Oscar füllt Kessel während Bezug

Ich tippe voll auf a). Pos. b) hast Du ja soeben überprüft - die Steuerung reagiert perfekt auf den Wegfall der hochohmigen Masseverbindung.

Vorschlag: Füllventil abschrauben, zerlegen, reinigen. Wenn das nicht hilft - ersetzen. Dann wird der Oscar wieder wie ein junger Gott dampfen. Die geringere Förderleistung beim Leerbezug ist damit zwar nicht erklärt - der Gegendruck durch den Puck entfällt ja. Aber die geringere Dampfleistung ist ganz klar auf das kleinere Gasvolumen zurückzuführen - der Boiler ist mehrheitlich mit Wasser gefüllt. Noch etwas mehr, und es kommt dem Oscar bei den Ohren raus - äh aus dem Sicherheitsventil.

 

Danke! Es kann also nicht sein, dass durch das offene Ventil weniger "Flussrate" am Brühkopf ankommt? (Mann, klingt das dilettantisch ...)

 

Im Prinzip schon, aber nach meiner Einschätzung nicht soviel weniger, dass es auffällt. Der einzige Widerstand beim Leerbezug ist der Gicleur - die Schraube mit der winzigen Bohrung (Ø 0.6 bis 0.8 mm) - das ist per Definition weniger Widerstand als ein korrekter Puck. Man spricht ja von einer Leerbezugsrate von 100 bis 120ml in 10 Sekunden - also 10ml / sek. gegenüber 1ml resp. 2ml (doppio) pro Sekunde beim Bezug.

 

Hm, hängt jetzt auch von der Kennlinie der Pumpe ab, wenn zuviel Wasser fließt, fällt der Druck ab. Irgendwann lauft der Kessel über. Versuche doch mal im kalten Zustand gegen das Blindsieb zu fördern, wenn das Ventil leckt, sollte ohne Enlüftungsventil Luft aus der Dampflanze kommen (Luftbalon drüber stülpen) oder halt irgendwann Wasser aus der Entlüftung oder der Dampflanze.

Grüße,

Stefan

 

Also: Kalter Zustand, gegen Blindsieb pumpen mit Dampfrohr auf, wenn Luft aus dem Dampfrohr kommt (oder Wasser), ist das Füllventil offen (leckt). Habe ich das richtig verstanden?

 

Goldrichtig. BTW, guter Tipp, um das Füllventil zu prüfen.

 

Ja, hast du richtig verstanden. Kann halt nur etwas dauern, bis Wasser kommt und danach musst du irgendwie manuell das Wasser wieder aus dem Kessel bekommen, bevor du die Maschine benutzen kannst.

Grüße
Rainer

 

Ich würde sagen: Irgendein Teil oben rausschrauben (z.B. Niveausonde), dünnen Schlauch rein, mit dem Mund ansaugen und den Schlauch nach unten hängen lassen, so dass das Wasser durch die Schwerkraft rausläuft - so, wie man z.B. ein Aquarium leert.

 

....gilt aber nur wenn Du keine automatische Entlüftung nachgerüstet hast, also zum Aufheizen kurz die Dampflanze öffen musst. Alternative ist: Deckel ab und den Schlauch auf der rechten Seite des Magnetvetils zur Kesselfüllung (dort wo nur ein Schlauch ist) abschrauben und schauen ob dort aus dam Abschluss Wasser herauskommt wenn Du gegen das Blindsieb beziehst. Bitte vorher noch (in spannungslosem Zustand) den Stecher mit dem schwarzen Kabel vom Anschluss der Spule des Magnetventils abziehen damit der Kessel nicht versehentlich gefüllt wird. Achtung, wenn der Kessel doch befüllt, wird wird Spannung auf den schwarzen Stecker geschaltet, der ist zwar isoliert, aber in der Hand halten solltest Du ihn trotzdem nicht...

Viel Erfolg,

Stefan

PS: Wasser aus dem Kessel bekommst Du auch wenn Du mit offener Dampflanze heizt bis die Kesselfüllung anspringt, wird nur etwas nebelig in der Küche (oder wo Oscarchen steht)

 

Bis er nen halben Liter Wasser verdampft hat dauert´s ne Weile und die Küche wird zum Dampfbad . Wenn man aber die Dampflanze in ein größeres Gefäß mit kaltem Wasser (z.B. Kochtopf) hängt, sollte es ohne größere Dampfentwicklung gehen. Milchkännchen kocht zu schnell.

Grüße
Rainer

 

unabhängig davon gibt es hier unmengen von tipps zur reparatur bei der oscar:

http://elektros.it/de/en/tips_tricks.html

 

Thank you Sir Henry! Brilliant indeed!

ob ich es hinbekomme ist eine andere Frage ...

 

Komische Sache: Habe mir für das Wochenende die "Reparatur" vorgenommen, doch jetzt läuft wieder alles normal. Wasser fließt ordentlich aus der Brühgruppe und Kesselfüllung springt wieder an, Dampf ist gut und Brühkopf ist auch wieder ordentlich heiß.

Was mir aber schon länger aufgefallen ist (und vielleicht hat das ja was mit dem Problem zu tun): Ab und zu wenn ich den Bezug starte, knackt/schlägt es ein paar mal laut in der Maschine. Ich glaube, das passiert auch beim Leerbezug, das Wasser kommt dann relativ spät. Wenn das Knacken beim Bezug auftaucht, habe ich einen ganz langen Druckaufbau. Das alles kann ich aber leider nicht reproduzieren.
Kann es da einen Zusammenhang zu meinem obigen Problem geben? Kann sich jemand dieses Knacken/Schlagen erklären?

Gruß
Plempel

 

Magnetventil ? Zerlegen und entkalken und wieder richtig rum einbauen.

Geht allen neuen Usern so oder so ähnlich

 

Also eventuell zwei Baustellen? Kesselfüllung (schleichende Überfüllung) und Magnetventil ("Knacken", schwankende "Flußrate")?

 

...eher eine Ursache, zwei Symptome...

Ich Tippe auf das Kesselfüllventil und kann mich kailash nur anschließen, zerlegen, entkalken etc...

 

So, die geringe Förderleistung hat einen Übeltäter: Nachdem die Pumpe immer weniger durchgedrückt hat, habe ich das Magnetventil an der Gruppe jetzt zum zweiten mal zerlegt und siehe da:



Dieser Felsen hing vor dem Ventil. Hat er sich endlich vorgearbeitet.

Kesselfüllventil habe ich auch geprüft, dem fehlt eigentlich nix. Bis jetzt schaut es gut aus, bin gespannt für wie lange ... (wahrscheinlich bis der nächste Brocken kommt). Wird wohl eine Grundsanierung fällig. Weiß nur noch nicht, wer das macht: Koob oder ich.

Gruß und Danke!

 

Nach 6 Jahren mal wieder dem Täter auf der Spur:





Dieses mal war der Kalkbrocken kleiner, dafür im Ventil, nicht mehr vor dem Ventil, so wie der große Brocken damals. Egal, läuft wieder ordentlich.

 

Alle 6 Jahre kann man ja damit leben