Mahlgut-1: Erfahrungsberichte

Diskutiere Mahlgut-1: Erfahrungsberichte im Mühlen Forum im Bereich Maschinen und Technik; Nur um euch alle ganz neidisch zu machen. Bei meiner Mahlgut ist schon der offizielle Magnethalter dran und er funktioniert einfach nur perfekt! ;)

  1. Bili

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    Nur um euch alle ganz neidisch zu machen. Bei meiner Mahlgut ist schon der offizielle Magnethalter dran und er funktioniert einfach nur perfekt! ;)
     
  2. #222 pressomacchiato, 28.05.2015
    pressomacchiato

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    :p
     
  3. mick_we

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    Ja super. War unser Prototyp von meiner Mühle und ich war dann über ne Woche ohne [emoji1]
    Jetzt haben wir aber bald das alles mit UPS abgeklärt, dann kann es bald losgehen
     
  4. hako

    hako Mitglied

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    Habe meine Magnete jetzt seit ca. 1 Monat dran, mit Bindulin Epoxy-Kleber geklebt. Ist, denke ich, sehr stabil, und auch, wenn man es nicht wirklich braucht, ein deutlicher Komfortgewinn.

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    VG

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  5. mick_we

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    Sehr cool. Sieht auch gut aus und funktioniert auch gut, oder? Ich muss gestehen, weil ich jetzt auch viel Kaffee aufbrühe oder äh Syphoniere für meine Frau, will ich jetzt auch nicht mehr drauf verzichten [emoji1]

    Wir haben das jetzt so gelöst, dass wir extra eine Rändelschraube so anfertigen lassen, dass die gleich ein Gewinde in der Mitte hat und das die Kurbel an einer bestimmten Stelle ein Gewinde hat. Die Magnete werden dann angeschraubt. Das Update beinhaltet dann eine neue Rändelschraube mit angeschraubten Magnet und eine Kurbel mit Magnet im Austausch.
     
  6. hako

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    @mick_we : Funktioniert tadellos. Das Spiel, das die Kurbel im "eingerasteten" Zustand hat, ist m. E. bedeutungslos und nicht größer als in Deinem Video (eher kleiner). Das Kleben war allerdings schwierig, weil diese Magnete so stark sind und man das Ganze daher während der Trocknungsphase nicht in die Nähe von irgendetwas Ferromagnetischem bringen darf wie z. B. einer Schraubzwinge zum einspannen. Anpressdruck durch Gewichtskraft und die Adhäsion des Kleberfilms war also angesagt.

    Ich bin übrigens sehr zufrieden mit der Mühle, sie hatte meine elektrische sofort vollständig verdrängt. Schnell, fluffiges Mahlgut, kein Totraum und prima handhabbar mit der Schublade. Allerdings ist der Unterschied zwischen helleren und dunklen Röstungen beim Kurbeln deutlich zu spüren, zumindest bei Espressomahlgraden - zu anderen kann ich nichts sagen.

    VG

    Hako
     
  7. mick_we

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    Cool. :) Vielen Dank. Das freut uns.

    Kleiner Hinweis, ich bin ab heute in Trier. Wer aus der Nähe sich schon immer mal die Mahlgut anschauen möchte, ich habe eine dabei.
     
  8. #228 Aeropress, 29.05.2015
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    Sehr gut gelöst, so werd ichs wohl nachbauen, was für einen Durchmesser haben denn die Magnete?
     
  9. mick_we

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    Die Magnete die wir verwenden sind 2cm groß
     
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  10. lumpi

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    Hallo Mick_we,

    - Kurbelhalter
    - Mahlgutstation
    - ??
    Was habt ihr noch für tolle Ideen? Magst du die in deinem Blog nicht mit ein paar netten Bildern vorstellen?
     
  11. #231 Aeropress, 29.05.2015
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    Danke hab mal je 2 Magnete 20x10 und 20x7 bei amazon bestellt. Ich denke ums reversibel zu halten werde ich die einfach mit doppelseitigem Klebeband fixieren das sollte es tun.
     
