Quickmill 0820, ausführlicher Erfahrungsbericht.

Diskutiere Quickmill 0820, ausführlicher Erfahrungsbericht. im Espresso- und Kaffeemaschinen Forum im Bereich Maschinen und Technik; Noch zwei Fragen zur 0820: 1. Die Maschine wird ja wohl mit so einer Plastikrüssel an der Dampflanze ausgeliefert. Das geht eigentlich ja gar...

  1. #61 Barista, 21.10.2014
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    Noch zwei Fragen zur 0820:

    1. Die Maschine wird ja wohl mit so einer Plastikrüssel an der Dampflanze ausgeliefert. Das geht eigentlich ja gar nicht. Wie sieht es da mit einer normalen Aufschäumdüse aus? Muss man groß umrüsten oder was ist notwendig.

    2. Wo habt Ihr die QM gekauft? Die üblichen Verdächtigen haben QM irgendwie alle nicht im Programm. Die Kaffeezentrale hat mit € 389,00 den günstigsten Netzpreis. Den Händler kenne ich aber nicht. Interessant wäre auf jeden Fall ein Komplettpaket mit dem schweren ST.
     
  2. #62 KaffeeAfterBurner, 21.10.2014
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    Hi Barista!

    1. Diesen Milchschaum-Enhancer kannste erst einmal deinstallieren (ist nur gesteckt); er dient wohl dazu, Unerfahrenen zum schnellen Erfolg der Bauschaum-Herstellung zu verhelfen ;-). Umrüsten musste dann gar nix mehr, sondern nur lernen.
    2. Die neueren Maschinen haben so viel wie ich weiß alle den massiven ST. Meine Maschine habe im Tausch unserer Ela bei Espressoperfetto gekauft.

    LG, KaffeeAfterBurner
     
  3. #63 Alexsey, 21.10.2014
    Zuletzt bearbeitet: 21.10.2014
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    Bei einem Thermoblock kann man zusätzlich zu Leerbezügen auch noch mit der Dampftaste Temperatursurfen (Temperatur erhöhen). Es gab hier im Forum mal einen, der einen PID erfolgreich in eine QM Thermoblockmaschine eingebaut hat. Ich weis jedoch nicht mehr welcher Fred es war (ich glaube jedoch es hing mit dem Thema Temperatur und Durchlaufgeschwindigkeit zusammen).

    Die Kaffeezentrale kennt sich gut mit der 0820 aus und hat auch viele Ersatzteile auf Lager (hab z.B. Die Dichtungen der Dampflanze und auch den originalen Thermostat dort gekauft).
     
  4. #64 Sebastiano, 22.10.2014
    Zuletzt bearbeitet: 22.10.2014
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    Entkalkung Zweikreiser versus Thermoblock – Gut, dass auch mal der bisher vernachlässige Servicegedanke bezüglich Entkalkung bei den Zweikreisern angesprochen wird. Ich halte Zweikreiser diesbezüglich für leise 'tickende Zeitbomben', die zwar beherrschbar sind, aber für jemanden, der nicht so gern seine Maschine auseinanderschraubt durchaus ein kostspieliges Unterfangen werden kann. Nicht heute, nicht morgen, aber nach 2-3 Jahren sollte der Kessel gewiss mal gründlich entkalkt und das Entkalkerwasser völlig abgelassen werden. Von der Bleiproblematik mal ganz abgesehen, gibt es immer metallische Stoffübergänge, die sich gar nicht vermeiden lassen. Und die sind beim Thermoblock mit Kupferrohren geringer, da ja immer nur das benötigte Wasser erhitzt wird und zudem kein Restwasser im Block verbleibt. (Das innere, wasserführende Thermoblock-Volumen beträgt übrigens ganze 22 ml).
    Ich habe bei meiner QuickMill sogar zusätzlich den Rücklaufschlauch in eine hinter der Maschine stehende Flasche ausgeleitet, so dass wirklich immer nur frisches, auch nicht durch den Rücklauf vermischtes/erwärmtes Wasser verwendet wird. Das Problem der metallischen Stoffübergänge ist mir viel zu schnell wieder von der Tagesordnung verschwunden, denn es besteht unbestritten weiter. Ich meine, da sollten wir auch irgendwie nochmal aktiv werden und das vielleicht noch mal öffentlich thematisieren. Denn ich kann von Seiten der Hersteller, bis auf vereinzelte Ausnahmen, bisher keine schlüssigen Antworten dazu vernehmen.
    Zur Erinnerung: http://www.kaffee-netz.de/threads/bfr-studie-zu-blei-in-siebtraegern-nach-entkalkung.77463/

