Planung DIY-Trommelröster (DIYRÖ V2)

...auch nicht schlecht. Fehlt nur eine Hülse für die Frontplatte in richtiger Größe.

Ich bastel mir grad was aus Kupfermaterial ausm Baumarkt. Schön wirds nicht aber funktionieren denke ich schon.

 

...weiter gehts! Der Probenzieher ist mit Haushaltsmitteln kaum zu bauen. Vielleicht kaufe ich doch lieber einen Apfelentkerner. Er muss aber kurz vorm Griff ein rohrförmiges Element haben, damit man ihn vernünftig einstecken kann.

 

...meinen Respekt! Danke Dir! Ich werde das Teil in Betracht ziehen.

Eben habe ich einen kleinen Probelauf mit dem Getriebemotörchen gehabt - läuft!

 

Es wird fleißig gebastelt und getestet... Folgende Punkte stellen sich heraus:

• Am besten bei der Planung schon darauf achten, wo überall sich Bohnen verklemmen können.
• Schauglas einplanen! (habe ich leider / noch nicht) Sonst kann man nur raten, was im Inneren vorgeht - z.B. warum die Trommel blockiert.
  Irgendwo im Netz habe ich als Anregung gesehen, wie einer eine Petri-Schale mit der Dremel-Flexscheibe bearbeitet, um eine passende Schott-Glas-Scherbe zu erhalten. So werde ich das auch machen.
  
• Besonders viel Sorgfalt aufwenden, um die Trommel symmetrisch auf die Achse zu bekommen.

An sich läuft (dreht) das Gerätchen schon. Ich kann Bohen einfüllen, sie bleiben (bis auf den einen oder anderen Verklemmer) drin und werden auch zügig wieder herausgetrieben, wenn man die Klappe öffnet.

Hier ein Zwischenstand:

 

Heute hat der Röster seine "Feuerprobe" bestanden. Ein, zwei Nachbesserungen wird es noch geben, aber im Wesentlichen tut er schon das, was er soll.

Die Trommel ist jetzt schön bunt. Es gab auch kein Feuer.

• Der Brenner/Kocher hat ordentlich Dampf. Auf der kleinstmöglichen Flamme (kurz vorm Ausgehen) erreicht der Röster im Inneren (Lufttemperatur, auf Höhe der Achse gemessen) schon etwa 140°C - und das ohne Gehäusedeckel. (Den muss ich noch bauen.) Dreht man ein Stück weiter auf (= "MIN"-Einstellung an der Kochplatte), so pendet sich die Temperatur schon bei etwa 220°C ein. Mal sehen, wie das mit Gehäusedeckel & Absaugung nachher läuft... (Der Deckel wird die Temperatur nach oben treiben, die Absaugung aber wiederrum absenken, denke ich.)
  
• Die Temperaturen an den wichtigen Punkten liegen im grünen Bereich: Mein Klappenknopf (Metall, zwecks Gewicht) hat bei großer Flamme maximal 42°C, Motor und Getriebe hinten maximal 37°C. Lediglich die Lager werden durch Wärmeleitung (sie sind ja extra ein Stück außerhalb angebracht) auch gut warm - maximal 92°C habe ich hier gemessen.
  
• Das Frontblech erhält unterm Auswurf noch eine Verstärkung. (Der Blechsteg unter der Auswurfklappe denht sich aus und kann dann die Trommel berühren - er ist auch nur 8mm hoch.) Man könnte natürlich auch dickeres Material für die Front verwenden - das war für mich im Moment aber nicht aufzutreiben.
• Gut, dass meine Trommel auf einer Gewindestange sitzt und somit einstellbar ist. Jetzt hat sie das richtige Spaltmaß zur Frontplatte.

 

Heute war die endgültige Einweihung - sprich: Die erste Röstung. Weil mir nix besseres eingefallen ist, bleibe ich bei der Namensgebung meines Heißluftrösters und "taufe" diesen Trommelröster auf "DIYRÖ V2". *tadaaa!*

Viele Probeläufe, Detailanpassungen und Messungen später sieht der Röster mit Deckel jetzt so aus:

Wie Ihr seht, habe ich eine Absaugung mit Häutchensammler gebastelt - Stichwort "Lavazza". Der Dosenboden hat ein Loch in Ventilatorgröße, dass mit einem feinen Stahl-Sieb von innen abgedeckt ist. (Ein Pfannenspritzschutz musste dafür dran glauben...) Die Hoffnung ist, dass der Ventilator (ein alter Papst-Lüfter, 12V, verträgt lt. Datenblatt 85°C)

1. nicht verreckt (Gemessen habe ich maximal 95°C direkt überm Lüfter... )
   
2. die Häutchen aus der Trommel saugt und
3. die Häutchen in der Lavazza-Dose bleiben, die man später bequem entleeren kann.

Mehr Bilder gibts gerne bei Bedarf.

