Druckregelung durch Phasenanschnittsteuerung (Kemo M012) an Vibra-Pumpe (hier: EX4)

Diskutiere Druckregelung durch Phasenanschnittsteuerung (Kemo M012) an Vibra-Pumpe (hier: EX4) im Reparatur und Wartung Forum im Bereich Fragen und Tipps; Hallo liebe Elektrotechnik-Kenner, angeregt durch diverse Erwähnungen in verschiedenen Threads habe ich meine Ulka EX4 an einen Kemo M012...

  1. #1 S.Bresseau, 20.04.2015
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    Hallo liebe Elektrotechnik-Kenner,

    angeregt durch diverse Erwähnungen in verschiedenen Threads habe ich meine Ulka EX4 an einen Kemo M012 Leistungsregler (Phasenanschnittsteuerung) gehängt. Die Idee war, diejenige Poti-Stellung zu finden, für die ein Pumpendruck von ca. 2 Bar herrscht. Für diese Position wollte ich eine Art Anschlag bauen, damit ich den Druck nicht weiter herunterregeln kann. Der Bezug sollte mit dem niedrigen Druck starten, ich wollte dann nach ein paar Sekunden PI manuell das Poti einfach auf Maximum stellen.

    Leider funktioniert das bei mir nicht. Wenn ich das Poti auf Minimum stelle und die Pumpe starte, werden nach kurzer Zeit 7 Bar Druck erreicht. Ich habe den Eindruck, dass nicht der Druck, sondern die Flussrate geregelt wird: Der Druckaufbau verlangsamt sich, aber der aufgebaute maximale Druck sinkt nur unwesentlich,
    Mache ich etwas falsch oder habe ich einen Denkfehler? Kann es an einer defekten Kemo-Modul liegen? Muss ich vielleicht ein anderes Poti verwenden? Das Verbaute (fest verlötet) macht keinen allzu hochwertigen Eindruck.

    Danke für alle Hinweise!

    Viele Grüße
    Stefan
     
  2. #2 nacktKULTUR, 20.04.2015
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    Ich befürchte einen Denkfehler. Wenn Du Dir den Aufbau einer Schwingkolbenpumpe anschaust, siehst Du, dass der Kolben durch die Halbwelle bewegt, und durch die Feder wieder zurückgeholt wird. Wenn die Halbwelle stoppt (= Phasenschnitt, - geschnittene Phase) beendet der Kolben seine Bewegung und schnellt zurück. Somit ist nur die Bewegungsamplitude kürzer, die Kraft ist dieselbe. Et voilà - die Fördermenge ist geringer, die Kraft bleibt dieselbe.

    Ich vermute, dass man den Druck in diesem Fall nur durch einen Bypass geregelt bekommt.

    nK
     
    Dale B. Cooper gefällt das.
  3. #3 W1cht3lm@nn, 20.04.2015
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    Den Zusammenhang hat Dietmar mit seiner Steuerung mal vermessen:
    http://www.kaffee-netz.de/threads/t...rucksensor-an-silvia.64066/page-2#post-786143

    Ich denke dass einfach der Verstellbereich des Potis mit weiteren Widerständen in Reihe auf den linearen Verstellbereich begrenzt werden müsste um brauchbar mit dem Druck spielen zu können.

    Die Kennlinie des verbauten Bypassventils spielt hier aber auch mit.

    P.s.: Dort kannst du auch ablesen dass die E5 hier besser geeignet ist.
     
  4. #4 zia fofa, 20.04.2015
    Zuletzt bearbeitet: 20.04.2015
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    Hallo!

    Bei meiner Rancilio Silvia (mit Manometer) hängt der Kemo 028 zusammen mit dem empfohlenen 470k-Poti an der EX5, die von Dir beschriebenen Probleme konnte ich nicht beobachten. Soll heißen, der Druckaufbau lässt sich relativ fein regeln (geht also auch mit um die 2 Bar) und - wenn ich mich richtig erinnere - auch beim Bezug gegen Blindsieb ging der Druck mit der Zeit nicht hoch, sondern blieb auf dem eingestellten Höchstniveau. Die Einschränkung im letzten Satz, weil ich das nur direkt nach dem Einbau zu Probezwecken so vollführt habe und das ist ca. ein Jahr her. Bei Bedarf könnt ich die - derzeit eingemottete - Kiste aber gerne aus dem Regal kramen und nochmal testen.

    Was hast Du für einen Poti verbaut?

    Zia Fofa

    PS: Und es ist genauso, wie bohnenschorsch beschreibt, startet man den Bezug bei niedrigem Druck, dauert es viiiiieeeel zu lange, bis das Sieb gefüllt ist. Habe daher immer mit "Halbgas" gestartet, dann sobald die Manometernadel zuckte, auf den gewünschten Druck geregelt. Was anfänglich natürlich nicht ganz so klappte, mit der Übung schon. Aus Platzmangel steht die Kiste aber derzeit wieder im Regal...
     
  5. #5 S.Bresseau, 20.04.2015
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    Herzlichen Dank schon mal für die vielen wertvollen Infos!
    Das könnte der entscheidende Hinweis sein, die Aussage deckt sich ja auch mit den Erfahrungen von @zia fofa

    Dieses Diagramm ist sehr aufschlussreich:
    Ich werde also wieder die EP5 verbauen.
    Danke auch für den Hinweis auf den Vorwiderstand. Die erwähnten 7 bar Druck lagen ja schon bei Minimum an. Das Poti hat vermutlich 470k, ich habe es nicht verändert, es ist beim M012 fest verlötet. Ich werde ein Poti mit größerem Widerstand testen.