  12. mick_we

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    Meinst du mit Blog den Blog auf unserer Seite oder den hier? Auf unseren Blog stellen wir das ja alles immer vor, sobald es konkret ist. Magnete ist ja jetzt klar. Mahlgut-Station kommt jetzt und die haben schon einige Kaffee-Freunde begutachten dürfen. Fotos folgen jetzt.
    Das nächste große Add-On ist dann der Motor, der einfach statt der Kurbel aufgesteckt wird. Da gibt es aber noch ein paar offene Fragen, deswegen kann ich leider noch keine Details dazu abgeben, aber wir arbeiten daran :)
     
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  13. lumpi

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    Den Blog auf der Homepage von Euch mit den tollen Bildern.

    OT Die Bohnen im Reagenzglas, wird das live eingesetzt oder war das fürs Shooting
     
  14. mick_we

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    Das nutze ich tatsächlich für die tägliche Ration.
     
  15. mick_we

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    Ich bin die ganze näöchste Woche im Salzburger Land. Wer interesse hat mal zu Kurbeln und die Mühle ausgiebig zu testen, wir können gerne was organisieren.
     
  16. #236 Aeropress, 03.06.2015
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    Aber vorher noch mein Mühle versenden. :)
     
  17. mick_we

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    Meinst du die hier: [emoji1]
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  18. Bili

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    Liebe Community,

    Ich bin nun schon seit einer ganzen Weile stolzer Besitzer der Mahlgut und möchte an dieser Stelle meine Eindrücke mit euch teilen. Dies soll nun kein vollständiger, professioneller Test werden, der sämtliche Aspekte der Mühle abdeckt. Stattdessen soll er die Ausführliche Dokumentation auf Mahlgut.eu durch Praxiserfahrungen und Testergebnisse ergänzen. Vorm Weiterlesen solltet ihr euch also auf der Website über Aufbau und der Funktionsweise der Mahlgut vertraut machen.

    Der Bericht ist in die Abschnitte "Material und Verarbeitung", "Zerlegen und Reinigen", "Handling" und "Mahlergebnis" gegliedert. Ich werde in diesem immer wieder auf Video- und Bildmaterial verweisen, wobei zu jeden Abschnitt eine Bildergalerie gehört, die ich am Anfang der Abschnitte verlinke. Die Links zu den Video führe ich hingegen direkt im Folgenden auf:

    Video-Liste:
    1. Vom Wiegen bis zum Tampen: klick mich
    2. Demontage und Montage: klick mich
    3. Detaillierte Reinigung: klick mich
    4. Einfache Reinigung: klick mich
    5. Verdreckte Lager erkennen: klick mich
    6. Mahlgradverstellung mit Magnetaddon: klick mich
    7. Plastikring zur Kurbelfixierung: klick mich
    8. Mahlen ohne Bodenhaftung: klick mich

    1. Material und Verarbeitung - Zur Bildergalerie: klick mich

    Ich besitze die Standard-Variante aus Aluminium und Edelstahl, die ich nun knapp 1,5 Monaten lang täglich intensiv beansprucht habe. Das Material ist über jegliche Zweifel erhaben. Hier verbiegt, bricht nichts und es wackelt nur, was auch wackeln soll.

    Robustheit: Ich haue nach jeden Mahlvorgang einige Male kräftig, gerade zu wuchtig von oben auf die Mahlgut drauf, um auch jeglichen Kaffeerest aus dem Mahlwerk in den Auffangbehälter zu befördern (vgl. Video 1). Bis heute zeigt sie sich von dieser Behandlung unbeeindruckt, und die Macher der Mühle sagten mir, dass ich sogar noch etwas zaghaft wäre. Die Mühle ist folglich für die Ewigkeit gebaut.

