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Hallo DUC!

Betrifft SÄURE und Phase 3 beim Rösten

Hab für den Ventilator einen Variac und habe den zuerst mit 60V- 80V und später mit 100V laufen lassen, jedenfalls nicht mit Vollast.
Regelung nur mit der Flamme, blieb dabei immer unter 3,5. Da ich nur 333g fülle und auch ein wenig Isolierung eingebaut habe, kann ich gut steuern.
Hab den Kaffee noch nicht gekostet, nehme wie Du an, dass er recht sauer sein müsste - es kann aber durchaus sein, dass durch die Verlängerung von Phase 1 sich ein anderes Geschmacksbild ergeben wird, obwohl ich auch zu wissen glaube, dass der Säureabbau erst mit C1 beginnt. Man riecht das sogar, ist wirklich ein chloriger Duft!
Morgen oder übermorgen weiß ich mehr - ob feine Säure oder nur ordinär sauer!
Länger als 3 - max 4min von C1 bis Ende strebe ich nicht mehr an, denn dann kommen die unerwünschten Bitternoten.
Dieser Versuch nach Tito Art war für mich fällig, weil er schon lange so röstet und er offensichtlich glücklich damit ist.
Er trinkt das als Espresso.
Wichtig ist bei seiner Art ist auch, dass er jedenfalls bis Min. 3-4 das Ventil schließt und erst dann mit leichtem Saugzug beginnt - sieht man an dem Knick von ET nach oben!
Die Bohnenmasse wird dadurch anfangs eher gedämpft als geröstet, was aber für die gleichmäßige Durchitzung und für das spätere Aroma von Vorteil sein soll.
Jedenfalls ergibt sich eine Aufteilung der Phasen, die mit dem "Drittel-Ideal" von Artisan nichts zu tun hat.
Eher 50% für Phase 1 und 50% für Ph. 2 und 3!
Mal kucken, wie man so schön sagt!

Liebe Grüße !

Erhard

 

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Noch einmal -

Verkostung 1en Tag nach RÖSTUNG - SÄURE


2x Lampocoy, 1 Sumatra Permatta Gayo
Überraschenderweise sind alle 3 weder sauer noch bitter, sie sind einfach gut und ausgewogen,
ich bilde mir ein, besser als alles, was ich bisher geröstet habe.

Möglicherweise entsteht durch die rel. lange und am Anfang dampfige Trocknungsphase
weniger Säure, sodass sie am Ende auch nicht übermäßig vorhanden ist und
keiner langen Abbauzeit bedarf.

Wo sind die Theoretiker, die das alles erklären können?

Schönen Abend!

Erhard

 

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Betrifft Stelltrafo und "METHODE TITO"

Der Trafo sieht ungefähr so aus und ist für 220Volt.

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Vorher habe ich mit einem einfachen Dimmer gesteuert, was auch ging, aber im unteren Drehzahlbereich nicht wirklich
gut funktioniert hat. Ist aber nicht wesentlich!

Kurze Zusammenfassung der "METHODE TITO"
Huky mit 333g Hochlandbohnen! bei 210 Grad beschicken
Hitze nur kurz (1min ca) während des Beschickens reduzieren, dann Kamin anschließen
und Ventil zumachen.
Hitze bei ca 3,5 belassen - Bohnen beginnen zu dampfen! - nach ca. 3-4 min Ventil öffnen und
mit niedriger Drehzahl saugen. Hitze weiter bei 3,5 belassen, bzw. so regulieren, dass
die beginnende Gelbfärbung der Bohnen bei ca 150 Grad in ca 5-7 min. erreicht wird.
Das hängt natürlich sehr von der Feuchtigkeit der Bohnen ab!

Also, Hitze so wählen, dass Bohnen nicht schon früher bräunen oder erst nach 150° ca. gelb werden.
Ab dann mit Hitze 3,5 schnell weiter rösten - ich schaue auf kein Delta!
Eine sehr kurze Mittelphase (3-max 4 min) wird angestrebt, evtl Ventilation steigern zum besseren
und gleichmäßigeren Wärmetausch - ET kann bei Erreichen von C1 ruhig auf 230 bis 240°
sein, (TITO röstet meist mit 450 g und geht auch locker bis 250° hinauf - sein Fühler sitzt aber woanders!)
sodaß man mit Beginn C1 die Hitze gänzlich, oder fast ganz wegnehmen kann.
Bei ca 210° BT nehme ich den Kamin weg und rieche eifrig am Rauch!
In 2-4 min von Beginn C1 bis Ende - fertigrösten bis zum gewünschten Röstgrad. (bei mir meist unter 220°)
Eigentlich ist alles aus den Kurven ersichtlich.

Ziel und Sinn auf diese Art zu rösten ist -
eine gleichmäßige Durchröstung zur erreichen bei Erhaltung von Süße und Vermeidung von Bitterkeit
und scharfer Säure.
Unorthodox daran ist, dass keine Drittelung der Phasen eingehalten wird, sondern eher eine Aufteilung
50:25:25 erfolgt.