    Temperatursurfen – Wie @Alexsey bereits treffend anmerkte, geht es beim Temperatursurfen ja nicht nur darum, die Temperatur zu senken. Eigentlich ist ja genau anders herum - die Ausgangstemperatur, in dem Moment wenn die Heizung abschaltet, ist der Standard-Wert, den man quasi als reproduzierbaren Null-Punkt definieren kann. Dann schalte ich die Dampfheizung für 3-7 Sekunden ein, um die Temperatur zu erhöhen, je nach verwendeter Bohnensorte. Bei helleren etwas heißer, bei dunkleren mitunter ganz ohne zusätzliches Hoch-Heizen. Das ist eigentlich das ‘klassische Temperatur-Surfen’. Und das geht eben mit dem 2er Thermoblock nicht, da schlicht die Dampfheizung im Espresso-Block fehlt. Und genau dafür wäre dann ein PID wünschenswert, um die Temperatur gradgenau einzustellen. Auf so einen PID warte ich immer noch sehnsüchtig. Sollen wir nicht mal eine Aktion Richtung in QuickMill starten? Zumal Quick ja PID in anderen Modellen bereits verbaut. Oder vielleicht in Richtung Poccino, die tüfteln doch auch herum und haben schon die anfällige Dampfdüse bei der Superiore (baugleich QuickMill Twin-Thermoblock) modifiziert, warum sollten die nicht auch mal einen PID verbauen?

    Ich benutze das Temperatursurfen zwar regelmäßig, aber ich weiß bis heute nicht, welche Temperatur ich messtechnisch gradgenau da verwende. Das wäre durchaus mal interessant zu wissen. Aber – es funktioniert wunderbar, und es wirkt sich deutlich auf das Ergebnis in der Tasse aus. Speziell bei Cappuccino gehe ich gern etwas höher. Abgesehen von Spülvorgängen oder nach dem Dampfen – heruntergekühlt habe ich den Thermoblock für Espresso eigentlich noch nie.

    Der mit dem Eigenbau-PID in einer QuickMill, das war der hier:
    Temperatur-Tuning Quickmill
    http://www.kaffee-netz.de/threads/temperatur-tuning-quickmill.37053/
    ich teile allerdings nicht die dort geäußerte Einschätzung, das ein PID nicht wirklich etwas bringt. Das mag zwar für die Konstanz der Durchlauftemperatur vielleicht noch gelten, nicht jedoch für eine komfortable Einstellung einer frei und gradgenau wählbaren Ausgangs-Brühtemperatur. Die halte ich für unabdingbar wichtig für reproduzierbare Ergebnisse, speziell wenn man, wie ich, öfter mal die Bohnensorten wechselt. Zudem ist die Schalthysterese der Thermostate recht groß, so dass man im ungünstigen Fall genau dann einen Bezug startet, wenn die Heizung gerade anspringt, was eine Temperatur-Differenz von bestimmt 6-7°C bedeuten kann. Und das kann sich deutlich negativ auf das Ergebnis in der Tasse auswirken. Ohne PID mit einstellbarer Ausgangstemperatur empfinde ich das etwa so, als hätte man eine Herdplatte, mit der man nur auf den Stufen 1- 2, statt 1-3 kochen kann – oder so ähnlich…

    QuickMill mit Kessel/Thermoblock + PID: SILVANO
    http://www.kaffee-netz.de/threads/espressomaschine-thermoblock-vs-boiler.69370/page-3#post-1015906
    Ich schließe mich aber auch der dort gestellten Frage an, warum für Espresso ein Kessel und für Dampf der Thermoblock eingesetzt wird. Ich würde das auch eher umgekehrt als sinnvoller ansehen.

