Was hat sich eigentlich bei den Mühlen so getan?

Diskutiere Was hat sich eigentlich bei den Mühlen so getan? im Mühlen Forum im Bereich Maschinen und Technik; Ich schließe mich dem Lob an die „Grundlagenforscher“ in diesem Thread an. Finde ich auch super. Für mich geht es da so etwa um Folgendes:...

  1. #61 Hafensänger, 29.09.2014
    Hafensänger

    Hafensänger Mitglied

    Dabei seit:
    21.01.2014
    Beiträge:
    1.289
    Zustimmungen:
    2.891
    Ich schließe mich dem Lob an die „Grundlagenforscher“ in diesem Thread an. Finde ich auch super. Für mich geht es da so etwa um Folgendes:
    1. Rausfinden was theoretisch machbar ist. Da ist der Aufwand sicherlich immens und es spielen Methoden eine Rolle, die in der Praxis niemand anwenden würde. Aber dadurch entsteht Wissen und letztlich Fortschritt. Hier geht es aus meiner Sicht nicht unbedingt darum theoretisch zu definieren was der perfekte Espresso ist, sondern eher die Erkenntnis zu gewinnen wie welche Parameter auf das Ergebnis in der Tasse wirken und so jedem das Handwerkzeug aufzeigen zu können mit dem er den für ihn perfekten Espresso hinbekommt.
    2. Vom theoretisch Möglichen zum praktisch Machbaren kommen. Das ist dann schon recht individuell. Bspw. macht es mir zu Hause nicht viel aus, wenn ich für die Zubereitung eines Espressos 2-3 Minuten brauche. In einem gut besuchten Cafe ist das aber sicherlich nicht tolerabel.
    3. Vom für mich praktisch machbaren auf das finanziell für mich machbare kommen. Nicht alles was geht kann oder will ich mir auch leisten.
    In diesem Sinne ist es für mich sehr interessant zu wissen was alles geht und wie (1.) um dann daraus abzuleiten was ich davon für mich nutzen will (2. und 3.).
     
    jazzadelic, dergitarrist und Herr Goodspeed gefällt das.
  2. #62 Herr Goodspeed, 29.09.2014
    Herr Goodspeed

    Herr Goodspeed Mitglied

    Dabei seit:
    20.04.2014
    Beiträge:
    122
    Zustimmungen:
    59
    Hallo Domo und danke für deine Antwort. Obgleich rhetorisch formuliert, möchte ich darauf eingehen, da ich zum einen finde, dass dieses Thema zu fundamental ist, um es stehen zu lassen, zum anderen der Austausch verspricht spannend zu werden.

    Ich sehe das als kein Alleinstellungsmerkmal nur einer der beiden schwarz/weiß gezeichneten Seiten an. Vielmehr als häufige Wahrnehmung von Personen, die sich einer Seite verschrieben haben und anderes partout nicht mehr zulassen wollen, eben weil deren Meinung bereits in Stein gemeisselt ist.

    Warum sollte sich objektives wissenschaftliches Arbeiten denn mit Subjektivem Herumprobieren vergleichen? @Hafensänger hat das IMHO gut auf den Punkt gebracht, worin der Vorteil begründet liegt.

    Nicht nur dass ich das Ende der Kausalkette für grundsätzlich falsch erachte, frage ich mich, ob bei einer "mein Kaffee schmeckt, ich mach das schon immer so"-Attitüde mehr Fortschritt zu verzeichnen ist. Anders formuliert: wie sieht deine Alternative aus?

    In der Uni in HD habe ich auch schon gearbeitet. Nichtsdestotrotz entscheide ich selbst, ob ich mich in meiner Freizeit in Foren mit im Grunde völlig unwichtigen Details wie den Grundlagen der Espressozubereitung von der Bohne über die Mühle hin zur Form der Tasse beschäftigen möchte oder nicht. Warum sollte dein selbstgewählter Beruf also als argumentative Grundlage für die Ablehnung von wissenschaftlichem Arbeiten bei der Espressozubereitung dienen?
     
