Karlsbader vs Frenchpress vs Aeropress.

Gibt es (Geschmack-) Unterschiede zwischen Karlsbader und Bayreuther Kanne ?

 

Glaub ich nicht, mir gefiel nur das Design besser, und der Preis war gleich.

 

So, meine Bayreuther Kanne (kleine Version, ~300ml) und meine Baratza Encore sind eingetroffen.

Die Mühle habe ich mit ca. 250g alten Espressobohnen eingemahlen.

Mein Problem ist: Ich komme nicht annähernd auf eine Durchlaufzeit von 4 Minuten (die ich als Zeit für die große Kanne, 700ml, online gefunden habe). Ich komme nicht mal auf mehr als eine Minute.

Meine Referenzanleitung ist diese.

Ich nehme 15g Kaffee (Gewicht Mahlgut) auf 200g Wasser. In der Anleitung der Baratza heißt es, Mahlgrad 30-32 sei für die French Press, und meines Wissens nach soll des Mahlgut für die Bayreuther Kanne ja noch mal gröber sein. Ich bin jetzt bei 22 (kleinere Zahl = kleinerer Mahlgrad), was der Empfehlung für die Chemex entspricht, und das Wasser läuft immernoch unmittelbar durch den Kaffee hindurch. Ich gieße in den Wasserverteiler ein, und fasst im selben Moment läuft es unten aus dem Filter wieder raus. Das Endprodukt lässt guten Geschmack zwar erahnen, aber auf den Fotos die ich gesehen habe staut sich das Wasser immer etwas im Porzellanfilter, ähnlich wie beim Papierfilter.

Wo liegt der Fehler?

 

Ist dein Kaffee frisch geröstet? Das ist wichtig,um ein Quellen der Partikel zu ermöglichen.

 

In der Anleitung wird die Skerton von Hario verwendet. Diese ist eine "selbstzentrierende" Mühle, sprich nur eine Aufhängung und heterogenes Mahlgut. Man sieht mit bloßem Auge, dass das Mahlgut eine riesen Range abdeckt - oder auch aussieht wie aus dem Häcksler . Zusätzlich ist das Blooming bei dunkleren Röstungen - was Espresso tendenziell ist - meist schwächer ausgeprägt und auch die Durchlaufzeit geringer.

 

@Dirk2/3 Hm, war auch meine erste Idee. Ich bin nur irritiert von den Mahlgradangaben in der Anleitung der Baratza.

@madman69 Ja, der Kaffee ist recht frisch, geröstet am 21.01. Hab mir heute aber auch noch Nachschub geholt, geröstet am 08.02., den probier ich am Wochenende mal.

@domo Das war mir auch aufgefallen. Aber in allen Anleitungen ist die Rede von mind. 3 Minuten, aber bei mir läuft es einfach nur durch in dem Tempo in dem ich eingieße.

Danke euch dreien, ich werde mal weiter probieren mit feinerem Mahlgrad.

EDIT: Danke nochmal, ihr hattet Recht, es liegt am Mahlgrad. Ich hätte mich nicht irritieren lassen sollen von der Anleitung.
Außerdem ist mir aufgefallen habe ich das Wasser zum Blooming auch über den Verteiler gegossen, nicht direkt auf das Kaffeemehl. Ich glaube das hat dazu geführt, dass der Kaffee nicht gleichmäßig gequollen ist.

 

Ja schön das Erfolge erzielt wurden.
Benutze schon viele Jahre fast täglich die K.-Kanne.auf 500ml habe ich einen Grundwert von 32,8g,den ich je nach Sorte variire.Blooming 1 min.
Aufguss direkt,so das es gut benetzt wird.Temp. 94°.Wasser wieder nachheizen.Dann Verteiler drauf und mit einer kl.Kelle kontinuierlich Wasser
einfüllen.Zähle dabei, um möglichst gleichmäßig zu bleiben.Nun habe Ich die Parameter:Feinheit Mahlgut,Temperatur und Kontaktzeit und Aufgussintervalle.
Mit diesen kann man spielen,um deinen pers. Geschmack zu finden.
Ich schenke dem Verteiler nicht viel Wunder.Auch ohne lässt sich ein reiner sehr milder Kaffee brühen.
Das A und O sollte dabei immer eine gute Mühle sein.Das auf dem Bild gezeigte ist,wie Domo schon feststellte,sehr unhomogen,da hilft vorher aussieben.
Viel Spass

 

Danke für die ganzen Tipps. Ich hab jetzt ein Baratza Encore (gestern erst gekommen), aber mit der Homogenität des Mahlgutes bin ich nicht so ganz zufrieden. Die nächste Stufe für Filterkaffee wäre dann wahrscheinlich die Mahlkönig Vario...

 

Hallo zusammen,

wenn ich das hier lese bekomme ich auch echt rießige Lust auf ein sollch zubereiteten Kaffee.
Ich habe mich hier durch das Forum gewühlt, da der Kaffeevollautomat bei mir in der Firma schrecklich bis ungenießbar ist.
Daher brauche ich eine Methode leckeren Kaffee auf Arbeit zu brühen ohne mich lächerlich an der Kaffee Ecke zu machen.

