Nordlandfans mit/ohne Koffein

Irgendwo in Schottland....



Das braune Wasser ist zwar nicht "Standard" in schottischen Flußläufen, kommt aber gerade an der Nordwestküste immer wieder mal vor - die Moorlandschaften hinterlassen ihre Handschrift....
Wenn ich dann noch im Radio die Bierwerbung "nur mit frischem Quellwasser gebraut" höre, dann stelle ich mir immer eine Whiskywerbung vor "die Maische unserer Peated Malt Whiskies ist nur mit bestem Brackwasser gebraut"....


Und wenn einem selbst diese karge Landschaft ein warmes Gefühl ums Herz beschert, dann hat man wirklich an Schottland gefallen gefunden ...




Grüße, Olli

 

Naja, was meinst du, warum der Whisky so braun ist *duckundweg*

 

Nein das ist kein Wasser, das ist Whiskey...

 

Weg.
Gletscher war da mal, die haben sich da in höhere Regionen zurückgezogen.
Das Foto vom Kessel dürfte etwa hier aufgenommen worden sein.

 

Sorry für das Offtopic und die Besserwisserei: Die Farbe des Whisky kommt von den Holzfässern, in denen sie reifen. Der "New Spirit" ist ein klarer Schnaps. Naja, fast. Wobei .... Bei der Brennereibesichtigung bei Caol Ila lief das Destilat aus dem ersten Brennvorgang immer noch hellbraun durch den Spiritsafe....

@bohnenschorsch , nein, ein Bäderwesen mit Kuren und dem ganzen Kram habe ich in Schottland noch nirgendwo gesehen, das scheinen die nicht zu haben. Vielleicht wäre das noch eine Marktlücke!

Grüße, Olli

 

Das weiß ich doch, Olli, bin ja selber Whiskyliebhaber.
Aber der Witz passte an der Stelle so gut

 

ooorh....

 

Die Dinger auf dem 2. Foto sehen aus wie der hier

 

@nenni 2.0 : Wär das nichts für dich, auf dem dauerhaften Weg nach Norden?
http://www.myvideo.de/watch/11979664/Das_mobile_Wohnschloss
Paar blaue Finger müsstest du sicher mit einrechnen und wie das mit dem Garten und den Hinkelsteine klappen soll, überlegen wir noch!

 

Vor ein paar Jahren habe ich eine Tour über die äußeren Hebriden gemacht: Isle of Lewis, Isle of Harris und einmal über Uist gen Süden.

Nun, wem die westlichen Highlands viel zu idyllisch und touristisch überlaufen sind, der ist auf den äußeren Hebriden gut aufgehoben!
Kulturell sind viele Einflüsse der Wikinger noch zu erkennen, beim Erkunden der (recht wenigen) Heimatmuseen fällt auf, daß in der Vergangenheit die meisten Entwicklungsschübe meist kurz nach Kriegen stattfanden. Ein Schelm wer vermutet, daß Kriege wohl die einzigen Anlässe waren, zu denen junge Leute die Hebriden verließen und auch wieder heim kamen, um von der modernen Welt zu berichten....

Eine kulturelle Besonderheit sind die traditionellen "Blackhouses", die z.Z. bis in die 1970er bewohnt wurden und mehr als offensichtlich an die Langhäuser der Wikinger erinnern: Ein Eingangsflur, auf der einen Seite Ställe und Werkstätten und auf der anderen Seite Wohnräume mit offenem Torffeuer in der Mitte des Wohnzimmers (später auch offene Kamine). Vom offenen Torffeuer kommt auch der Name "black" - eingeräuchert und verrußt waren die Buden, aber die Leute fanden es praktisch: Warm, kein Ungeziefer und die Lebensmittel hielten sich unter der Decke hängend ewig. Einen Zusammenhang mit den angeblich häufig vorkommenden Lungenerkrankungen konnte aber wohl niemand erkennen....
Die später gebauten modernen Häuser werden übrigens entsprechend "Whitehouse" genannt.

Völlig verlassen von Zivilisation erscheint dann aber erst Uist. Die haben noch nicht einmal die Reformation mitbekommen und gehören zu den ganz wenigen Ecken Großbritanniens (vielleicht sogar die Einzige), die noch katholisch sind.
Im Süden von Uist gibt es ein Hostel, das recht romantisch angepriesene South Uist Hostel. Das Bunk House mit 6 Schlafplätzen (Schlaf-/Koch-/Wohnraum alles in einem) soll in einem "traditionellen" Blackhouse untergebracht sein. In natura sieht das Ganze dann ehr so aus:



Auf Nachfragen hat der Wirt aber damit rausgerückt, daß es kein altes Blackhouse ist, sondern von seinem Vater anno dazumal als Schafstall errichtet wurde..... und so sieht es auch aus

Der Wirt hat allerdings an Herzlichkeit das wett gemacht, was dem Bunkhouse an Wohnqualität fehlt: Superfreundlich, extrem hilfsbereit mit vielen Tips zum Wandern, netten Geschichten von der Insel. Auf die Frage, ob er von dem Hostel leben könne, meinte er "No, in main job I am a chef. And a professional singer." Jaaaa - dieses gummibestiefelte Inselunikat ist bestimmt ein "professional singer", ganz bestimmt!
Und dann fängt er an zu Singen....



http://www.paulmccallumgaelicsongexperience.co.uk/
Er hat dann erzählt, daß er viel in den USA zu Auftritten war, auch schon Platten aufgenommen hat und ihm sogar eine Stelle an einem Konservatorium in den USA angeboten wurde. Aber er will lieber zu Hause auf seiner geliebten Insel Uist leben. Außerdem wäre die Mama schon alt, sie bräuchte Hilfe.

Neben als "Bunk House" gelabelten Schafstellen gibt es allerdings auch "richtige" Blackhouses, in denen man übernachten kann. Allerdings sind die oft dann "richtig" nachgebaut, bieten brauchbaren Komfort und sind wirklich idyllisch...



Grüße, Olli