  3. claus

    claus Mitglied

    Dabei seit:
    15.01.2014
    Beiträge:
    108
    Zustimmungen:
    87
    Ich bin für threads wie diesen echt dankbar, kommen hier doch all die Affizionados mal wieder in einem thread zusammen und bringen sich mit den neuesten, aber auch manchmal schon etwas "angestaubten" Argumenten in Stellung.
    Ich verfolge sowas sehr gerne, denn hier kommt man kompakt an die aktuellsten Trends und Erkenntnisse.
    Und weil hier jetzt schon mehrmals die HG1 genannt wurde ...
    In eben so einem Thread hab ich auch das erste mal von der HG1 gelesen. Ich muß gestehen: Ich war begeistert. Genau das, was ich immer gesucht hab.
    Aber ich hatte vorher schon den Versalab-Thread von Terranova mehrmals "durchgekaut", wo man - quasi wie in einem Bilderbruch - veranschaulich kriegt, worauf es bei einem konischen Mahlwerk wirklich ankommt.
    Aber der geneigte Heimanwender kann auch lernen, wohin einen so ein Drang nach Perfektion führen kann - welchen extremen Aufwand man für diese Perfektion betreiben muß. Ganz abgesehen von den Kosten.
    Wie gesagt: mit der Nachhilfe von Terranova war mir klar, daß der Verstell- u. Arretierungsmechanismus der ersten HG1-Generation die große Schwachstelle darstellt (neben der statischen Aufladung und dem "zu fluffigen" Mahlgut).
    Als mit dem 2014-Modell der HG1 all diese Schwachstellen für mich hinreichend adressiert wurden - der fein-gestufte Zahn-Arretier-Mechanismus , der tumbler mit dem Glasstab, der Funnel Wiper und die Gegenmaßnahme mit dem leichten anfeuchten der Bohnen - habe ich in den sauren Apfel gebissen, die happigen Versandkosten und den fehlenden Support in Europa akzeptiert und zugeschlagen.

    Der Kontakt mit den Jungs von HG1 war super responsiv, der Versand schnell und die Verpackung, so wie man es bei so einem derartigen Produkt erwarten darf.
    Die technischen Detaillösungen, die Verarbeitungsqualität und die Haptik sind über jeden Zweifel erhaben und die Ästhetik - naja, sie liegt im Auge des Betrachters.

    Jetzt freu ich mich jeden Tag aufs neue, wie simpel und absolut reproduzierbar ich völlig verlustfrei zwischen den einzelnen Bohnensorten und Mahlgraden für die Aeropress, die Bialetti, die Bacchi und die Stradivari wechseln kann.
    Meine Frau freut sich über das dezente Erscheinungsbild, das "schnurrende" Mahlgeräusch und die moderate Standfläche und mein 2 Jahre alter Sohn hat bei unserem morgentlichen Ritual den größten Spaß dabei, die Dosis für die 18er-Bialetti runterzukurbeln. (soviel zur manchmal beanstandeten Schwergängigkeit)
    Ich hab extrem viel probiert, verglichen und recherchiert.
    Ich bin überzeugt, daß für den typischen Heimanwender mit ein paar Espressi pro Tag, in Abwechslung mit alternativen Zubereitungsarten und Kaffee-Sorten, vorausgesetzt natürlich einem gehobenen Perfektionsanspruch in Sachen Endergebnis und Reproduzierbarkeit, die HG1 derzeit das Optimum darstellt, das man für Geld kaufen kann.

    Aber ...
    Es ist und bleibt eine Handmühle. Und sie erfordert ein gewisses Ritual und Zeit. Das muß man mögen, denn sonst wird man mit ihr nicht glücklich.

    Nachsatz:
    Kollegen in den amerikanischen(australischen Foren haben bereits bereits gezeigt, wie einfach man die HG1 mit einem Scheibenwischermotor aus dem Auto-Zuliefer-Regal upgraden kann.



    Die Diskussionen darüber laufen hier:
    http://www.home-barista.com/grinders/hg-one-mods-t25002-140.html

    Und ...
    HG1 arbeitet derzeit scheinbar auch an einer Motoriserung mit einem open-source Ansatz.
    http://hg-one.com/hg-one-e-open-source/
     
    dergitarrist gefällt das.
  4. #64 S.Bresseau, 29.09.2014
    S.Bresseau

    S.Bresseau Mitglied

    Dabei seit:
    02.08.2008
    Beiträge:
    25.240
    Zustimmungen:
    14.053
    Scheibenwischermotor: Ist ein alter Hut ;), es gab hier schon damit angetriebene Zassenhäuser. Vorteil ist das Drehmoment (über Getriebe), kompakte Bauform und die einfache und ungefährliche 12V-Stromversorgung über z.B. ein Laptopnetzteil. Kompakter als Motoren für Scheibenwischer sollen solche für Scheibenheber sein.
     
