Der tägliche Lebensmittelwahnsinn

Diskutiere Der tägliche Lebensmittelwahnsinn im Was ich unbedingt noch sagen wollte... Forum im Bereich Kaffeeklatsch; Ich stöbere gerade durch meinen bereits etwas älteren Nachrichtenfundus und wollte Euch diese interessante Nachricht vom 24.11.2014 zur Verwendung...

  1. #541 Sebastiano, 17.01.2015
    Zuletzt bearbeitet: 17.01.2015
    Sebastiano

    Sebastiano Mitglied

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    Ich stöbere gerade durch meinen bereits etwas älteren Nachrichtenfundus und wollte Euch diese interessante Nachricht vom 24.11.2014 zur Verwendung des Fruchtfleisch-Komposts unserer heiß geliebten Kaffeekirschen nicht vorenthalten. Der Geruch des verrottenden Fruchtfleisches verpestet oft die Luft, die Rückstände lassen Seen und Flüsse versauern – warum nicht etwas 'sinnvolles' damit anstellen:

    Mehl aus Kaffeekirschen-Kompost als Lebensmittelzutat – vielleicht macht’s TTIP auch bei uns möglich…
    Zitat: "…Das „Kaffeemehl“, wie die Amerikaner es nennen, landet mittlerweile in Brot, Gebäck, Pasta und Soßen und dient als Gewürz für Hähnchenbrust, Rindersteak und Meeresfrüchte. „Das Potenzial ist noch nicht ausgeschöpft“, sagt Fedak. Indischen Gerichten gäbe das Mehl neuerdings eine fruchtige Note.…"
    […]
    “…Noch bemüht sich der Produzent, dass die US-Gesundheitsbehörde FDA sein Mehl „generell als unbedenklich“ einstuft. Doch sicher ist das nicht. Denn das Mehl enthält geringe Mengen Koffein. Kleinkinder und Säuglinge könnten mit Herzrasen auf den Muntermacher reagieren. Coffee Flours Kunden setzen den Lebensmitteln deshalb bisher nur geringe Mengen des Produkts zu, bei Backwaren beispielsweise zehn bis fünfzehn Prozent des Mehls. „Bisher gab es keine Probleme“, beteuert Fedak. „Die Produkte enthalten nur einenBruchteil der Koffeinmenge einer Tasse Kaffee. …“

    Mehr dazu hier:
    Kompost für Gourmets
    http://www.heise.de/newsticker/meldung/Kompost-fuer-Gourmets-2458958.html
    http://www.heise.de/tr/artikel/Kompost-fuer-Gourmets-2457873.html

    Gruß, Sebastiano

    Edit:
    In einer früheren Textversion hieß es 'Fruchtfleisch-Abfall'. Ich habe das, nach einem dankenswerten Hinweis, in 'Fruchtfleisch-Kompost' geändert.
     
  2. #542 ElPresso, 17.01.2015
    ElPresso

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    Genial!
     
  3. domimü

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    Im Sinne der Nachhaltigkeit ist der Schritt doch zu begrüßen, nicht nur den Kern der Kaffeekirsche zu verwerten. Abfall klingt so, als würde nach dem Genuss von Kaffee aus dem Kaffeesatz noch was anderes als Genussmitte hergestellt, hier ist es aber doch offensichtlich, dass schon von vorne hereingetrennt wird. Habt ihr schon mal Kaffeekirschentee probiert oder geht es wieder mal nur um Hetze?
     
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  4. lumi

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    Aus Kaffeesatz lassen sich auch wieder Tässchen herstellen: klick
     
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  5. #545 Sebastiano, 17.01.2015
    Zuletzt bearbeitet: 17.01.2015
    Sebastiano

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    Lebensmittel sind für mich L.e.b.e.n.s-Mittel – und die möchte ich so naturbelassen wie möglich haben. Tee aus Kaffeekirschen-Fleisch ist für mich allerdings eine Wissenbereicherung, die ich gerne aufnehme – wer das mag, warum denn nicht. Der Gedanke Tee aus Kaffee hat ja sogar eine erfrischend skurrile Komponente, die ich jetzt gar nicht ironisch meine. Nein, mir geht es um die Beimischung von Stoffen in verarbeitete Lebensmittel, die nicht aus rein qualitativen Gründen, sondern aus profit-orientierten Gründen geschieht oder um minderwertige Produkte verfälschend zu manipulieren. Aber Du hast zweifellos Recht mit dem Terminus 'Abfall' – ich werde das in 'Kompost' ändern…
    Technische Frage: Wie lassen sich hier eigentlich Worte so editieren, dass sie durchgestrichen erscheinen?

