Restauration Olympia Express Club ´72

Diskutiere Restauration Olympia Express Club ´72 im Restaurierungen und Raritäten Forum im Bereich Maschinen und Technik; Liebes Forum, vor kurzem kam bei mir der Postbote an und brachte in einem Paket eine Olympia Express Club von 1972: [IMG] Die Maschine...

  1. #1 Wate, 28.08.2015
    Zuletzt bearbeitet: 08.09.2015
    Wate

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    Liebes Forum,

    vor kurzem kam bei mir der Postbote an und brachte in einem Paket eine Olympia Express Club von 1972:

    [​IMG]

    Die Maschine funktioniert, sie heizt und ist auch weitgehend dicht. Am BG-Flansch läufts etwas heraus, außerdem tropft es am Dampfhahn, wenn man ihn aufdreht. Da müsste man wohl die Überwurfmutter besser anziehen bzw. die BG-Dichtung erneuern.

    In einem Anfall von Schrauberwut habe ich gestern die Maschine schon ziemlich zerlegt und auch das Asbest entfernt. Jetzt beginnen die Fragen:

    Kessel:
    Migg meinte, dass die Schrauben vom Kessel mal ganz gerne abreißen, sind verzinkt. Daher habe ich keine Lust, den Kessel zu öffnen. Entkalkt habe ich den schon, ist innen ganz sauber geworden. Zum äußeren Zustand:

    [​IMG]

    Sollte man den noch weiter putzen oder polieren? Wenn man ihn in z. B. Zitronensäure einlegt, wird der dann kupferfarbig? Wäre schon schön, allerdings ist dann diese Verchromung oder was das ist verloren. Keine Ahnung, ob sowas erhalten bleiben soll. Das Asbest ist ja auch weg. So sieht er halt nicht schön aus. Finde überhaupt, dass diese Olympia-Kessel nicht schön sind.

    Und hier gleich die zweite Frage zu den Wasserleitungen:

    [​IMG]

    Bei manchen Creminas, die restauriert werden, sieht man, dass die silberne Schicht durch Säure entfernt wurde, manche User verchromen die Leitungen gar. Ich hätte die ganz gerne auch etwas sauberer. Teilweise haben die einen grünlichen Belag, sind fleckig o. Ä. Wenn ich nun aber mit Stahlwolle komme, reibe ich auch die silberne Schicht weg und man sieht das Kupfer drunter. Wird also nicht "schöner". Was empfehlt ihr?

    Nächster Punkt ist das Wasserstandsglas:
    [​IMG]

    In den Rillen haben sich kleine Ablagerungen gesammelt, die ich nicht rausbekomme. Essig hat nichts genützt, weiche Tücher auch nicht. Sieht man nur, wenn man genau hinschaut, möchte es aber weg bekommen. Den schwarzen Rand möchte ich auch entfernen, geht aber irgendwie nicht. Kommt von der Dichtung. Da das Glas hier sehr rauh ist, hat sich das Schwarze vermutlich bis in die Poren hinein gedrückt.

    Dieses Teil müsste man vermutlich komplett in Säure einlegen und die schwarze Gummidichtung entfernen:

    [​IMG]

    Wie bekomme ich nachher aber wieder die blaue Farbe? Gibt es Farben, die dafür geeignet sind? Also lebensmittelecht, wasserbeständig, hitzebeständig, metallgeeignet?
    Als ich das Wasserstandsglas gestern öffnete, war da nicht nur diese schwarze Dichtung drin sondern auch ein ganz klebriger Schmier, der vermutlich zum Dichten hergenommen wurde. Sah etwas aus wie Silikon, bekam man ganz schlecht weg. Was könnte das gewesen sein?

    Und dann noch etwas zum Gehäuse:

    [​IMG]
    Weiß jemand, wie diese Farbe heißt? Ist ein helles, bronzefarbiges Braun, schimmert teilweise golden. Gibt es da eine RAL-Nummer oder waren das geheime Olympia-Mischungen? Ich vermute letzteres...

    Diese Frage bezieht sich nicht nur auf die Blechummantelung, auch würde mich die farbe des Rahmens interessieren:
    [​IMG]

    Es ist dieses dicke, satte Braun, irgendwie in Hammerschlagoptik, also mit so Noppen:) kann mir jemand einen Tip geben, wie das heißt? Danke!