  5. #65 espressionistin, 29.09.2014
    espressionistin

    espressionistin Mitglied

    Dabei seit:
    02.11.2009
    Beiträge:
    11.278
    Zustimmungen:
    8.889
    @claus : die Schwergängigkeit war bei hellen Röstungen beanstandet worden, ich gehe mal nicht davon aus, dass du 3rd-Wave-Röstungen in der Bialetti verheizt. Du vergleichst also Äpfel mit Birnen :).

    Wenn dein Sohn es schafft, die HG One mit Bohnen von Machhörndl oder Mahlefitz zum Laufen zu bringen (bitte mit Videobeweis), komm ich persönlich vorbei und mach euch ein Wochenende lang den Babysitter, damit ihr mal wieder Zeit für euch habt :)
     
    dergitarrist und cup29 gefällt das.
  6. #66 Hafensänger, 29.09.2014
    Hafensänger

    Hafensänger Mitglied

    Dabei seit:
    21.01.2014
    Beiträge:
    1.289
    Zustimmungen:
    2.891
    Ich habe da nochmal eine Frage an die von euch, die die HG1 und elektrische Mühlen mit konischen Mahlwerken kennen:
    Es wird ja immer gesagt, dass die großen konischen Mühlen "Bohnendruck" brauchen. Das Mahlergebnis (Mahlgrad) ist abhängig vom Füllstand des Hoppers. Deshalb verwenden ja einige ein Rohr an Stelle des Hoppers in das sie ein Gewicht - etwa einen Tamper - stellen um so den Bohnendruck konstant zu halten.
    Bei der HG1 geh das ja konstruktiv nicht. Man gint immer nur eine Portion Bohnen in die Mühle und verarbeitet diese komplett.

    Bedeutet das, dass es das Thema "Bohnendruck" bei der HG1 nicht gibt? (etwa weil die ~15g zwischen voll und leer keinen Unterschied machen) Oder weiß man es nur nicht, weil man ja nicht wissen kann wie sie mit Bohnendruck mahlen würde.
    Wenn Bohnendruck kein Thema bei der HG1 ist, woran liegt das? An der Konstruktion? Oder an der Drehzahl? Und wie ist dann in diesem Zusammenhang eine CB1 einzuschätzen.
    Ich glaube, dass ein Test HG1 - CB1 - große konische Gastromühle (Mazzer bietet sich ja an) ganz spannend sein könnte. (Leider kann ich da kaum beitragen, da ich weder eine der Mühlen habe, noch ein Gerät zur Messung der Korngrößenverteilung)

    Wenn der Bohnendruck auch bei den langsam laufenden konischen Mühlen eine signifikante Rolle spielt, dann müsste man daraus wohl schließen, dass Portionsmahler grundsätzlich Scheibenmahlwerke haben müssen. Die These ist für mich nicht ganz abwegig, auch wenn die praktische Erfahrung vieler Nutzer etwas anderes sagt.
     
  7. #67 S.Bresseau, 29.09.2014
    S.Bresseau

    S.Bresseau Mitglied

    Dabei seit:
    02.08.2008
    Beiträge:
    25.240
    Zustimmungen:
    14.053
    Es liegt wohl an der niedrigen Geschwindigkeit, dadurch hüpfen die Bohnen weniger und werden besser eingezogen.
     
