Kaufberatung: Oscar oder doch Einkreiser ausreichend?

Ich zitiere mich mal selbst:

 

Die Besonderheit der BZ10 ist die beheizte Brühgruppe, die sie etwas schneller aufheizen lässt als andere Maschinen. Der Kessel ist etwas kleiner als bei der Oscar, was sich beim Milchschäumen bemerkbar machen wird. Die Oscar hat ein super P/L-Verhältnis, allerdings muss man den Kunstoff mögen. Die BZ10 sieht hochwertiger aus, kostet aber dafür auch mehr. Guten Kaffee/Cappu machen beide.

Die Lelit gebraucht zu bekommen, ist sicherlich nicht ganz einfach...

 

> beheizte Brühgruppe, die sie etwas schneller aufheizen lässt als andere Maschine

Wenn ich mich nicht irre, steckt dahinter eine geringe Leistung (80W? 100W?) - so viel wie eine stärkere Glühbirne. Am Boiler hat man meistens 1200W-1600W. Davon wird nach wenigen Minuten, wenn das Boilerwasser erstmals aufgewärmt ist, nur noch ein Bruchteil abgerufen, z.B. (im zeitl. Mittel) 150W. Es bleibt viel Reserve, die man zum Aufheizen der Gruppe aktivieren kann, indem man mal kurz die Pumpe laufen lässt. Wasser als Wärmeenergielieferant hoher Energiedichte hat mehr Wirkung, als eine schwache BG-Heizung. Zudem werden dadurch auch Leitungen, 3-Wege-Ventil und Siebträgerspitze schnell erreicht und aufgewärmt. Eine elektr. beheizte, PID-geregelte Gruppe wäre ein toller Baustein in einem temperaturstabilen Gesamtkonzept, quasi die elektrische Variante einer saturierten Gruppe. Aber da die BZ10 ein Zweikreiser ist, der als Durchlauferhitzer von vorne herein die Temperaturgenauigkeit fehlt, ist diese Gruppe IMHO in der falschen Maschine gelandet. Zweikreiser produzieren beim Einschalten der Pumpe einen hohen Temperaturüberschuss im ersten Wasser: Zu denen passt IMHO eine massivere Gruppe, die das aufsaugt, wie die E61. Die Bezzera Unica PID hätte die elektr. Gruppe verdient gehabt – aber die hat eine E61 bekommen...

 

ja, schade. Und die BZ09, ein Einkreiser mit eben dieser beheizten Brühgruppe, gibt es nicht als Variante mit PID-Controller.

 

Ich hatte zwar noch keine BZ10, aber eine Gaggia TE, deren Brühgruppe ebenfalls über eine 80W-Heizpatrone auf Temperatur gebracht wurde. In der Praxis hat das sehr gut funktioniert: die Brühgruppe war schnell auf Betriebstemperatur und dadurch, dass sie thermisch nicht an den Kessel angebunden war, relativ gut geschützt vor Überhitzen. Dass die Temperatur nicht regelbar ist, ist wirklich ein Manko.