Metalllurgen-Frage

Diskutiere Metalllurgen-Frage im Reparatur und Wartung Forum im Bereich Fragen und Tipps; Mir ist gerade das Malheur des Monats passiert und ich ärgere mir einen ab. Könnte jemand, der was von Metallverarbeitung versteht, meine Annahme...

  1. #1 horst freiraum, 21.05.2015
    horst freiraum

    horst freiraum Mitglied

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    Mir ist gerade das Malheur des Monats passiert und ich ärgere mir einen ab. Könnte jemand, der was von Metallverarbeitung versteht, meine Annahme bestätigen, dass man da nix mehr flicken kann bei dem Bruch?

    [​IMG]

    Der Fred dazu findet sich übrigens hier:

    http://www.kaffee-netz.de/threads/cimbali-eleva-inbetriebnahme.91076/
     
  2. 1968

    1968 Mitglied

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    Oh shit, Guss zu schweissen ist schwierig und wird nicht schön aussehen, aber es geht.
    Wenn im normalen Betrieb der Maschine keine Last auf die Bruchstelle konntest Du eventuell einen Fachbetrieb aufsuchen und das ganze vorsichtig heften und verputzen lassen.
    Auf dem Foto ist schwer zu erkennen wieviel Fleisch vorhanden ist und ob die Bruchstelle im Sichtbereich ist. Eventuell könnte man auch auf jeder Seite eine M3er Senkschraube anbohren. Also Teil fixieren auf beiden Seiten 2,5 durch beiden Teile Bohren, Bruchstück entnehmen auf 3.5 aufbohren und senken, Gewinde in das Gegenstück schneiden und dann zusammen schrauben?
    Aus der Ferne schwer zu sagen.


    Viel Erfolg!

    Hab gerade nochmsl geschaut. Könntest Du das Bruchstück vielleicht direkt auf das darunterliegende Messingteil schrauben. Dh bohren, senken und ein kl. Gewinde in das Messingteil schneiden?
    Damit wäre immernoch eine Stützwirkung vorhanden und optisch wäre es recht unauffällig.
     
  3. #3 XeniaEspresso, 21.05.2015
    XeniaEspresso

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    Ich habe mich - in einem anderen Zusammenhang - kürzlich mit Industriekleber beschäftigt. Informiere dich doch mal ob JB Weld was für dein Problem ist.
     
  4. #4 'Ingo, 21.05.2015
    Zuletzt bearbeitet: 22.05.2015
    'Ingo

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    Wenn das ausgebrochene Stück noch passgenau sitzt, würde ich (wäre es meine Maschine) wenn die Stelle keine sehr hohe mechanisch-stabilisierende Aufgabe wahrnimmt, folgendes tun.
    Stück einsetzen, 1-1,5mm Löcher durch beide Teile bohren, Kleber (z.B. JB Weld) verwenden, Stahlstifte in die Löcher einschlagen und dann für die Aushärtezeit etwas spannen um die Spalte zu minimieren. Nach Aushärtung etwas schön dremeln.
    Wenn das alles nicht halten sollte, schweissen lassen.
     
  5. Feitz

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    Um das zu kleben scheint mir auf der einen Seite nicht genug Fleisch dran zu sein. Das Teil fängt ja immerhin den (Gegen-) Druck der Doppelfeder auf, der nicht ganz ohne ist...
    Kann man das Teil nachkaufen? TSE hat z.B. Teile für die M15-Gruppe, allerdings ist der Korb nicht explizit aufgeführt.
     
  6. #6 horst freiraum, 22.05.2015
    horst freiraum

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    Danke schonmal für die Antworten, auf euch ist doch Verlass! Der freundliche Herr von TSE hat mir gestern Nacht um elf noch geantwortet, dass es den Käfig leider nicht nachzukaufen gibt.

