Espressosaufende Radsportfreaks - wer noch?

Ich kann vielleicht für ganz kleines Geld ein Raleigh Sirocco bekommen. Der Besitzer will es angeblich zum Schrott bringen.
Den Zustand würde ich als gar nicht so schlecht ansehen.
Lohnt sich das, in so ein altes Bike nochmal ein wenig zu investieren, oder ist das eher Müll?
Was dürfte es denn so, grob geschätzt, wert sein?

 

Hi, ich kenn das Rad nicht wirklich, aber es hat meiner Meinung nach nur noch liebhaber Wert.
Da wird es schwierig Originalteile zu bekommen schätze ich und aktuelle Komponenten dran zu schrauben wäre wieder zu schade finde ich.
Wenn ich Platz hätte würde ich sowas einfach hinstellen, evtl. etwas aufhübschen.
Wirklich sportlich fahren wird wohl wenig Freude machen. Aus meiner Erfahrung kann ich sagen das bei so alten Schätzleins häufig die Speichen, die Speichenlöcher in der Felge, die meisten Kugellager und Lagerungen des Schaltwerks den Geist aufgeben bzw. die Freude deutlich einschränken.
Der Lenkervorbau scheint über Max-Markierung hinaus montiert zu sein, vorsicht Bruchgefahr.
Die Bremsen scheinen schwach zu sein. Und wenn Du ernsthaft Interesse hast dann taugt das meiner Einschätzung nach nur für ganz gemütliches Fahren im Flachland.
Und schau ob die Sattelstütze festgebacken ist, das kann auch viel Arbeit machen sowas wieder flott zu kriegen.
Wenn das Rad keinen Sammlerwert hat, darf das eigentlich nichts kosten. Wenn er es eh zum Schrott bringen will wieso soll es dann ganz kleine Geld kosten?
Das Rad hat gut und gerne 35Jahre auf dem Buckel
Gruß

 

Danke für deine Tipps. Das Rad ist wahrscheinlich wirklich schon leicht ausgelutscht.
Allerdings, mehr als ein - zwei Runden um den Kirchturm fahre ich eh nicht. Und sportliche Ambitionen habe ich auch überhaupt nicht.
Mir geht es einfach darum, "die guten alten Dinge" zu erhalten, ich mag so etwas. Neu kaufen kann jeder. Ich habe ja auch nur so eine olle Kaffeemaschine, ohne Elektronik und so.
Zum Preis, ich hatte noch keine Gelegenheit persönlich mit dem Besitzer zu sprechen. Aber er wird wohl nicht mehr verlangen als es auf dem Schrottplatz geben wird.

 

Ich hab mal wieder ne Frage an die Experten hier:
Ich hab ja vor, mir mein Rad entweder umzufummeln oder mir eins beim Händler neu zusammenstellen zu lassen (gibt ja die diese Konfiguratoren).
Bis jetzt hatte ich immer die V-Bremsen - fahr ja auch nicht dauernd und auch nicht besonders sportlich, so daß ich mir wohl keine nennenswerten Gedanken über durchgeschliffene Felgen machen muß. Trotzdem: Sollte man mal auch Hydraulik-Felgenbremsen (Magura) begucken oder dann gleich lieber Scheibenbremsen bedenken? Und gibt es eigentlich noch Starrgabeln (evtl. sogar Cromoly ) mit Scheibenbremsaufnahme?
Hab eigentlich keine Lust, so n im Vergleich zur normalen schwer und monsterig aussehendes Teil da dranzuhaben, zumal ich bis jetzt für vorne noch keine Federung vermißt hab (hab ja so Griffe mit dieser größeren Handauflagefläche wie diese Ergons).
Gruß
Pitt

 

Du wohnst ja auf der tiefebene? Brauchst also nicht wirklich große bremskapazität. Aber... Hydr felgenbremsen lassen sich deutlich besser dosieren. Scheibenbremsen sowieso. Gegenfrage: was ist es dir wert?

Ich habe mehrere fahrräder mit rennradbremse, mech scheibe, hydr scheibe und hydr felgenbremse. ICH Würde mittlerweile kein fahrrad (außer rennrad) mehr kaufen, wenn es keine hydr bremsen hat. (Würde eh kein rad kaufen, da frau mit ein wenig "unverständnis" darauf reagieren würde )

 

So mal als Tip allgemein...
Ein pflegeleichtes Sorglosrad für den Alltag hat Folgendes:
Starrgabel (für mehr Komfort ggf. breitere Reifen)
Magura FELGENBREMSEN (das Mehr an Bremskraft von Scheibenbremse wird durch die schmalere Bereifung der Trekkingräder eh nicht auf die Straße gebracht)
Nabenschaltung (je nach Vorliebe mit oder ohne Rücktrittbremse)
-> je nach Umgebung 7, 11 oder 14Gänge
Beleuchtungsanlage mit Nabendynamo (LED Lampen sind ja inzwischen obligatorisch)
Feste Schutzbleche
Je nach dem wieviel Gepäck transportiert wird...ein Gepäckträger

Bestes Beispiel ist da die Velo-Linie von Staiger
http://www.staiger-fahrrad.de/de/STAIGER-vlo-Line-113.html?css=staiger

 

Ich wuerde da eine Eingangradstadtschlampe draus machen.

