Wie lange braucht die Gaggia zwischen den Bezügen??

Um es vorweg zu nehmen: Eine Antwort in Sekunden kann ich Dir nicht geben, dazu sind meine Gaggia-CC-Zeiten zulange her.

Aber: "Temperatursurfen" ist das Stichwort. Die Temperatur des winzig kleinen Boilers schwankt zusammen mit dem Heizzyklus der Maschine. Und diesen kannst Du selber recht gut hören - wenn die Heizung nach dem 1. Bezug aufhört zu heizen, dann ist die Maschine wie startklar.
Ansosten kannst Du ausprobieren, in welcher Phase des Heizzyklus Dir der Espresso gut gelinkt und für künftige Bezüge diesen Punkt abpassen.

 

Hallo Kakao77!

Ich habe noch nie die Sekunden gezählt, die die Digitalanzeige braucht, um wieder auf den Sollwert zu klettern, aber da die Kesseltemperatur ohnehin nicht 1:1 der angezeigten entspricht, wäre das ohnehin müßig. Viel wichtiger ist meiner Erfahrung nach der Punkt, an dem die Temperatur stabil bleibt.

Lange Rede, kurzer Sinn: Bis du den Puck ausgeschlagen, gemahlen, gelevelt und getampt hast, ist die Maschine definitiv wieder (ausreichend) auf Temperatur.
Wichtig ist hier nur (falls du es nicht bereits machst), alle Tassen, die in Serie gefüllt werden sollen, zu Beginn gemeinsam vorzuwärmen und auf der Ablage mit einem Handtuch drüber warm zu halten. Ein zwischenzeitlicher Leerbezug zum Tassenwärmen, der ja in viel kürzerer Zeit das Wasser rauslässt, bringt die Temperatur viel mehr durcheinander, als ein über den Zeitraum von 25 Sekunden bezogener Doppio.

 

Ein PID hilft immer, das spart das Temperatur-Surfen.

Ansonsten sind vor allem warme Tassen wichtig...

Viel Erfolg,
Dale.

 

hallo ...

Ein PID verkürzt schon die recovery-time bei der CC, da er vor großen "Überschwingern" beim Aufheizen bewahrt, und sich die Brühtemperatur dadurch schneller wieder einpegelt. Auch die Kontrolle über die Brühtemperatur wird einfacher und reproduzierbarer. Eine geschätzte Wartezeit von ca. 3-5 Minuten würde ich aber zwischen 2 Bezügen einplanen, ( ist nur geschätzt, da ich selbst noch nicht mit PID an der CC gearbeitet habe ) bis sich das System wieder eingeschwungen hat. Vielleicht solltest du aus den 2 Doppios 2 einzelne espressi ziehen, dann könnt ihr schon mal gemeinsam trinken, und dann noch einmal "nachbestellen" - bis dahin ist das System wieder voll eingepegelt. Die Tassen würde ich nicht mit dem Wasser des 0,1Ltr. Kessel vorwärmen, sondern dies mit einem seperatem Wasserkocher erledigen.

Endgültig wird dich aber auch ein PID an der CC nicht vor`m upgrade bewahren, da die Leistung und der Komfort von dieser Einstiegsmaschine begrenzt sind. Man sieht es auch immer wieder hier im Forum, dass die Leute mit den CCs erst aufrüsten - neues Dampfrohr der Silvia, Messingduschplatte, PID -, und dann doch umsteigen in eine gehobene Klasse. So wäre es zu überdenken, ob du nicht einen "Sprung", den mit dem PID, auslässt, und gleich auf eine leitungsfähigere Maschine, wie z.B. der Bezzera Unica, BZ 09 etc. aufrüstest, wenn du dich weiterhin ambitioniert mit Espressi-brühen beschäftigst.

apropos - meine Händlerin, Monika Batka, hat gerade eine BZ09 als Rückläufer vergünstigt im Verkauf.

grüsse ...

