Planung DIY-Trommelröster (DIYRÖ V2)

Neue Erfahrungen aus den "Wochenendröstungen:

• Der neue Motor dreht (unbelastet) im DIYRÖv2 bei 6V mit 35 u/min.
• Er dreht belastet nicht nennenswert langsamer.
• Mit 12V dreht er unbelastet mit 72 u/min. (auch hier: belastet nicht nennenswert langsamer)

Mit der kleinen Drehzahl geröstet habe ich ein etwas uneinheitliches Röstbild erhalten. Mit der großen Drehzahl ist die Röstung wie gewohnt einheitlich, auch wenn die Trommel "gefühlt" etwas flott dreht. Meine Schlussfolgerung: Zu langsam sollte die Trommel nicht drehen. In der nächsten Elektronikbestellung wird ein regelbarer LM317 (Spannungsregler) dabei sein, sodass man die Drehzahl bei Bedarf etwas anpassen kann. (= Feineinstellung) Wirklich notwendig ist das nicht - die 72 u/min sind schon gut zum Rösten.

Außerdem:

• Die neuen Positionen für Temperatursensor (höher) und Probenzieher (auch höher) sind gut! (Zu sehen sind die hier im Video.) - denn:
  • Der erste Crack ist beim Malabar nun im Bereich zwischen 195°C und 210°C. (@eistee : besser? )
  • Der Temperatursensor hat mehr Abstand zum Probenzieher => Dieser ist dadurch besser bedienbar, als im Testaufbau.
    
  • Die Bohnen "drängeln" sich jetzt nicht mehr aus der Probenzieheröffnung, weil diese auch höher ist. Vorher musste man beim Probenziehen ganz schön aufpassen.

 

Heute habe ich nach den Wochenendröstungen eine kleine Schwäche in meiner Konstruktion entdeckt.

An alle Mitstreiter: Achtet bei der Konstruktion der Trommel genau auf Abstände, die grundsätzlich deutlich größer als eine geröstete (z.B. Malabar) oder deutlich kleiner als eine Rohbohne (z.B. Äthiopien) sein sollten. Sonst kann ein Euch z.B. ein solcher Bohnenklemmer passieren:

(...durch den Auswurf in die Trommel geschaut...)

Das gibt bestimmt ein ganz besonderes Aroma, wenn ich die noch ein paar mal mitröste. In diesem Fall war das eine (winzige) äthiopische Bohne, die sich offenbar im rohen Zustand da reingemogelt und so 2 Röstungen mitgemacht hat.

Edit: Tippfehler

 

Ich nehme mal an, mit der "Seitenwand" meinst Du die Vorderseite? Wie hast Du's gelöst? Meine Trommel ist ja dank Gewindestange als Achse schön einstellbar - ich habe sie ganz dicht vors Frontblech gebracht und seither (...und das sind 16 Röstdurchgänge...) keine Probleme mehr. (Heize ich den Röster >> 250°C auf, dann fängt die Trommel allmählich an, aufgrund ihrer Wärmeausdehnung an der Front zu schleifen - passt! )

 

Inspiriert durch den World Coffee Roasting Championship 2013 hat meine Arduino-Firmware hat einen "development timer" hinzu bekommen. (Definitionsgemäß wird die Zeit seit Beginn des 1. Crack angezeigt.) In Anlehnung an die Ausführungen von Scott Rao lasse ich mir auch gleich live die "development ratio" (Prozent, ganzzahlig) anzeigen. (Verhältnis dev.time/Gesamtzeit)

...mal sehen, ob mir das auf Dauer bei der Einschätzung des Röstverlaufes (auch in Sachen Reproduzierbarkeit) während des Röstvorgangs helfen kann.

 

...und so sieht das dann aus:

• oben links: gesamt-Röstzeit
• oben rechts: Röstphase
• unten links: development-time ("Entwicklungszeit"?)
• unten mitte: development-ratio ("Entwicklungsverhältnis"?)
• unten rechts: BT

 

Nach vielen Detailaufnahmen gibt es jetzt mal Bilder vom Komplettaufbau, die ich heute beim Rösten gemacht habe.

