Empfehlung HH für helle Röstungen

Diskutiere Empfehlung HH für helle Röstungen im Espresso- und Kaffeemaschinen Forum im Bereich Maschinen und Technik; Hallo, als langjähriger passiver Leser (longtime lurker, first post) möchte ich um Meinungen zu einer geplanten Neuanschaffung bitten....

  1. #1 Perci Red, 27.02.2015
    Perci Red

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    Hallo,

    als langjähriger passiver Leser (longtime lurker, first post) möchte ich um Meinungen zu einer geplanten Neuanschaffung bitten.

    Ausgangssituation: Ich trinke primär Doppios, das Verhältnis helle / dunkle Röstungen würde ich auf 60-40 schätzen. Für dunklere Röstungen kommt eine BB005, für Hellere meine Pharos (Single dosing) zum Einsatz. Maschine ist eine Bezzera Unica.

    Nun soll ein Handhebler meinen Spieltrieb befriedigen. In den letzten Jahren war für diese Kategorie bei HB und im KN doch eine gewisse Begeisterung zu spüren und mich reizt eine solche Maschine sehr. Ich möchte diese für alle Röstungen nutzen können. Bei mir kommt leider auch nur Tankbetrieb in Frage.

    Und an dieser Stelle setzt auch meine Frage an: Gibt es Empfehlungen, welche Maschine weniger / besser auch für helle Röstungen geeignet sind? Impliziert eine solche Maschine (z.B. Pavoni) nicht eine etwas schlechte Reproduzierbarkeit durch Temperaturschwankungen etc? Gerade hier reagieren manche Bohnen empfindlich. Mein Spieltrieb sollte idealerweise nicht in Frust münden ;) Toll wären natürlich auch: Temperaturstabilität / Reproduzierbarkeit und kurze Aufheizzeit (ich weiß, eierlegende Wollmilchsau).

    Folgende Maschinen habe ich in Betracht bezogen, wieder verworfen und wieder in Betracht gezogen:
    - Olympia Cremina: Mir fällt die Optik sehr, auch über die Qualität der Shots konnte ich nichts negatives lesen. Meines Wissens verwendet der User dergitarrist eine solche, explizit auf für hellere Röstungen. Ich hadere ehrlich gesagt doch ein wenig mit dem Preis von > 3k.
    - Quickmill Achille: Tolle Maschine, zufriedene User gibt es zuhauf. Jazzadelic besitzt sie meines Wissens (Büro?) und trinkt aus ihr helle Röstungen, sodass sie hierfür nicht ganz ungeeignet sein kann. Der für meinen geringen Bedarf überdimensionierte Boiler (4,5L?) sowie die Abmessungen empfinde ich für mich als suboptimal.
    - Londinium: Schöne Maschine. Reiss als einzige Bezugsquelle und der Import aus England schreckt mich ein wenig ab. Ich weiß nicht, ob im Raum Berlin andere Händler hier im Notfall Reparaturen ausführen könnten.
    - Pavoni/ Elektra MCAL: Sehr schöne und klassische HH. Auch preislich sind beide vergleichsweise erschwinglich. Wie eingangs erwähnt, habe ich aber meine Zweifel, ob mangelnde Reproduzierbarkeit (stärker als bei den anderen Maschinen) hier nicht für Frust sorgen. Bei der Pavoni wohl mehr als bei der MCAL. Vorteile sind die kleineren Boiler sowie die schnellen Aufheizzeiten.

    Vielen Dank für alle Hinweise / persönliche Erfahrungen!
     
  2. #2 yoshi005, 27.02.2015
    yoshi005

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    Hallo Percy Red,
    willkommen im Forum.

    Zunächst einmal solltest Du Dir klar machen, welches Konzept Du möchtest. La Pavoni und Cremina sind Handhebler, die den Druck rein mit Muskelkraft aufbauen, während Achille, Londinium und Elektra Federkolbenmaschinen sind, bei denen der Druck über eine Spannfeder ausgeübt wird. Bei ersteren kannst Du den Druck komplett beeinflussen, bei letzteren ist die Reproduzierbarkeit besser. Achille und Londinium haben eine professionelle Brühgruppe und spielen in einer höheren Liga als die Elektra.