    Entkalkung Thermoblock – Beim 1er Thermoblock könnte man es abhängig von der Intensität der Dampfnutzung halten: Je mehr gedampft wird, um so eher kann sich etwas in den Kupferrohren ablagern. Ich trinke überwiegend 2-4 Cappuccino/Tag, nutze also Dampf entsprechend und mach das so alle 4-6 Monate mit Bio-Flüssigentkalker (Citronensäure, Milchsäure, Apfelsäure). Ob das metallisch gesehen optimal ist, weiß ich allerdings nicht wirklich. Auf jeden Fall 2-3 Tankfüllungen nachspülen. Jemand gab mir mal den Tipp möglichst kein Pulver zu verwenden, da sich wohl mitunter kleinste Pulverpartikel nicht völlig auflösen könnten, und sich an den Pumpmembranen absetzen könnten, so dass diese eventuell nicht mehr 100% dichten könnten. Vielleicht kann mal jemand was genaueres dazu sagen. Beim 2er Thermoblock wohl ähnlich, je nach Nutzungsintensität.

    Sauberkeit – Besonders wichtig ist es auf Sauberkeit des Filtersiebes/Siebträgers, sowie des Duschsiebes und des Brühkopfes zu achten. Filtersieb/Siebträger spüle ich täglich mit Spülmitten/Bürste. Das Duschsieb nehme ich alle 2-3 Tage ab und säubere es mit Spülmittel und Bürste. Seit dem ich das regelmäßig mache, habe ich eine deutliche Geschmacksverbesserung festgestellt. Denn es sammelt sich schon so einiges im Duschsieb und an der dahinter liegenden Alu-Platte an. Darum auch nach jedem Bezug mit Küchentuch abwischen und Wasser durchlaufen lassen, so ist das Maschinchen bereit für den nächsten Schuss.

    Beste Grüße
    Sebastiano
     
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  5. #65 Barista, 22.10.2014
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    Sind bei der Quickmill eigentlich normale 58er Siebe drin oder habe die ein Spezialformat? Kann man in den ST ein LM-Einer einbauen?
     
  6. #66 Alexsey, 22.10.2014
    Zuletzt bearbeitet: 22.10.2014
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    Der Rand der Thermoblock Siebe ist flach. Den Rand eines LM Einer Siebes muss jedoch nur Platt gedrückt werden, damit es passt. Man benötigt allerdings einen der neuen Messingsiebträger. Der Alte ist nicht tief genug.
    http://www.kaffee-netz.de/threads/lm-sieb-und-quickmill-3000-3004-3035-usw.34599/

    Ich hatte auch einmal Temperaturmessungen an meiner 0820 vorgenommen. Wie Sebastiano schreibt ist die Starttemperatur großen Schwankungen unterworfen und daher das Problem. Hinzu zum großen Schaltbereich der Thermostaten kommt noch, dass ein Leerbezug (je nach Länge) den Thermoblock stark abkühlen kann. Während des Bezuges ist die Temperatur relativ konstant.

    Die Schwierigkeit bei einem PID dürfte sein, dass man eben kein stehendes Wasser hat. Außerhalb des Bezuges kann man nur die Temperatur des Thermoblocks regeln. Während des Bezuges kommt dann die Brühtemperatur hinzu.

    Sonic-Master hatte in seinem DIY Projekt zuerst an einem Thermoblock gedacht. Dies, meiner Erinnerung nach, jedoch wegen der schwierigen Temperaturkontrolle verworfen.
     
  7. #67 Bluemountain2, 22.10.2014
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    Die Antwort steht weiter unten: http://www.kaffee-netz.de/threads/unterschied-pro-300-vs-silvano.84903/#post-1006507

    Bezgl. PID: Die Brühtemperatur beim Thermoblock wird immer direkt von der Flussrate abhängig sein. Ich nehme an, dass für die Flussrate von Einzelportionen die Sache schon mit Thermostat gut funktioniert. Den Einfluss eines PIDs (und damit ev. früheres Nachheizen) müsste manin jedem Fall genau ausmessen.

    Bezgl. Temperatursurfen: ich wär mir hier nicht so sicher, ob eine höhere Ausgangstemperatur effektiv Auswirkungen auf die gesamte Brühtemperatur hat. Es wird ja nur die obere Schaltschwelle des Thermostaten "überlistet", nicht aber die Untere.

    Gruss
    BM
     
  8. #68 Barista, 22.10.2014
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    Lässt sich denn der Thermostat der QM irgendwie einstellen (analog zum Pressostaten)? Damit würde zwar nicht die Genauigkeit eines Pid erreicht, man könnte aber die Grundtemperaturen anheben oder absenken.
     
