Galvanische Verfahren / Galvanotechnik

Diskutiere Galvanische Verfahren / Galvanotechnik im Reparatur und Wartung Forum im Bereich Fragen und Tipps; Hallo und guten Abend So, nun möchte ich gerne mal wissen, ob jemand mit folgenden Verfahren vertaut ist und damit schon mal seine Maschinenteile...

  1. #1 nixreich, 29.11.2007
    nixreich

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    Hallo und guten Abend

    So, nun möchte ich gerne mal wissen, ob jemand mit folgenden Verfahren vertaut ist und damit schon mal seine Maschinenteile verwöhnt hat?

    Chromstahl beizen - Das werde ich bei meinem neusten 66er CNS-Boiler der Eingruppen Faema E61 nun mal machen lassen. Im Moment ist irgendeine, teilweise abblätternde Farbe auf dem Teil, im Lebensmittelbereich ist bei uns in CH aber anscheinend nur noch das Beizverfahren zulässig. Nach der Preisangabe und dem Wissen, dass das Teil dabei auch gleich porentief sauber und entkalkt ist, habe ich mich freudestrahlend dafür entschieden.
    Weitere, tiefergehende Infos sind mir sehr Willkommen, nach retournierung des Kesselchens werde ich berichten.

    Gelbbrennen - Anscheinend auch ein Beizverfahren, aber für Kupfer und Messing. Wäre also vielleicht interessant für Kupferkessel, Röhrchen und Fittings?

    Weissbrennen - Wie oben, aber für Aluminium. Also vielleicht für unsere Freunde der Aluboiler - Gaggias interessant. Entkalkt, reinigt und ????

    Hoffe nun auf viel neues Wissen, Merci
    Nils
     
  2. #2 Oscar Peterson, 30.11.2007
    Oscar Peterson

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    Hallo Nils,
    Deine innovativen Ansätze stoßen bei mir immer auf großes Interesse. Leider habe ich zu den von Dir beschriebenen Verfahren noch nichts gehört. Bin aber sehr an Deinen Erfahrungen interessiert, wenn Du den Boiler zurückerhältst.

    Ich habe gerade den Fuß meiner Faemina zum verchromen weggegeben. Bin mal auf das Ergebnis gespannt. Die meiste Arbeit wird wohl das Entfernen des alten Chroms und das anschließende Polieren machen. Leider gibt es keinen Galvanisierer in der Nähe, deshalb musste ich die Teile mit der Post verschicken. Der Boiler ist noch in einem ordentlichen Zustand und die Maschine soll auch nicht "überrestauriert" aussehen, deshalb bleibt der so wie er ist. Allerdings lasse ich noch das Abtropfgitter und die Verblendung unter dem Boiler verchromen. Bei dem Verbindungsrohr habe ich mich für Aluminium entschieden, welches verchromt werden soll.

    Grüße
    Oscar
     
    kafin gefällt das.
  3. #3 nixreich, 06.12.2007
    nixreich

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    Hallo Oscar

    wie sieht der Faemina- Fuss aus, bist du zufrieden?

    Verbindungsrohr: Bist du sicher, dass Aluminium das richtige ist und die entstehende Kräfte genügend aufnehmen kann?
    Hoffe es geht deinen Maschinchen gut, meine müssen wohl noch bis Anfang 08 auf neue Füsschen warten :cry:

    Lieber Gruss
    Nils
     
  4. #4 Oscar Peterson, 06.12.2007
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    Hallo Nils,
    die Füße habe ich zum Verchromen weggegeben. Die werden dieses Jahr wohl nicht fertig werden. Was das Material für das Verbindungsrohr betrifft, bin ich mir selbst nicht sicher ob Aluminium wirklich eine gute Wahl ist. Wahrscheinlich werde ich den Dreher morgen anrufen und ihm sagen, dass er besser Edelstahl nehmen soll. Grund für Alu war für mich, dass ich das Rohr eher einen Tick zu dick gewählt habe und es eventuell noch leicht abschleifen muss, damit es passt. Bei Alu würde das leichter vonstatten gehen. Leider habe ich keine Erfahrung mit Aufschrumpfen. Vielleicht würde es auch genügen, wenn ich das Rohr ins Gefrierfach und den Fuß in kochendes Wasser lege und dann die Teile zusammenstecke.

    Grüße
     
  5. #5 nixreich, 07.12.2007
    nixreich

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    Ich denke, der Anruf wäre eine gute Tat, Alu ist fast sicher zu schwach! Bei mir war sogar ein altes Stahlrohr verbogen, deshalb habe ich überhaupt demontiert. Mein Kollege dreht mir nun aus einem dickwandigen Stahlrohr das Passende, darüber kommt wie beim Original ein zweites Röhrchen, entweder Stahl zum Verchromen, oder CNS poliert.
    Hast du übrigens gewusst, dass alte und neuere Faeminas verschieden hohe Verbindungsstangen hatten?
     
  6. #6 Oscar Peterson, 07.12.2007
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    Nils, ich schreibe Dir lieber mal eine E-Mail, das Thema scheint sonst niemanden zu interessieren.
     
  7. #7 nixreich, 07.12.2007
    nixreich

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    Naja, eine kleine EGO-Veranstaltung kann auch mal nicht schaden.