    Ich habe eine Londinium und bin sehr zufrieden, die Quickmill ohne Pumpe hätte ich aber auch genommen. In der gleichen Klasse gibt es noch die Izzo Alex Leva und die Bezerra Strega. Am besten alle anschauen, letztendlich ist die Entscheidung eine emotionale. Dass Du bei der L1 keinen Händler um die Ecke hast, ist sicherlich ein Nachteil. Jeder Händler, der die Achille warten kann, sollte Dir aber auch bei der Londinium weiterhelfen können; die Brühgruppe ist ja nahezu gleich und sonst ist nur Standardtechnik verbaut. Meine L1 nutze ich fast ausschließlich mit hellen Röstungen, was in 90% der Fälle auch sehr gut funktioniert.

    Viel Spaß bei der Entscheidung, yoshi

    Edit: Die Izzo scheidet aus, weil sie nicht für Tankbetrieb geeignet ist.
     
  3. #3 Perci Red, 27.02.2015
    Perci Red

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    Hallo yoshi, vielen Dank für deine Antwort. Du hast vollkommen Recht, am Ende des Tages werde ich mir die ein oder andere Maschine live ansehen müssen. Mein Ziel ist es, eine gewisse Vorauswahl zu treffen, um dann die finale Entscheidung "vor Ort" treffen zu können.
    Der grundsätzliche Unterschied zwischen Cremina/Pavoni (Muskelkraft) und Achille, L1, Mcal ist mir bewusst. Allerdings muss ich zugeben, dass das Wissen rein theoretischer Natur ist. Soll heißen: Inwiefern sich dies (spürbar) auf den Geschmack auswirkt, kann ich nicht beurteilen. Bisher habe ich vor allem bei Andreas (wild caffe) HH-Espresso getrunken. Der Espresso aus der Bosco ist jedenfalls sehr gut. Die Strega hatte ich bewusst ausgeschlossen. Weniger aus rationalen Gründen, sondern weil sie mich von den genannten Maschinen am wenigsten reizen würde.
     
  4. #4 silverhour, 27.02.2015
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    Nein. Eine Handhebelmaschine, die von Haus aus besonders gut für helle oder dunkle Röstungen geeignet ist, gibt es nicht. Ebenso wie es keine Pumpenmaschine gibt, die besonders gut für einen besonderen Röststil geeignet ist.
    Wenn Du gerne zwischen verschiedenen Charakteristiken von Bohnen wechselst, dann wäre eine bequeme und/oder schnelle Verstellbarkeit der Brühtemperatur eventuell interessant.

    Wie yoshi005 schon schrieb, die Spannbreite an HH-Maschinen ist breit und entsprechend breit gefächert sind die Vor- und Nachteile der einzelnen Maschinen.
    Nur was soll man Dir jetzt raten, wenn die Frage so offen ist, daß einfach alles rein paßt? So blöd wie es klingt - die Qualität des Espresso hängt nicht primär von der Maschine ab als vielmehr vom Menschen der sie bedient - wer z.B. mit seiner Europiccola umgehen kann, der zapft einen hervorragenden Espresso daraus, während ein Pfuscher aus einer Bosco (wie sie im Wild Caffe steht) wohl nur starken Kaffee ziehen würde.
    So als allgemeine Anleitung könnte man sagen: Je kleiner die Maschine, desto labiler werden die Parameter und damit die möglichen Schwankungen in der Reproduzierbarkeit. Hebel mit Feder halten den Druckverlauf auf konstantem Niveau, Hebel ohne Feder bieten hier mehr Raum für Fehler. Je größer Boiler und Maschine desto stabiler sind Temperatur etc. Es gibt eine Reihe von "Einsteigermaschinen" (z.B. Europiccola) und etliche Gastromaschinen (i.d.R. mit Festwasseranschluß), nur das Mittelfeld (z.B. Bezzi Strega) ist dünn besiedelt.

    Ich würde Dir raten, einfach mal durchzuschauen, was so an Maschinen gibt, und versuchen zu erkunden, ich welcher Maschinenklasse Du Dich ansiedeln willst. Wenn das geklärt ist, dann kann man weiter schauen.

    Grüße, Olli
     
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  5. #5 kamelie, 01.03.2015
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    Willkommen im Forum.

