Manches muss einfach gemeldet werden...

Schaff ich - ohne mir sonderlich Mühe zu geben und ohne den ganzen Laden aufzuhalten, aber natürlich nicht mit Bleifuß

 

Geht wirklich! So kann man mit gleichem Fahrzeug mit einer Tankfüllung zum Beispiel die Strecke München - Dresden hin und zurück bewältigen, aber bei entsprechender Fahrweise dies auch nur einfach schaffen, dann zum Tanken gezwungen sein (und dies ohne den Führerschein zu gefährden und auch nicht nur im 1.Gang)!

 

Ich frage mich immer, warum so viele auf den NEFZ-Verbrauchswerten herumreiten und deren Abweichung von Real-Verbräuchen als quasi Legitimierung betrachten, dass das auch bei den Schadstoffwerten so sein dürfe. Das ist ein absoluter Äpfel und Birnen Vergleich und die beiden Sachverhalte haben nun mal nichts miteinander zu tun, weder aus juristischer noch aus technischer Sicht, so thematisch verwandt sie auf den ersten Blick auch sein mögen.

Aber nochwas zum NEFZ-Verbrauch und der Empörung darüber:
Der hat doch per se gar nicht den Anspruch, einen realistischen Verbrauch abzubilden (wo wir dann nämlich gleich bei der Frage nach "was ist realistisch" wären, die beantwortet jeder mit seiner eigenen Fahrweise nämlich höchst individuell), sondern lediglich einen genormten technischen Vergleichsmaßstab herzustellen. Diesen kann man natürlich ebenfalls in seiner konkrete Ausprägung kritisieren (was ja auch passiert) und Veränderungen fordern, aber dennoch ändert das am Grundsachverhalt gar nichts. Die Fahrzeuge werden dann eben nur unter anderen Parametern verglichen, die möglicherweise einige als Näher an den eigenen, real erfahrenen, Ergebnissen empfinden. Trotzdem blieben es rein synthetisch ermittelte Werte und sie hätten genausowenig mit dem realen Verbrauchsverhalten zu tun, wie jetzt auch schon.

Im übrigen ist dieses Phänomen bei weitem kein Merkmal ausschließlich der Autoindustrie, sondern kommt in allen möglichen Lebensbereichen vor, in denen verschiedene Geräte auf gemeinsame Eigenschaften (wie z.B. Verbauch von Wasser, Krafstoff, Strom oder Datenübertragungsleistungen) hin verglichen werden sollen. Das trifft uns praktisch bei den Energielabeln an diversen Haushaltsgeräten genauso, wie z.B, bei den angeblichen Datenübertragungsraten in Netzwerken, diversen Computer-Schnittstellen oder der CPU-Rechenleistung. Oder glaubt jemand von euch, dass, um noch mal ein Beispiel zu bemühen, sein DSL-Anschluss (oder Mobilfunknetz) von dem aus er hier postet, tatsächlich die nominellen Übertragungsraten erreicht (und hier sind die Abweichungen, für alle die sich jetzt wieder künstlich aufregen wollen, weit größer als im Fahrzeugbereich)? Das sind genauso praxisferne Größen, die eben nur unter optimalen künstlichen Bedingungen praktisch erreicht werden können. Aber dennoch ermöglichen Sie eine grundsätzliche Vergleichbarkeit - und zu nichts anderem sind sie auch da!

 

Noch 2 Punkte von mir:

1. Wenn ich mich recht entsinne verbrauchen die manipulierten Motoren mehr wenn sie so betrieben werden dass die Abgaswerte stimmen. Alleine schon wegen der Abgasrückführung. Deswegen versteh ich nicht warum sich hier manche aus dieser Richtung betrogen fühlen.
2. Ich versteh nicht warum nicht ein paar VW Besitzer schon vorher auf eine Unstimmigkeit gestoßen sind. Eigentlich sollte in die Motoren Adblue mit einem Anteil von 4 % vom Spritverbrauch miteingehen. Sagen wir jetzt mal 5 %, und die Karre hat einen Verbrauch von 10l/100km. Laut VW sollte immer nur in der Inspektion, also nach 15000km " mal ein Schlückchen Adblue" nachgefüllt werden. Bis dahin sollten aber ( wenn man obige Werte beachtet) irgendwas Richtung 75 l Adblue verbraucht worden sein.
Denken die Leute echt, VW hat da mal irgendwo noch einen 70 l Tank hingezaubert? Die tatsächliche Tankgröße liegt irgendwo bei 15-20l... but that's none of my business...

