Gaggia Classic: Tipp für festsitzende Schrauben am Kessel

WD40 übernacht einwirken lassen

 

Probier es mit Hitze - entweder einer Heißluftpistole oder einem Gasbrenner und optional zum Abschluss noch einen kurzen Schlag mit einem passenden Hammer.
Aufpassen mit Kabeln und Silikonschläuchen - diese vorher aus dem Weg räumen oder entsprechend schützen.

 

Vermutlich zu spät, aber: Kessel zum Demontieren nicht ausbauen, dann muss man ihn nicht umständlich fixieren

In eingebautem Zustand einfach einschalten, wenn die Heizung ok ist. Man kann von oben die Inbusköpfe ausbohren und die Gewinde-Stummel aus der Brühgruppe mit einer Gripzange rausdrehen. Ich würde sowieso Edelstahlschrauben einsetzen.

 

Weshalb du mich in diesem Zusammenhang zitierst, verstehe ich nicht. Man kann das nicht vergleichen. Festsitzende Schrauben punktgenau erhitzen, ohne sie zum glühen zu bringen um sie zu lösen ist eine bewährte Technik. Man kann man sie auch vereisen, je nach Material... Auch ein Impulsschlag oder wenn das Werkzeug greift und genug Hebel hat, Impulsruck ist gängige Praxis.

 

Hmmm... weil du Erhitzen erwähnt hast?
Ist ja auch korrekt. Den Tipp mit dem Einschalten der Heizung hab ich mal gelesen. Ob das so gut hilft (145°) wie eine Lötlampe etc glaube ich zwar nicht, aber es ist zumindest einfacher und ungefährlicher.

 

Es geht hier um die unterschiedliche Ausdehnung der Materialien. Durch den Kessel würde ja alles gleichmäßig erwärmt.
Aus Gründen der "Sicherheit" bzw. des Umgangs mit offener Flamme habe ich als erstes die Heißluftpistole genannt.

 

Bin kein Experte, aber ich sehe keinen Unterschied, ob ich von außen mit einer Wärmepistole rangehe oder ob ich die außenliegende Kesselheizung arbeiten lasse.

 

- den Unterschied macht, wie @Kopke schon erwähnt hat, die zielgerichtete punktgenaue Erwärmung, im Vergleich zur gleichmäßigen Erwärmung, bei der sich alles gleichmäßig erwärmt.
Punktgenau geht man z.B. direkt auf die Mutter, die sich dann schneller ausdehnt, als das Gegenstück- Gewinde, wodurch sich die Verschraubung lockert.

lg ..

 

Man soll punktgenau den Inbuskopf mit einem Gebläse erwärmen, damit sich das tiefsitzenden Schraubengewinde erhitzt, und rundrum ist Alu, das dabei kalt bleibt? Ernsthaft?

Nein, der Effekt kommt eher von verschiedenen Dehnungskoeffizienten. Dass sich Zündkerzen aus einem warmen Block oft leichter rausdrehen lassen ist auch bekannt. Wir haben zu Schrauberzeiten auch Spurstangen mit der Lötlampe fast zum Glühen gebracht, da geht es aber eher um das Entfernen von Dreck und Korrosion am Auto, das ist eine ganz andere Baustelle, und dass sich das Material mal weit mehr ausdehnt als im Betrieb. Die Hitze dafür ist aber eine ganz andere.

 

Also ich würde den Kessel in jedemfall erst einmal ausbauen.
Mit Schonbacken kann man den Kessel gut in einen Schraubstock spannen.
Im ausgebauten Zustand läst es sich viel leichter arbeiten und wenn dabei das Teil geschrottet wird,
hat man zu mindest den Kessel schon mal ausgebaut und kauft sich für ca. 70.-€ gleich einen kompl. neuen Kessel.

 

Darf ich fragen, wieviel Erfahrung du konret mit der Classic hast und insbesondere mit dem Lösen der Kesselschrauben?

 

Eine vorprogrammierte Vorgehensweise habe ich dabei nicht.
Für festsitzende Schrauben lass ich mch immer von der entsprechenden Situation inspirieren.
Am Auto oder an meinem Motorroller habe ich bei festsitzenden Schrauben
zuerst immer eine Mischung aus Aceton und ATF-Öl (Mischungsverhältnis 1:1) verwendet.
Für mich der Beste Schraubenlöser, allerdings nicht besonders Lebensmittel freundlich.

 

Dann eher wenig? Mir geht es ganz konkret darum:

Und ich nicht, wie viele andere Classic-Besitzer auch

Das ist Classic-spezifisch.
Man kommt gut von oben an die 4 Inbusschrauben und kann wunderbar gegenhalten. Nicht jeder hat einen Schlosserschraubstock.

 

Wenn ich mich an eine Reparatur (von was auch immer) heran wage,
dass 1. was man benötigt ist entsprechende Werkzeuge und manch Dinge sind ohne einen Schraubstock
schlicht weg nicht zu händeln und wenn es auch nur die 3. Hand ist.
Zum Thema, die Demontage des Kessels in der Maschine vorzunehmen endet dort,
wo der ganze Kessel (Oberteil und Brühgruppe) einer Entkalkung unterzogen werden muss.

 

Es ging um das Lösen der Schrauben. Aber das wurde jetzt schon oft genug gesagt, hier und in vielen anderen Threads.

Zum Thema Entkalken der Classic gibt es auch unzählige Threads. Ein Öffnen des Kessels ist unnötig, solange man ab und zu mit Amidosulfonsäure entkalkt. Ich mach das mit der sog. Kreislaufentkalkung, die ist auch etwas Classic -Spezifisches. Wenn das MV komplett zu ist, hilft die Powerentkalkung. Ich habe Wasser mit 18 °dH, meine Maschine läuft wunderbar.

Work smart, not hard.

 

Dann ist das was anderes.
Schlimmstenfalls gibt es einen Riss im Kessel, mal genau hinsehen.
Mittlerweile gibt es auch beschichtete Kessel, die aber Probleme bereiten, deshalb steigt wohl gerade die Nachfrage (Lieferzeit) bzw die Preise (70 statt 35€).
Wichtig ist, dass die Schaltergruppe keinen Schaden nimmt, die ist nicht mehr lieferbar.

 

Na dann ist ja alles bestens.