  8. #68 domimü, 29.09.2014
    domimü

    domimü Mitglied

    Dabei seit:
    06.02.2011
    Beiträge:
    9.950
    Zustimmungen:
    5.734
    @Hafensänger Ich würde es mal so formulieren: Ohne Bohnendruck bist du bei den konischen Mahlwerken vom Optimum ein Stück weit entfernt, aber das machst du ja dann bei jedem Mahlvorgang so. Das Problem der unterschiedlichen Hopperstände und daraus resultierenden anderen Korngrößenverteilung hast du also bei konsequentem Single-Dosing nicht. Übrigens auch nicht, wenn du einen Hopper mit Schieber verwendest und jeweils vor dem Mahlvorgang den Schieber öffnest und wieder schließt, sodass die darüber liegenden Bohnen keinen Druck ausüben können. Das Optimum und damit kaum mehr Schwankungen auf das Mahlergebnis - und da vertraue ich Ben Kaminsky - liegt z.B. bei der Robur bei einem Füllstand im Hopper von 1kg, das ist auch in der oben von Terranova verlinkten Präsentation so drin.
    Eine andere Umdrehungszahl der Mahlsteine führt zu einem anderen Einzugsverhalten, aber auch zu einem anderen Mahlergebnis. Hier vermute ich, dass die Mahlsteine auf die Geschwindigkeit hin optimiert sind, die der Mühlenhersteller ursprünglich vorsah, es gibt ja auch elektrische Mühlen mit langsam (z.B. Macap M7D: 350 U/min, Ceado E92: 240 U/min) und schnell drehenden (z.B. Bezzera BB005: 900 U/min) konischen Mahlwerken.
    Korngrößenverteilung habe ich auch noch nicht gemessen, aber mit dem Mahlgut aus der Rosco jeweils die ersten, zweiten und dritten 7g verwendet. Aus drei Mahlvorgängen mit 21g erhielt ich also je drei erste, zweite, dritte 7g, die ich dann so zusammengeschüttet habe, dass ich je 21g mit Bohnendruck 21-14g, 14-7g, 7-0g hatte. Reproduzierbar erhielt ich aus der letzten Gruppe die schlechtesten Bezüge, und aus der mittleren die besten (meßbar nicht nur über ein Refrakotometer, sondern auch simpel über die Bezugsmenge auf die Bezugszeit). Ob allerdings immer der mittlere Bezug der beste ist, ist damit noch nicht klar, ich vermute eher, dass die erste Gruppe dadurch schlechter abgeschnitten hat, dass hier ja das Mahlwerk erst gefüllt werden musste. Ich wäre diesbezüglich sehr interessiert an den Ergebnissen anderer Boardies.
     
  9. #69 Terranova, 29.09.2014
    Terranova

    Terranova Mitglied

    Dabei seit:
    12.12.2011
    Beiträge:
    3.316
    Zustimmungen:
    4.287
    Um jetzt nicht wieder in den "wissenschaftlichen Wahn" zu verfallen und den einen oder anderen user in die Verzweiflung zu treiben, da es doch lediglich um Espresso geht....
    kurz und bündig:
    Laut Ben Kaminsky ist es zwar messbar und das Ergebnis bzw. der Unterschied zwischen single dosing und <1kg Bohnen "shocking", also auf dem Papier ist ein deutlicher Unterschied.
    Auf HB gibt es auch verschieden Ausführungen zu diesem Thema.
    Manchmal dafür dass es keinen nennenswerten Unterschied gibt, oft auch anders herum.

    http://www.home-barista.com/grinders/single-dose-versus-hopper-grinding-experiment-t12929.html

    Bei der HG One ist es nicht möglich einen gleichmäßigen Druck von oben zu erzeugen, bei der CB1 genauso wenig.
    Ob man den Unterschied merkt oder nicht, kann ich Dir nicht sagen, probiert habe ich es lediglich bei der Nino und Robur und eine gewisse inkonsistenz feststellen können.

    @ espressionistin
    Auf der HG One page wird der Unterschied beschrieben (TiN Mazzer, TiN Aftermarket, bed blasted) und der "coefficient of friction" macht wirklich soviel aus, dass tatsächlich ein Babysitter Abend für Dich anstehen könnte.

    http://hg-one.com/the-hg-one-grinder/burr-sets/
     
    dergitarrist gefällt das.
  10. claus

    claus Mitglied

    Dabei seit:
    15.01.2014
    Beiträge:
    108
    Zustimmungen:
    87
    @espressionistin: wenn du den Äpfel-Birnen-Vergleich im Zusammenhang mit der von dir hier im Thread persönlich getätigte Aussage im Zusammenhang mit hellen Röstungen beziehst, gebe ich dir völlig Recht. Das ist Äpfel - mit - Birnen.
    Darauf wollte ich aber eigentlich gar nicht referenzieren.
    Ich habe ganz bewußt die allgemein gehaltene Formulierung "manchmal beanstandete Schwergängigkeit" gewählt.
    Diese Beanstandung findet man in jedem Thread/in jedem Forum zur HG1.

    Und ich finde das eigentlich sehr ungerecht!

