Der tägliche Lebensmittelwahnsinn

ich sag da nur: "Jedem Tierchen sein Pläsierchen"
Soll`s doch jeder so halten, wie er will, und dem anderen seinen Frieden lassen. Ob so, oder so, das muss jeder für sich entscheiden, und es ist schön, wenn es akzeptiert wird.
Ob nun die Industrie eine vegetarische Wurst bereitstellt, damit der Veggi beim Grillen nicht nur eine Paprika am Rost hat ( das betrifft hauptsächlich die Griller, die Veggis einladen ), ist doch ohne Belang. Man kann ein "Für" und "Wider" aufzeigen für das Ein, oder das Andere, über Geschmack und Konsumverhalten kann man da aber genau so streiten, wie über Kaffee der fair und direkt bezogen wird im Vergleich zum Industrieeinerlei.
Wenn ich mich gänzlich von meinem Fleischkonsum trennen könnte, aus ökologischen Überlegungen, dann würde ich sicher nicht so stark abgrenzen, und ab und an mal ein Stück Fleisch essen, so lange ich noch irgendwie ein Verlangen danach hätte - warum denn nicht!
Ich kann es aber immer wieder verfolgen, dass aus meinem Umfeld ehemalige Fleischesser zu radikalen Vegetariern werden, und sich dadurch in Diskusionen immer zwei abgegrenzte Lager bilden, und jedes für sich seinen Standpunkt verteidigt, als ginge es um das Spiel Bayern gegen Dortmund...

- die ganze Aufgewühltheit passt aber `grad so schön zum thread Titel...

so long...

 

Wie bei Nichtrauchern: Die Bekehrten sind die schlimmsten

"Abgegrenzte Lager" hab ich in meinem Umfeld noch nicht feststellen können - wir sind scheint's alle tolerant genug, die jeweils anderen Standpunkte zu akzeptieren: Jeder isst was er mag, keiner versucht zu missionieren und allen geht's gut damit - das Leben kann so einfach sein

 

Die BESSERE Weißwurst ist vegan!

Sell isch mir Wurscht - i moag Weisswürscht eh net!

 

Plastikhaut... - die haut(s) durch....
- aber was sonst noch alles gemixt wird, damit es verzehrfähig wird, wird zum Teil aus diesem Artikel von Ökotest schon ersichtlich - ( hier eine Seite als Auszug )

 

Passend dazu grade gefunden: http://www.ndr.de/fernsehen/Fleisch-und-Wurst,video2560.html

 

Oh, dann kam das falsch rüber. Vor mir musst Du Dich nicht rechtfertigen. Für viele hier scheint aber die legale Kaufbarkeit von Nahrung kein alleiniges Kriterium zu sein, sonst gäbe es diesen Thread nicht.
Die Leute, die den industriellen Lebensmittelkomplex am Laufen halten, rechtfertigen Ihre Ernährung mehrheitlich mit "Bock drauf" und "Hunger". Das reicht ja letztendlich auch.

 

So hatte ich Dich auch nicht verstanden

Ja, natürlich reicht das: "Die Industrie" als solche hat gewiss kein Interesse, ihre Kundschaft zu vergiften - und schwarze Schafe gibt's auch in der Bioszene

 

Ganz ehrlich, das glaube ich aber doch, wer die Haie so stark bejagt das er sich des eigenen Produktes beraubt, der hat mit Sicherheit auch kein Problem seinen Kunden zu berauben...... die Dosis macht das Gift. Solange es Legal ist und der Profit stimmt wird alles gemacht was geht, denen ist der Kunde doch scheißegal.

 

sry4quolsch

 

Peace!
Das Böse ist da draußen, man muss er halt erkennen können.

 

Was genau haben Haie mit irgendeinem deutschen oder überhaupt europäischen Lebensmittelbetrieb zu tun, der so was gar nicht verarbeitet...?

