Wasserfüllstands-Sonde, Überprüfung derselben, Kontrolle Kesselfüllstand

Diskutiere Wasserfüllstands-Sonde, Überprüfung derselben, Kontrolle Kesselfüllstand im Reparatur und Wartung Forum im Bereich Fragen und Tipps; Hallo Kaffee-Freunde - und besonders: Kaffeemaschinen-Schrauber... Meine Rancilio S27 macht neben (mittlerweile) sehr gutem Espresso ja hin und...

  1. der-Q

    der-Q Mitglied

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    Hallo Kaffee-Freunde - und besonders: Kaffeemaschinen-Schrauber...

    Meine Rancilio S27 macht neben (mittlerweile) sehr gutem Espresso ja hin und wieder Probleme - irgendwie fast wöchentlich, das letzte Problem hat lange gedauert - wurde aber letztendlich zufriedenstellend behoben (Probleme mit dem tropfenden Sicherheitsventil / Überdruckventil).
    Hatte heute morgen ein Problem mit dem Kesselfüllstand, das zwar fürs erste behoben scheint, aber doch ziemlich viele Fragen bei mir aufgeworfen hat. Aber der Reihe nach:

    Heute morgen kam lediglich nur Dampf aus der Teewasser-Ausgabe. In den Tagen zuvor kam mir der Dampf beim Milch schäumen schon irgendwie komisch vor (Geruch seltsam, ohne Witz irgendwie beißend trocken...:shock:). Das mit dem Dampf war ca. 2 Tage, heute morgen habe ich dann gemerkt dass beim Heißwasser lediglich Dampf rauskommt.
    Mir war nach kurzem Nachdenken schnell klar - der Kessel muss weniger gefüllt sein als er sollte! Das wurde auch im "schnelle Frage und Antwort Thread" so vermutet.
    Ich hab also an dem Metallstäbchen gewackelt, das den Wasserstand regulieren soll. Danach wieder eingeschaltet, die Pumpe für die Kesselfüllung läuft an, der Druck fällt, die Heizung springt an bis zum normalen Betriebsdruck. Das hab ich noch für normal gehalten, da der Druck wegen dem nachströmenden kalten Wasser ja abgebaut wird, oder??
    Dann lief auch Teewasser wieder.
    Kurz danach: Pumpe springt wieder an und füllt den Kessel weiter!! Druck steigt, bis in den roten Bereich und weiter - immer roter immer höher - Überdruckventil löst aus. Zack, Dampf ohne Ende, überall Wasser in der Maschine...:-:)-(
    Aber das gute: endlich weiss ich sicher, dass das Überdruckventil funktioniert...

    Erst mal ausgemacht und nachgedacht...
    Füllstandssonde ausgebaut, entkalkt - die hat schon etwas mitgenommen ausgesehen:

    [​IMG]

    und danach:

    [​IMG]

    Nun gut, beim nächsten Einschalten war das Problem, dass kurz nach dem anwärmen Wasser aus dem Entlüftungsventil kam - der Kessel war also bis obenhin gefüllt... Nochmal ausgeschaltet, Entlüftungsventil ausgebaut und daraus mit einer Spritze Wasser abgezogen...

    Alles zusammengeschraubt und jetzt geht es... Nur ich hab natürlich jetzt einige Fragen / Bedenken:

    1. Wie funtkioniert die Wasserstands-Überprüfung überhaupt?? Das ist ja nur ein Metallstück, das ins Wasser reinhängt, oder??
    2. Falls das nicht richtig funkt - wie heute morgen, was kann der defekt sein?? Das metall-Stäbchen, irgendwas an der Elektronik?? Das Metallstäbchen geht ja an ein Kabel, und dieses an die Platine...
    3. Wie kann ich überhaupt feststellen, ob der Wasserstand passt? Ich hab es ja jetzt nur gemerkt weil ich Heißwasser bezogen habe - mache ich normal nie. Eine Füllstands-Anzeige hat die Maschine nicht!
    4. Kann der Kessel auch komplett leer werden - was passiert dann??
    5. Wieso kam immer trotzdem noch Dampf - und zwar so viel wie immer... Oder wäre das dann irgendwann auch ende gewesen?
    6. Kann der Kessel auch gefüllt werden nur durch den Leitungsdruck, die Maschine ist an das normale Hauswasser angeschlossen.


    Fragen über Fragen - vielen Dank an jeden der sich alles bis zum Schluss durchgelesen hat!!

    Wünsche einen schönen Restsonntag und einen guten Start in die neue Woche!!