    Fertigungspräzision: Dies ist eines der Aushängeschilder der Mahlgut. In Deutschland unter deutschen Standards hochpräzise gefertigt, was sie von der Konkurrenz wie bspw. der Lido II abhebt. Das Mahlwerk ist perfekt ausgerichtet, die Welle eiert nicht und auch mehrfache Demontagen ändern hieran auch nichts. Selbst mit Absicht ist es praktisch unmöglich etwas derart falsch zu montieren, dass das Mahlergebnis beeinflusst wird. Die Teile passen einfach so genau zusammen, dass dies ausgeschlossen ist. Die Lido und Pharos von OE müssen hingegen bspw. jedes Mal neu justiert werden, wenn man sie demontiert hat.
    Kann ich als Anwender aber ansonsten etwas von der Fertigungsgenauigkeit merken? Ich hatte persönlich das Pech oder Glück, dass mein Modell aus einer späteren Produktionscharge stammte, bei dem die Genauigkeit der Gewindefertigung noch weiter verbessert wurde. Das Ergebnis war, dass die Schrauben, die das Lager der Welle halten und auch die Rändelschraube zum Fixieren des Mahlgrades so reibungsfrei in ihren Gewinden liefen, dass man sie praktisch nicht mehr festziehen konnte. So verstellte sich der Mahlgrad beim Mahlen und das untere Lager lockerte sich, was zu enormen Streuungen im Mahlergebnis führte. Nicht einmal das Anziehen mit einer Zange konnte hier Abhilfe schaffen. Eine kurze Anfrage bei den Machern der Mahlgut war aber natürlich ausreichend. Sofort haben sich die Beiden daran gemacht eine Lösung zu entwickeln und wenige Tage später hatte ich einen neuen Satz modifizierter Schrauben im Briefkasten, die das Problem sofort lösten. Was für mich natürlich ärgerlich war, soll euch hier vor Augen führen wie klein tatsächlich die Fertigungstoleranzen sind.
    Das einzige, was gegenüber der restlichen Verarbeitung der Mühle deutlich abfällt, sind die Schweißnähte beim Auffangbehälter (vgl. Bild: klick mich). Bei einen 750€ Produkt, sollte man hier eine sauberere Ausführung erwarten.

    Verschleiß und Optik: Es bleibt wohl eine persönliche Frage ob man die Optik der Mahlgut mag, oder nicht. Aber bleibt die Optik nach längerer Benutzung unangetastet?
    Wenn man die Mühle stets nur aus- bzw. abpinselt und nie Wasser an die Mühle kommen lässt, kann man leicht den Eindruck bekommen, als ob sich überall da, wo Material übereinander reibt, schwarzer Abrieb bilden würde (vgl. Bild: Zerriebener Dreck). Bei diesen schwarzen Stellen handelt es sich aber tatsächlich nur um zerriebenes Kaffeemehl. Mit dem sprichwörtlichen Schwamm drüber und alles ist wieder in Ordnung. Für diejenigen, die wie ich aber selten zum säubernden Nass greifen, würde ich aber zu einer der Aluminiumvarianten in einer dunklen Farbe raten - mein Favorit, die edle Schwarze.
    Die einzigen optischen Mängel, die man mit der Zeit nicht vermeiden kann, sind Kratzer im Material (vgl. Bild: Kratzer an Säule). Diese entstehen wo Metall auf Metall schlagen kann. So bei den unteren Säulen, da man dort leicht mit dem Auffangbehälter gegen stößt, oder aber rund um alle Verschraubungen, wenn man beim Zusammenbauen nicht aufpasst. Diese Mikrokratzer sind aber selbst bei den unteren Säulen so unauffällig, dass sie ohne die „richtigen“ Lichtverhältnisse praktisch unsichtbar sind.
    Zu guter Letzt zum Mahlwerk. Sowohl Mahlkegel als auch Mahlkranz zeigen sich bis dato unbeeindruckt von selbst den härtesten, vertrockneten Bohnen. Im richtigen Licht, kann man kleinste Einkerbungen in den Zähnen sehen, die aber vollkommen normal sind. Ansonsten zeigt sich die für Mahlkomponenten aus Metall übliche dunkle Verfärbung an allen Stellen, an die Öle und Wasser gelangen (vgl. CloseUps von Kegel und Mahlkranz).

    Insgesamt zeigen sich also praktisch keine Verschleißerscheinung und einmal mit dem Tuch drüber und sie glänzt wieder wie beim ersten Tag. Dies gilt insbesondere für den Acryl-Hopper, der ja bei der Lido II gerne verkratzt und mit der Zeit matt wird.
     