  9. #69 Alexsey, 22.10.2014
    Zuletzt bearbeitet: 22.10.2014
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    @Bluemountain2: Die Ausgangstemperatur war meinen damaligen Messungen zufolge der entscheidende Punkt für die Temperatur während des Bezuges. Die Heizung schaltet sich beim Bezug so oder so ein und wie Du schon selbst vermutest ist das System ziemlich gut darauf abgestimmt diese Anfangstemperatur dann bei normalen Flußraten konstant zu halten.

    Der Thermostat ist leider nicht einstelllbar.
     
  10. #70 Sebastiano, 22.10.2014
    Zuletzt bearbeitet: 22.10.2014
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    Ich kann Euch beiden in der Denkrichtung folgen, halte das Argument von @Alexsey für schlüssig.
    Bei meiner 'Surf-Methode' ist es so, dass der Heizzyklus so verläuft, dass sich erst exakt nach Ende des Bezuges einer Einzelportion die Heizung erneut einschaltet. Beginne ich mit einer niedrigeren Ausgangstemperatur, so schaltet die Heizung bereits während des Bezuges erneut ein, und das Ergebnis ist meist weniger gehaltvoll. Der untere Schaltpunkt ist ja fixiert, dürfte sich also nicht durch einen höheren Ausgangs-Schaltpunkt verändern.

    Aber bevor hier im Rahmen einer rein messtechnischen Betrachtung der Sinn der ganzen Übung – nämlich der Geschmack und das Ergebnis in der Tasse – in den Hintergrund tritt, möchte ich nochmals den sehr lesenswerten Beitrag von @Ganzo hier einklinken: Der Einfluß der Temperatur auf die Extraktion, da vielleicht nicht alle Leser auch die zurückliegenden Beiträge intensiv durchforsten. Danach hat die Temperatur einen sehr entscheidenden Einfluss auf die mehr oder wenige intensive Lösung und Extraktion von Aromastoffen. Und ich kann berichten, dass sich eine an die Bohnensorte/Röstung angepasste Ausgangstemperatur essenziell auf das Ergebnis in der Tasse auswirkt – wenngleich ich, mangels Equipment, noch nichts messtechnisch zum Einfluss auf den Verlauf der Brühtemperatur sagen kann. Ich versuche das mal in Erfahrung zu bringen. Logisch wäre es aber: wenn ich mit einer höheren Temperatur starte, so verläuft die gesamte Extraktion, auch unter Berücksichtigung der Durchflussrate, auf einem erhöhten Temperaturniveau.
    Man könnte eventuell einen anderen Temperaturfühler verwenden, der eben höher schaltet. Aber das ändert nichts grundsätzliches, es bleibt bei einer fixierten Temperatur, die sich, ohne PID, eben nur mittels 'Surfen' beeinflussen lässt.

    Eine interessante und gehaltvolle Diskussion hier…
    Danke und beste Grüße
    Sebastiano
     
  11. #71 Alexsey, 22.10.2014
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    Dann muss ich mich korrigieren. Demnach hast Du bei Deiner Surfmethode eventuell eine abfallende Temperatur während des Bezuges. Aber das gilt ja auch bei den Handhebeln als vorteilhaft (die Bitterstoffe zum Ende hin minimierend).
     
  12. #72 Barista, 27.10.2014
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    Ich steh jetzt kurz vor der Bestellung der 820, muss aber doch nochmal nachfragen.
    Jetzt mal Hand aufs Herz. Kann man mit der 820 einen schönen und feinen Milchschaum (vielleicht sogar für Latte-Art geeignet) produzieren? Ob das Aufschäumen letztlich etwas länger dauert, ist dabei egal. Mir kommt es mehr darauf an, ob es denn überhaupt geht. Ich mache selten mehr als einen Cappu auf einmal und habe dafür genug Zeit. Wenn man aber nur heiße Milch mit groben Blasen darauf produzieren kann, wäre das natürlich fatal.
     
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  13. #73 Sebastiano, 27.10.2014
    Zuletzt bearbeitet: 27.10.2014
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    Kurz und knapp – ja, das geht wunderbar. Ich arbeite täglich bestens für 2-3 leckere Cappuccini damit.

