Mini Vivaldi entkalken (Erfahrungsbericht)

Diskutiere Mini Vivaldi entkalken (Erfahrungsbericht) im Reparatur und Wartung Forum im Bereich Fragen und Tipps; Moin, nach 4 1/2 Jahren hatte ich trotz der Nutzung von Wasser der Härte 8 und eines zusätzlichen Filters das Gefühl, dass ich zumindest mal...

  1. #1 mhelbing, 23.02.2015
    mhelbing

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    Moin,

    nach 4 1/2 Jahren hatte ich trotz der Nutzung von Wasser der Härte 8 und eines zusätzlichen Filters das Gefühl, dass ich zumindest mal nachsehen sollte, ob eine Entkalkung erforderlich sei.

    Nach intensiver Suche hatte ich zwar keinen Beitrag über eine Entkalkung der Mini gefunden aber die sehr schöne bebilderte Anleitung zur Entkalkung der großen Schwester im KaffeeWiki. Also neue Dichtungen besorgt, Stecker gezogen und die Verkleidung nach dortiger Beschreibung entfernt.

    Nun der erste Schock: der Dampfboiler sieht ganz anders aus. Der Deckel ist verschweißt und irgendwo hatte ich auch noch gelesen, dass es es keine Ablassschraube gibt. Die gibt es bei meiner Maschine aber doch. Somit wäre eine Entkalkung des Dampfboilers in der Maschine möglich. Ich habe den Boiler dennoch ausgebaut, um nicht mit der Säure in der Maschine zu hantieren. Hierzu mussten alle elektrischen Verbindungen abgesteckt und die Zu- und Ablassschläuche abgeschraubt werden. Letzteres war nicht einfach, weil die Schläuche sehr fest in den Verbindungen saßen. Dann habe ich den Boiler von der Zwischenwand abgeschraubt. Nun brauchte ich noch Öffnungen um das Entkalkungsmittel einzubringen. Dazu habe ich das Druckventil sowie den Wasserstands- und den Temperaturfühler abgeschraubt insbesondere, weil ich nicht sicher war, ob die Fühler durch die Säure beschädigt werden könnten. Danach habe ich das Wasser aus dem Boiler entfernt. Erstaunlicherweise war, soweit ich mit Hineinleuchten erkennen konnte, an den Wänden kaum Kalk zu erkennen. Allerdings konnte ich den Heizungsstab nicht sehen. Dann habe ich eine Amidosulfonsäuremischung eingefüllt und 2 Stunden wirken lassen. Anschließend konnte ich den Boiler, weil ausgebaut, super mehrfach spülen und wieder einbauen. Die Ablasschraube hat eine neue Dichtung bekommen. Wichtig: vor dem Schließen der Öffnungen im Deckel wieder Wasser einfüllen, damit wie gelesen die Heizung nicht durchbrennt. Danach getestet und alles funktionierte.

    Nun zum Brühboiler (entspricht der Beschreibung im KaffeeWiki) und der nächste Schock: der Schraubdeckel ließ sich nicht lösen. Erst der Hinweis eines Fachmanns auf Durchschlag mit Hammer führte zum Erfolg, wobei ich zusätzlich gelesen habe, dass letztlich viele kleine Schläge den Ausschlag geben.

    Vor dem Abschrauben habe ich die Maschine so gekippt, dass der Boiler senkrecht stand. Danach Ring abgedreht und den Heizstab herausgezogen. Hier war schon ein ganz ordentlicher Kalkansatz zu sehen.

    Das Wasser habe ich mit einer einfachen Absaugpumpe herausgezogen. Danach Säuremischung eingefüllt, Heizstab eingesetzt und zwei Stunden wirken lassen, Säuremischung abgepumpt und mehrfach Wasser eingefüllt und wieder abgepumpt. Dabei ist mir aufgefallen, dass am Boden des Kessels ein Haufen dicker Kalkbrocken lagerte. Die mit der Pumpe herauszusaugen war schon eine Geduldsprobe. Anschließend hat der Heizungsdeckel eine neue Dichtung bekommen.

    Um ganz sicher zu gehen, dass aller Kalk aus dem Kessel ist, habe ich Duschplatte und Siebe abgeschraubt und noch knapp zwei Wassertankfüllungen durchlaufen lassen. Damit ist der Kessel wohl nun auch gut ausgespült und ein ggf. saurer Espresso nicht auf die Entkalkung zurückzuführen. Der erste gerade eben aus der noch nicht zusammengebauten Maschine bezogen war jedenfalls lecker.

    Michael
     
  2. 'Ingo

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    Prima Bericht Michael und sicher auch auf andere Maschinen umsetzbar, wenn der Boiler nicht komplett geöffnet und nur über einen kleinen Zugang die Entkalkerlösung eingebracht und wieder vollständig entfernt werden kann. Kalkbrocken am Boden könnte man mit einem passenden Rohr gleich beim Abpumpen entfernen, der Tipp auf das Vorhandensein war wichtig.