 

@ parityB: Der NEFZ hat nicht nur als Vergleichsbasis eine Relevanz, sondern auf der Basis wird auch der steuerrelevante CO2-Ausstoß und der Flottenverbrauch des jeweiligen Herstellers berechnet. Und auch bei diesen beiden durchaus justiziablen Größen wird unter heftigem Wegschauen der Politik gelogen, dass sich das Blech biegt. Wenn die realen Verbräuche als Basis herangezogen würden, würden alle Hersteller die gesetzlich vorgegebenen Grenzen massiv reißen.

@dharbott: Einkäufe nach hause bringen lassen? Dann verstopfen nicht nur die Amazon-, Zalando- usw. Wagen die Straßen, sondern auch noch die dann nötigen Lieferdienste. Das kann irgendwie auch nicht die Lösung sein...

 

Dafür fahren die belieferten Kunden nicht selber zum Laden und wieder heim - jeder Einzelne mit besonders verbrauchs- und emissionsträchtigem Kaltstart: Lieferdienste entlasten sehr wohl die Straßen

 

Fazit: Wir werden von der Industrie verarscht.Aber das weiss doch jeder .

 

Das ist aber auch wieder eine Milchmädchenrechnung. Zum einen fährt der Lieferdienst keine abgas- und verbrauchsfreundliche Langstrecke, sondern extreme Kurzstrecken mit ständigen Start- und Stoppvorgängen. Zum anderen kommt ja nicht ein Lieferdienst für alles, sonder der Gemüsehändler hat einen Laster, der Getänkehändler einen, der Lebensmittelhändler hat einen, der Drogeriebedarf einen usw. usf. Ich denke, der Punkt ist klar.

 

Eher nicht, weil sich das für keinen der Beteiligten lohnt. Wo solche Lieferdienste bereits existieren, sind in aller Regel Handelsketten bzw. deren selbständige Marktbetreiber (also Vollsortimenter) unterwegs. Und auch die Lieferungen der -zigtausend Onlinehändler konzentrieren sich kundenseitig auf eine Handvoll Paketdienste, die dann in den Wohnvierteln ihre Runden drehen.
Und dass bei warmem Motor ständige Start- und Stoppvorgänge kein Problem sind, beweist die schlichte Tatsache, dass entsprechende Vorrichtung, die selbst beim Ampelstopp den Motor ausschalten und wieder starten, bei neueren Autos schön langsam zum Standard geworden sind. Ein Kaltstart hingegen frißt Unmengen Sprit und produziert entsprechende Emissionen - und nein, ein Lieferwagen kühlt bei einem kurzen Lieferstopp nicht so weit aus, dass danach wieder ein solcher anstünde: Der bleibt auch auf innerstädtischer Liefertour betriebswarm bis Feierabend

 

Das ist wahrscheinlich ein Kern des Problems. In D wird der Diesel extrem gehypt und auch noch von staatlicher Seite unterstützt (warum ist Diesel niedriger besteuert?). Wahrscheinlich gäbe es letztlich nicht mehr sehr viele Argumente für den Diesel, wenn der genauso sauber sein muss, wie ein Benziner und der Preisvorteil beim Treibstoff wegfällt. Nachdem sich die deutschen Autohersteller aber völlig auf den Diesel eingeschossen haben, musste der gegenüber dem Benziner immer der Gewinner bleiben. Auch wenn man am Ende betrügt, um das zu erreichen...