    Mit meiner Wahl zur richtigen Maschine hat es Jahre gedauert.
    Jeder schwärmt natürlich von seiner eigenen Maschine, da hat man sich eben richtig entschieden.
    Leicht habe ich es mir nicht gemacht. Mehrere Maschinen gekauft und dann doch wieder gewechselt.
    Für die HH bin ich mindestens zu 4 Händlern in der Republik gefahren. 3 HH-Maschinen habe ich dann zu Hause ausprobiert und 2 bei Freunden.
    Nun bin ich bei der Bezzera Strega angekommen, die alle bisherigen Maschinen vergessen läßt. Nicht, weil sie so günstig ist (ich hatte zwischenzeitlich auch Maschinen für runde 5.000€).
    Insbesondere die Temperaturstabilität, die sichere Reproduzierbarkeit, die professionelle Brühgruppe und die perfekte Verarbeitung haben mich zur Entscheidung geführt.
    Im Gegensatz zu anderen Maschinen und auch zu Angaben von anderen Teilnehmern hier, habe ich nie cooling flash nutzen müssen um immer das perfekte Ergebnis sicher zu stellen.
    Nach den doch um tausende teureren Maschinen, die ich gekauft und ausprobiert habe, ist es nun einfach jeden Tag wieder ein Traum die shots aus der Maschine zu geniessen.
    Aber wie erwähnt, jeder schwärmt von seiner eigenen Maschine, da hat man sich eben richtig entschieden.
    Die wenigsten werden aber meinen langen Weg bis zur richtigen Maschine gegangen sein.

    Bis dann
    Kamelie
     
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  6. #6 Dale B. Cooper, 01.03.2015
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    Für perfekten Espresso bei anspruchsvollen Rösungen würde ich generell einen modernen DB und keinen HH empfehlen.

    Exakte Temperaturkontrolle und nicht das Durchreitens eines breiten Temperaturbands scheint mir dafür besser geeignet..

    Grüße,
    Dale.
     
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  7. #7 jazzadelic, 01.03.2015
    Zuletzt bearbeitet: 01.03.2015
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    Hi 'Perci' Schon mal den 'Red' getrunken? Falls Du beabsichtigst regelmäßig Kaffee in dieser Kategorie zu trinken, würde ich mein Spieltrieb über ein Paddle befriedigen und gleich völlig anders einsteigen.
    Da kommt ein HH dann doch an seine Grenzen. Die Grundfrage ist daher, welche Wichtigkeit Spezialitätenkaffe für Dich hat.
    Wenn Du, wie Du ja geschrieben hast, auch gerne dunkle Sorten trinkst und Dich bei den hellen eher im preislichen Bereich von Quijote etc. tummelst, kann man mit einem HH viel Freude haben. Wenn Du Dagegen eher extremistisch veranlagt bist und es jetzt schon abzusehen ist, dass Du Dich demnächst auf ständiger Suche nach neuen Spezialitäten Kaffees befinden wirst, ist ein HH eine tolle Ergänzung, aber sicher nicht das beste Solo Equipment. Aber selbst wenn das irgendwann so sein sollte, kann man den HH dann ja immer noch wieder verkaufen. Ein HH bringt einfach sehr viel puristische Freude und ist eine Anschaffung schon deswegen wert.

    Du hast richtig vermutet, meine Achille steht im Büro. Ich hab dort kein Festwasser, wollte aber eine Profi-Brühgruppe und eine temperaturstabile Maschine. Die Boliergröße ist hier kein Nachteil. Ob Du einen L1 oder eine Achille wählst, ist sicherlich für das Ergebnis in der Tasse egal, ich bin gegenüber der L1 mittlerweile altersmilde geworden.....:)

    Die spezielleren Röstungen trinke ich allerdings eher zuhause.
    Gruß
     
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  8. #8 Perci Red, 01.03.2015
    Perci Red

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    Hallo, vielen Dank für eure Rückmeldungen.