    Gruß, Sebastiano
     
  6. domimü

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    Es ist ja nicht mal Kompost. Mit gleicher Logik müsste man Tomaten oder Orangen generell als Kompost oder Abfall ansehen, weil bei zu guter Ernte die Überproduktion auch einfach auf einen Berg zusammengeschoben wird und verrottet - um einem Preisverfall entgegenzuwirken.
     
  7. #547 Sebastiano, 17.01.2015
    Zuletzt bearbeitet: 17.01.2015
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    Nun – einen kleinen aber feinen Unterschied erkenne ich zwischen 'vermeintlich' überproduzierten Tomaten oder Orangen, die aus rein markt-technischen Gründen einer sehr fragwürdigen Behandlung unterzogen werden – und dem Fruchtfleisch von Kaffeekirschen, das zunächst als 'Abfall' zwangsläufig anfällt, schon. Aber eine Diskussion in diese Richtung führt am Thema, das ich hier vermitteln wollte, völlig vorbei.
    Es geht in den von mir zitierten Artikeln unter anderem um die fragwürdige Beimischung eines Mehls aus Kaffeekirschenfleisch in verarbeitete Lebensmittel – das eben bisher, nicht zuletzt gewiss auch wegen eines nicht auszuschließenden Pestizid-Gehaltes, eher umweltschädigender Abfall war. Und so etwas gehört – meiner Meinung nach – eben nicht in ein L.e.b.e.n.s-Mittel hinein. Darum poste ich das hier in diesem Thread mit dem Thema 'Der tägliche Lebensmittelwahnsinn' und nicht etwa in einem Thread über 'vermeintlich' vorbildhafte Nachhaltigkeit…

    Gruß, Sebastiano
     
  8. #548 Bonsai-Brummi, 17.01.2015
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    Nichts und niemand hindert Dich, dieser Vorliebe entsprechend einzukaufen - wo ist eigentlich das Problem? :rolleyes:

    Kleines s (bzw. am Ende /s) in eckigen Klammern: schau mal ;)
     
  9. #549 turriga, 17.01.2015
    Zuletzt bearbeitet: 17.01.2015
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    War in Brasilien eine der sehr großen Kaffee-Plantage besichtigen und habe dort, obwohl Haupternte-Zeit war, keine einzige rote Beere gesehen! Das was einigermaßen Fruchtfleisch hatte, wurde dort für die Großen des europäischen Markts "weiterverarbeitet", der erbärmliche Rest (sah vor dem Trocknen/Schälen schon aus wie Hasenködel) für den heimischen Markt, so hat es dort auch zumeist dann auch (nicht) geschmeckt!
    Das was dort abgeschählt wurde, möchte ich in keinem Lebensmittel wiederfinden!
     
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  10. #550 Doppelfilter, 17.01.2015
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    Das Problem, für mich jedenfalls, liegt darin, dass sich letztendes in unseren Lebensmitteln inzwischen soviele fremde Stoffe befinden, welche nur dem Kommerz dienlich sind. Für das eigentliche Lebensmittel vollkommen entbehrlich. Als Beispiel "Unser täglich Brot". Es lebt tatsächlich eine ganze Industrie vortrefflich nur davon, das Mehl für dieses Brot so einzustellen, dass es für die Backindustrie besser verwendbar wird. Und weil das Brot dann nicht mehr nach Brot schmeckt, müssen weitere - eigentlich unnötige - Zutaten dazu. Und keines dieser Mittel muss deklariert werden! Und diesen Schrott kaufen wir. Weil wir es nicht besser wissen.
    Dies ist, an einem Beispiel dargestellt, das Problem.
     
  11. patty

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    Danke für die Info. Muss ich mir merken, Kaffeekirschenschale mal als Gewürz einzusetzen.

    Generell liegt es doch einfach an mangelndem Wissen oder mangelnder Bildung, dass die Lebensmittelindustrie und -chemie so verteufelt wird. Würde man auf chemische-biologischer Basis mal erläutern, welche Bestandteile in einem "traditionell" gebackenen Brot sind und welche Funktionen sie erfüllen, würden viele Menschen sich angewidert abwenden. Noch mehr Wissen erfordert es natürlich, zu erkennen, wenn Stoffe zugesetzt werden, die nur eine bessere Qualität vorspielen sollen.

    Im Sinne der Nachhaltigkeit ist die amerikanische Idee aber grandios.

    PS: Um zu erfahren, was für die einen Abfall ist und für die anderen ein wertvolles und traditionelles Lebensmittel, kann man mal die Suchmaschine seiner Wahl mit dem Begriff "Qishar" füttern.
     