    Eben deshalb, weil die HG1 in der Kategorie der Handmahler antritt.
    Und sie adressiert und löst auf sehr elegante Art und Weise sehr viele Probleme mit Geräten dieser Klasse und auch anderer. Dafür ruft man - gerechtfertigt oder auch nicht - einen stolzen Preis auf.

    Geht man nun ins Detail, stellt man fest, daß diese Schwergängigkeits-Aussagen immer von Menschen mit körperlicher Beeinträchtigung, erhöhtem Alter oder eben sehr speziellem Bohnen-Material kommen. (Anmerkung: wer die threads zur HG1 auf home-barista und coffe-geek kennt, weiß von wem die Rede ist. Die Herrschaften machen dort aus ihren Handicaps in den Diskussionen auch gar keinen Hehl. In keinster Weise möchte ich aber hier im Forum irgendjemandem zu nahe treten.)

    Ich bin da auch völlig da core. Diese Benutzer-Gruppen können potentielle Probleme mit der HG1 kriegen. Das würden sie aber noch viel viel mehr, mit jedem anderen Handmahler.

    Angeregt durch den völlig berechtigten Reply der espressionistin, stelle ich hier einfach die Frage in den Raum - obwohl sie hier im thread vom Gitarristen ein wenig deplaziert ist:
    Muß ein jeder Anwender mit einer Handmühle Bohnen mahlen könne, für die mehrere hundert Watt starke Top-Mühlen zusätzlich noch einen Anlaufkondesator verpasst bekommen?

    Ich sage: Nein! Muß sie nicht! Für diese Gruppen gibt es sehr viel passendere Produkte.

    Natürlich legt sich das HG1-Team mit dem aufgerufenen Preis und den Amerika-Typischen Marketing-Sprech die Latte sehr hoch und ...
    da sie für den Heimanwender einen sehr sehr guten Kompromiß gegenüber den motorisierten Pendants darstellt, und für diese User ein paar sehr nette features aufweist, provoziert sie natürlich die eine oder andere Anfeindung.
    Völlig klar und verständlich.

    Ich persönlich finde mich in der Gruppe jener, die bezüglich Kraftaufwand (übringens ich hab die 83er aftermarket Scheiben) überhaupt keine Probleme haben.
    Zur Einschätzung: ich verwende Bohnen der Rösterein in meinem nahen Umfeld (Nußbaumer, Gori, Hrovat) und diverse Kilo-Ware von Omkafe, Roen und Salimbene.

    Und die mahlt wie gesagt bereits mein 2-jähriger Sohn im Bialetti-Grad. (@Gunnar:wenn du das liest, nicht espressofein ;-))
    Wenn die espressionistin aber mit den von ihr genannten Bohnen schon Probleme berichtet, wäre es wohl vermessen, zu behaupten, daß das mein Zwergerl kann ;-).
    Aber ich bin überzeugt, die Espressionistin hat auch Null Probleme mit den von mir genannten!

    P.S.: @espressionistin: Mit dem Video hast du mich auf eine Idee gebracht. Muß ich Paul & Craig gleich einen Floh für ein Marketing-Video ins Ohr setzen.
     
  11. Jetza

    Jetza Mitglied

    Dabei seit:
    21.07.2009
    Beiträge:
    1.911
    Zustimmungen:
    745
    mal abgesehen davon, das ich helle Röstungen eh kaum trinke, könnte man das schwere drehen nicht "erleichtern" indem man nicht die ganze Bohnenmenge auf einmal reinkippt? also die 18 gr. zB auf 2 mal 9 Gramm? Hab mich nämlich gerade auf der HG Homepage registriert - warte nur noch auf das Kommando zu kaufen :)
     
  12. claus

    claus Mitglied

    Dabei seit:
    15.01.2014
    Beiträge:
    108
    Zustimmungen:
    87
    Bezüglich der Thematik: HG1 - Singledosing - Konisches Mahlwerk - Inkonsistetes Mahlgut
    Es ist definitiv so, daß das Mahlgut aus den ersten paar Gram, die in den Tumbler purzeln, sich optisch von dem unterscheidet, was die HG1 aus den letzten paar Gram "raspelt".
    HG1 hat das User-Feedback auf die ersten Generation, ja sehr gut und elegant umgesetzt und liefert jetzt diesen wunderbaren Tumbler (mit dem komfortablen "Glöck'chen"-Einsatz) und dem Glasstab zum Durchmischen.
    Auch der Einfülltrichter wurde bzgl. Einzugsverhalten (Stichwort "Popcorning") optimiert. Hier hat HG1 sich eindeutig einiges aus dem HG1-Mods-Thread abgeschaut.
    Nachdem es bei der ersten Generation ja scheinbar noch massive Klagen bezgl. Zentrierung gab und negative Auswirkungen auf das Mahlgut berichtet wurden, hat HG1 auch bei der Qualitätskontrolle bzgl. Zentrierung des Mahlwerks nachgebessert.. Manche geposteten Bilder sahen damals ja aus, wie von einer Schlagmesser-Mühle.
    Meine kam jedenfalls perfekt zentriert an.