    Diese finde ich sehr hilfreich, um meine Suche eingrenzen zu können. Dale und Jazzadelic gebe ich natürlich vollkommen Recht. Das absolute Maximum wird sich wohl nur mittels DB und idealerweise pressure profiling erreichen lassen. Ich denke, dass das entsprechende Equipment in den einschlägigen Läden im In- und Ausland schon mehr als ein Indikator ist und an dieser Stelle klar gegen HH spricht.
    Zu den Bohnen: Hellere Röstungen beziehe ich bei JB, Phoenix, the Barn, BCH (gelegentlich auch mal ein Böhnchen von Wendelboe und London Square Mile). Demnach wird das wohl nicht absolute Spitzenqualität und die Obergrenze sein, aber mMn doch eine sehr ordentliche Qualität. Zumindest schmeckt mir das Ergebnis und darauf kommt es mir an.
    Zur Maschine: Die Ratio gibt wohl vor, dass es mindestens eine GS/3, besser Speedster/Synesso/Slayer werden müsste, um den Bohnen möglichst viel zu entlocken. Und genau an dieser Stelle zögere ich. Klar, zum einen schreckt der Preis einer Speedster/Synesso/Slayer im ersten Moment ab. Viel wichtiger ist mir allerdings, dass mein Bauchgefühl derzeit eher in Richtung HH geht. Wohlwissend, dass damit auch ein Stück weit ein Kompromiss eingegangen werden muss.
    Vielleicht lautet für mich die Kernfrage an dieser Stelle: Kann ein Espresso aus einem HH der Kategorie Cremina, L1, Achille grundsätzlich auch an dieser Stelle (mit Abstrichen) überzeugen? Oder sind die Einschränkungen (Temperatur etc) derart ausgeprägt, dass kein halbwegs zufriedenstellendes Ergebnis zu erwarten ist? Ein anderes Thema ist sicherlich die Mühle. Hier möchte ich mich in nächster Zeit in Richtung Scheibenmahlwerk orientieren. Das gehört aber nicht unbedingt hierhin.
     
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  9. #9 silverhour, 01.03.2015
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    Daß man mindestens 4.500 Taler für eine High-End Maschine auf den Tisch blättern muß um einen perfekten Godshot in die Tasse zu zaubern halte ich für gequirrlten Unfug (Bitte nicht angegriffen fühlen).

    Natürlich kann man mit "haushaltsrauglichen" Handheblerinnen einen perfekten Espresso zapfen. Selbst mit einer 30 Jahre alten Europiccola kann man nicht nur einen zufriedenstellenden, sondern sogar einen perfekten Godshot ziehen - wenn man die Maschine beherrscht :D

    Nur wenn man seine Maschine nicht beherrscht, dann läuft auch aus einer LaMarzocco, Synesso oder Slayer einfach nur ein kleiner starker Kaffee in die Tasse.....

    Grüße, Olli
     
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  10. #10 jazzadelic, 01.03.2015
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    Hi,
    Da trinkst Du ganz oben mit, die von Dir genannten Röster kaufen allesamt beste Rohbohnen und verstehen ihr Handwerk. Darüber gibt es nicht mehr so viel. Das spricht eher gegen einen HH, weil man ja bei solchen anspruchsvollen und zickigen Röstungen das perfekte Ergebnis regelrecht erarbeiten muss. Und das geht mit dem HH eben nicht so leicht bzw. teilweise gar nicht, weil man zB die Bezugszeit nicht verlängern kann. Ordentliche Ergebnisse sind sicherlich möglich, perfekte bei solchen Bohnen eher Glück.
     
  11. #11 Perci Red, 01.03.2015
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    Hallo,
    fühle mich in keinster Weise angegriffen. Schließlich ist das Diskutieren Sinn und Zweck eines Forums. ;)
    Auch wenn ich selbst noch keinen Espresso aus einer Pavoni getrunken habe, glaube ich sofort, dass man einen wohlschmeckenden Espresso erhält. Für mich stellt sich die Frage, ob das dann vor allem für Röstungen im klassischeren Bereich gilt (die ich auch immer wieder gerne trinke, siehe oben). Meine Erfahrung zeigt, dass hellere Röstungen mir deutlich mehr Sorgfalt abverlangen.
     
