Die Leidenschaft zum Kaffee

Dann mache ich einfach mal den Anfang in der Selbsthilfegruppe.

Hallo Inga ,
mein Name ist XXX und ich bin Kaffeesüchtig. Ohne nen doppelten shot schaffe ich es morgens nicht aus dem Haus. Ich hänge an der Tasse seid ungefähr 8 Jahren.
Fing zuerst ganz harmlos mit einer Bodum Pushcan an, irgendwann brauchte ich mehr. Also habe ich einen Vollautomat gekauft. Nachdem mein Bohnendealer aber einen Barista zum anfixen eingeladen hatte, brauchte ich auch eine Siebträgermaschine. Inzwischen habe ich 3 Maschinen und mache sogar Urlaub zum woanders konsumieren.
Das nimmt noch ein schlimmes Ende,
kann mir jemand helfen?

 

Hey Inga,

um was für eine Gruppenarbeit handelt es sich? Also beispielweise Hypothese, Fachrichtung und Fragestellung. Je mehr Du an Informationen anbietest und den EIndruck erweckst hier nicht nur möglichst billig ein paar Schlagworte für BWL zu bekommen, desto eher werden sich hier Boardies äußern.

PS: Wenn das hier keine offene, quantitative Datenerhebung sein soll - worauf Du dann bitte hinweisen solltest - sondern eine offene Diskussion, könntest Du auch mit gutem Beispiel vorangehen

...du brauchst ne neue Mühle, dann gehen diese bösen Gedanken wieder weg

 

meine aktuelle Mühle wiegt 20kg....wenn ich da ein upgrade mache kann ich sie heiraten...Stichwort Objektophilie

 

Meine aktuelle (Freundin) fragt auch, ob ich sie heirate, wenn Sie mir jeden Morgen den Kaffee frisch zwischen den Zähnen mahlt.
Hab ihr gesagt, dass ich es zwar toll finde, dass sie keinen Totraum hat, mit aber leider eine praktische Siebträgerablage fehlt.

PS: Sie sagt ich darf nicht schreiben, wieviel sie wiegt.

 

Klingt nach nem typischen Fall von Pferdegebiss!?

 

das ist mir zu pauschal um darauf gezielt zu antworten, etwas mehr input könnte auch mehr output bringen.

 

Schon ganz schön lange.

Die Frage versteh ich nicht...wie wohl, gerade in so nem Forum.

Recht unterschiedlich.


@Kedgers ....Merkste was?

@RolfG. ... Wieso? War doch gar nicht schwer

 

ahh eine neue.....

Wieso macht man den sowas?

ok, wann und wo treffen wir uns?

seit 30+ Jahren

Könnt Ihr die Frage konkretisieren?

Eindeutig sexuell

Wir uns auch....

 

Ooohhhh, eine mir unbekannte Spielart...ist bestimmt recht heiß

 

Ich hab zwar noch nicht nachgesehen, aber scheinbar gibt's im Mahlzeit-Thread heute jede Menge Clowns zu sehen.
Jetzt lasst der TO doch mal nen Moment Zeit, sich ausführlicher zu äußern.
Auch wenn die letzten Anfragen dieser Art stets in die selbe Schublade gesteckt werden konnten: Vielleicht ist ja diesmal alles anders.

 

War nicht böse gemeint, aber ne Steilvorlage war es halt schon ^^
Geht hier mitunter sehr lustig zu im Forum.
Für mich geht Kaffee zu trinken über das bloße morgendliche reinschütten hinaus.
Es gehört zu einem Stück Lebenseinstellung, sich bewusst Zeit für Dinge zu nehmen und nicht alles gleichzeitig tun zu müssen. Es ist eine Art morgendlicher Ritus, etwas worauf man sich freut.
Du bist kein Außenseiter, viele Mitglieder sind wirklich sehr offen und hilfsbereit. Jede Nische ist von "Außenseitern" besetzt. Kaffee ist längst kein Nischenprodukt mehr, aber die Art und Weise wie Kaffee sich entwickelt hängt sicherlich auch am Zeitgeist. Früher oft nur Muntermacher ist Kaffee längst zum Genussmittel geworden, vergleichbar mit Wein, Schokolade oder ähnlichem.
Inwiefern die Kultur den Konsum beeinflusst? Ganz anständig würde ich behaupten. Würde es keine Bewegung geben die z.b. darauf achtet was man mit einem Produkt alles machen kann und was für ein Qualitätsniveau erreichbar ist, wo und wie etwas erzeugt wurde.... könnten sich Erzeuger mit ihren teils speziellen Produkten nicht halten.
Lese ich doch mal in die geschichtlichen Hintergründe ein, Du brauchst ein Stichwort? Versuche mal Third Wave....der Begriff dürfte vermute ich das letzte Jahrzehnt abdecken.