    Es wird berichtet, und ich kann für die 2014er-Version bestätigen: es ist definitiv kein negativer Effekt aufgrund dieser Mahlgut-Inhomogenität bei nachträglichem Durchmischen fühlbar (Stradivari) oder schmeckbar.
    Frank Terranova's Ausführungen, deuten ja auch genau in diese Richtung.
    Wir sind hier einfach auf zu hohem Niveau, als daß man mit durchschnittlich trainierter Sensorik/Degustationsvermögen solche Nuancen noch im wiederholten Blindversuch reproduzierbar erschmecken könnte.
    Und ob eine objektive Refraktometer-Messung, mehr als ein notwendiges Kriterium für Wohl-Geschmack sein kann, will ich mal im Kasten der kontroversiellen Themen eingesperrt lassen.

    Man muß immer bedenken, wenn man über die HG1 diskutiert:
    Welche andere Mühle, die es derzeit käuflich zu erwerben gibt, schafft es, VÖLLIG verlustfrei, reproduzierbar zwischen den Mahlgraden für Pavoni, Aeropress und Filter hinundherzuwechseln und Mahlgut zu erzeugen, daß mit jeder Zubereitungsart TOP-Eregbnisse zuläßt.
    Es gibt sicher komfortableres, präziseres und leistungsstärkeres. Und es bleibt genügend Luft für Weiterentwicklungen (ich sag nur CBcrema, wenn sie denn kommt)
    Aber die HG1 bietet für mich und viele andere Foren-Member derzeit den Heimanwender-Kompromiß auf höchstem Niveau.
     
    dergitarrist und gt3 racer gefällt das.
  13. #73 espressionistin, 29.09.2014
    Zuletzt bearbeitet: 29.09.2014
    espressionistin

    espressionistin Mitglied

    Dabei seit:
    02.11.2009
    Beiträge:
    11.278
    Zustimmungen:
    8.889
    Mein persönlicher Eindruck auf dem Boardtreffen war, dass die Handhabung bei der Mahlgut-Mühle auch bei helleren Bohnen einfacher war als bei der HG One - allerdings war die Mahlgut mit Saugnäpfen gut auf einem Untergrund befestigt. Gut möglich, dass die HG One, wenn sie auf die Arbeitsplatte gespaxt ist, auch besser funktioniert. Ich weiss auch nicht, welche Version es mit welchen Mahlscheiben war.

    Für mich als Pragmatiker ohne wissenschaftlichen Ansatz spricht jedenfalls nicht viel für die HG One. Sie braucht durch die seitliche Kurbel schon einiges an Platz, wenn ich den Platz hätte, würde ich mir die CB1 hinstellen, die kann ich nämlich auch unabhängig von körperlichen Gebrechen, Alter, Geschlecht und Bohnenvorliebe bedienen. Alles andere bleibt für mich graue Theorie, und eine Mühle kann unter Laborbedingungen noch so perfekt umgesetzt sein, wenn ich meinen Mann holen muss, weil die Bohnen zu hell geraten sind dann hilft mir auch keine Weltraumtechnologie (*) bei den Mahlscheiben :)

    (*) Dieser Begriff ist nicht wissenschaftlich haltbar. Er steht nur stellvertretend für die Details, die hier diskutiert werden und die mir ehrlich gesagt auch zu streng wissenschaftlich sind, weswegen ich gar nicht so richtig Lust habe, mich da einzuarbeiten. :)
     
    S.Bresseau gefällt das.
  14. #74 domo, 29.09.2014
    Zuletzt bearbeitet: 30.09.2014
    domo

    domo Mitglied

    Dabei seit:
    17.01.2014
    Beiträge:
    2.241
    Zustimmungen:
    2.362
    Meine Antwort war nicht (rein) rhetorischer Natur, sondern ich habe Gründe aufgeführt, die mir spontan eingefallen sind, ohne dass diese alle meiner persönlichen Meinung entsprechen. Ich wollte nur darstellen, dass auch durchaus andere Auffassungen möglich sind und mir die unreflektierte Gottgläubigkeit des wissenschaftlichen Betriebs auf den S*** geht.