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  19. Bili

    Bili Mitglied

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    2. Zerlegen und Reinigen - zur Bildergalerie: klick mich

    Einer der großen Vorteile der Mahlgut ist es, dass man sie ohne weiteres Werkzeug vollständig zerlegen kann und die Reinigung somit problemlos und vor Allem schnell möglich ist. Die Demontage besteht im Wesentlichen aus den folgenden Schritten:
    1. Kurbel entfernen und den Einstellring abschrauben (1 Schraube)
    2. Unteres Lager lösen (2 Schrauben)
    3. Welle inkl. dem unteren Lager entfernen
    4. Obere Deckplatte entfernen (3 Schrauben)
    5. Acryl-Hopper abnehmen
    Mit etwas Übung schafft man die Demontage und den anschließenden Zusammenbau in unter 1 Minute (vgl. Video: Demontage und Montage). Beim Zusammenbau achte ich zusätzlich darauf, dass ich die Welle soweit hineinschiebe, dass das Gewinde der Welle komplett aus dem oberen Lager heraus ragt. Dies ist eine pedantische Sicherheitsmaßnahme, die verhindern soll, dass auf Grund eines evtl. minimal kleineren Gewindedurchmessers die Welle beim Festschrauben des unteren Lagers schief steht.

    Zur Reinigung demontiere ich zunächst die Mühle und befreie mit einen Pinsel das Mahlwerk, alle Flächen und den Acryl-Hopper von sämtlichen Kaffeeresten. Im Anschluss reinige ich die Lager mit einen Mikrofasertuch oder einem gefalteten Stück Küchenrolle, wobei ich empfehle das untere Lager nur indirekt zu reinigen, da die Schraube am unteren Ende der Welle, die das Lager hält, nur sehr schwer zu lösen ist – ich persönlich bin aber ohnehin der Meinung, dass die Schraube keinerlei Zweck erfüllt. Zur indirekten Reinigung bewegt man das untere Lager einfach einige Male auf und ab, dreht es hin und her etc., um so die Kaffeereste an der Welle zu verreiben. Diese kann man dann mit dem Mikrofasertuch einfach abwischen. Meine gesamte Reinigungsprozedur nimmt in etwa 3,5 min in Anspruch (vgl. Video: detaillierte Reinigung).
    Aber auch ohne Demontage kann man die Mühle beinahe vollständig von Kaffeeresten befreien, was dadurch ermöglicht wird, dass zum einen der Acryl-Hopper auch im eingebauten Zustand problemlos drehbar ist und zum anderen die Mühle unterhalb des Auffangbehälters keinen durchgängigen Boden hat. Zunächst führt man einen dünnen Pinsel durch die Hopper-Öffnung und wischt unter Drehung des Acryl-Hoppers an deren Wand entlang. Dasselbe macht man dann mit der Oberfläche des Mahlkegels unter Drehung der Welle und zum Schluss pinselt man das Mahlwerk von unten aus (vgl. Video: Einfache Reinigung). Auf diese Weise erreicht man natürlich nicht sämtliche Stellen im Mahlkranz und auch die Lager werden nicht gereinigt, aber beides sollte ohnehin nur selten notwendig sein.

    Die Mahlgut lässt sich also in nur wenigen Sekunden fast und in wenigen Minuten vollständig reinigen, ohne Einsatz von irgendwelchen Werkzeugen wie Schraubendrehern. Dies ist nicht selbstverständlich, wie man bspw. an der Lido II sieht, bei der sich unter dem Rand des Hoppers immer Kaffeemehl ansammelt (vgl. Bild: Dreck unterm Hopper) und man dieses nur entfernen kann, wenn man den Hopper entfernt, was einen Schraubendreher notwendig macht und vor Allem eine anschließende Neujustierung der Welle.