 

Da kann ich dir nur zustimmen: Es mag dich trösten, wenn du weisst, dass diese Kommentare im Fall von Caferacer von jemand kommen, der selber etwas Mühe mit Kommentaren anderer hat, die inhaltlich seinen Wünschen nicht ganz entsprechen und auch mal entsprechend empfindsam darauf reagiert Ignoriere es einfach.

Da unsere Tochter auch studiert, kann ich deinen Wunsch gut verstehen.

Auf jeden Fall.

Mach das mal noch ausführlicher. Dann wissen wir Nicht-Studenten in welche Richtung es geht. Was ich jetzt einfach so in den Ring werfen kann ist über eine Differenzierung nachzudenken.
Für mich gibt es grob 4 Zubereitungsarten, die sich weitestegend an den Gerätschaften festmachen:
ital. Kaffee (Espresso-Cappucchino) mit 'amtlichen' Maschinen
ital. Kaffee mit Vollautomaten
Kaffee im Sinn von Aufgussmethoden
denaturierten Kaffee (Kapseln).

Alle Varianten finden ihr Publikum (bzw. es wird von der Werbung gefunden).

 

Hmmm. Wenn der obige Text im Eingangsposting gestanden hätte, wären mit Sicherheit weniger Dumlall-Antworten eingetrudelt. Was Du möglicherweise nicht wissen kannst, dass hier in unserer Community mit penetranter Regelmäßigkeit Marketingfuzzis aufschlagen, die für irgendwelchen Handelsportale SEO betreiben oder hier direkt ihre Guerilla-Werbung abkippen.

Womit wir schon einigermaßen im Thema gelandet wären. Jede Konsumgruppe ist natürlich eine potentielle Zielgruppe für Werbung. Der Unterschied zwischen dem Massenmarkt (Brands, überall beworben, überall erhältlich) und der hiesigen Gruppe dürfte in der persönlichen Identifikation mit einer Produkt liegen, gemessen am Aufwand, den man betreibt, um den Genuss zu optimieren. Also Aufwand zeitlicher wie auch finanzieller Art. Es gibt hier:

• Schrauber, die mit faszinierender Perfektion alte Kaffeemaschinen restaurieren
• Menschen, die sich gerne mit teurer und edler Ware umgeben, diese gerne zeigen und auch darüber reden möchten
• Genussmenschen, die einfach nur guten Kaffee und Espresso haben wollen
• Genussmenschen, die darüber hinaus gutes Essen lieben und darüber berichten möchten
• Genussmenschen, die zusätzlich gerne reisen und schöne Bilder und Geschichten darüber veröffentlichen

Die Liste kann beliebig erweitert werden.

 

Mit Humor kannst du uns hier recht gut ertragen, also nimm es nicht persönlich.

Im Prinzip hat caferacer1980 schon ganz viel gesagt, was auch bei mir zutreffend ist.

Kaffee habe ich früher wie jeder normale Mensch auch getrunken, vornehmlich Filterkaffee aber auch das, was ich mal für Espresso und Cappuccino hielt.

Da war es allerdings lediglich ein Heißgetränk. Ich hielt mich für qualitätsbewusst, weil ich lieber etwas mehr Geld ausgab, um vermeintlich besseren Kaffee zu bekommen.

Irgendwann hatte ich Kaffee aber so über, dass ich ihn eine ganze Weile nicht mehr trinken mochte.

Als ich wieder darauf zurückkam, war aber auch der Wunsch nach absoluter Qualität in den Vordergrund gerückt und damit zog die erste Siebträgermaschine und ein Herdkännchen ein.

Durch sehr langes und stilles Mitlesen hier verfiel ich auch dem Upgradewahnsinn, der hier verbreitet wird .

Naja, der Rest ist von Caferacer umfassend erklärt wurden.

Ich liefere für eine gute Tasse Cappuccino auch gerne die Zeit ein, um diese vorzubereiten.
Das Herstellen gehört für mich mit zum Genuss .