 

Danke! So gings gestern los:

Stoppuhr, Labornetzteil (Trommelantrieb 5-6V), Batterien (Lüfter für Abluft & Bohnenkühlung, 12V) und Multimeter (Temperatur) sollen noch durch eine "Elektro-Box" ersetzt werden, die dann für alles im Zusammenhang mit Elektrik & Elektronik zuständig sein wird.

...und so sieht die allererste Röstung aus: (erstmal ein einfacher Brasil, ich denke Full City +, das Foto war mit Blitz)

 

Hi,
meine Trommel ist hinten mit einem gelochten Blech abgeschlossen. Dort ist die Welle befestigt; das Loch ist etwas größer, sodass die Trommel genau zentriert werden kann. Vorne - oder besser gesagt: im vorderen Drittel (damit Temperatursensor & Probenzieher auch von vorne in die Trommel ragen können) - habe ich einen aus Blech ausgeschnittenen "Dreizack" eingebaut. Auch hier ist das Loch zum genauen Zentrieren der Trommel etwas größer als die Achse.

Nicht wundern: Meine Schaufeln sehen vorne so merkwürdig "zerkaut" aus, weil sie sonst an Teile der Frontplatte stoßen würden. Wie man weiter oben lesen kann, hatte ich einige Probleme mit Bohnen, die die Trommel verklemmen, daher sind die Schaufeln mittlerweile weiter gekürzt worden und haben somit auch wieder eine ordentliche Kante. Den "Platz" für eine Bohne sollte man hier mit einplanen.

 

Joah, im großen und ganzen lavazzt es schon. Der größte Teil ist in der Dose gelandet: (...und der Lüfter lebt noch! )

Das Sieb vorm Lüfter ist fein genug, es wird also nichts einfach rausgeblasen.

Ein etwas kleinerer Teil hat sich durch den kleinen Spalt zwischen Trommel und Frontblech in die Auffangrinne der Kochplatte verdünnisiert:

Das ist kein Problem, denn es bleibt dort tatsächlich windgeschützt liegen und kann mit dem Einlageblech einfach ausgekippt werden.

Ein paar Häutchen sind natürlich auch im Bohnenkühler gelandet. Lustig: Bohnenkühler einfach laufen lassen und die Bohnen auskippen. Die Häutchen bleiben drin! Dann die Lüfter direkt über der Mülltonne abschalten und leise rieselt es dahin, wo's hingehört.

Alles in allem hält sich die Sauerei sehr in Grenzen. Das ist alles, was ich anschließend zusammenfegen konnte:

(NEIN - der Steinklumpen und die Eisenspäne waren sicherlich NICHT in meinem Röster!)

 

Danke naomune! Ich habe auch erst eine Weile Erfahrungen mit meinem kleinen Heißluftröster gesammelt, welche ich nicht missen möchte. Sehr gut zum Lernen ist natürlich seine kleine Chargengröße von nur 80g - so kann man schnell vieles ausprobieren. Ich werde ihn auch als Probenröster behalten und sicher immer wieder mal nutzen - ansonsten ist er mir auch ein dekorativer Hocker.

Ja, Ingo, die Trommelschaufeln sind tatsächlich von der Biene "inspiriert". Sie sehen doch deutlich einfacher gestrickt aus als manch andere Konstruktion - das hat mich überzeugt. Funktionieren tun sie ja auch - sonst hätte ich das schon wieder geändert.

 

Noch ein paar Erfahrungen mit dem Selbstbau-Trommelröster:

Ich konnts nicht abwarten und habe bereits mehr als die Hälfte der ersten Röstung aufgebraucht. Obwohl ich ihm nur 3 Tage zum Ausgasen gegeben hatte, war er mir sehr lecker (Siebträger & Aeropress) - sogar einen Tick besser, als die letzte Röstung (derselben Bohne) mit dem Heißluftröster, welche nicht ganz so einen einheitlichen Röstgrad hatte wie diese.

Heute war Röstung Nummer 2. (Änderungen gabs lediglich an der Elektrik: Der Getriebemotor hat jetzt einen Spannungsregler, sodass ich nur noch eine einzige 12V-Spannungsversorgung für alles benötige.) Mit 11:20 Minuten zwar etwas schnell (Wie gesagt: Die Kochplatte kann was... - nächstes Mal noch etwas weniger "Gas geben". ) aber wieder schön einheitlich. Full City Plus, der 2. Crack wollte gerade loslegen:

Übrigens waren diesmal mehr Häutchen im Bohnenkühler, als im Lavazz'er. Dafür war kaum was in der Kochplattenmulde gelandet und etwa 0,0 % Sauerei rundrum. Auf jeden Fall bleiben also alle Häutchen irgendwo, von wo man sie sehr leicht direkt in die Tonne entsorgen kann. Vielleicht braucht der Lavazz'er ja nur ein bissel mehr Saugkraft, um alles aus der Trommel zu saugen...