    3. Handling - zur Bildergalerie: klick mich

    Zu einen guten Handling einer Handmühle gehört für mich, dass sich der Mahlgrad schnell, genau und reproduzierbar einstellen lässt, dass das Kurbeln leicht von der Hand und im Idealfall möglichst schnell geht, und dass sich die Bohnen bequem einfüllen und das fertig gemahlene Kaffeemehl restlos und sauber in den Siebträger überführen lässt.

    Mahlgradverstellung: Zum Verstellen des Mahlgrades muss zunächst die Kurbel in der richtigen Position auf die Kurbel gesetzt und die Welle soweit gedreht werden bis die Kurbel über der vorderen rechten Schraube der Deckplatte zur Ruhe kommt. Die richtige Aufsteckposition der Kurbel habe ich der Einfachheit halber markiert, indem ich mit einer Rundpfeile eine kleine Kerbe in das obere Ende der Welle geschliffen habe. Häufig kritisiert wurde der Umstand, dass die Kurbel über der unteren rechten Schraube ausgerichtet werden muss, da dies eine gewisse Ungenauigkeit mit sich bringt. Hier schafft das Magnetaddon Abhilfe, welches die Kurbel automatisch in die richtige Position zieht. Die Ungenauigkeit wird hier meinen Tests zur Folge auf eine Zwanzigstel Mahlgradstufe reduziert (vgl. Video: Mahlgradverstellung mit Magnetaddon). Eine solche Genauigkeit ist aber ohnehin nur für die Espresso-Zubereitung relevant, worauf ich im nächsten Abschnitt genauer eingehen werde. Hier sei aber noch darauf hingewiesen, dass die Effizients des Magnetaddons sinkt, wenn die Welle sich auf Grund von verdreckten Lagern schwerer bewegen lässt, da so die Anziehungskraft der Magnete nicht mehr ausreicht um die Kurbel in dieselbe Position zu ziehen, die sie erreichen würde, wenn die Lager vollständig frei wären. Ich reinige daher die Lager alle 3 - 4 Tage.
    Hat man die Kurbel richtig aufgesteckt und ausgerichtet, muss nur noch eine kleine Rändelschraube gelockert werden und die Einstellschraube soweit gedreht werden, bis der Anzeigepfeil auf der gewünschten Stelle auf der Skala zur Ruhe kommt, wobei man die Position der Kurbel mit Daumen und Zeigefinger fixiert. Der ganze Vorgang inkl. Positionieren der Kurbel dauert in der Regel keine 15s (vgl. Video: Mahlgradverstellung mit Magnetaddon).
    Wem dies noch immer zu kompliziert und zu ungenau ist, der kann sich aus einem kleinen Stück biegsamen Plastik einen Ring mit dem Durchmesser der Magnete des Kurbel-Addons basteln und diesen auf die Magnete stecken, um somit die Kurbelposition vollständig zu fixieren (vgl. Video: Plastikring zur Kurbelfixierung).

    Einfüllen und Umfüllen: Auf den ersten Blick erscheint einem die Öffnung des Hoppers etwas klein. Mit der richtigen Technik ist das Einfüllen der Bohnen aber kein Problem. Einfach die Bohnen in den Auffangbehälter füllen und die Bohnen anschließend entlang einer der Kanten des Behälterbodens in den Hopper purzeln lassen. Verwendet man eine andere Schale (bspw. die Wiegeschale einer Feinwaage), dann empfehle ich diese mit der Handfläche seitlich abzuschirmen, damit keine Bohnen daneben gehen (vgl. Video: Vom Wiegen bis zum Tampen).
    Das Umfüllen des Kaffeemehls in den Siebträger ist mit derselben Technik auch kein Problem. Für meine mit 54mm vergleichsweise schmalen Siebe, besitze ich zusätzlich einen Einfülltrichter, den ich aber bei der Mahlgut gar nicht mehr benötige, um das Kaffeemehl schnell und sauber einzufüllen (vgl. Video: Vom Wiegen bis zum Tampen).
     
