mühle auch nicht zum Portionsmahlen verwenden. Das ließe allerdings auf nicht (mehr) gut ausgerichtete Mahlscheiben schließen. "Selbstzentrierende Mahlwerke" haben ihre eigenen Stärken und Schwächen, bei Elektroantrieb mit hohen Geschwindigkeiten jedenfalls überwiegen aus meiner Sicht die Nachteile extrem. Hast du keine Möglichkeit, das Spiel zu beseitigen?

 

@Carboni Ich kann Dominik nur zustimmen. Deine T80 sollte nach meinem WIssen einen Direktantrieb haben, also kein Getriebe. Im Leerlauf müsste sie nur schnurren.
Liegt das am Mahlgrad, d.h. ändert sich das Leerlaufgeräusch, wenn Du sie auf "grob" stellst?

Und wie gesagt: Wenn man den Bohnendruck "simuliert", indem man die Portion Bohnen von oben mit z.B. einem Tamper beschwert, werden sie schön gleichmäßig durchgezogen. Das funktioniert besondes gut bei Scheibenmahlwerken, weil die keine lästige Achsmutter in der Mitte haben.

 

Hast Du die Mühle selber? Hast Du das mal ausprobiert? Ich schon, heute Morgen und das Ergebnis hat sogar mich überrascht.

So schaut es zunächst nach dem leer Mahlen aus:


Erste Erkenntnis: Es bleiben sogar ziemlich grobe Stück im Kegel, die nicht eingezogen werden. Hätte ich nicht gedacht.

Oberer Mahlkegel raus:


Und der untere Mahlkegel auch:



Einmal auskippen bitte, man sieht hier erste Lücken im Flügelrad.

Dann habe ich die Mühle mit Zahnstocher und Pinsel bearbeitet und auch auf dem Kopf laufen lassen, sieht dann so aus:

100% kommt man nicht raus. Ich habe dann alles schön gesammelt


Bis jetzt können noch Wetten angenommen werden wie viel es ist:


So viel zur Forenweisheit, die GB Mühle hätte fast keinen Totraum. Merke: Nicht alles nachplappern, was einmal im Forum schwarz auf weiß stand...

Ich werde dann morgens eher 4-5g vermahlen und in den Biomüll befördern...

Die Frage wie die große Menge zustande kommt lässt sich leicht beantworten, auch unter dem Flügelrad ist einiges an Totraum

 

Nein, die Mühle habe ich nicht. Meine Challenge, ebenfalls eine kleine Konische, ist bezüglich (Gehäuse)-Totraum noch schlimmer.

Schau mal hier, da wird Dein Wert bestätigt:
http://www.kaffee-netz.de/threads/messverfahren-totraum-vergleichbare-daten.75809/
vielleicht sollten wir mit dem Thema dort weitermachen.