    Jetzt habe ich zwo Möglichkeiten, die von 'Ingo skizzierte und eben das Schweißen. Ich tendiere dazu, die Kombi aus Stahlstiften und Kleber erstmal auszuprobieren, sozusagen zwostufiges Verfahren.Ich würde dann mit einer Unterlage arbeiten, damit der Rand von Käfig und Gruppe bündig sind, so wie es sein sollte. Dann gäbe es zumindest keine Zerrkräfte mehr, die zum Bruch geführt haben.

    Nur bleibt die Frage, wo man 1mm-Stahlstifte herbekommt. Viele bieten in der Größe nur Edelstahl an, sollte aber schon Stahl sein, finde ich. Wenn dann dieser Wunderkleber soviel kg aushält, wie er verspricht, kann das in der Kombi mit den Stiften funktionieren. Die haben da ein dolles Video auf ihrer Seite, wo zwei Trecker mit 17t an einer (zugegebenermaßen größeren) Klebestelle zerren. Das müsste ja reichen, schließlich gibt's bei mir noch die zwo anderen Schraubpunkte.

    Wenn jemand 1mm-Stahlstifte hat, kann er mir gerne ein paar in den Briefumschlag stecken, hehe... Ich bestell jetzt erstmal diesen Kleber, zwar auch sauteuer, aber wat willste machen!
     
  7. #7 XeniaEspresso, 22.05.2015
    XeniaEspresso

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    Ich würde es so machen: Baumarkt und Edelstahlnägel kaufen und die dann kürzen.
     
  8. #8 horst freiraum, 22.05.2015
    horst freiraum

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    Hatte ich auch schon überlegt, bezweifel aber, dass die 1mm-Durchmesser haben. Aber ich muss nachher sowieso einen Grill kaufen...
     
  9. #9 mcblubb, 22.05.2015
    mcblubb

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    Ich glaube nicht, dass das dauerhaft halten wird.
    Diese Konstruktion muss ja an der Stelle mit die Hauptkraft der Feder und des Hebelsystems aufnehmen (soweit ich das nach kurzem Blick auf die Fotos beurteilen kann). Außerdem muss auch noch eine gerade Führung des Kolbens gewährleistet sein.

    Stahlguß könnte mit Schweißen gehen. Alu wage ich zu bezweifeln.... Aber probier es

    Zuküntig solltest Du solche Schrauben mit Drehmoment anziehen Dann passieren solche Sachen nicht mehr.
     
  10. iron-t

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    Hi, was für ein Material ist das denn? Wir haben mal einen gebrochenen Fuß an einem alten Nähmaschinentisch aus Gußeisen wieder anschweißen lassen. Naja, das war vergebliche Liebesmüh - der Fuß ist heute mit einem Stahlstift und 2K-Kleber befestigt.
     
  11. #11 Scheusal, 22.05.2015
    Scheusal

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    Klebe es mit Deinem Kleber (oder Uhu 300 Endfest) und mach eine stabile Muffe drüber soweit Platz in der Gesamtkonstruktion vorhanden ist. Die Muffe müßte dann auch geklebt werden und von einem Fachmann/Fachbetrieb speziell hergestellt werden. Ein Ersatzteil herzustellen dürfte schwieriger sein. Eventuell wenn möglich ein "neues" Ersatzteil besorgen. Das mit den verklebten Stiften würde ich lassen, denn Fleisch und Stifte müssen alleine in der Lage sein die Kräfte aufzunehmen. Ich hoffe Dein Kleber kann die Betriebstemperaturen ab? (Uhu 300 Endfest kann es.)

    (Edit)

    Alternativ ginge es auch mit mehrere Lagen Stahldraht (ähnlich einer Motorwicklung) zu umwickeln und die dann mit dem Kleber festzukleben so das sie nicht verrutschen. Aber achte bitte darauf das die Benetzung mit dem Kleber gut gelingt, denn bei "Faser"verbundstoffen hängt die Festigkeit von der Vernetzung des Kunststoffes mit dem Kleber ab.