    Per Manometer bzw. Augenmaß kontrollieren und bei Bedarf schnell manuell herunterregel wollte ich nicht, dann hätte ich kaum einen Vorteil gegenüber der jetzigen Lösung (PI durch Pumpenunterbrechung).
     
  6. #6 W1cht3lm@nn, 20.04.2015
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    Das war genau NICHT mein Tipp.

    Ein anderes Poti verändert nicht die am Schleifer ausgebene Spannung.

    Aber gerade die soll durch Reihenwiderstände so beeinflusst werden dass der Bereich der nutzlosen Einstellungen ausgeblendet wird. Ggf. halt mit insgesamt 3 Potis.
     
  7. #7 S.Bresseau, 20.04.2015
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    ich wollte das neue Poti in Reihe zum bisherigen schalten, sonst probiere ich mich ja dumm und dusselig.
     
  8. hako

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    Ich betreibe die EX4 mit dem Kemo M012, den Widerstand des Poti weiß ich nicht genau, aber ich meine mich zu erinnern, dass ich den Originalwert ungefähr verdoppelt habe. Wenn ich bei einen Bezug starte mit maximalem R, steigt der Druck gemächlich bis 4 Bar, dann kommen die ersten Tropfen und normalerweise drehe ich dann auf. Falls ich das nicht tue, steigt der Druck weiter bis ca. 6 Bar, um dann wieder ein bisschen zu sinken, so dass ich mit 5 Bar beziehen könnte. Eine Regelung des Drucks zum Bezugsende bis runter auf 6 Bar ist normalerweise möglich.
    Angesichts der obigen Grafik werde ich auch mal die EP5 versuchen, vielleicht geht's dann noch besser. Ursprünglich hatte ich noch eine EX5 drin. Die Regelung mit der neuen EX4 war aber viel feinfühliger als mit der alten EX5, was ich aber auf den Verschleißzustand der Pumpe geschoben habe.

    VG und viel Erfolg beim Basteln

    Hako
     
  9. #9 S.Bresseau, 21.04.2015
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    Kleine Zwischenmeldung: Es scheint es zu funktionieren!
    Mit zwei Potis in Serie (Original + 1M) ging es schon etwas besser. Die eigentliche Verbesserung kam durch die EP5.

    Jetzt kann ich mit einer bestimmten Poti-Einstellung, die ich recht feinfühlig vornehmen kann, gezielt einen Druck von 2 Bar aufbauen, der dann nicht weiter ansteigt. Genau das hatte ich nämlich befürchtet. Morgen werde ich testen, ob und unter welchen Umständen ich "paddeln" kann. Wenn das nicht geht, lasse ich die Potis so wie sie sind, und baue einen Schalter ein, der sie überbrückt.
    Die EP5 ist deutlich lauter als die EX4. Es böte sich an, die EP5 auch beim Bezug nur unter Teillast zu fahren, also so, dass sie gerade eben die 9.5 bar beim Doppio bring. Dann sollte sie etwas leiser sein. Mal sehen.

    Nochmal vielen herzlichen Dank!
     
  10. #10 S.Bresseau, 21.04.2015
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    Ich konnte mehrfach hintereinander das MV öffnen und die Pumpe neu starten, der Druck von 2 Bar (gegen das geschlossene MV) hat sich immer wieder nach kurzer Zeit erneut aufgebaut. d.h. die Pumpe hat Wasser gezogen und ausreichend viel Wasser transportiert.

    mache ich gerne! Mal sehen, wann ich dazu komme. Wegen akutem Espressomangel (meine Ersatz-Gaggia streikt) hab ich das Ding einfach ohne Potis wieder zusammengebaut. Erstaunlich, wie schnell man sich an eine leisere Pumpe gewöhnt :cool:. Außerdem scheint die EP5 den Puck stärker zu zerschießen: Ich hatte den Eindruck, dass im Normalbetrieb (also Pumpe auf Volllast) die Puckoberfläche mit der EX4 glatter war. Aber das müsste ich mal wirklich testen, ist nur ein Eindruck.
     
  11. #11 S.Bresseau, 08.05.2015
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    Kleiner Zwischenbericht: Weil mich die EP5 genervt hat, habe ich vorhin auf die Schnelle wieder die EX4 verbaut. Der Puck sieht deutlich besser aus, vor allem aber: der Kaffe schmeckt mir besser. Bei identischem Pumpendruck (9.5 bar) und identischem "PI für Arme", also Pumpe bei 2 Bar abschalten und ein paar Sekunden warten, dann Pumpe wieder anschalten.
    Erstaunlich. Der deutliche Unterschied ist mir beim ersten Einbau nicht aufgefallen, was aber auch an der besseren Mühle liegen kann (aktuell CB1, früher Challenge). Wenn der bessere Geschmack über die nächsten Tage reproduzierbar sein sollte, werde ich doch mal so einen Dämpfer einbauen - und gezwungenermaßen auf den Kemo-Leistungsregler verzichten, wenn auch mit Dämpfer die EX4 besser "schmeckt" als die EP5.
     
Thema:

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