Erstmal ein paar Tage den passenden Gang suchen (duerfte so je nachdem wo Du wohnst zwischen 2,6er und 2,8er Uebersetzung sein) und diesen Wert merken (Verhaeltnis Kettenblatt vorne zu Ritzel hinten)

Wenn das eine Kassettennabe ist, Kassette runter und Singlespeedkit drauf mit passendem Ritzel (Shimpanso DXR-Ritzel kostet keine 5€, Singlespeedkit je nach Anbieter, sind nur ein paar Spacer, man kann auch zwei Kassetten zerlegen und die Spacer zwischen den Kettenblaettern dafuer missbrauchen und wenn's ganz billig sein muss sogar noch das passende alte Ritzel daraus).

Ein Kettenblatt vorne weg (aufheben, das wird als naechstes verheizt, wenn das erste durch ist) , das ganze Schaltgeraffel in die Tonne, anderer Lenker und von Shimpanso die billigen Bremshebel (15€ oder so) fuer Rennradbremsen am "normalen" Lenker. Dann hast Du einen agiles Eingangrad. Bei Schraubkranznabe geht man aehnlich vor.

Ich fahr mit dem Eingangrad im Monat 800km, das Eingangrad hat ja drei Gaenge, "Sitzen, Stehen, Schieben" und die Tour de France wurde die ersten 34 Jahre auch ohne Schalte gefahren, Gesamtlaengen damals > 5000km in drei Wochen.

 

Danke für die Hinweise und Tipps .
Passen die Maguras eigentlich auf normale Sockel für V-Bremsen oder brauch man da was anderes?

 

Passen sobald 2 Sockel für Felgenbremsen am Rad sind...

 

So sieht's aus! Und ne Hübsche dazu

 

Guten Morgen Nenni

Gebe @Hrabnar recht: Am Alltagsrad brauchst du die brachiale Bremskraft einer Scheibenbremse nicht. Aber: Einer der grossen Vorteile von Scheiben- gegenüber Felgenbremsen finde ich ja das Verhalten bei Nässe, bei Felgenbremsen fällt der Unterschied der Bremskraft von trocken zu nass nach meiner Erfahrung (mit Rennrad und V-Brakes am Bike) viel grösser aus, wobei ich aber die Magura-Felgenbremsen noch nie gefahren bin und diese evtl. diesbezüglich auch besser abschneiden? Vielleicht gibt es auch optimale Materialpaarungen von Brermsbelägen und Felgen, die das Problem entschärfen, aber grundsätzlich bleibt es wohl bestehen. Man gewöhnt sich ja im Normalfall natürlich auch an den Effekt, dass man bei Regen erstmal etwas mehr zupacken muss, und mir ist es auch erst richtig bewusst geworden, als ich zu meinem Scheiben-Bike wieder ein Rennrad gekauft habe.

Das Thema Verschleiss ist bei der Felgenbremse auch nur das eine, denn du brauchst auch eine Felge, die die Bremskraft - insbesondere bei einer Magura - überhaupt aushalten kann. Felgen für Scheiben werden leichter gebaut, was auch eine reduzierte Schwungmasse für das Laufrad bedeutet. Wie der Vergleich beim Gesamtgewicht bei aktuellen Bremsen aussieht, weiss ich aber nicht, Felgenbremsen dürften aber schon noch was leichter sein, neben dem Preis und der Optik (zwar Geschmacksache...) der dritte grosse Vorteil. Ok., der Trialfahrer würde natürlich noch das steifere System anführen, da der Kraftfluss nicht über die Speichen verläuft, sondern direkt das zu bremsende Teil gebremst wird...

Womit man das Rad ausrüstet ist schlussendlich wohl eine Geschmacks- und Philosophiefrage, sowie eine Frage der Wohngegend: Bei uns geht's z.B. ordentlich rauf und runter, Flachländer brauchen an ihrem Fixie gar keine Bremsen

schöne Grüsse, Phippu
und Augen auf beim Fahrradkauf!

 

Mit dem Nassbremsverhalten hast du völlig recht...aber auch da ist es so, dass der Reifen da das Limit ist ;-)

 

So, nächste Woche hab ich meinen Drahtesel endlich wieder fertig und kann damit mal wieder ne Fahrt machen (dann stell ich ihn auch mal vor, ist zwar nicht so'n tolles Teil wie eure, dafür aber meins ).
Und je nachdem wie die "Probefahrt" ausfällt, fummel ich es mir nach euren Tipps um oder ich spar aufn komplett Neues - auch mit euren Tipps berücksichtigt .

 

Ich wollte es heute morgen abholen, aber einer war wohl schneller. [emoji35]

 

Dann bist aber noch keine RT8 von Magura gefahren...
Am Alltagsrad wäre mir der Pflegeaufwand der Scheibe im Winter zu hoch...am Sportgerät ist das wieder was Anderes...

 

Oh...

 

Muss leider zugeben: ich bin kein Winterradfahrer
Wo liegt denn der Unterschied in der Wartung von hydr. Scheiben- und Felgenbremsen im Winter?

 

Wo sind eigentlich die Unterschiede zwiachen einer hydraulichen Scheibenbremse und einer die per Seilzug bedient wird. Die Frage beschäftigt mich schon länger.

 

Ist mir grad in die Finger gekommen: Den hab ich mal in Schweden/Värmland getroffen - er meinte aber, für Gegenden, wo's dauernd rauf und runter wegen Hügelei geht, ist sowas etwas mühsam er machte auch ein etwas gequältes Gesicht