    So, das reicht jetzt mal fürs Erste. Brühgruppe muss ich noch zerlegen, da brauch ich noch so eine Seegeringzange, Elektrik muss mein Bruder machen, Da sind einige Isolierungen brüchig.
    Bin der Meinung, dass da eh schon mal was gemacht wurde. Manche Kabel sehen neuer aus (Netzkabel), der Dichtungsnippel des Teewasserbezuges wurde mal überholt. War vermutlich undicht.
    Das Wassersteigrohr der BG, also der Dipper, ist mit Teflonband abgedichtet, gab es anno 72 vermutlich noch nicht.
    Bei mir sind an manchen Stellen Hutmuttern verbaut, wo normalerweise normale Muttern oder Imbusschrauben verwendet wurden. Könnte eine Umarbeitung sein, weiß ich aber nicht.

    So, vielen Dank schon mal für die Hilfe, mal sehen, wie es weiter geht und ob ich das Ding wieder zusammen bauen kann und auch dicht bringe...
     
    antony und Tschörgen gefällt das.
  2. #2 laurenz140, 28.08.2015
    laurenz140

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    Die Maschine sieht ja super aus und scheint in einem guten Zustand zu sein. Ich würde es an deiner Stelle nicht übertreiben mit auffrischen und möglichst viel der Originalsubstanz erhalten.
     
  3. Wate

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    Auf den Bildern sieht das schon recht gut aus. Jetzt habe ich aber die BG zerlegt und ich sage Dir - da willst Du keinen Espresso draus haben. Brauner, schwarzer und weißer (???) Schmodder. Der Verkäufer meinte auch, dass der Hebel immer schwer ging. Das glaub ich. Als ich die Schrauben löste, sprang der Kolben nicht heraus. Ich hatte große Mühe, diesen herauszudrücken. Brauchte da ganzen Körpereinsatz.

    Jetzt isser gut:

    [​IMG]

    Beim Wasserstandsglas bin ich auch froh, dass ich das geöffnet habe, weil dieser klebrige Siff - nein, das will ich schon sauber haben. Weiß nur noch nicht wie...

    Leck ist sie auch an zwei Stellen. Da müssen die Dichtungen aus der Schweiz kommen.

    Und gleich eine Frage: Ich bekomme die ST-Dichtung nicht raus. Gibts da einen Trick? Die sitzt so tief und ist mit der BG fast bündig!

    [​IMG]

    Aber klar - nach 43 Jahren siehts halt mal aus. Und dafür ist die Maschine schon in einem super Zustand. Das muss man sagen!

    Ich denke auch, dass ich die Wasserrohre in diesem Antikfinish lassen werde. Wenn ich die Beschichtung weg mache, ist das nichts. Ich glaube, das passt schon so. Kessel weiß ich noch nicht.
     
  4. #4 laurenz140, 28.08.2015
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    Brühgruppe reinigen ist klar. Aber das mit dem Lack halte ich für übertrieben. Zudem werden die schwarzen Ränder beim Wasserstandsglas keinen Kontakt zum Wasser haben und sind von aussen auch nicht sichtbar; aber das überlass ich dir. Die ST-Dichtung habe ich schon mit einem Schraubenzieher rausgehoben (aber aufpassen, dass du das Messing?! nicht beschädigst. Auch schon erfolgreich war das 'Aufspiessen' der spröden Dichtung mit einer Ahle.
     
    joewue gefällt das.
  5. #5 zuerisee, 28.08.2015
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    Weitere Möglichkeit bzgl. Siebträgerdichtung: Holzschraube reinschrauben bis es die Dichtung raushebelt
     
  6. #6 Wate, 28.08.2015
    Zuletzt bearbeitet: 08.09.2015
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    Stimmt schon. Aber irgendwie hab ich da so meine Bedenken, wenn ich ein 40 Jahre altes Gerät aus dem lebensmittelbereich gebraucht kaufe. Mags da vorher schon mal durchwischen:) In dem Wasserstandsglaswar innen so ein ganz komischer Schmier. Der ging nicht mal gescheit von den Fingern weg. Ich glaube, das hat schon mal jemand geöffnet und mit irgendeiner Paste abgedichtet. Will ich nicht in meinem Caffé haben. Hier sind auch die Schrauben mit Hutmuttern befestigt und nicht mit normalen Muttern. Lackieren werd ich sie vermutlich nicht, mich würde halt mal interessieren, was das für Farben sind.