 

@Gandalph: Das Update-Argument ist wirklich Käse. Jeder kauft sich ne neue Maschine, vor allem, weil es Spaß bringt. Benötigt wird sie meist nicht.

Grüße,
Dale.

 

wie man`s sieht...
Eine höhere Klasse an Maschine bringt auch meist höheren Bedienkomfort, und der Aufstieg von der Einsteigerklasse in die gehobene Klasse auch mehr Leistung und bessere Reproduzierbarkeit - meine Ansicht zu der Sache
Mir ist der Spass z.B. mit der Gaggia CC vergangen...

 

Mir auch mit der Silva und bestimmt findet sich auch jemand, der von der GS3 weg updated...

Meine Perla steht im übrigen auch zum Verkauf...

 

Die einfachste Methode bei der CC ist m.M.n. wenn man das MV nicht mit dem Dampfschalter verkabelt. Dann kann man während dem Bezug nachheizen bevor die Temp so weit sinkt dass der Thermotat schaltet. Hilft v.a. wenn die Maschine nicht durchgeheizt ist, oder bei Doppios.

Zur Upradediskussion: Ich hatte zwischendurch auch schon eine E61 Küchenharley, bin dann aber doch bei der CC geblieben.

 

3-5 Minuten Wartezeit zwischen 2 Bezügen halte ich für übertrieben. Zwischen 2 Fuhren Cappuccino ist das schon sinnvoll, weil durch das Aufheizen und Abkühlen des Boilers starke Temperaturspannen innerhalb der Maschine entstehen und der eine Temperaturfühler des PIDs es da nicht leisten kann, alle wasserführenden Teile innerhalb von kurzer Zeit auf eine Temperatur zu bringen. Aber wir reden hier ja von Doppios.

Was mich an der Gaggia eher nervt ist das einkreisertypische geeiere wenn mehr als 2 Cappuccini gemacht werden sollen, das dreckanfällige Originalduschsieb und der fragile Dampfhahn.

Geht es nur um die Temperatur, so bin ich mit der Kleinen mit Auber PID absolut zufrieden. Die Regelung läuft sehr präzise, schnell und die Temperatur lässt sich einfach und reproduzierbar verstellen.

Klar, andere Maschinen bieten mit ihren größeren Kesseln, Präinfusion, etc. bestimmt einige Vorteile, aber dafür ist die Gaggia besonders flexibel und schnell. Gerade im Punkt Temperaturregelung vermisse ich bei der Gaggia mit PID nichts.

 

Ich denke Gandalph meinte, dass du den ersten Doppio auf zwei Tassen aufteilen könntest, um direkt mit deinem Besuch gemeinsam Espresso zu trinken und du dann ein paar Minuten später, wenn ihr ausgetrunken habt (und die Maschine nachgeheizt hat) einen zweiten Doppio ziehen kannst.
Das ist ja auch eigentlich der Sinn bei einem Doppio, zwei Tassen zu füllen, sonst hätte der Siebträger ja keine zwei Ausläufe ;-)

 

Was man nicht unterschätzen sollte bei der CC ist die Temperatur der Brühgruppe.
Ich habe das bei meiner CC gerade festgestellt, indem ich mal einen Messfühler an der Brühgruppe angebracht habe.
im aufgewärmten Ruhezustand hat die Brühgruppe unten +-85°.
Nach einem single-Bezug geht die Temperatur der Brühgruppe bis auf ca 80° runter, und braucht 10 Minuten um wieder in den Bereich von 85° zu kommen, selbst wenn der PID die Kesseltemperatur oben schon längst wieder eingeregelt hat.
Da die BG ja beim durchlaufen Energie an das Wasser abgibt könnte ich mir schon denken, dass das Einfluss auf den Geschmack hat, das versuche ich gerade mal in einigen Tests herauszufinden.

