Entscheidungshilfe Neuling :)

Um das Ganze mal vom Kopf auf die Füße zu stellen: fang doch mal mit dem Brühen an, bevor du dir für viel Geld diverse Teile kaufst, die du vll. niemals brauchen wirst. Ich selbst arbeite auch "nur" mit einem normalen Wasserkocher und einem Thermometer und das obwohl ich seit langer Zeit täglich selbst aufgieße.
Hier bei mir steht sowohl ein V60, als auch ein Kalita Wave; verwendet wird fast nur der Hario. Geschmacklich sind die beiden sehr nahe beieinander, doch kann man beim V60 mehr mit Aufgußtechniken "spielen" und die Papiere sind besser zu bekommen und zu lagern. Dadurch, dass der V60 des Weiteren viel weiter verbreitet ist kannst du deine Ergebnisse besser mit den Ergebnissen anderer Nutzer vergleichen oder von diesen Hilfestellung erhalten. Bei der Waage hingegen habe ich die Tomopol m2000, da sie nur die Hälfte der Hario kostet.

 

Ich verwende einen Hario V60 (20 €), eine 10€ Digitalwaage (0,1 Gramm) und einen Wasserkocher für 30€ mit Temperaturanzeige (ob die angezeigte Temperatur die korrekte ist ist mir nicht so wichtig, dient eher der Reproduzierbarkeit).
Allerdings werde ich mir jetzt eine elektrische Kaffeemühle kaufen. Die Porlex Handmühle die ich derzeit nutze produziert einfach zu inhomogenes Mahlgut, auch wenn ich es eigentlich schöner finde in Ruhe von Hand zu mahlen. Zur Hario Skerton kann ich nichts sagen.

 

Erst einmal willkommen im KN!

Ich schließe mich voll und ganz domo an: Fang doch mal mit dem Brühen an, bevor du dir für viel Geld diverse Teile kaufst!

Das Teekesselchen ääähhh Neudeutch der Kettle hat den allerwenigsten Einfluß auf das Kaffeergebnis, praktisch eigentlich gar keinen. Das ist Spielzeug und Liebhaberei.
Eine Waage mit Timer ist nett, aber auch kein Muß. Eigentlich hilft sie nur, die richtige Menge Aufguß abzumessen. Das kann man natürlich auch durch einen Blick auf die Füllhöhe in der Kanne. Eine 0,1gr-Genauigkeit halte ich persönlich für nicht nötig. Die meisten digitalen Haushaltswaren fallen aber aus einem anderen Grund raus - sie schalten zu früh automatisch ab! Die Hario Waage macht da schon einen guten Eindruck...
Die Mühle - hier wird es interessant und wichtig! Die Dinger von Hario sind gut für ihr Geld, da gibt es nix zu meckern. Es gibt aber für 50/60€ schon anständige Elektromühlen, z.B. Solis oder von Braun.
Der Filterhalter wird meines Erachtens überbewertet, da er nur den Filter halten soll und sonst wenig Einfluß auf den Kaffee hat. Interessanter ist das Filterpapier! Hario ist vorne an, mein Favorit ist Chemex. Kalita kenne ich nicht aus eigener Erfahrung, daher kann ich nichts dazu sagen. Aber auch mit weißem Melittapapier kann man leckeren Kaffee kochen. Den Filteraufsatz würde ich daher nach dem angedachten Papier wählen, auch wenn Papier und Filteraufsätze großteils herstellerübergreifend kompatibel sind.
Last and least: Die Auswahl des Kaffee ist das wichtigste!

Mein ganz persönlicher Tip: Kauf Dir guten Kaffee, hol Dir eine Hario Mühle dazu und irgendeinen Filteraufsatz und Filter. Wenn Du eh die Mühle irgendwo online kaufst, dann kannst Du z.B. eine Hario V02 samt Papier mitordern. Oder Du nimmst einen Melitta Plastikfilter für 2,99 plus weißes Papier.

Grüße, Olli

 

Die Inhomogenität liegt aber sicher nicht an der Art des Antriebs^^ Das entscheidende ist, dass der Mahlkegel zweifach gelagert ist, wie dies z.B. bei der Comandante oder einige Mühlen von Zassenhaus der Fall ist. Die Skerton ist vom Aufbau und der Lagerung mit der Porlex vergleichbar und damit IMHO für Filterkaffee kaum geeignet.

OT

Du musst mal bei Gelegenheit den Torch Filter probieren; du wirst dann merken, dass der Filterhalter durchaus einen Einfluss haben kann. ;-)

 

Stimmt, da hab ich einen Zwischenschritt in meiner Argumentation ausgelassen ;-)

 

Willkommen im Kaffee-Netz und in Bonn.

Könntest du dir auch vorstellen, das Geld, das du jetzt für so ein Kalita-Ding, die Hario-Waage und den Hario-Wasserkocher einplanst, stattdessen in eine gute Mühle zu investieren?
Zumindest gebraucht sollte dann doch auch eine vernünftige elektrische drin sein.