Ob, bzw. warum das beim Huky gerade auf diese Art und Weise gelingt, sei dahingestellt,
aber Tito ist damit sehr zufrieden und ich war von der Nachröstung mehr als positiv überrascht.

Wie immer, alles ohne Gewähr und ohne Versprechen, es in Zukunft nicht wieder anders zu machen.

NB: Auch Ingo hat bei seinen BOB-o-LINK Versuchen, die leider nicht, oder zumindest nicht forumsbegleitet,
weitergeführt wurden, die kürzeste und somit dynamischste Röstung als die für ihn beste (florale Noten etc.) bewertet.
Leider sieht man bei den Kurven jetzt nur noch 4x die 1. Röstung.

Liebe Grüße!

Erhard

 

AW: HUKY 500 @ HOME

Du meinst http://www.kaffee-netz.de/vom-rohka...-r-stungen-aber-ein-geschmack.html#post633083
Ich sehe weiterhin 4 Diagramme

 

AW: HUKY 500 @ HOME

Bitte diese 4 zu vergrößern - ich sehe dann immer nur Versuch 1 und Versuch 3
links 1+3 oben und 3 darunter
rechts 1+3 wie gehabt.

Grüße

erhard

 

AW: HUKY 500 @ HOME

Danke, jetzt hab ich´s auch überlauert!

 

AW: HUKY 500 @ HOME

Deine Phase von 150° bis C1

macht fast 40% aus:
Was Jim Schulman darüber gesagt hat, würde recht gut dazu passen:


300F to 1st crack start: During this part of the roasts, the acids are chemically stable, but sugar and protein are being combined into Maillard compounds -- these have woody, nutty, malty, bready, toasty flavors. The sugars used to produce these flavors are subtracted from the sweetness of the coffee. For this reason I like to keep this segment short, however, if a coffee is very sweet, and the flavors developing here are very fine (say almonds and cognac barrel oak) by all means linger. If the woody and nutty flavors in the coffee suck, go as fast as you can.

Also wäre es vergleichsweise einen Versuch wert, mal mit den Verhältnissen 40:30:30 oder gar mit 50:25:25 zu rösten.

Viel Spass!

Erhard

 

AW: HUKY 500 @ HOME

Hallo DUC!

Fleißig, fleißig!

Was mich interessieren würde: heizt Du mit Beginn C1 noch weiter oder steigt ET dann noch von alleine an?
Natürlich will ich auch hören, dass er besser schmeckt als vermutet!
2,0 Gasdruck hätten gereicht für 300g, muss ich testen!
Man sieht schön den ET Knick nach oben bei 4 min = Ventil geöffnet und Saugzug ein?!
TITO und zuletzt auch ich, haben darauf geachtet, dass ET schon mit Erreichen von C1 am Höhepunkt war.
Weiterheizen war bei mir anfangs immer heikel wegen der Verbrennungen.
Mittlerweilen vermute ich, dass jede Rösttrommel sozusagen eingeröstet werden muss, d.h. dass ihr eine innere Patinaschicht
gut tut. Dann treffen die Bohnen nicht mehr unmittelbar auf das heiße Blech, was bei Edelstahl eh besonders heikel ist.



LG

Erhard

 

AW: HUKY 500 @ HOME

Schönen Abend, DUC!

Bin von der Verkostung meiner "TITO KAFEES" nicht wirklich begeistert.
Sowohl die beiden Lampocoys 217° und 218 °C als auch der Sumatra sind kurz geraten - und irgendwie aschig dazu -
interessanterweise aber nicht übermäßig sauer, was man auch hätte erwarten können.
Was lerne ich daraus - Phase 2 und 3 doch verlängern - Ziel - mehr Aroma, mehr Karamel, mehr Länge
In Phase 1 wie gehabt darauf achten, dass bei 150° Gelbstadium beginnt.
Schade, dass wir nicht unmittelbar verkosten können.
Neuröstungen werden erst in ca 1 Woche kommen - trinkbar sind sie ja.

LG

Erhard

 

AW: HUKY 500 @ HOME

Hallo DUC!

Schön, mal wieder eine Röstung incl. tollen Bildern von Dir zu sehen!
Die Ergebnisse geben sich sehr ansehnlich, hoffentlich schmecken sie auch so gut.

Nach vielen Misserfolgen mit Asche- und Brandnoten kann ich sagen, dass nicht alleine die Dauer der Phasen und die Hitze in der Zeit und die Luftführung eine Rolle spielen, sondern wesentlich auch die Röstmenge.
Mit 450g hab ich jetzt keine diesbezüglichen Fehltöne mehr - ich denke mit mehr Bohnen gibt es einfach weniger Kontaktverbrennungen. Leider wird darüber viel zu wenig berichtet.
Mit wieviel Gramm röstest Du?
Beim Ramping bemühe ich mich meist um kürzere Zeiten, aber viele Wege zu den Kaffeeträumen

Alles Liebe!

Erhard