Kaffee ohne Bohnen: Warum Dattelkerne und Backpulver eine klimafreundliche Alternative sind

Sollte es irgendwann einmal hier erhältlich sein,
werde ich aus reiner Neugier sicherlich 'mal pro-
bieren.

 

Lupinen, Malz, Dattelkerne - ist halt alles irgendein Aufguss gerösteter Ersatzstoffe mit mehr oder weniger kräftigem Aromen, aber kein Kaffee und schmeckt auch nicht wirklich so - ok, bei Datteln weiß ich es noch nicht, aber ich denke, eine Wette darauf wäre risikoarm.

 

Ich kann mir schon vorstellen, dass es grob in die Richtung schmeckt, was die Allgemeinheit so unter „Kaffee“ versteht. Aber grade die Aromenvielfalt der verschiedenen Bohnen und verschiedenen Röstungen macht ja für die meisten hier den Kaffeegenuss aus. Für mich persönlich also kein Reiz, das nachzubauen. Vielleicht für eine dystopische Zukunft in einer Welt, in der der Kaffeeanbau oder -Handel nicht mehr möglich ist. Aber rein aus Neugier würde ich das bei Gelegenheit sicher auch mal probieren.

 

Ausprobieren - ja. Langfristig könnte ich mir vorstellen, daß da mit Aromen gespielt wird. Und zwar nicht unbedingt mit den gesündesten und/oder hochwertigsten.
Bei dem ganzen Fleisch-Ersatz (Like Meat, Like Chicken, Like Gyros etc.) ist das ja auch der Fall (hauptsächlich Salz). Mit etwas goodwill schmeckt das wie das Original, es musste kein Tier dafür sterben - aber ob's gesünder und/oder nachhaltiger ist...

Ob sich dieser Pseudo-Kaffee durchsetzen würde... Für den normalen Kaffeetrinker geht's über den Preis, für uns Kaffeegourmets wahrscheinlich gar nicht.

 

Danke nein. Ich esse oder trinke nichts, was den Geschmack und/oder(!) Namen des ursprünglichen Produkts nachahmt, aber was anderes ist.

 

Feigen, Getreide, Getreidemalz, Zichorienwurzel, Eicheln, Lupine ... sind mir noch in Erinnerung, es gab wohl auch noch etliche andere Zutaten.
Es war nun wirklich hoch an der Zeit, dass 'Forschungsgruppen' sich nach vielen Jahrzehnten wieder dieses Themas annehmen. Abfallstoffe wollen ja auch gewinnbringend industriell verwertet werden - selbstverständlich klimafreundlich - na dann Prost Mahlzeit!

 

Gilt das auch für Fleischkäse und Kinderschokolade?

 

Und für Bergbauernmilch, Prost! Ich würde da ja mal wenigstens auf Bergbäuerinnenmilch bestehen

 

Lebensmitteltechniker sind schon eine Spezies für sich – zumal wenn eigentlich bekannte Verfahren mit fragwürdigen Zusätzen 'bereichert' in ein vermeintlich neues zeitgeistiges 'Klima-Gewand' gesteckt werden…

Natürlicher Dattelkaffee, ohne 'Zeitgeistfetisch' – hierzu gibt es sogar ein anscheinend patentiertes Verfahren:

• Verfahren zur herstellung eines kaffeeartigen getraenks aus dattelkernen - dattelkaffee - - Google Patents
  • mit Verarbeitungs- und Zubereitungs-Description in Deutsch
  • Filing date: 1989-09-21, Publication date: 1991-04-04

Es würde mich nicht wundern, wenn in 'typischen Dattel-Ländern' nicht längst aus diesen Kernen etwas Genießbares 'gezaubert' würde – habe ich allerdings aus Zeitmangel nicht vertiefend recherchiert…
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Um fair zu bleiben, der aktuelle Kaffeekonsum basiert zu ca 99,9% darauf, dass ein von einer Pflanze als Gift zum eigenen Schutz produziertes Mittel (Koffein) als legale Droge verwendet wird. Und es wird dadurch konsumierbar, dass man es vorher unter Zuhilfenahme thermischer Energie verändert.