    Das mit der BG-Dichtung kann ich erst übernächste Woche machen.
     
  7. Wate

    Wate Mitglied

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    Vermutlich in die BG-Dichtung, oder? Ist eigentlich klar, will nur nachfragen:)
     
  8. #8 zuerisee, 28.08.2015
    zuerisee

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    genau:)
     
  9. migg

    migg Gast

    Ja in die Siebträgerdichtung.
    Wo hast du Hutmuttern?
    Warum ist nur sieht man nur dei der hälfte des Steigrohrs von der Brühgruppe das Kupfer und der Rest nicht?
    Hattest du Säure im Kessel ?
     
  10. Wate

    Wate Mitglied

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    Die Hutmuttern habe ich hinter dem Wasserstandsglas. Da sind doch 6 lange Schrauben, die die beiden Metallteile gegeneinander drücken, damit das Glas abdichtet. Bei mir sind an diesen 6 langen Schrauben kleine Hutmuttern anstatt normale Muttern. Ist eigentlich egal, sieht aber so aus, als wären die mal getauscht worden.

    Außerdem ist meine BG mittels Hutmuttern an die Front geschraubt. Da sind meist bei anderen Maschinen Imbusschrauben.

    Das nur zum Teil "blondierte" Steigrohr rührt vermutlich von einer Entkalkung her. Ich habe das so bekommen. ist aber nicht problematisch, finde ich.
     
  11. migg

    migg Gast

    Problematisch ? Zeugt aber das bis zu dieser höhe Entkalkungsmittel im Boiler war.
    Leuchte einmal mit einer Lampe in den Boiler und schau wie es aussieht.

    Ich würde meinen das die Hutmuttern so bei Olympia verwendet wurden.
     
  12. Wate

    Wate Mitglied

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    Im Boiler sieht es ebenso sehr sauber aus. Daher möchte ich ihn auch nicht öffnen. Du meintest ja, dass die Schrauben gerne reißen, und das muss ja nicht sein. Heizung geht, passt also alles. Ich überlege nur, ob ich den außen noch ein bisschen schöner mache, aber das würde bedeuten, die Chromschicht abzutragen.

    Ach ja, habe jetzt die BG komplett gereinigt. Bräuchte jetzt nur noch die Dichtungen und das Silikonfett:)

    Die Feder war bei mir ebenfalls komplett mit einem schwarzen Fett behandelt. Ist das nötig? Wo sollte man denn die Feder schmieren?
     
  13. migg

    migg Gast

    Dann hat der Vorbesitzer gut gearbeitet , es hätte sein können das er ihn nicht gut Neutralisiert hätte.
     
  14. Wate

    Wate Mitglied

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    Ja, hat er. Aber offenbar haben ihn der schwergängige Hebel und die Leckagen genervt...
     
  15. #15 Wate, 11.10.2015
    Zuletzt bearbeitet: 11.10.2015
    Wate

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    So, bin fast fertig. Eine Frage habe ich noch. Wozu sind diese beiden Dichtungen rechts?

    [​IMG]

    Gehören die zu dem Kesselverschluss? Außerdem: Wie wechsle ich die Dichtung dieses Stopsels? Hat da jemand eine Anleitung oder einen Tip?

    [​IMG]
    Kann ich die schwarze Dichtung einfach rauspuhklen und den schwarzen Gummiring oben einsetzen? Wozu braucht man aber noch diesen weißen Silikonstopsel? Vielen Dank!
     
  16. migg

    migg Gast

    Diese Dichtung ist Steinhart geworden, du musst sie Stück für Stück herausbrechen.
    Die kleine Dichtung ist für das innere des Sicherheitsventiels.
     
  17. Wate

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    Danke! Ja, geht praktisch überhaupt nicht raus. Gibts da einen Trick? Ist hart wie Kuststoff. Richtig reingebacken!
     
  18. migg

    migg Gast

    Mit einem kleinen Schraubendreher und einem Hammer stück um heraus brechen ( meisseln ).
    Glaub mir es geht. Aber du musst aufpassen das du das kleine Deckelchen oben drauf nich zerstörst.
     
  19. Wate

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    Ok, habs mit Hammer und Schraubenzieher rausgemeißelt. Wahnsinn. Wie Kohle.

    Dazu gabs folgende Musik:



    Sehr schön! Besonders der Kontrast:)
     
  20. Wate

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    Macht es Sinn das Sicherheitsventil zu zerlegen?
     
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