    Christian
     
  2. Arni

    Arni Mitglied

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    AW: Wasserfüllstands-Sonde, Überprüfung derselben, Kontrolle Kesselfüllstand

    Die Sonde war offensichtlich verkalkt, so dass der Kontakt zur Elektronik gestört war, was du offensichtlich behoben hast. Normalerweise steigt der Wasserspiegel im Kessel bis zur Sonde. Erreicht er die wird über die elektr. Leitung Kontakt mit der Elektronik hergestellt und die Pumpe abgestellt. Sinkt durch Wasserentnahme das Niveau wieder ab, springt die Pumpe an und füllt den Kessel wieder.
    Wenn dieser Mechanismus gestört ist, kann der Kessel leer laufen und die Heizung durchbrennen, wenn das länger dauert. Allerdings geht das eine Weile, wenn kein Wasser aus dem Heißwasserauslass entnommen wird, sondern nur Dampf aus dem Dampfhahn.
    Um den Füllmechanismus zu testen, genügt es, das Heißwasserventil kurz zu öffnen, denn dann müsste nach 2-3 Sekunden die Pumpe anspringen.
    Mit dem Leitungswasserdruck kann der Kessel nicht gefüllt werden, weil in der Regel erst ein Magnetventil geschaltet werden muss.
     
  3. Fritzz

    Fritzz Mitglied

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    AW: Wasserfüllstands-Sonde, Überprüfung derselben, Kontrolle Kesselfüllstand

    Hi

    Ergänzungen dazu:

    Wasser hat einen elektrischen Widerstand: die Sonde stellt die Verbindung zwischen Wasser und Elektronik her - reicht die Sonde bis
    ins Wasser und ist nicht verkalt, so registriert die Elektrik dies und sagt "Kessel voll".
    Sinkt der Pegel, wird nachgefüllt - mit Hilfe des Magnetventils (öffnet Zufluß zum Kessel) und der Pumpe.
    Zwingend erforderlich ist eine gute Masse-Verbindung zwischen Elektronik (der Steuerung) und dem Kessel: daher die Masse-Verbindungen überprüfen. Das sind die grün-gelben Kabel, die an zahlreichen Punkten in der Maschine verteilt sind. Ist die Masse-Verbindung zwischen Steuerung und Kessel schlecht, so kann a) der Wasserstand im Kessel zu tief fallen - oder b) der Kessel überfüllt werden.
    Auch die Kabel auf Brüche überprüfen!

    "Fritzz"
     
  4. #4 MartinJ, 17.03.2014
    MartinJ

    MartinJ Mitglied

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    AW: Wasserfüllstands-Sonde, Überprüfung derselben, Kontrolle Kesselfüllstand

    Die gängigen Füllstand-Sensoren arbeiten mit einer Spannung von einigen Volt gegen Masse, die von einem relativ hochohmigen Spannungsteiler aus einer Versorgungsspannung erzeugt werden. Die Sonde taucht ins Wasser und schliesst (durch das leitfähige Wasser) den unteren Part des Spannungsteilers kurz, wodurch die Spannung niedrig wird. Da sitzt dann auch noch ein Kondensator (typischerweise Elko mit 1-10myF), der den Nachlauf der Pumpe regelt. Der Kessel muss natürlich geerdet sein, damit das geht. Bei Problemen ggf. durchklingeln, ob Elektronikbox sauberes Massepotential hat.

    Funktionsweise: Kessel leer -> Sonde hängt in der Luft -> Spannung hoch. Bei hoher Spannung wird nachgefüllt. Erreicht das Wasser die Sonde, sinkt die Spannung. Der oben erwähnte Elko kann sich aber nur über einen (großen) Vorwiderstand entladen -> Zeitverzögerung von einigen s, Pumpe läuft nach. Auch das Signal "Sonde liegt frei" wird mit dem gleichen Elko verzögert. Damit wird verhindert, daß leicht schwankender Wasserstand die Pumpe schnell taktet.

    Folgerungen: Kabel zur Sonde unterbrochen und/oder Sonde verkalkt (Kalk isoliert...): Pumpe schaltet nicht ab.

    Testen: Kabel abziehen: Pumpe muss (ggf. nach einigen Sekunden) angehen. Kabel gegen Masse halten: Füllstand erreicht, Pumpe muss nach kurzem Nachlauf ausgehen.

    Wer seine Kaffeemaschine mit vollentsalztem Wasser versorgt, hat ein Problem: wirklich ionenfreies Wasser leitet nicht, dann geht der ganze Kladderadatsch nicht. Bei zweifelhaftem Zustand der Sonde (Kalkschicht) kann eine (geänderte) Versorgung mit gut entkalktem Wasser reichen, daß die Nachfüllerei nicht mehr will.