Denkt Ihr eine Karlsbader Kanne ist für die Arbeit geeignet? Was nehmt Ihr?
Leider habe ich keine Möglichkeit mir einen Esspresso zu brühen, trinke ich am liebsten! Aber außer einem Siebträger oder einer Espressokanne kenne ich keine Methoden.

 

V60 und Kalita !
Aeropress ist natürlich sehr gut wird aber sicherlich eher "auffällig" sein

 

Ich nutze auf der Arbeit eine Aerppress. Bisher rief das allenfalls Neugier hervor. Lächerlich machen war nicht. Insbesondere, nachdem ich mal etwas mehr aufgebrühr habe und ander probiert hatten.

 

Danke für die Antworten.

Ich habe mir diesen Verlauf durchgelesen und eigentlich nicht viel gutes über das Aeropress gelesen.
Sind die Qualitäts / Geschmacksunterschiede wirklich so stark?
Ungern kaufe ich mir viel Equipment für die "Katz" ich hoffe Ihr versteht.


Grüße

 

@Old Villa

Spontan würde ich sagen die Karlsbader Kanne ist die komplizierteste der drei Methoden. Am einfachsten fände ich French Press, und da kannst du auch den Kollegen einfach was anbieten.

Am Wochenende habe ich das erste Mal die Aero Press genutzt, und fand das auch recht unkompliziert.

 

Die "Qualität" bzw. der Geschmack bei der Aerporess steht und fällt (insbesondere bei der Aeropress) mit demjenigen, der den Kaffee zubereitet. Das Ding ist was für Leute, die gerne möglichst alle Parameter im Griff haben und auch gerne damit experimentieren. (hier: Temperatur, Mahlgrad, Mischungsverhältnis, Filter/Filterart, Preinfusion, Durchmischung, Bezugsdauer, geringstmögliche Wärmekapazität des Materials für stabile Temperaturen bzw. Vorheizen nicht wirklich nötig) Je mehr Parameter man aber selbst in der Hand hat, umso mehr kann man auch falsch machen. Aber umso mehr kann man eben auch richtig / anders / besser machen.

 

Gilt doch auch für andere Zubereitungsarten auch Altes IT-Sprichtwort, natürlich sinngemäß übertragbar: In 99% steht/sitzt das Problem/Fehler vorm PC ähmmm Zubereitungstool.... soll jetzt nicht arrogant rüber kommen, aber ich mache ja Veränderungen an Parametern und leider auch wenn man alle Parameter beherrscht, trifft man doch die eine oder andere falsche Entscheidung.

 

Das bezog sich auch auf den Kollegen "Old Villa" und seinen Eindruck, es gäbe über die AeroPress nicht viel gutes zu lesen.

Hier mal Unterschiede zu anderen Verfahren: Mit der AeroPress kontrolliert man die Bezugszeit, ähnlich wie bei einer Frenchpress. Die AeroPress hat dabei aber (standardmäßig) einen Filter (unterschiedliche Siebe sind auch möglich) und erlaubt so auch feinere / beliebige Mahlgrade. Die Bezugszeit liegt alleinig in der Hand des Anwenders und hängt nicht vom Mahlgrad und der Beschaffenheit des Filters ab. (Karlsbader Kanne / Melitta / Hario) Das Gehäuse ist aus Kunststoff und nicht aus Glas oder Keramik, weshalb die Brühtemperatur besser genau eingehalten werden kann.

 

Ah toll! Ich hätte nicht gedacht hier so viel lesen zu können bei meiner Rückkehr!

Ich bin ehrlich gesagt schon ein Mensch, der gerne "gute Geschmäcker" überall hat, sogar auf der Arbeit.
Ich hoffe ich mache jetzt keine Werbung... habe mir bei einem bekannten Lieferanten die Aerobie 80R08 + einen Handgrinder "Hario MSS-1B Mill Slim" bestellt.
"Einwände" oder bessere "Vorschläge" sind natürlich willkommen.

Alles im allem, hoffe ich dass diese Art von Kaffee schmeckt und für den täglichen Gebraucht auf der Arbeit zu gebrauchen ist. Aber ich vertraue auf eure Erfahrung!

 

@posmanet Da ich bei all den genannten Zubereitungsarten PRO (Gegenteil von Contra, bitte nicht mit der Abkürzung für Profi verwechseln) und positiv zugeneigt bin, haben alle ihre Existenzberechtigung in meiner Küche. Ich persönlich erziele die besten Ergebnisse mit der Karlsbader und vom Handling her macht macht mir der V60 am meisten Spass (obwohl auch hier das Ergebnis nicht wirklich viel schlechter als die Kanne einschätze). Am Ende sind es doch nur Nuancen, wieso man bissle zu diesem oder jenem mehr tendiert, am Ende machen Sie alle tollen Kaffee.