  12. #12 jazzadelic, 01.03.2015
    Zuletzt bearbeitet: 01.03.2015
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    Das stimmt so pauschal nicht. Man muss schon zwischen den Bohnen unterscheiden. Ich benutze regelmäßig meine Pavoni Professional und täglich meine Achille und die Synesso und habe, denke ich, einen ganz guten Vergleich zwischen HH Maschinen und Dualboiler. Mit der Pavoni scheitert eine perfekte Zubereitung einer richtig hellen Röstung (ich meine jetzt nicht Phoenix und andere mittlere Röstungen, obwohl es auch da teilweise schon schwierig wird, sondern eine Filterröstung) schon an der Dosierung. Bei 15 g ist Ende. Ich kriege mit der Pavoni tolle Ergebnisse mit dunklen Röstungen und einigermaßen gute bei mitteldunklen Röstungen, dafür benötige ich wahrlich keinen Dualboiler. Eine BCH Röstung mit einer Pavoni zubereitet schmeckt dagegen nicht sonderlich, egal welcher Hero da hebelt.

    Man kann das also mit Recht differenzieren, wenn man mal unterstellt, dass der Barista nicht unfähig ist. Einem unbegabtem home Barista nutzt auch eine goldene Slayer nicht - geschenkt.
     
  13. #13 Perci Red, 01.03.2015
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    Wenn ich das richtig in Erinnerung habe, trinkst du ausschließlich hellere Röstungen. Kann ich deine Aussage so interpretieren, dass du mit der Achille helle Röstungen trinkst (und mit dem Ergebnis zufrieden bist), besonders anspruchsvolle Bohnen aber mit der Synesso zubereitest? Auch wenn das sicher sehr subjektiv (aber nicht minder spannend) ist: Schmeckt dir eine "solide" Röstung (JB etc.) im Ergebnis deutlich schlechter, wenn sie mit der Achille bezogen wurde?
    EDIT: Die Posts haben sich zeitlich ein wenig überschnitten. Die Frage wurde im Grunde eben beantwortet
     
  14. #14 Dale B. Cooper, 01.03.2015
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    Mit den Bohnen und dem Anspruch würde ich im bezahlbaren Segment einfach eine La Spazziale kaufen. Das Ergebnis wirst du mit nem HH nicht reproduzierbar hinbekommen.

    Bei Bohnen, die einen schmalen Temperaturbereich haben, in dem sie wirklich gut schmecken, kann man meiner Meinung nach mit nem Handhebler ziemlich einpacken..

    Grüße,
    Dale.
     
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  15. #15 dergitarrist, 01.03.2015
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    Ich hatte mich dazu hier (und folgend) schonmal ausgelassen.

    Meine Meinung zur Cremina ist ganz einfach: Sie ist die schönste, mit der nötigen Erfahrung praktischste (Aufheizzeit, Formfaktor, Wartung) und flexibelste mir bekannte Espressomaschine. Für (>)3.000€ würde ich sie mir vmtl. nicht kaufen. Ich hab meine für 350€ gekauft und für 150€ wiederbelebt. Bis so ca. 1.500€ würde ich jedoch vmtl. mitgehen, wenn sie morgen aus irgend einem Grund weg wäre.

    Kein Drumherum: Der Preis ist überzogen, wenngleich die Maschine in persona eine Wertigkeit ausstrahlt und erfühlen lässt, der Bilder und Videos nicht gerecht werden können. Ich hab's versucht. Trotzdem: Für den Preis gibt's Espressomaschinen, die nebenher auch noch Raumschiff sind. Schweizer Fertigung hin oder her, irgendwo muss man mal nen Punkt machen.

    Wenn man nur für sich und 1-2 weitere Personen regelmäßig Kaffee macht, stellt ihre Bauweise (wieder: mit der nötigen Erfahrung, ich schlage mich jetzt seit ca. sieben Jahren mit Handheblern rum) keinerlei Begrenzung dar. Wenn man regelmäßig Partien von fünf und mehr Personen bewirtet, wird man vmtl. frustriert sein und sich das Raumschiff wünschen, das man für das Geld auch bekommen hätte.

    @jazzadelic: Ich dosiere problemlos 18-21g in ein Elektra-Zweiersieb (gibt's bei orphan und passt auch in einen Pavoni-Siebträger ohne Boden). Damit klappen zumindest in meiner Küche auch die hellsten Wendelboes, Square Miles, Stumptowns, Hearts, Intelligentsias und Mahlefitze, die mir bisher so untergekommen sind, wirklich gut – zumindest nicht schlechter als in den Cafés, in denen ich sie bisher trinken durfte (wäre jetzt eine lange Liste...). Hab zwei davon, wenn du magst, kannst du's dir gern mal ausleihen. Wohne in der Barer Straße.
     