    Gutes Gelingen. ;)
     
  12. #12 horst freiraum, 22.05.2015
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    Hm. Viele Meinungen für Kleben und viele fürs Schweißen, da bleibt mir die Qual der Wahl! Am liebsten würde ich ja erst die Klebevariante und bei NIchtfunktionieren die Schweißvariante machen, aber, kann mir das jemand beantworten: Sind die Bruchstellen nicht verhunzt, wenn ich klebe? Oder löst sich der Kleber unter der Schweißflamme in Wohlgefallen auf?
    Anfragen an LaCimbali und Feinschweißer sind schon raus... Es bleibt spannend!
     
  13. #13 Scheusal, 22.05.2015
    Scheusal

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    Schweißen halte ich wegen der Materialdicke nicht für die günstige Lösung. Aus der Ferndiagnose kann ich auch nicht sagen was für ein Material das wirklich ist. Mit Gußlegierungen ist das so eine Sache. Wenn es wirklich Aluminiumguss ist, würde eventuell Hartlöten gehen.
     
  14. #14 Decarli67, 22.05.2015
    Decarli67

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    Ich würde auch das Bruchstück einkleben. Falls dort große Kräfte auftreten, zusätzlich einen dünnen ca 15mm breiten Ring aus legiertem oder rostfreiem Stahl aufschrumpfen oder aufpressen.
     
  15. 'Ingo

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    Es ist dieses Stück, richtig?
    http://screencast.com/t/INlnsAH3Fy0

    Wenn das ganze nachher unter einer Abdeckung verschwindet, könntest du das Stück einsetzen. (2K + Stifte / HSS Bohrer Ende 1mm, kostet ja nichts)
    und die beiden Seiten mit einem dazwischenliegenden gekannteten 1,5mm Blechstreifen mit Schraubverbindungen verbinden oder eine komplette Blechmanschette anfertigen.
    http://screencast.com/t/c20WCeRX6Wkr

    Oder die Schrauben durch längere ersetzen, zwei Rollen an ein 3mm Blechformteil geschweisst, als "Brücke" dazwischensetzen. http://screencast.com/t/qYUEPpquy1Cr

    Ich hätte allerdings viel Respekt vor der Feder!
     
  16. #16 Feitz, 22.05.2015
    Zuletzt bearbeitet: 22.05.2015
    Feitz

    Feitz Mitglied

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    Hi, Christopher -
    Ich habe mir das auf den Bildern nochmal angesehen: Es ist die Schraube ausgebrochen, die zum Boiler zeigt.
    Die Kraft, mit der Du an dem Hebel ziehst (Hebel = Verstärkung) wird über den gebrochenen Käfig und die Brühgruppe in das Chassis eingeleitet. D.h. auf das gebrochene Teil wirken ordentliche Zugkräfte.
    Ich würde mir das mehr als zweimal überlegen, das zu flicken.

    Ich würde das ganze Projekt evtl. sogar solange zurückstellen, bis Du einen anderen Käfig aus einer defekten Eleva bekommen kannst. Oder laß das Teil irgendwie nachmachen (dürfte aber teurer sein). Wie wäre es denn z.B. beim (KFZ-) Modellbauer mit abfomen und in Carbon nachbauen? Das hält auf jeden Fall. Die aufwendigen Durchbrüche kann man ja weglassen.
     
  17. 1968

    1968 Mitglied

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    Ist das Teil eines der Zwischenstege oder einer der zwei Anschraubpunkte?
    Man könnte auch zuerst kleben und dann vorsichtig M3 durch beide Teile bohren um dann einen bzw zwei Gewindestifte ein zu kleben. Das wird allerdings nichts mit einer Handbohrmaschine.