    Allerdings braucht es ein wenig Zuwendung und Gefühl. Aber das braucht ein schöner Milchschaum ohnehin. Ein großes Kännchen mit 0,5 l könnte schon mal zu einer Herausforderung werden, ginge aber auch. Für Deinen Bedarf von 1-2 Cappuccini in Reihe stellt das eigentlich kein Problem dar.
    Die Dampf-Power ist zwar nicht mit der aus einem Boiler-System zu vergleichen, damit geht es für größere Mengen dann viel leichter, ich habe aber festgestellt, dass gerade ein etwas langsameres Aufschäumen eher zu einem schönen, cremigen Milchschaum führt. Latte-Art braucht natürlich etwas Übung – nicht nur am Thermoblock. Das richtige Kännchen für Latte-Art sollte übrigens zwingend über eine Tülle und eine spitze Ausgießer-Nase verfügen.

    Zur Milch – ohne dass dies zu einem Glaubensbekenntnis ausarten sollte – empfehle ich 'normale' 3,5%ige Frischmilch, traditionell hergestellt. Der naturbelassene Fettgehalt bewirkt einen homgeneren, cremigen Schaum, der zudem aufgrund des natürlichen Fettgehaltes durchaus den Geschmack des Cappuccinos insgesamt intensiviert. Mit 3,7%iger Demeter Biomilch, nicht homogenisiert, erziele ich sogar noch schönere Ergebnisse. Die oft zu lesende Empfehlung es ginge besser mit 1,5%iger oder sogar H-Milch (mag die wirklich jemand?) ist schlichtweg Unsinn.

    Die Maschine sollte (ohnehin) gut durchgeheizt sein, entweder mindestens 10-15 Minuten vorheizen oder durch mehrfache Leerbezüge etwas pushen. Ich lasse die Düse für ca. 10-15 Sekunden 'vordampfen', bevor ich in die Milch eintauche, das erhöht die Dampfpower etwas und bewirkt einen relativ 'trockenen' Dampf. (Düse natürlich erst eintauchen und dann erneut Dampf einschalten). Du solltest auf jeden Fall ohne die Kunststofftülle arbeiten, die sorgt zwar für schnellen Schaum, erzeugt aber große Blasen, Bauschaum-ähnlich, noch bevor die Milch richtig durchwärmt ist. Die Blasen bekommst Du nicht mehr weg. Nicht vergessen die Düse nach Gebrauch sogleich mit einem Küchentuch feucht zu reinigen und Wasser durchlaufen lassen. Damit lässt sich auch die Temperatur wieder auf die Espresso-Temperatur herunterfahren. Wichtig: die Düse nicht schwenken, während die Pumpe in Betrieb ist, das mögen die Ventil-Dichtungen nicht so gern. Den Düsenaufsatz von Zeit zu Zeit mal abschrauben und von innen mit einem Wattestäbchen säubern, das Düsenloch, falls erforderlich, vorsichtig mit einer feinen Nadel säubern.

    Am Rande – aus der Gastronomie klingt oft der Wunsch von Gästen "der Cappuccino sei nicht heiß genug" – das dürfte eher ein urdeutsches Ansinnen sein, das wohl noch aus der guten alten Kaffee-Tassen-Zeit herrührt und von Leuten geäußert wird, die sich gern an einem Cappuccino länger 'festhalten' und im Café Sightseeing machen wollen. Der resolute 'Trattoria-Patron' Gianfranco antwortet den Gästen "…Signora, wenn Sie wollen machen wir heißer, aber probieren Sie nochmal – auch bei uns in Rom machen wir 'Cappuccino Originale' eher weniger heiß, was im übrigen zusätzlich eine intensivere Geschmackswahrnehmung ermöglicht…"

    Beste Grüße
    Sebastiano
     
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  14. #74 Alexsey, 27.10.2014
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  15. heli9

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    Ob für Latte Art geeignet kann ich nicht sagen, da ich dies noch nie versucht habe (ich trinke lieber als das ich Kunst mache :D )aber schöner feinporiger/cremiger Milchschaum ist mit der 0820 auf jedem Fall möglich, benötigt aber Übung. Zu Anfang hatte ich auch meine Schwierigkeiten damit, inzwischen ist dies aber kein Problem
    ansonsten kann ich @Sebastiano nur zustimmen
     