DAS ist ja völlig "normal".
Aber Datteln?

Ich finde, deine sonst sehr umfassende Betrachtung unterliegt hier einer Abart des survivorship bias.

Das soll Dattelkaffee keineswegs verteidigen (ich will dir diese Folgerung aber auch gar nicht unterstellt haben)- es ist einfach interessant, wie wir "normal" definieren- so als wäre es zwingend.
Siehe auch "Ford-Selleck-Theorem"

 

Ich präzisiere: Für Begriffe die im Lebensmittel oder Genußbereich eine traditionelle Bedeutung haben.

Nennt das Pfattel, das morgendliche Genussgetränk mit Koffeein für den kraftvollen und gesunden Start in den Tag.
Alles gut, aber diese Irreführung durch Produktbezeichnung geht mir auf den Sack, man muss immer das Kleingedruckte lesen.

 

Für mich beschreibt beispielsweise der Begriff „Hafermilch“ das Ersatzgetränk hinreichend präzise, und für jedes Ersatzgericht neue Kunstbegriffe zu entsinnen, weil es dem einen oder anderen nicht gefällt, finde ich sehr anstrengend. Abgesehen davon ist das Lebensmittelrecht hinreichend streng - das Dattelgetränk wird im Supermarktregal ohnehin nicht als Kaffee durchgehen.

 

Außer, es bekommt einen spannenden, ähnlich, aber nicht gleich klingenden Namen.

Ich z.B. mag Honig, aber oHnig (Schreibweise des Herstellers) finde ich genauso gut

 

wenn dann die Datteln knapp werden, lernen wir vice versa Datteln aus Kaffeebohnen zu machen. Und allmählich können wir alles aus allem herstellen. Erdbeeren aus Nüssen, Eier aus Bäumen.
Irgendwann geht das im Taschenformat, als App. Da wächst man hinein und lernt im Schulunterricht wie Eindimensional es anno 2024 war

 

Vielleicht gibt es dann irgendwann ein (brasilianisches/äthiopisches/wasauchimmerfüreinland) Reinheitsgebot für Kaffee? Was in anderen Ländern z. B.an Zutaten für Bier verwendet wird... Oder im Mittelalter verwendet wurde...

Aber wir Gourmets wären da sowieso nicht die Zielgruppe, und dem absolut durchschnittlichen Kaffeetrinker dürfte es ziemlich egal sein, woraus das Gebräu letztendlich ist, solange es a) billig ist und b) wie eine stinknormale Industrieröstung schmeckt. Wobei da schon genug getrickst und gemauschelt wird (beim deutschen-Reinheitsgebot-Bier aber auch). Was aber ein anderer Schnack ist.

Ob es dann letztendlich Kaffee heißen darf, bleibt abzuwarten. Kräuter- und Früchtetee dürfte ja auch nicht "Tee" heißen, da es mit den Blättern des Teestrauches nichts zu tun hat. Dessen Koffein ist (chemisch) übrigens mWn identisch mit dem der Kaffeebohne, da es aber an (stärkere) Gerbsäuren gebunden ist, erfolgt die Verstoffwechslung langsamer wie beim Kaffee. Und eben mit dem Koffein aus Teeabfällen soll der Dattel"kaffee" ja angereichert werden.

Und wenn Datteln knapp werden - dann sind's vielleicht Obstkerne, oder Stroh, oder Holzmehl - irgendwas, was Aroma tragen kann und kein (negatives) Eigenaroma hat. Oder glaubt jemand ernsthaft, daß "natürliches Aroma" aus den Früchten gewonnen wird, nach denen es schmeckt? Irgendein Aroma (Erdbeere?) wird z. B. aus Stroh gewonnen - und ist somit ein natürliches Aroma.