Hornissen..

Am Montag war Lokalaugenschein und am Donnerstag war dann einer Vierermannschaft (Lothar, Michael, Franz , Francois) des BUND bei mir im Garten . Die lokale Presse DNA habe ich auf bitte Lothars dazu eingeladen und kam auch.

Die Aktion war umfangreicher als gedacht und dauerte doch gut5 Stunden. Das Absaugen , Einfangen der Hornissen mit Netzen nahm dabei am meisten Zeit in Anspruch . Das Nest war so gross dass es nicht
ohne weiteres in den Nistkasten verbracht werden konnte , sondern auch noch filetiert werden musste um dann im Kasten aufgefädelt zu werden . Gestochen wurden wir mehr oder weniger alle , was aber
während der Arbeit nicht spürbar ist, da die Juckreiz verursachende Schwellung erst nach Stunden anfängt unangenehm zu werden.
Anzug hatten wir alle an was aber nicht verhindern kann , dass die Hornissen nicht doch einen Schwachpunkt finden. Bei Michael setzte sich eine auf den Gesichtsschutz und sprühte ihm einfach eine Ladung ins Auge : schmerzhaft , spülen spülen spülen und nach ner guten Stunde hatte er das Schlimmste überstanden.
Das Kunststück bei solch einer Aktion ist es dass man die Königin findet und unverletzt mit um setzt (sie darf dabei nicht einmal zu Boden fallen etc) ... Das Kunststück klappte nicht, nicht weil wir es nicht schaffte, sondern da wir sie einfach nicht fanden.
Derzeit wird noch überprüft ob die herrlich grossen Exemplare nicht bereits die Jungköniginnen waren und in diesem Falle wäre die Altkönigin immer tot.
Sie sind jetzt in den Ortenaukeis zu Franz umgezogen und werden wohl endlich sicher sein. Selbstredend dass ich nächstes Jahr einen offiziellen Kursus für Umsiedlungsaktionen belegen werde und viellecht bring ich dann noch ein paar Völker vor der Feuerwehr in Sicherheit ....
Bild 2 zeigt das von mir auf das Örtchen verbrachte Nest ...

 

Der Kasten wurde verkehrt herum zum Bestimmungsort gebracht...dann wurden die Behältnisse mit den abgesaugten in den Kasten gestellt und geöffnet bzw fressen sie sich durch und sind dann wieder im Nest- so der Plan. Das Nest wird dann wieder mit der Klimaanlage (Hülle) umgeben werden und die Brut wird sich normalerweise gut entwicklen. Beim Siedeln ist Zeit der wichtigste Faktor da die Larven nicht lange ohne Futter durchhalten und auch keine Zugluft vertragen etc... Also doch komplexer als man annimmt , aber auch deswegen , da noch immer vieles nicht soo ganz klar ist, wie es eigentlich funktioniert.
Der Hornissenbrutkasten wird bis zum Ende der Saison bewohnt sein ,was je nach Wetter etc mitunter bis in den November rein gehen kann. Der Kasten wird dann im Feber/März, wenn das ärgste an Winter überstanden ist, ausgeräumt (da auch Untermieter im alten Nest überwintern : Hornissenkäfer und andere Mitbewohner ) . Die verbliebenen Pheromone sollte dann reichen dass dann der Kasten vielleicht wieder besiedelt wird. Ob's so kommt wird sich zeigen . Ich werde meine Viecher sicher mal besuchen gehen, ziemlich krank ich gebs zu....
Wir haben auch nicht alle Hornissen erwischt und von daher habe ich noch geschätzte 5% des Altbestandes die das Nest suchen und die Frage ist auch ob sie noch einmal anfangen zu bauen oder ob sie nach Ablauf ihre Zeit nach Schlüpfung einfach sterben und bis dahin einfach das alte Nest suchen.
Vom Ei bis zum Tode sind es eigentlich nicht mehr als 2 Monate, also ein relativ kurzes Leben , wie ich finde.

 

grüss euch und ein Danke für das Mitlesen und Mitfiebern. Auch auf die Gefahr hin dass ich jemanden langweilen könnte, setze ich jetzt noch den Link , den mir der BUND /Ettenheim zukommen ließ . Ich bin der Lange mit dem Goldfischnetzerl ...Zumindest sieht man dass der Kasten noch am selben Abend aufgehängt wurde. Der grüne Karton ist zum Rand voll mit Hornissen gefüllt (waren jene die in der Hütte beim neuen Nest waren) die anderen Hornissen (des grossen Nestes) befanden sich in einer Holzkise welche in den grossen Brutkasten gestellt wurde. Sollte jemand den Baum in der Ortenau sehen ...Nicht dagegentreten
https://www.dropbox.com/sh/o43ulzii9o760qg/AADQfrVCTcqChgVna_ZcFFAea?dl=0

 

@HausLuwak: bei mir in der Gartenhütte habe ich nichts gesäubert! Eine Säuberung verhindert im Regelfall eine Wiederbesiedlung im Folgejahr. Also hätte ich doch ganz gerne wieder ein paar in meiner Hütte , würde sie dann aber gleich in den Hornissenbrutkasten umsiedeln und dezent im Garten verstecken . Wie auch Jürgen schrieb: die Hornissen tun niemanden was und wenn sie sich verteidigen so ist das nicht grundlos.
Das Hornissenvolk hat gut überlebt und mittlerweile sind die Jungköniginnen bereits beim Überwintern und das Nest ist somit leer. Mitunter könnte noch ein Hornissenkäfer im Nest überwintern oder eine bequeme Jungkönigin aber mehr ist da nicht mehr los.

@mr.smith: das einzige was sie anzieht sind Lichtquellen in der Nacht mit den möglichen Folgen bei einer Grillparty. Man kann ihnen aber auch etwas Nahrung abseits bereit stellen und dann hast du Freundschaft geschlossen ;-)

 

Die Schwesternschaft die der Umsiedlung entging hatte dann noch mal in Rekordzeit ein Nest gebaut . Aufnahmedatum 30. September . Und jetzt ist Ruhe im Nest