Gaggia Classic Coffee für 30 Euro

Grüße euch!
Ich möchte mich mit einer kurzen Story vorstellen:
Bisher pflegte ich meinen morgendlichen Schluck des müdigkeitsvertreibenden Extraktes aus vorgemahlenem, in Plastikkapseln eingeperrtem und ewig gelagertem Espressopulver zu brühen.
Das schmecke eine zeitlang ganz normal und war auch völlig in Ordnung, bis ich eines Tages in den Genuss eines guten Espresso aus einem Siebträger mitsamt talentierter Barista kam. Dann war klar: Ich will auch so ein Teil .

Also jeden Tag auf eBay Kleinanzeigen gesucht, hin und her telefoniert, Kaffee-Wiki und -Netz gewälzt und schließlich folgendes Angebot gefunden:
"Gaggia Classic, 7 Jahre alt, 140 € VB"
Gut, dass 140 Euro für eine evtl nicht gut gewartete Gaggia etwas zu viel des Guten sind, ahnte ich zu dem Zeitpunkt schon, aber ich bin trotzdem mal hin, um mir das gute Stück anzusehen.
Espressopulver in das Sieb, ordentlich getamped (Blindsieb zum Dichtung testen war ja keins da), Bezug und... kurz kam etwas aus dem doppelten Crema-Boden, aber keinen Augenblick später wurde der Espresso mit einer Dusche Heißwasser nahe der Dichtung verdünnt.

Gut, ich hatte natürlich, ebenso wie die Besitzerin, keine Ahnung, was die Dichtung kostet und wie viel Aufwand es ist, sie zu wechseln. Für 90 Euro hätte ich sie aber so mitgenommen, sie war einverstanden.
Natürlich wollte ich die Funktion der Dampfpflanze auch noch testen.
Milch geholt, Dampfschalter gedrückt, seitlich gedreht und: Nix.

Die Frau war ganz erstaunt und meinte, so defekt könne sie es nicht verantworten, sie zu verkaufen. Dann würde sie sie eben wegwerfen.
Um die schöne Gaggia vor dem Müll zu bewahren, nahm ich sie dennoch für 30 Euro mit (und sollte es nicht bereuen!).
Vor der Heimfahrt nach München suchte ich mir einen bekannten Händler am Rosenheimer Platz, wurde dort vorstellig und erstand dort eine Ersatzdichtung sowie ein Blindsieb für zusammen 10 Euro. Ich hatte ja keine Ahnung, dass das wirklich schon alles war, was ich brauchte.

Hier die "Dichtung":


Nach dem Wechsel der Dichtung ist mir aufgefallen, dass der Bedienknopf für die Dampfregulierung lediglich ausgenudelt ist. Das Nadelventil war etwas schwergängig, einmal mit abgezogenem Knopf mittels Engländer sanft aufgedreht, verrichtet es auch wieder seinen Dienst.

Summa summarum habe ich nun für 30 Euro (+5 Euro Dichtung) eine funktionierende Gaggia CC bekommen:


Dazu geholt habe ich mir die Graef CM800 und zum Testen die Espressobohnen von Tchibo.
Da Caffe Fausto nicht weit weg ist, werde ich da demnächst auch mal vorbeischneien und den Malabar probieren.

Den Mahlgrad beim ersten mal konnte ich nur aufgrund der Sichtkontrolle abschätzen, aber anscheinend hatte ich einigermaßen Glück: 25 Sekunden für einen Doppio, aussehen tut er so:



Dafür, dass das mein erster Espresso war, der nicht aus einer Kapsel entsprungen ist, fand ich ihn sehr lecker!

Habt ihr aufgrund der Bilder (was sind die weißen Flecken auf der Crema? Beginn der Blondphase?) ein paar Tipps für mich, was ich falsch gemacht haben könnte, oder allgemein was man immer verbessern kann?


Viele Grüße und schöne Ostern!

Stefan

 

Danke sehr!
Ok das hab ich schon vermutet. Damals gab es übrigens noch ein Zwischending zwischen Crema-Sieben und Standard-Sieben: Standardsieb in Verbindung mit einem Gummistopfen und einer Gummischeibe (lässt sich leichter entsorgen ).

 

Hab ich nach Ostern vor, ja Ich ahne Schreckliches, zumal sie nie rückgespült hat (jetzt mal unabhängig vom Kalk).
Im Prinzip bleibt mir nichts anderes übrig, als den Kessel zu öffnen, oder gibt es an anderen Stellen einfacher zugängliche Kalkindikatoren?

Ich sehe grad, du hast die gleiche Kombi wie ich!