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  20. Bili

    Bili Mitglied

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    Das Kurbeln: Zur Einschätzung des Handlings beim Kurbeln gehört die Ergonomie, der Kraft- so wie der Zeitaufwand. Die Ergonomie des Griffs ist meiner Einschätzung nach absolut einwandfrei. Er liegt gut und sicher in der Hand, und einmal in Schwung gekommen kann man gleichmäßig und sauber kurbeln. Dies ist aber sicherlich ein sehr subjektiver Punkt, weswegen ich nicht weiter darauf eingehen werde.
    Objektiver lässt sich der Kraft und Zeitaufwand für das Kurbeln beschreiben. Hier gilt, dass je größer das Mahlwerk und desto kürzer die Kurbel ist, desto größer ist der Kraftaufwand beim Kurbeln. Die lange Kurbel der Mahlgut kompensiert hier also teilweise den Effekt des größeren Mahlwerkes. Im direkten Vergleich mit der Lido II und den Rosco Handmühlen muss bei der Mahlgut aber dennoch am kräftigsten gekurbelt werden. Danach folgt die Lido II und am Einfachsten geht es bei den Rosco Mühlen. Der Kraftaufwand um die Kurbel aus dem Stillstand heraus einmal in Schwung zu bringen liegt nach meinen Messungen bei maximal 12 kg. Diesen Wert habe ich mittels einer am Griff befestigten analogen Kofferwaage unter Verwendung von Monate alten, staubtrockenen und steinharten Bohnen bestimmt. Dies ist gar nicht so viel, wenn man bedenkt, dass man in der Regel mit einer größeren Kraft tampen soll. Ist die Kurbel erstmal in Schwung gekommen fällt der Kraftaufwand allerdings ohnehin auf 2-4 kg ab, was selbst die zart besaitesten leisten können sollten.
    Der Knackpunkt beim Kurbeln ist es folglich in Schwung zu kommen, wofür die Mahlgut einen sicheren Stand benötigt, also eine geeignete Unterlage verwendet werden muss, da bei der auftretenden Initialkraft beim Kurbeln einen sonst die Mühle einfach umkippt. Das Video "Mahlen ohne Bodenhaftung" illustriert diese Problematik recht eindrucksvoll. Dort habe ich mir größte Mühe gegeben, da ich in der Aufnahme eigentlich zeigen wollte, wie man die Mühle am besten halten sollte, damit sie sich beim Kurbeln gerade nicht bewegt. Inzwischen habe ich meine Technik weiter optimiert und umfasse nun den Hopper mit Zeige-, Mittelfinger und Daumen und übe mit der Handfläche Kraft nach unten auf die mittlere Platte der Mahlgut aus (vgl. Bild: Wie richtig festhalten). Auf diese Weise kann man das Drehmoment gut aufnehmen und erzeugt auch auf nicht ganz idealen Untergründen ausreichend Haftreibung, womit auch die Verwendung von nicht ganz perfekten Untergründen möglich wird. Den besten Komfort erreicht man aber natürlich erst, wenn man Oberflächen glatt wie eine Fensterscheibe verwendet, und diese und die Saugnäpfe stets sauber hält. Ich habe mir daher für 8€ ein Schneidebrett aus Sicherheitsglas besorgt und es mit doppelseitigen Klebeband auf meinen Küchentresen befestigt (vgl. Bild: Schneidebrett als Station) – sieht gut aus, und wird von mir auch als Schneidebrett verwendet. Um das Ganze zu entschärfen sei hier angemerkt, dass dies eigentlich nur beim Mahlen für Espresso oder feiner wirklich ein Problem ist.

    In Sachen Mahldauer lässt die Mahlgut nun wieder sämtliche Konkurrenz hinter sich. Der Vorteil eines großen Mahlwerks ist nun einmal, dass mehr Bohnen gleichzeitig im Mahlwerk verarbeitet werden können und somit weniger Umdrehungen notwendig sind. Um 10g Espressobohnen zu mahlen, benötige ich bei der Mahlgut 19 Umdrehungen und 8 Sekunden, bei der Lido II hingegen 61 Umdrehungen und 20 Sekunden. Bei den Rosco Handmühlen dauert es entsprechend noch länger (etwa 28s).