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  12. domimü

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    Das ist wieder so ein Post, wo ich gar nicht weiß, wo ich anfangen soll.
    Was bei uns im Kaffee ist, ist lediglich der Kern der Kaffeekirsche. Der Rest wird hierfür nicht benötigt.
    Wenn dir das Beispiel mit den Tomaten und Orangen nicht taugt, hast du vielleicht schon mal was von Kürbiskernöl gehört. Es ist völlig normal, dass die Kerne vom Fruchtfleisch getrennt werden und das Fruchtfleisch auf andere Art als Lebensmittel genutzt wird (nicht nur zur Energiegewinnung in Gärsilos) .
    Die Beimischung des Kaffeekirschenmehls geschieht laut dem von dir verlinkten Artikel durchaus auch aus geschmacklichen Gründen, nämlich als (fruchtiges) Gewürz. Nur weil das bislang allenfalls in geringem Umfang passiert ist, spricht doch da nicht viel dagegen. Ingwer beispielsweise hat in der Küche oder als Naschwerk auch noch keine lange Tradition, darauf verzichten möchte ich schon lange nicht mehr.

    Es gibt übrigens genug Kaffeeplantagen, die biologischen Anbau betreiben. Da sollte dann auch der Pestizidgehalt sehr gering sein. Hier spätestens stellt sich die Frage, auf was du beim Lebensmitteleinkauf achtest.
    Ich setze auch regelmäßig Salzzitronen an. Hiervon wird dann hauptsächlich die Schale verzehrt, selbstverständlich wähle ich dafür nur unbehandelte Früchte aus biologischem Anbau. Nur weil es andere Zitronen gibt, deren Schalen sich nicht einmal für Kompost eignen, muss ich doch nicht darauf verzichten. Wenn du Salzzitronen noch nie probiert hast, solltest du auch das nachholen.
     
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  13. lumi

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    Dir kann geholfen werden:
    Brotback-Thread hier im Kaffee-Netz
    Petition zur Unterstützung dt. Handwerksbäcker
     
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  14. #554 Bonsai-Brummi, 18.01.2015
    Bonsai-Brummi

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  15. turriga

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    Du hast vollkommen recht, dass es sinnvoll wäre, einen Produktbestandteil, welcher tatsächlich einen Nutzen haben könnte, nicht achtlos weg zu werfen! Mit meinem Beispiel der besuchten Plantage wollte ich lediglich auf die Gefahr hinweisen, dass dort dadurch der Profit bei einem eh schon grenzwertigen Produkt, was hier der breiten Menge als Premium verkauft wird,
    erhöht wird und durch Beimengung der Endkunde gar nicht die Chance hat, dies zu erkennen, anders als bei den Beispielen Zitronen oder Ingwer!

    Das Rezept der (Bio-) Salzzitronen bitte gerne in die Mahlzeit-Rezeptsammlung einstellen, würde mir und sicher vielen anderen Freude machen!;)
     
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  16. patty

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    Das habe ich heute gefunden, nachdem ich vom Wochenmarkt zurück kam: http://www.fragdenlandwirt.de/lieber-verbraucher/

    Was denkt ihr über die Meinung von Bauer Willi? Hier noch Infos zum Autor. Warum er aber um Pseudonymität bittet und unter seinen Artikeln im Klarnamen kommentiert, erschließt sich mir allerdings nicht.
     
  17. #557 Bonsai-Brummi, 31.01.2015
    Bonsai-Brummi

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    Tut er nicht: Der da mit Klarnamen auftritt ist nicht "Bauer Willi", sondern der Betreiber der Seite ;)
     
  18. domimü

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    Mir ist der Artikel viel zu pauschal. Es gibt nicht "den" Verbraucher. Genauso wenig wie wir alle dieselben Bohnen kaufen. Die Abwägung zwischen Preis, Optik, Qualität, Geschmack, Inhaltsstoffen, Verarbeitung, Produktionsbedingungen, ... trifft ein jeder ein bisschen anders. Ich kenne zumindest niemanden, der generell das Billigste kauft und sich dann über den Geschmack beschwert oder gar das Biosiegel vermisst.
     
  19. patty

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    Dann schau dir mal den Namen des Autors der ersten Antwort auf den ersten Kommentar im Artikel "Liebe Verbraucher" an und gib den Namen mal in die Google-Bildersuche. Dann vergleich mal die gefundenen Bilder mit dem Bild im Artikel "In eigener Sache". Dann erfährt man auch, dass das "Familienunternehmen (Zuckerherstellung)", für dass er gearbeitet hat, der drittgrößte Zuckerproduzent in Deutschland ist. Jetzt darfst du mich gerne Sherlock nennen. ;)
     
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  20. #560 Bonsai-Brummi, 31.01.2015
    Bonsai-Brummi

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    In der Tat - ganz schön kess, aus der Position heraus auf "frustrierter Kleinbauer, der ums blanke Überleben kämpft" zu machen... :cool:
     
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