    Wirfst du mir Intoleranz vor, weil ich anderen Intoleranz attestiere???
    Dazu kommt, dass ich je nach Laune mit Feinwaage, Pinsel und Sieb arbeite...

    Am Anfang jeglicher "objektiver wissenschaftlicher Arbeit" steht das subjektive Herumprobieren ;) Was ich jedoch meinte ist, dass du mit einer Versuchsanordnung immer nur spezifische Aspekte analysieren kannst. Wenn nun aber der zu analysierende Aspekt falsch ausgewählt ist (Korrelation und Kausalität vertauscht oder der eigentlich wichtige Faktor wurde noch nicht erkannt), dann ist das ganze - im Idealfall - sinnlos, im schlimmsten Fall eine Schwachsinnstheorie, wie die Lehre, dass das Gewicht eines Gehirns etwas mit dessen Leistung zu tun habe.
    Genau daher ist es ja so wichtig, dass es "Grundlagenforschung" gibt! Und diese "Froschung" ist die Empirie, sprich das Herumprobieren ohne Pulsmesser, Refraktometer oder dauernder Eichung.


    (Hervorhebung von mir)
    Richtig und ein mancher möchte eben am Abend einen Voodootanz aufführen und sich nicht mit extraction field und ähnlichem auseinandersetzen. Vll. weil man am Abend dann einfach genug hat von den ganzen theoretischen Ansätzen und eine Abwechslung haben möchte.
     
  15. #75 dergitarrist, 30.09.2014
    dergitarrist

    dergitarrist Mitglied

    Dabei seit:
    17.11.2008
    Beiträge:
    2.848
    Zustimmungen:
    2.652
    Danke! Ja, mir geht's ganz ähnlich. Ich habe die HG One mal auf irgend einem Foto hier gesehen und bin aktuell äußerst interessiert aber etwas unsicher... zumal das mit einer eventuellen Rückgabe ja auch nicht ganz so einfach sein wird. ;) Aber die Single-Dosing-Mühlen im Stile der Versalab (so postuliere ich das jetzt einfach mal) sehen auf jeden Fall aus, als könnten sie "the next big thing" im Home-Bereich werden.

    Nur am Rande ein persönlicher Kommentar zur kritisierten Verwissenschaftlichung der Diskussion hier: Streng genommen braucht's das Kaffee-Netz und ähnliche Veranstaltungen nicht. Streng genommen funktioniert Kaffee und auch Espresso seit Jahrzehnten in der Breite gleich. Aber die Breite interessiert mich nicht und ich schreib hier keine 2.000 Beiträge mit diesem Tenor, denn streng genommen kann ich mir die somit schlicht sparen und einfach vernünftig sein und Kaffee trinken. Bin ich aber nicht und tu ich aber nicht, denn Kaffee ist für mich immer noch ein Hobby, wenn auch nicht mehr so glühend wie einst.

    Ich spiel auch nicht irgendwelche Statocasters und koche nicht mit irgendwelchen Zwilling-Messern, obwohl ich das natürlich sehr wohl könnte - der Unterschied wäre auf der Platte und dem Teller vermutlich vernachlässigbar - streng genommen. Aber ich bin Prozessfetischist. Mir macht das Machen mindestens so viel wenn nicht mehr Spaß als das Haben. Und so harte Nerderei wie Olympia- oder gar Slayer-Espressomaschinen und Versalab-Mühlen machen mir Spaß. Ich bilde mir den Unterschied am Ende gerne ein, wenn er denn eingebildet sein soll.

    Und wenn ich mir am Rande als Ersteller dieses Threads eine Spekulation über die Intention desselbigen erlauben und dabei recht offen sein darf: Ich hatte mit deutlich flacherer, langweiligerer, subjektiverer, repetitiverer Diskussion des Bewährten gerechnet, die nicht der allerletzte Grund ist, weswegen sich meine Präsenz im Kaffee-Netz so reduziert hat. Vielen Dank also vor allem an Terranova, jazzadelic und die anderen Spinner hier. Ich bin einer von euch, nur ohne euer Wissen und Verständnis. Mit der richtigen Mischung aus Spinnerei und Kompetenz gebt ihr dem Kaffee-Netz in meinen Augen seinen Wert. Denn es ist, streng genommen, doch eine einzige Spinnerei. Wer diskutiert denn mit Fremden im Internet schon über Kaffee. Herrliche Absurdität.
     