 

Ich vermute mal historische Gründe. Wer fuhr bis Mitte der 1980er einen Diesel PKW? Mercedes war einer der wenigen Anbieter - und den hatten Taxifahrer und Landwirte die für ihren Fuhrpark den Treibstoff in größerem Stil einkauften. Alle anderen waren eine Randerscheinung. In den 80ern gabs dann die ersten Golf mit Diesel Motor und erst mit den Direkteinspritzern hat der Hype um den Diesel eingesetzt. Wenn ich mich recht entsinne, war der Audi 80 TDI damals der große Vorreiter der den Dieselmotor in der Familienkutsche richtig salonfähig gemacht hat. Seit damals prophezeie ich immer wieder, dass der Gesetzgeber sich Gedanken um die Menge der Diesel-PKW machen und die Besteuerung anpassen/anheben wird. Aber bis heute ist da nichts grundsätzliches verändert worden.

 

Der Seelsorger hat aber auch ein paar kranke Ansichten:

http://www.focus.de/panorama/welt/s...aedophilie-kann-ich-verstehen_id_4998036.html

immer vorausgesetzt es stimmt, was da steht.

 

Genau – ein treffliches Beispiel der etwas anderen Art präsentiert jüngst Edeka mit einem neuen 'regionalen Schnell-Lieferdienst': vom Erzeuger direkt zum Laden – der Bauer kommt dem Kunden so ein Stück weit entgegen…


Dorfdrift – spektakulär kurze Lieferwege

Pardon – aber das musste so als illustrer Break einfach sein…

Gruß, Sebastiano
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Nun ja – der Spot ist in der Tat sehr lustig, technisch gut umgesetzt, unterhaltend und transportiert seine implizite ‘Sympathie-Botschaft’ nahezu perfekt. Zudem werden derartige Spots nur zu gern weiterverbreitet, wie man auch an meinem Posting sieht. Im Grunde widerstrebt es mir zwar, in gesteuerten Marketing-Strategien quasi ’mitzuspielen’.* Aber ich möchte keine 'Spaßbremse' sein, denn ich gehe davon aus, dass wir hier einigermaßen 'immun' sind gegen manche ins Unterbewusstsein zielende Absicht der ‘Schön- oder Grünfärbung’ von marktbeherrschenden Wirtschaftsunternehmen…

In diesem Kontext hier ein weiteres Beispiel der Sympathie heischenden Image-Konzepte, die konzeptionell immer ‘perfekter’ und mit einem sympathisch-ironisch unterhaltenden Unterton umgesetzt werden – wenn auch in diesem Fall in einer, wie ich finde, durchaus ‘sinnvollen’ Zielrichtung:
MEHRBIO.de – "Die schlausten Bauern haben die stärksten Kartoffeln."
(Pointe am Ende des Videos)

Gruß, Sebastiano

* Darum hier begleitend ein Beitrag aus einem 'Alternativ-Programm'…
Vortrag über Techniken des Meinungs- und Empörungsmanagements
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Die Zielrichtung ist genau dieselbe wie beim Edeka-Spot oder dem Aldi-Flyer im Briefkasten: Das Geld der p.t. Kundschaft

 

Ja, durchaus, aber im genannten 'MEHRBIO-Fall' wäre das evtl. etwas differenzierter zu betrachten: Statt 'Pestizid-Kartoffeln' eben Aufmerksamkeit, Sympathie und Bewusstsein erzeugen für den Öko-Landbau und 'pestizidfreie Bio-Kartoffeln' – gegen das Geld der Kundschaft. Das Geld der Kundschaft hat 'quasi' dieselbe Qualität, die gelieferte Ware dagegen eine andere…
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Und ich weiß noch nicht mal, was ein Thermomix ist:

Schlimme Szenen bei Aldi: Kunden prügeln sich um Billig-Thermomix
http://www.focus.de/immobilien/wohn...geln-sich-um-billig-thermomix_id_5002036.html

 

Na das wäre doch wieder ein Fall für Thomas "in Deutschland prügelt man sich nicht" de Maizière

 

Eilmeldung .....