    Zum eigentlichen Thema zurück. Der Boiler ist beim Galvaniker.
    Die hier nicht beantworteten Fragen hab ich mal ebenfalls diesen Leuten gestellt, bin gespannt was die zum Thema Kupfer, Rotguss und Messing wissen...
     
  8. anrubo

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    Nabend,

    schreibt das doch ruhig hier herein, ich lese es auch gerade und viell. braucht die infos eines Tages jemand, der auch solch ne maschine restaurieren möchte ....

    Gruss
     
  9. #9 _Steve_, 07.12.2007
    _Steve_

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    Geht mir auch so - ich lese mit, nur mangels Erfahrung habe ich leider nichts beizutragen :( ...

    Grüße,
    _Steve_
     
  10. #10 koffeinschock, 08.12.2007
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    in der tat wäre es doch von mehr nutzen, das hier öffentlich zu posten - eines tages ist es vielleicht doch für jemand interessant.
    vielleicht kann ich nächstes jahr mal ne stunde oder zwei bei der arbeit opfern und in unserer galvano-werkstatt jemand fragen, was diese verfahren angeht. ich weiß aber nicht, ob die sowas überhaupt anwenden.
     
  11. #11 nixreich, 08.12.2007
    nixreich

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    Ich denke, ihr versteht das falsch. NICHT WEITER POSTEN wollten wir die ganze Faemina-Fussdicke-Geschichte.

    Die Infos zu den galvanischen Verfahren werde ich natürlich hier brav weiterführen, sobald ich mehr dazu weiss. Der Boiler wird nun mal als Versuchsobjekt hinhalten müssen, wenn er dann fertig ist, werde ich den Galvaniker gleich mal noch weiter löchern um mehr zum Behandeln von Kupfer, Rotguss und Messing zu erfahren!


    Guets Wucheänd
    Nils
     
  12. #12 nixreich, 29.02.2008
    nixreich

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    Hallo und guten Abend

    lange ist es her, ich möchte aber mein Versprechen halten und hier einen weiteren Bericht einstellen.
    Der Boiler ist nun schon längere Zeit wieder bei mir und heute habe ich endlich auch noch die Dichtung schneiden lassen.

    > Ich habe einen Edelstahlkessel behandlen lassen, das nennt sich BEIZEN.
    > Das ähnliche Verfahren bei Kupfer/Messingteilen nennt sich GELBBRENNEN, ist also auch für alle Kupferröhrchen und Kupferboiler geeignet.

    Was genau gemacht wurde:

    - Der Kessel war ab Werk mit einer silbernen, hartnäckigen, nun teilweise aufgeplatzten Farbe versehen. Diese Schicht wurde als erstes entfernt, da das nicht in einem Arbeitsgang mit dem Beizen geht. Dichtungen sind gegen vielerlei Chemie resistent, darum unbedingt vorher entfernen, auch mühsame, angebackene.

    - Chromstahl ohne Lackschichten kann ohne Vorbehandlung und Entkalkung ins Badevergnügen gegeben werden. Schmutz und Kalk werden in der Chemie komplett abgelöst.

    - Durch das Beizverfahren werden auch alle allfälligen Oxidationen abgelöst. Bei Schweissnähten z.B. sieht das Material nun wieder gleich aus wie vor der Hitzeeinwirkung. Bei meinem alten Boiler sind die Schweissnähte nach dem Schweissen nie gereinigt worden, was einem guten Korrosionsschutz nicht gerade förderlich ist. Um einen optisch ansprechenden Look zu erreichen wurde damals einfach die oben erwähnte Farbe aufgesprüht.

    - Nach dem Beizvorgang wird das Material mehrere Male gespült und danach passiviert, um den Korrosionschutz und die Lebensmittelechtheit zu garantieren.

    Farbe oder Lack darf wegen dem Kontakt mit Trinkwasser nicht mehr aufgetragen werden, das ist aber auch nicht nötig.

    Fazit:
    Ich entkalke wohl nur noch schwach verkalkte Teile selbst und das auch nur wenn sie schön aussehen. Den Rest gebe ich dem Fachbetrieb ab, der optische Gewinn ist beträchtlich. Der Preis war 42 Euro. In diesem speziellen Fall kam noch die Farbe entfernen dazu.

    Vorteile
    + Entkalkung und "porentiefe" Reinigung in einem Arbeitsgang
    + Alte Teile sehen wieder schön aus
    + Hantieren mit Chemie und deren fachgerechte Entsorgung entfällt.
    + Zugelassen im Lebensmittelbereich
    + Oxidfreie Oberfläche
    + Korrosionsschutz

    Nachteile
    - Teurer als Zitronensäure und Do It Yourself
    - Suche, danach Versand oder Fahrt zur Firma
    - Letzte Rückstände der Heizstabdichtung sind nicht ganz weg, da muss ich nun noch nacharbeiten...
    [​IMG]

    Im Bild der Boiler mit der eingelegten Dichtung (in Nut). Daneben der Deckel mit den wenigen Dichtungsrückständen am Flansch, die nun noch weg müssen.
    [​IMG]

    Hoffe das hilft irgendwann Jemandem
    Gruss Nils
     
  13. Fritzz

    Fritzz Mitglied

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