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  16. #16 yoshi005, 01.03.2015
    Zuletzt bearbeitet: 01.03.2015
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    Ich kann den Erfahrungen von Jazzadelic zustimmen. Nach einigem Probieren kann ich inzwischen anhand der Beschreibung ganz gut einordnen, ob eine Bohne passen könnte oder nicht. Ich suche mir in der Regel Bohnen, die eine gewisse Grundsüsse erwarten lassen und tendiere auch eher zu naturals.

    Da ich inzwischen schon einige Sorten durch habe, die ich mit der L1 nicht optimal hinbekommen habe (zwar genießber, aber jenseits des 'Sweet Spot'), bewege ich mich presilich auch meistens unterhalb der 30 EUr-Marke, da lassen sich Enttäuschungen besser verschmerzen.

    Viele Grüße, yoshi
     
  17. #17 kamelie, 01.03.2015
    kamelie

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    Hallo, mit der Perla wird es sicher nicht so gut reproduzierbar. Wenn Du mal eine moderne Hebelmaschine ausprobierst, wirst Du schnell erkennen, welches Spektrum in der Zubereitung möglich ist.

    Bis dann
    Kamelie
     
  18. #18 Perci Red, 01.03.2015
    Perci Red

    Perci Red Mitglied

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    Danke für deine diesbezüglichen Erfahrungen. Ähnliches habe ich auch aus Jazzadelics Beitrag zur Achille mitgenommen. Ich finde diese Vergleiche sehr aufschlussreich, insbesondere bei Usern, die Maschinen beiderlei Welten nutzen.

    Sicherlich ist das auch eine Frage des persönlichen Anspruchs. Möglicherweise ist man mit den erreichbaren Ergebnis eines HH sehr zufrieden, obwohl man nicht die theoretisch möglichen "100%" (subjektiv!) aus der Bohne geholt hat. Auch Bei BCH und Konsorten gibt es, trotz des potenten Equipments, Schwankungen in der Espressoqualität (Tagesform Barista etc). Das gehört mE ein Stück weit auch zum Hobby.

    VG
     
  19. #19 jazzadelic, 01.03.2015
    jazzadelic

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    @dergitarrist
    danke für das nette Angebot. In dem verlinkten Beitrag schreibst Du allerdings, dass das Sieb am schlechtesten von allen Sieben (Olympia, Pavoni und Elektra) geht. Ich kann mir auch kaum vorstellen, dass ich mit 20 Gramm Pulver bei der kleinen Fläche einen guten Bezug hinbekomme, vor allem, wenn mir nur 28 -30 ml Brühwasser zu Verfügung stehen. Probiere ich aber gerne mal aus, vielleicht ist es für den Urlaub ein guter Kompromiss, wenn man es mit 17 g füllt.
    Vergleichen kann man so einen Bezug dennoch nicht mit dem Bezug auf einer L1 oder einer Achille, wo man auch VST Siebe verwenden kann, eine größeres Brühvolumen hat etc.
    Aber die Pavoni kommt für den TS ja sowieso nicht in Betracht.

    @Perci Red
    JB ist mE weit besser als solide. Ich trinke zuhause nur hell und im Büro überwiegend hell ab und nur zu mal was klassisches, wenn Kollegen vorbeischauen. Bei den dunklen ist die Achille des Synesso nicht unterlegen und von der Gleichmäßigkeit der Druckentfaltung und der Sauberkeit des Bezuges einer Standard e61 meiner Erfahrung nach sogar überlegen. Das sprazelt eigentlich nie was rum. Bodenlose ST sind da keine Herausforderung.

    Bei hellen Röstungen erziele ich mit der Synesso dann doch spürbar bessere Ergebnisse und diese vor allem schneller bzw. mit weniger Aufwand. Ob der Unterschied Dich stören würde, kann ich nicht sagen...

    Kauf Dir doch sonst ersteinmal einen gebrauchten HH, habe ein Jahr Spaß und freu Dich auf das nächste Upgrade 2016. Den HH kriegst du mit wenig Wertverlust wieder verkauft, wenn er Dir nicht ausreichen sollte.

    Gruß
     
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  20. #20 Dale B. Cooper, 02.03.2015
    Dale B. Cooper

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