 

So, hier mal ein Beispiel.
Den Messfühler habe ich vorne auf das Metall der Brühgruppe aufgeklebt.
Ich verwende einen bodenlosen Siebträger und die Messingduschplatte von Tidaka, dementsprechend können sich die Ergebnisse von der standard-Aluplatte unterscheiden, die ab Werk verbaut ist.
Der PID ist von Auber und Eingestellt auf 92,0 °C (mit dem von Auber empfohlenen Offset, ich glaube es sind -11°C).
Interessant sind hier aber vor allem die relativen Temperaturunterschiede.
Ich habe die Maschine lange aufheizen lassen, um zu sehen, wo der Ruhepunkt bei der Temperatur ist.
30 Minuten nach dem Einschalten hat sich die Temperatur auf 92,0°C am PID und 85,5 °C an der BG eingependelt.

Wenn man am Anfang ein mal auf Dampftemperatur hochheizt und sie dann abkühlen lässt erreicht man die Ruhetemperatur schon nach ca. 10 Minuten.

Dann habe ich einen normalen single-Bezug gemacht, den Siebträger ausgewaschen, einen kurzen Pumpstoß (~0,5 Sekunden) durch die BG gejagt, um sie zu spülen, und abgewischt, und den ST wieder eingespannt. Ab da habe ich dann die Zeit und Temperatur gemessen, bis sich das System wieder eingependelt hat.



Wie man sieht dauert es über 12 Minuten, bis die Temperatur der BG wieder im Bereich der Ruhetemperatur angekommen ist, während die PID-Temperatur schon nach 2 Minuten wieder annähernd stabil ist.

Nachdem das System wieder stabil war habe ich einen zweiten Bezug gemacht, hier aber nach dem wiedereinspannen des Siebträgers die Dampftaste Betätigt und auf ca. 110°C hochgeheizt (laut PID).
Zeitmessung wieder ab wiedereinspannen des ST.



Mit dem "Temperatursurfen" ist die BG-Temperatur schon nach 5-6 Minuten wieder in der Nähe der Ruhezustandstemperatur, und so lange braucht auch in etwa der PID, um den Temperaturstoß vom Hochheizen wieder einzuregeln.

 

Naja, mit PID ist besser als ohne PID.
1. hast du den Vorteil, die Temperatur einstellen zu können und 2. regelt er schneller und genauer als ein Einfacher Thermostat.
Aber man kann halt nicht erwarten, dass die gesamte Masse der Maschine innerhalb von Sekunden wieder eingeregelt wird.

Bei einer größeren Maschine wird das sicherlich anders sein, zum einen hast du da wesentlich größere Boiler, wodurch der Temperaturabfall beim Bezug geringer ist.
Zum anderen sind die Brügruppen an großen Maschinen meistens eher so designt, dass sie im Ruhezustand überhitzen, du musst also vor dem bezug einen cooling flush machen, hat aber den Vorteil, dass sie bei mehreren Bezügen nicht zu kalt werden.
Es gibt auch Maschinen, die eine sogenannte "gesättigte" Brühgruppe haben, da zirkuliert dann Kesselwasser durch die Brühgruppe und bringt sie so entsprechend auf die richtige Temperatur.

 

Gesättigte Brühgruppe ist in Maschinen unter 1000€ allerdings sehr selten.
Ich muss mich hier mal als Trödler outen, da ich einen anderen Thread zum Anlass nahm, mal zu schauen, wie lange ich für einen Bezug so brauche.
Vom Herrichten der Tasse über das Abwiegen des Kaffeemehls, Mahlen, Mahlgut verteilen und tampen, Siebträger einspannen vergehen bei mir schon 2 Minuten. Bis zum ausklopfen des Siebträgers dann ungefähr 3 Minuten.
Wenn ich vor fachkundigem Besuch das Verteilen des Mahlguts nicht so sorgsam erledige, um ein paar Sekunden zu sparen, gibt es auch mal Phänomene wie drei dünne Strahlen statt einem. Besser wäre es, ein bisschen cooler zu bleiben und den Besuch warten zu lassen.
Vielleicht klingt es grob, der Siebträger, der hier gesucht wird, den gibt es m.E. nicht.