    Gruss
     
  18. #18 horst freiraum, 23.05.2015
    horst freiraum

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    Holla, hier tut sich ja einiges an kreativen Vorschlägen! Einiges muss ich erstmal ergooglen, z.B. aufschrumpfen. Aber der Reihe nach:

    Es ist leider nicht genau das von @'Ingo beschriebene Teil, hier sieht man es besser, es ist eins mit Gewinde, deshalb auch beim Schrauben gebrochen:

    [​IMG]

    Als ich das Ding noch drin hatte, es aber schon gebrochen war, habe ich mal gehebelt. Und ich muss sagen, da bewegte sich nichts. Ich glaube, man muss vor dem Ding stehen, um das einschätzen zu können: Die Federn haben Kraft, klar. Aber die wirkt v.a in der Senkrechten, und kaum nach vorne und hinten. Bzw. wird da auch von der mittigen Schraube vorne abgestützt. Beim Hebeln wird der Käfig ja stark nach unten gepresst, weil gleichzeitig die Feder nach oben gezogen wird. Und der gesamte Kolben verläuft ja in der Brühgruppe, da würde also auf jeden Fall eher der Kolben nach unten abhauen, als dass einem der Käfig um die Ohren fliegt. Dazu müssten ja die beiden anderen Schrauben auch noch rausbrechen.

    An sowas ähnliches wie @'Ingos letzten Screenshot hatte ich auch schon gedacht, allerdings eher wie ein W, wobei die Schraube beim mittleren Aufschwung an der Spitze sitzt und die "Flügel" rechts und links dann dort auf den Käfig treffen, wo diese Aussparungen sind, also die Schraubkraft auch auf Teile jenseits des Bruchs übertragen wird. Das könnte ich mir mit einem Dremel auch selber bauen.

    Claus, also den Käfig aus Carbon nachzubauen, ist echt mal ein Ansatz.... Ich will die Maschine endlich nutzen, und nicht im Wert verdoppeln! Aber vielleicht muss ich mal meinen Neffen Fragen, der studiert Industriedesign, vielleicht haben die ja mal Arbeiten mit Carbon als Pflichtübung!

    Ich tendiere jedenfalls dazu, hier mal zu einem Metallbauer zu gehen, um auch Klarheit über das Material zu bekommen. Hat jemand noch Tips zu den bereits aufgeworfenen Fragen, also ob man eine einmal mit Kraftkleber behandelte Stelle nachher noch schweißen kann, und woher man 1mm-Stahlstifte bekommt?

    Außerdem steht noch die Antwort aus Köln von zuerisees Schweißer aus, mal schauen!

    Finde ich übrigens echt super, wie ihr euch hier mit Ideen einbringt und Vorschläge macht. Bin selbst gespannt, worauf es hinausläuft!
     
  19. 1968

    1968 Mitglied

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    Ich kenne den Kleber nicht. Aber sollte kleben nicht funktionieren muss vor dem schweissen auf alle Fälle aller Kleber entfernt werden. Das geht aber immer, mit Hitze, schleifen oder Sandstrahlen.
    Schweissen würde ich allerdings als allerletzte Möglichkeit wählen.
    Ich denke Deine Idee einen Fertigungsbetrieb um Rat zu fragen ist der richtige weg. Die Leute haben dann das Teil vor Augen und haben sicher eine Lösung (wenn es nicht gerade ein Betrieb ist der auf Industriehallen Bau spezialisiert ist;-))
     
  20. Feitz

    Feitz Mitglied

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    Hallo, Christopher -
    Für die Kraft, die auf den Korb wirkt, ist es nicht relevant, was in der Führung des Kolbens passiert. Du mußt Dir das gedanklich von der Seite ansehen:
    Drehpunkt für die angreifenden Kräfte wäre die Bruchstelle, der gesamte Hebel ab diesem Punkt wirkt als Hebelarm in der einen Richtung, der Rest der Brühgruppe bis zur Aufnahme im Gehäuse sozusagen als Gegenhebel. Ich glaube, da kommt schon eine gewisse Belastung zusammen. Auch wenn es vielleicht hält, was ist, wenn nicht? Dann fliegt Dir das überhitzte Wasser mit Kesseldruck entgegen. Ich würde da nicht das geringste Risiko eingehen, die Geschichte würde nur brechen, während Du davorstehst. Vom Segeln weiß ich, was Bauteile aus Carbon für Kräfte aushalten, das ist unglaublich. Ich würde das mal probieren. Formenbauer / Modellbauer können sowas, vielleicht mal in einer Berufsschule anfragen?
     
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