    Ich werde meine in Aufarbeitung befindliche Expobar Brewtus mal auf diesem Wege entkalken, auch wenn es sehr wenig ist, dann freut sich der potentielle zukünftige Besitzer.
     
  3. #3 mhelbing, 03.03.2015
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    auf ein Problem möchte ich noch aufmerksam machen, das an anderer Stelle schon auch im Zusammenhang mit der Entkalkung der Mini berichtet wurde. Nach dem Anschluss des entkalkten Brühboilers gab es mehrfach eine Auslösung des Fi-Schalters. Ich habe durch Abziehen der entsprechenden Kontakte sehr schnell auch den Brühboiler als Ursache festgestellt. Hier wurde in dem anderen Beitrag die Heizung als Ursache ausgemacht und ausgetauscht.
    Ich habe eine halbe Stunde nichts gemacht und danach die Pole getauscht. Und die Maschine lief wieder.
    Im Nachhinein denke ich aber, dass die Ursache in feuchtigkeitsbedingten Kriechströmen nach der Entkalkung lag.
    Hat jemand eine andere Erklärung?
     
  4. 'Ingo

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    Kalk isoliert, da kriecht ggf. von dem was kriechen kann, weniger und nach dem Entkalken mehr.
    Ich bringe bein naechsten Treffen, mal einen Safety Tester mit.
     
  5. #5 matthiaseibl, 01.01.2022
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    Hallo Mini Vivaldi Freunde!

    Ich wollte heute meine Maschine ebenfalls entkalken. Ich habe dazu den Thread hier und den (Welche Teile beim Entkalken erneuern (Mini Vivaldi)) mit der schönen PDF Anleitung (https://www.kaffeewiki.de/images/2/27/Vivaldi2_Entkalkung_Isolation.pdf) angesehen.

    Bei meiner Maschine, Mini Vivaldi 1 BJ2018, habe ich auch einen verschweißten Dampfboiler. Ich habe eine Ablassschraube (man braucht dafür nen 16er Schlüssel) und könnte eine der Dampfschrauben oben abschrauben, um die Lösung einzufüllen.
    Ich habe aber erstmal weitergemacht und wollte den Brühboiler auseinandernehmen. Da bin ich aber tatsächlich gescheitert, weil die beiden Heizstäbe eine Windung haben, die zwar duch die Öffnung passen würden, sich aber aufgrund einer dritten Leitung, wahrscheinlich dem Temperaturfühler oder Füllstandssensor, nicht in die benötigte Position bringen lassen.
    Ich dachte mir dann in Summe, wenn es LaSpaziale einem so schwer machen die Teile auszubauen, vlt ist das so gar nicht gedacht.
    Könnte man die Maschine nicht komplett über eine Lösung aus dem Tank entkalken?

    Die Ablassschraube erlaubt es ja den Dampfboiler komplett abzulassen und den Brühboiler kann man ja beliebig oft spülen.

    Hat das jemand von euch schon probiert?
     
  6. #6 higgs_muc, 01.01.2022
    higgs_muc

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    Vielleicht stellst du mal Bilder von deiner Maschine hier ein?

    Ich verstehe dein Problem nicht - der Dampfboiler ist doch nicht verschweißt und der Brühboiler läßt sich aufschrauben...
     
  7. Eragon

    Eragon Mitglied

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    Evtl. helfen die Bilder weiter.
    Am Boiler für die BG ist mir aufgefallen, dass man die weiße Leitung 4cm hin und her bewegen kann.
    Könnte das die Ursache für den starken Temp Abfall nach einem Bezug sein?
     
  8. honsl

    honsl Mitglied

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    Nein.

    Der "starke" Temperaturabfall kommt aufgrund des nachströmenden kalten Wassers zustande. Für die einwandfreie Funktion der Maschine ist dieser äußerst überschaubare Zeitraum nahezu irrelevant.

    Du könntest die Entkalkung des Brühboilers auch auch durch eine alternative Öffnung vornehmen, wenn du den Ausbau des Heizelements scheust.

    Screenshot_20220110-103316_Chrome.jpg
     
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  9. Eragon

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    Danke für den Tipp. Ich denke, dass ich mich an die Entkalkung wagen werde.
    Sicher besser im Vorfeld die Dichtungen für beide Boiler zu kaufen.
    Die Isolation des großen Boilers mache ich dann auch gleich mit.
     
  10. Eragon

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    Der Große Boiler ist offen, natürlich die Dichtung beschädigt.
    Schon etwas verkalkt nach 13Monaten und BWT (Bestmax V Premium) Filter und Wasserhärte 15‘dH.
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  11. Eragon

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  12. Eragon

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    Wie dick sollte das Armaflex sein?
    Ich probiere gerade mit einem Reststück, das ich in der Werkstatt gefunden habe.
    Aber die 20mm kommen mir doch zu dick vor.
     
  13. Eragon

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  14. Eragon

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    wenn man da reinschaut sieht es so aus:

    wie vermutet wenig Kalk.
     
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