    4. Mahlergebnis - zur Bildergalerie: klick mich

    An dieser Stelle werde ich auf den Totraum, die Homogenität des Mahlgutes, und die Eignung für Espresso eingehen. Zuletzt gebe ich dann noch ein kurzes Statement zum Geschmacksunterschied zur Lido II ab.

    Totraum: Interessanterweise muss man hier zwischen dem Totraum direkt nach der Reinigung der Mühle und dem generellen Totraum unterscheiden. Bei der ersten Verwendung der Mühle nach einer vollständigen Reinigung des Mahlwerkes bleiben gerne mal zwischen 0,2 und 0,4g hängen (vgl Bild: Reste in der Mühle). Meiner Ansicht nach ist hier der magnetische Abscheider der Übeltäter, da sich dort einiges an Mehl festsetzt und auch dauerhaft hängen bleibt. Letzteres ist die gute Nachricht, denn beim weiteren Einsatz liegt der Totraum bei höchstens 0,1g. Beim ersten Einsatz nach der Reinigung mahle ich daher stets ein bis zwei Böhnchen mehr.
    Für einen so geringen Totraum ist aber auch bei der Mahlgut, wie bei praktisch jeder Handmühle mit Stahlmahlwerk, RDT Pflicht. Meine Prozedur könnt ihr im Video "Vom Wiegen bis zum Tampen" betrachten. Generell sprühe ich auf das Mahlgut mit einer kleinen Sprühflasche zwischen 0,2 und 0,3g Wasser bevor ich die Bohnen in den Hopper umfülle. Des Weiteren drehe ich die Kurbel einmal gegen den Uhrzeigersinn um die Bohnen im Hopper gleichmäßig zu verteilen, was meiner Ansicht nach den Totraum leicht reduziert. Wenn ich auf diese Weise 15g mahle, dann kommen am Ende zwischen 14.95 und 15,05g unten wieder raus. Hier bleibt allerdings die Frage offen, wie viel der Masse des Mahlgutes von dem RDT-Wasser herrühren. Ich schätze diesen Anteil auf nicht mehr als 0,1g, da meiner Beobachtung nach ein Großteil des Wassers in der Wiegeschale meiner Feinwaage und im Hopper der Mühle hängen bleibt.

    Eignung für Espresso: Diesen Punkt reduziere ich aus Gründen der Objektivität darauf, ob der Mahlgrad präzise genug eingestellt werden kann, um ein geschmackliches Feintuning für Espresso zu betreiben. Um dies untersuchen zu können, habe ich mir zunächst eine eigene Skala angefertigt, die je einen Strich pro 10tel Mahlgradstufen vorsieht. Hiermit habe ich untersucht wie sich eine Veränderung des Mahlgrades auf den Flow auswirkt. Das Ergebnis ist, dass eine Veränderung des Mahlgrades um eine 10tel Mahlgradstufe mit einer Veränderung der Dosis um 0,5 g kompensiert werden muss, will man den Flow konstant halten. Dies habe ich aus mehreren Messreihen für eine einzelne Espressosorte und Röstung ermittelt. Bei anderen Sorten gelten entsprechend andere Werte, aber das Ergebnis zeigt dennoch, dass eine Veränderung in 10tel Mahlgradstufen für ein effektives geschmackliches Feintuning notwendig ist. Da die Mahlgut stufenlos einstellbar ist, ist dies zusammen mit dem Magnet-Addon, welches die Einstellungenauigkeit auf 20tel Mahlgrafstufen reduziert, problemlos möglich. Wechselt man aber häufig den Mahlgrad, wenn man bspw. mehrere Espressosorten zugleich auf Vorrat hat, dann sollte man die Standardskala im espressofeinen Bereich (9,3-10,8 bei mir) verfeinern. Wie will man sonst den Mahlgrad bspw. auf 10,3 einstellen ohne ein Lineal zu bemühen? Hat man sich aber erstmal eine eigene Skala angefertigt, ist das Einstellen eines zuvor bestimmten Mahlgrades nur noch eine Frage von wenigen Sekunden, und wer meinen Bericht zur Lido II gelesen hat (hier zu finden: klick mich), wird mir zustimmen, dass die Mahlgut hier erheblich komfortabler ist.
     
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