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  16. Mart

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    Ich kann, aber der Vorgang nervt mich extrem und ich mache Cappuccini daher immer mit dem "Ghetto-Dualboiler", bestehend aus meiner quickmill, der Mikrowelle und einem frabosk creamer ( ähnlich bialetti tuttocrema). Damit ist Latte Art easy peasy und der Schaum ist mmn evtl sogar ein bisschen besser als aus einer großen Gastronomiemaschine. (Weil kein Wasserdampf rein geblasen wird. Ist aber nur meine sehr subjektive Empfindung als verwöhnter barista)
     
  17. #77 Barista, 29.10.2014
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    Mir geht es bei meiner Frage nicht darum, dass ich Latte Art produzieren will, sondern mehr darum, dass Milchschaum, mit dem man Latte Art machen könnte, gleichzeitig auch gut geschäumte Milch sein muss.
    Schwierige Sache. Eigentlich müsste ich das bei der QM mal ausprobieren. Ich trinke doch meist Cappu und auf zuviele Einschränkungen oder die Verwendung von Aufschäumhilfen (das geht gegen die Ehre!) habe ich zugegebenermaßen keine Lust.
    Kommt denn keiner der QM-Besitzer irgendwie aus der Nähe, wo ich das mal ausprobieren könnte? Ich habe hier im Umkreis auch noch nirgends die QM in einem Laden gesehen.
     
  18. #78 Sebastiano, 29.10.2014
    Zuletzt bearbeitet: 29.10.2014
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    Es ist eigentlich ganz einfach – es kommt darauf an wie ambitioniert Du Dein Getränk zubereiten möchtest. Magst Du es leicht, einfach, unkomplinziert dann entscheide Dich für eine Boiler-Technik. Da hast Du mehr Dampfpower. Magst Du Dein Getränklt bewusst und in Vorfreude auf ein leckeres Ergebnis mit einer 'kleinen' Zeremonie zubereiten, dann bleib bei Deiner Thermoblock-Entscheidung. Für 1-2 Cappuccino am Tag ist das überhaupt kein Problem…

    Ich habe diverse Maschinentypen ausprobiert und bin überzeugter Thermoblock-Nutzer, mit einem ähnlichem Nutzungsprofil wie dem Deinen. Ich habe gesteigerten 'Spaß am Gerät', will nicht 'zu komfortable Technik', da ich gern selbst über viele Einflussfaktoren bestimmen möchte und lege Wert darauf, möglichst viele Aroma-Nuancen eines Espressos wahrnehmen zu können, selbst in einem Cappuccino. Mir persönlich gefällt bei den Thermoblockmaschinen die leichte Möglichkeit des Temperatursurfens, auch ohne PID (siehe weiter oben in diesem Thread), und gegenüber Boilermaschinen vor allem der Frischwasser-Aspekt bezüglich möglicher metallischer Stoffübergänge, sowie die leichte Durchlaufentkalkung, eine günstige Energiebilanz, die schnelle Betriebsbereitschaft und das Preis/Leistungsverhältnis. Unter Bewertung des zuvor gesagten nehme ich eine geringe Minderleistung beim Dampf, gegenüber Boilermaschinen, bewusst in Kauf. Und der gewisse, wenig zeitgeistige 'Exotenstatus' bezüglich des Designs älterer QuickMill-Modelle ist mir übrigens ganz besonders sympathisch…;)

    Beste Grüße
    Sebastiano
     
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  19. #79 Barista, 29.10.2014
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    In weiten Teilen kann ich diese Ausführungen teilen. Ich habe einen Händler in der Nähe gefunden, bei dem ich mir die 3000 vielleicht mal kurz ansehen kann. Zumindest in Wasser könnte man mal kurz rumblubbern (er will die Maschine halt wohl nicht verdrecken. Kann ich ihm nicht übel nehmen). Vielleicht mach ich mal den Aufschäumtest mit dem Spritzer Spüli drin. Leider hat er die 820 nicht, das wäre dann meine Wahl.
    Der schwächere Dampf hätte bei meiner GöGa vielleicht auch Vorteile, da sie sich mit dem recht kräftigen Dampf der Livia immer eher schwer getan hat. Das ging meist zu schnell.
     
  20. #80 Laurent, 19.11.2014
    Laurent

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    Meine von Bj. nach 2000 hat ebenfalls keinen Stift - sollte sie den haben? Allerdings habe ich die QM 3000. Kann ich den nachrüsten?
     
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Quickmill 0820, ausführlicher Erfahrungsbericht.

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