 

Die ganzen Hariomühlen produzieren inhomogenes Mahlgut, da die nur eine Aufhängung haben und der Kegel des Mahlwerkes frei pendeln kann und dabei nur von den Bohnen selbst "fixiert" wird. Je gröber der Mahlgrad desto negativer wirkt sich diese Konstruktion aus; für Espresso oder Mokka mag das noch in Grenzen ausreichen, bei Filterkaffee bekommt man damit aber einen verwaschenen Geschmack. Für ca. 60-70€ gibt es Kaffeemühlen von Zassenhaus mit zwei Aufhängungen, die IMHO vorzuziehen sind. Aber das ist nur meine Meinung, es gibt andere Nutzer, die durchaus Filterkaffee mit "Pendelmühlen" machen und damit voll und ganz zufrieden sind.

...oder einfach mitzählen. Es geht hier um grobe Richtwerte, nicht um einzelne Tropfen oder Millisekunden.
Wenn Hario, dann würde ich zu dem V60 raten. Wenn du eine Kanne mit integrierter Filterhalterung willst, dann nimm das Original: Chemex. Da wird auch kein Plastikeinsatz benötigt

 

@SlowCoffeeSecret
Bestimmt haben deine Eltern (ich hab das so herausgelesen, dass du Student und gerade ausgezogen bist?) irgendwo so einen Melitta-Filterhalter, der nicht genutzt wird, ansonsten bekommst du beim Flohmarkt in der Rheinaue an etwa jedem zweiten Stand so ein Ding für wenige Euro hinterher geworfen.
Ich will nicht abstreiten dass unterschiedliche Filter und -halter das Ergebnis in der Tasse beeinflussen - mangels Erfahrung schon nicht (trinke Nichtespresso v.a. aus French Press, Aeropress und Karlsbader Kanne). Doch ich glaube, dass frischer und vernünftig gemahlener Kaffee einen größeren Einfluss haben als die frage ob die Rillen im Trichter nun gerade oder geschwungen sind etc.
Melitta sieht halt nicht so hip aus wie ne Chemex.^^

Ansonsten: Einen Wasserkocher hast du, als Waage tut meiner Meinung nach (auch wenn ich sicher gekreuzigt werde), eine einfache Haushaltswaage mit 1g-Schritten; Die kann man zur Not sicher auch von den Eltern schnorren.

Ich will dich von nichts überzeugen, kann dir nur sagen was ich tun würde, wenn ich mit meinem jetzigen Wissen (wieder) in deiner Situation wäre.
Ich hab während meines Studiums etliche hundert hart erarbeitete Euro in Kaffeekram gesteckt. Auch etliches, was im Endeffekt ein Fehlkauf war, war dabei.
Heute würde ich mir eine vernünftige Mühle und eine preiswerte Möglichkeit, den Kaffee zuzubereiten holen.

Man kann mit diesen japanischen Mühlen schon irgendwie mahlen. Ich habe ein Jahr in Boston mit einer Porlex und einer Aeropress überlebt (und noch meine Mitbewohnerin mit versorgt^^). Aber optimal ist das Mahlgut eben nicht, und bei, sagen wir, 4 Gästen, machts uach keinen Spß mehr.

 

Vielleicht investierst du auch vorab in diesen Kurs vom Kaffeekontor - liest sich, als wenn es da die Möglichkeit gäbe verschiedene Zubereitungsformen auszutesten:
Kaffeeseminar am 08.02.2015

Eine spannende und unterhaltsame Reise in die aromatische Welt des Kaffees. Vom Ursprung über Verarbeitung und Röstung zu den perfekten Zubereitungsmethoden für besten Kaffeegenuss zuhause.
Dauer: ca. 3 Stunden, max. 8 Teilnehmer

http://www.amazon.de/Hario-v60-Pour...?ie=UTF8&qid=1422835461&sr=8-2&keywords=hario
Das ist meine Kombi für den Filterkaffee.

Waage mit timer - auf die Idee bin ich noch gar nicht gekommen .

und diese Mühle hier war mir vorher noch nie aufgefallen - http://www.amazon.de/Hario-CMHC-4C-..._sim_k_22?ie=UTF8&refRID=1ZS5SFZMJ8V71E6CS08E
hat die auch die Nachteile der Voll-Plastikmühlen von Hario? kann jemand etwas darüber sagen?

 

@coco lores
Die Hario Canister ist von ihren inneren Werten und dem Aufbau nahezu identisch zur Skerton, nur für die Hülle wurde Holz, Glas und Metall statt Plastik verwendet. Dafür liegt sie nicht so gut in der Hand und das Glas lässt sich nicht bequem abnehmen (Bügelverschluss). Dazu kommt, dass aus irgend einem Grund das Mahlen viel (!) länger braucht als mit der Skerton.