    HausLuwak, infusione, Alexsey und 9 anderen gefällt das.
  16. Jetza

    Jetza Mitglied

    Dabei seit:
    21.07.2009
    Beiträge:
    1.911
    Zustimmungen:
    745
    :D
     
  17. #77 Terranova, 07.01.2015
    Terranova

    Terranova Mitglied

    Dabei seit:
    12.12.2011
    Beiträge:
    3.316
    Zustimmungen:
    4.287
    domimü gefällt das.
  18. #78 ..Chris, 08.01.2015
    Zuletzt bearbeitet: 08.01.2015
    ..Chris

    ..Chris Mitglied

    Dabei seit:
    31.10.2013
    Beiträge:
    477
    Zustimmungen:
    111
    Ich habe deinen Thread schon gesehen, nur komm ich (oder iOS?) mit dem Link nicht klar?! Mehr als ein Satz ist da nicht zu finden:

    Edit: Liegt wohl wirklich an iOS.
     
  19. #79 dergitarrist, 08.01.2015
    dergitarrist

    dergitarrist Mitglied

    Dabei seit:
    17.11.2008
    Beiträge:
    2.848
    Zustimmungen:
    2.652
    Ich hab mir das Video vorgestern angeschaut, als es auf home-barista gepostet wurde... es ist halt schon eher eine Werbeveranstaltung, als ein wirklicher Vortrag. Nichtsdestoweniger interessant – zumindest für die Gastronomie. Bin mal gespannt, ob einige der Erkenntnisse (z. B. schräg liegende Mahlscheiben...) ihren Weg in die Heimanwendung finden.
     
  20. #80 FastFood, 08.01.2015
    FastFood

    FastFood Mitglied

    Dabei seit:
    06.01.2005
    Beiträge:
    993
    Zustimmungen:
    1
    Heitietei, hab jetzt erst den Thread hier entdeckt.

    Ihr seid also in den angesagten Cafés von London, Paris, San Francisco unterwegs um euch anzuschauen, was denn die neuesten Trends bei den Mühlen sind.

    War lange nicht mehr im Forum unterwegs. Aber das ist ganz schön "posh" hier.
     
Thema:

Was hat sich eigentlich bei den Mühlen so getan?

Die Seite wird geladen...

Was hat sich eigentlich bei den Mühlen so getan? - Ähnliche Themen

  1. Rancilio Silvia Sicherung fliegt raus

    Rancilio Silvia Sicherung fliegt raus: Hallo! Wenn ich bei meiner ca. 7–10 Jahre alten Rancilio Silvia den Schalter zur Kaffeeausgabe betätigt, fliegt bei mir neuerdings zuverlässig...
  2. Rocket R58: Beim Einschalten Sicherung raus

    Rocket R58: Beim Einschalten Sicherung raus: Hallo, nachdem mein Festwasseranschluss abgebrochen war (Rocket R 58: Festwasseranschluss abgebrochen) hatte ich die Gelegenheit genutzt, die...
  3. Rocket Appartamento schaltet sich ab

    Rocket Appartamento schaltet sich ab: Liebe Community, Ich habe seit einigen Tagen folgendes Problem mit der o.g. Maschine. 1.) Maschine anschalten 2.) Maschine heizt hoch 3.) nach...
  4. Rancilio Silvia V2 BJ2007 - Sicherung fliegt raus beim Betätigen der Pumpe

    Rancilio Silvia V2 BJ2007 - Sicherung fliegt raus beim Betätigen der Pumpe: Liebes Forum, Ich hoffe auf diesem Wege Hilfe mit meiner defekten Rancilio Silvia zu erhalten. Eines Morgens heizte die Maschine normal auf, die...
  5. ACM Pratika Semi - Dampflanze hat sich gelöst

    ACM Pratika Semi - Dampflanze hat sich gelöst: Hallo zusammen, habe ein Problem mit meiner ACM Pratika Semi, die erst knapp über ein Jahr alt ist. Vor einigen Tagen bemerkte ich beim...