So, bitte sehr

 

Hi,
danke für Deine ausführliche Erklärung. Dennoch glaube ich, daß nicht viele anbeißen, weil es noch zu abstrakt klingt. Vielleicht machst Du mal einen kleinen Fragenkatalog mit relevanten Aspekten zur Anregung, dann bekommst Du vielleicht mehr Antworten.
Das Forum ist sehr hilfsbereit und kommunikativ und hat viele langjährige treue Mitglieder, das Thema ist bei fast allen keine Eintagsfliege. Es sollte nicht schwer sein, eine Diskussion anzuregen, wenn der Ankerpunkt besser sitzt.
Und willkommen im Forum- Du brauchst eine Mühle!

lg,
Kenny

Ps: Lies Dir die Kaufberatungsthreads durch, es gibt sie haufenweise. Daraus kannst Du sehr gut die unterschiedlichen und gleichzeitig immer wieder kehrenden Motivationen und Ansprüche ablesen, sich mit dem Thema zu befassen.

 

Der Koffein-Kick war bei mir vor 30 Jahren schon ein wichtiges Element. In Jugendjahren hatte das noch so ein bisschen was von Verbotenen. Dann kamen die ersten Zubereitungstechniken dazu. Am Anfang war das Aufbrühen mit Omas Filterträger statt Kaffeemaschine. Da war dann das Aufbrühen mit wenig Wasser und dann etwas warten, dass der Kaffee aufquillt. Oder eine Prise Salz vorm Aufbrühen. So ergab sich schon ein kleines Ritual. Und man war immer gespannt auf das Ergebnis und stolz, wenn man was Gutes gezaubert hatte.

Dann kam das Espresso-Kännchen. Noch mehr Ritual, noch mehr Zauber. Dampf, Geblubber, der deftige Geruch des stärker gerösteten Espressos.

Dann die ersten Bar-Erlebnisse in Spanien und Italien. Diese Wahnsinns-Hebelmaschinen. Nur, um einen Kaffee zu machen. Aber der unvergleichliche Geschmack!

Dann etwa fing auch das experimentieren mit verschiedenen Kaffee- und Bohnensorten an. Und dann war es auch gar nicht mehr weit zur ersten Siebträgermaschine.

Also bei mir ist es eine Mischung aus Ritual, Zauberei, Feinschmeckerei, Antornen, Geselligkeit, Philosophie.

 

@kenny
Sie will wissen seit wann und warum du Kaffee trinkst, was du damit verbindest (zum wach werden, Gruppenzwang etc.) und ob dein Kaffeekonsum für dich ein Statement ist oder irgendwie eine andere Bedeutung über die Flüßigkeitsausfnahme hinaus hat.

@Kedgers
Besser .

Seit ich circa 16 Jahre alt bin. Den Beginn machte die bittere, dunkle Plörre bei meinen Eltern mit viel Milch. Warum? Keine Ahnung, vielleicht weil es ein Zeichen für "ich bin nun auch erwachsen" stand. Auch wenn es eigentlich echt nicht geschmeckt hat.
Die zweite Evolutionsstufe war ein 6/8 Tassen Mokakännchen von Butlers, eine alte Holzmühle und Fairtradebohnen. Das war während der ersten zwei, drei Semester mein Morgenritual. Um 6:00 Uhr...
Irgendwann hat mir meine - bis heute - Freundin von einem thrid wave Cafè (coffee nerd) Bohnen de Rösterei Quijote aus Hamburg mitgebracht; es war eine Filterröstung von Bohnen aus Honduras. Und der Eigengeschmack hat mich echt umgehauen! Es war nicht bitter, nicht Modell "Aschenbecher" oder "Teer" sondern hat mich an Beeren erinnert! Das war das erste Mal, dass diese blöden Werbetexte auf allen möglichen Packungen den Geschmack beschrieben haben den ich im Mund hatte. Hammer! Als die Packung leer war bin ich wieder zum Weltladen, hab eine Packung irgendwas gekauft und daraufhin beschlossen, dass es offensichtlich guten Kaffee geben muss und ich keinen Grund sah weiterhin diese Plörre zu trinken. Nun bin ich hier mit diversen Handmühle, Handfiltern etc.

Der Kaffee so stark wie Teer bei meinen Großeltern, wie ich morgends auf dem Bett sitze, die Augen nicht offen halten kann und Kaffee mahle, der EInzug meiner Pavoni, ein Urlaub in Prag - es gab ein richtig gutes Cafè im Haus und der Schwiegersohn hat selbst geröstet, riesige Pumpkannen voll Kaffee bei allen möglichen Veranstaltungen, morgens im Schlafsack versuchen den Gaskocher an Start zu bekommen, während die Sonne langsam zwichen den Gipfeln auftaucht...

Kaffee ist ein bewusster Break im Tag, ein Ritual um Ruhe zu bekommen. Es ist ein Statement zu bewusstem Genuß, für Slow Food (Handmühle ) und gegen Geiz ist Geil. Und es ist eine Möglichkeit dem Spielkind ein Feld zu bieten.

So, genug Psychostrip für den Morgen