Zwischenzeitlich war eine Holzkiste aus einem anderen Projekt übrig geblieben und lag mir im Weg rum. (Diese Dinger gibt es glaube ich mit Klappdeckel im Baumarkt.) Ich habe sie mir geschnappt, den Röster darin aufgebaut und (erst einmal provisorisch aus Pappe) einen Windschutz reingestellt. Das Rösten auf dem Balkon war daher heute bei gewöhnlichem Herbstwind problemlos.

Praktisch auch: Drinnen in Ruhe aufbauen und mit einem Handgriff alles raustragen.

Hier ein Detailbild zwischendurch, mit Probenzieher:

...und fertig! Wie man sieht: Kaum Dreck mit Häutchen. Es lavazzt so schön...

So sieht ein heutiges Röstprofil aus: (200g Peru, Röstgrad "City" für die Aeropress)
(Anfangs hatte ich den Brenner noch weitestgehend fest eingestellt gelassen - allmählich (so auch heute) spiele ich immer mehr mit der Wärmezufuhr, um ein vorgegebenes Röstprofil besser nachbilden zu können. Man gewöhnt sich schnell daran, wie die Kiste reagiert und im großen und ganzen macht der Röster schon in etwa das, was ich will.)

Mein erster Eindruck zum Softwareupdate: Die neuen Daten ("development") geben einem subjektiv erst einmal etwas mehr Sicherheit. Wie gesagt: Ob's tatsächlich dauerhaft was bringt, kann man sicher erst nach einigen Röstungen sagen - vor allem ich, der ich mit dem Trommelröster ja noch kaum Erfahrung habe. Zu Weihnachten kann ich dann vielleicht mal eine Aussage machen, ob es denn die Reproduzierbarkeit verbessert.

 

Danke, Stefan! Bei Gelegenheit probiere ich das mal - in der Regel ist das Röstbild jedoch schon recht einheitlich.

Gibt es Bilder von Deinem Eigenbau?

 

*patsch*

 

Die Balkon-Temperaturen fallen derzeit unaufhaltsam und ich habe überlegt, ob mein kleiner DIYRÖ nicht auch drinnen rösten könnte, ohne mir die Bude zu verpesten.
Zunächst einmal musste also ein Testdurchlauf gestartet werden und außerdem - für den Fall, dass es nix bringt - musste eine "lowbudget"-Lösung her. In der Grabbelkiste fand sich ein 2m langer Abluftschlauch mit 100mm Durchmesser (gedacht für Dunstabzugshauben und Trockner), der noch nie zum Einsatz gekommen war. Als Adapterflansch für mein Ventilatorpaket musste ein Salatbecher dran glauben, der zufällig die passende Größe hatte:

Die Sache ist natürlich nicht 100%ig dicht und ich hatte außerdem noch einen identischen Lüfter übrig, also habe ich einen weiteren Salat verdrückt und das andere Schlauchende mit dem Absaugventilator bestückt:

Kabelbinder kosten bekanntlich auch fast nichts und sind schnell angebracht. So war ich nach ca. 10 Minuten Bastelzeit auch schon fertig!

Was soll ich sagen - es klappt! Die Geruchsbelästigung hält sich in Grenzen - sie ist etwa so intensiv wie bei der Kaffeezubereitung, die bei mir in demselben Raum stattfindet. Der Schlauch wird auch nicht zu heiß. (Hitzebeständigkeit laut Verpackung: 80°C) Ich werde die Sache demnächst also ein wenig professionalisieren (etwas abdichten, Gewicht ans äußere Ende, etc.) und im Winter bzw. bei schlechtem Wetter regelmäßig verwenden.

Allen Mitlesern noch einen beschaulichen ersten Advent!