    Abhilfe: Sonde raus, reinigen (feines Schmirgelpapier, bis der rostfreie Stahl blinkt)

    Martin
     
  5. der-Q

    der-Q Mitglied

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    AW: Wasserfüllstands-Sonde, Überprüfung derselben, Kontrolle Kesselfüllstand

    Ich hab den Übeltäter und damit auch die Lösung gefunden!!!

    Aber erst mal:

    Vielen Dank für die anschaulichen Erläuterungen zur Funktionsweise der Füllstands-Sonde... Da denke ich glatt meine Eltern und Lehrer hätten recht gehabt: hätte ich im Physikunterricht doch mal besser aufgepasst - kann man ja wider Erwarten im wirklichen Leben gebrauchen... :-D

    aber nur zur Lösung: Nach Entkalkung und kompletter schmirgelung der Sonde habe ich den Kessel zum Teil entleert (mit dem Strohhalm und Kopf ins Innenleben reingesteckt - zur Belustigung meiner Frau und Kinder...)
    Dann Wasser abgestellt (wichtig, wenn man nicht wie gestern Abend erneut Überflutung haben will!!) und mit einer Isolierten Zange die Sonde angepackt und an den Kessel gehalten und weg davon und wieder dran etc. Alles wie es sein soll: Pumpe springt nach ca. 3-4 Sekunden nach Kontakt-Ende an und geht wieder 3-4 Sekunden nach Kontakt-Herstellen aus. Das gleiche noch ein paarmal probiert mit Sonde über das ausgeschraubte Entlüftungs-Ventil ins Wasser tauchen und wieder rausnehmen: Alles funktioniert!
    Dann hab ich die Sonde eingebaut, Wasserzufuhr aufgedreht, mit dem Strohhalm richtig Wasser entnommen und die Maschine eingeschaltet. Pumpe läuft an und geht aus, so dass ca. 7,5cm von der Oberkante Kessel aus gemessen die Füllstandshöhe erreicht ist. Ich denke mal, auf die Funktion kann ich mich jetzt verlassen.

    Jetzt aber zu des Rätsels Lösung: Das Obere Ende der Sonde ist ja mit einer metallenen Lüsterklemme mit dem Kabel verbunden. Diese Lüsterklemme hat auf der Mutter eines anderen Ventils aufgelegen bzw. hat dieses berührt - und hatte somit Kontakt zum Kessel, was "Füllstandshöhe erreicht" signalisiert hat! Deshalb war kein Wasser drin, kam nur noch dampf!!
    Was jetzt genau zur Überfüllung des Kessels geführt hat kann ich jetzt nicht so genau nachvollziehen - aber ich denke mal ich hab bei meinen Wackel-Versuchen den Kontakt gelöst, oder zumindest locker gemacht - so dass Wasser gezogen wurde... Ich vertraue jetzt einfach mal drauf dass alles wieder klappt!!

    Vielen Dank für alle schnellen Helfer - musste nur einen Tag ohne Espresso auskommen...
     
  6. der-Q

    der-Q Mitglied

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    AW: Wasserfüllstands-Sonde, Überprüfung derselben, Kontrolle Kesselfüllstand

    Und eine letzte Frage noch... ;-)
    Habe gerade so lange Heißwasser bezogen, bis die Pumpe angesprungen ist und den Kessel aufgefüllt hat. Dabei ist das Manometer um ca. 0,4 - 0,5 Bar gefallen und die Pumpe gleich angesprungen. Ich erkläre mir das so, dass der Druck ja deshalb gefallen ist weil zum einen Wasser abgegeben wurde - und zum anderen ja sehr kaltes Wasser aufgefüllt wurde, so dass das gesamte im Kessel enthaltene Wasser nun kälter - und damit auch weniger ausgedehnt ist.

    Denke ich richtig?? Dann bin ich glücklich für heute....!!:shock:
     
  7. Arni

    Arni Mitglied

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    AW: Wasserfüllstands-Sonde, Überprüfung derselben, Kontrolle Kesselfüllstand

    Es ist weniger die Ausdehnung des heißen Wassers als vielmehr der beim Erhitzen im Kessel entstehende Dampfdruck, den dein Manometer anzeigt. Wenn also kaltes Wasser nachgefüllt wird, sinkt die Wassertemperatur im Kesssel und damit der Kesseldruck.
     
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Wasserfüllstands-Sonde, Überprüfung derselben, Kontrolle Kesselfüllstand

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