 

Mir gehts um die Einstellung die die Konzerne Weltweit an den Tag legen, da spielt es keine Rolle ob das Nestle aus der Schweiz, Müller aus Deutschland, Kraft Foods aus Amerika oder irgendein Japanischer Konzern ist. Wenn das Geld winkt interessiert die nur der kurzfristige Gewinn. Irgendeine Form der Nachhaltigkeit ob dem Produkt oder dem Kunden ggü. Interessiert die doch nicht die Bohne. Und wenn die da irgendein Kram ins Essen packen können damit sich das Zeug besser verkauft egal ob Gesund oder nicht dann wird das auch gemacht. Schau einfach mal nach Zitronensäure, Geschmacksverstäker und Hefeextrakt oder Zucker in Kindertees bei Hipp ähh Babyvita.
Das man bei Lebensmittel nach Strich und Faden vereimert wird ist doch nichts neues. Alles legal natürlich.

 

Das war aber schon immer so. Auch im alten Rom und im Mittelalter. Und davor bestimmt auch.

 

Ein Grund mehr das man Ihnen nicht "Blind" vertrauen sollte.

 

Exakt. RTFM!
Lest die Zutatenlisten. Denkt drüber nach, was da steht. (Meine Philosophie ist: Wenn die Zutatenliste mehr als drei Zeilen hat, lass ich es ungelesen im Regal liegen).
Informiert euch über das Lebensmittelgesetz und Produktionsverfahren (wie kommt z.B. das Lab in den Käse? Sorry Albert).
Fresst nicht jeden Scheißdreck, nur weil er hübsch verpackt oder im Angebot oder hipp ist.

 

So lange das ordentlich deklariert ist seh ich das Problem nicht: Die ganze pöhse Industrie kann schlicht niemanden zwingen, ihren Kram zu kaufen. Wem's wichtig ist, so was nicht in seinem Essen zu haben, soll halt beim Einkaufen darauf achten - Grund, das allen anderen auch zu verbieten ist das natürlich keiner!

Und nein, es ist nicht "die Industrie" schuld, wenn sich Leute ganz allgemein ungesund ernähren - das geht nämlich auch ganz ohne Industrieprodukte bestens.

 

Das Phänomen der zweifelhaften Handhabung bei der industriellen Lebensmittelherstellung ist durchaus nicht neu. Die Strafen waren früher allerdings wesentlich drastischer als heute.

Wir versetzen uns uns mal ins Mittelalter, und dazu zitiere ich aus Wikipedia:

Lebensmittelverfälschung
Das Mittelalter kannte teils sehr drastische Strafen für die Verfälschung von Lebensmitteln. Im Jahre 1499 wurde beispielsweise in Nürnberg einem Safranfälscher die Augen ausgestochen. In einigen Städten Deutschlands und der Schweiz wurden betrügerische Bäcker öffentlich in einem großen Korb über einer Jauchegrube aufgehängt. Wollten sie aus dem Korb hinaus, mussten sie in die Grube springen. Lebensmittelverfälschung ist jedoch kein spezifisch mittelalterliches Problem. Bee Wilson bezeichnet diese Form von Betrug in ihrer Geschichte der Lebensmittelverfälschung als ein Phänomen, dass endemische Ausmaße erst im Industriezeitalter annahm und kennzeichnend für Staatsformen ist, die nur in geringem Maße bereit sind, intervenierend einzugreifen.

Das Zitat stammt aus 'Esskultur des Mittelalters'. Das ist ein langer, doch sehr lesenswerter Eintrag in Wikipedia.
Der Absatz Lebensmittelverfälschung ist im unteren Drittel des Eintrags zu finden
http://de.wikipedia.org/wiki/Esskultur_des_Mittelalters

Inspirierende Grüße…
Sebastiano
(Ein Provokateur, der das Sortiment gängiger Supermärkte zu 70-80% für Sondermüll hält, verpackt in Goldfolie. Und ja, darüber diskutiere ich auch mit Geschäftsführern einiger Supermärkte, gern im Beisein des kaufenden Publikums. Und ich habe schon so manche interessante, größere Diskussionsrunde im Laden initiiert. Zur Nachahmung wärmstens empfohlen. Denn es stellt sich immer wieder heraus, dass Kunden durchaus anders einkaufen würden, wären sie nur besser informiert…
Und 'die Industrie' ist durchaus nicht dumm - sie produziert letztlich nur das, was von 'desinformierten Kunden' gekauft wird. Lassen informierte Kunden die zweifelhaften 'Segnungen der Lebensmitteltechnik' einfach liegen, werden sie auch nicht produziert)