Praxistippsammlung La Pavoni Handhebel..

Diskutiere Praxistippsammlung La Pavoni Handhebel.. im Espresso- und Kaffeemaschinen Forum im Bereich Maschinen und Technik; Hey Johannes, ich hab vor einem halben Jahr ähnliches durchgemacht wie du :) Durchhalten du wirst belohnt werden. Mein entscheidenden...

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  1. #2661 donroberto, 29.11.2015
    Zuletzt bearbeitet: 30.11.2015
    donroberto

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    Hey Johannes,
    ich hab vor einem halben Jahr ähnliches durchgemacht wie du :)
    Durchhalten du wirst belohnt werden.

    Mein entscheidenden Modifikationen waren:

    1) Siebträger auf Bodenlos umgebaut -> hier kann man ganz viel lernen beim schauen

    2) Temperaturmessstreifen und dann noch einen Temperaturfühler mit Digitalmessgerät an der Blühgruppe montiert.
    Bei mir passt die Temperatur wenn der 75°C Streifen ganz schwarz wird. Das Digitalthermometer zeigt dann 93°C an, was mir eigentlich recht hoch vorkommt. Ich richte mich nurmehr nach dem Digitalwert und hab einfach solange Verkostet und beim Bezug geschaut bis es für mich passt. Ich hab bei jedem Shot herrliche Tigerstreifen. Wie hoch die tatsächliche Brühtemperatur dann ist kann ich natürlich nicht sagen. Die Position meines Messstreifens und die des Fühlers ist im oberen Teil der Blühgruppe nach der Verjüngung des Durchmessers damit ich von unten mit einem Wasserglas kühlen kann. Oder ich schalte einfach eine Zeit aus und puste auf den Brühkopf das kühlt schneller als man denkt.

    3) Den Kesseldruck hab ich so eingestellt, dass die Heizung bei 0.9bar Überdruck abschaltet.

    4) Die Dampfdüse hab ich mir selbst gedreht (auf der Standbohrmaschine) mit einem 1.5mm Loch mittig angebracht. Seitdem klappt auch das Milchschäumen sehr gut. Da hatte ich Anfangs größte Schwierigkeiten.

    5) Ich verwende das Einersieb mit 9g und das Zweiersieb mit 16g. Zur exakten Bestimmung hab ich mir einfach eine Balkenwaage aus einem alten Carbonpfeil gebaut.

    6) Präinfusionszeit liegt bei mir bei ca 10s ohne Tropfen. Dann bezieh ich 30s plus minus ein paar sek. Durch längere Präinfusionszeiten kann ich feiner Mahlen und damit den Geschmack deutlich variieren.

    7) ich Tampere auf einer personenwaage mit 15kg. Mittlerweile hab ichs gut im Gefühl. Ohne Waage hab ich immer viel zu fest getampert.

    8) Beim Hebeln stand ich anfangs auf der Waage um die Entlastung und damit den Druck am Puck zu ermitteln. Mach ich aber nichtmehr. Am Anfang bau ich sanft Druck auf. Dann geb ich ein wenig gas und gegen Ende verringere ich den Druck wieder.

    9) Und seit einer Woche hab ich die Macap M2M Mühle gegen eine Feldgrind getauscht weil ich Direktmahlen wollte. Auch das hat das Ergebnis verbessert.

    lg Robert
     
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  2. #2662 Martinpresso, 29.11.2015
    Martinpresso

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    @Johannes

    Hast Du Dir mal die Bezugsanleitungen im Forum durchgelesen?
    Die sind eigentlich sehr sinnvoll.
    Ich würde weniger "technisch" rangehen.
    Besonders für einen Neuling geht das nach meinem Eindruck bei der Pavoni eher in die Hose.
    Nochmal der Verweis dazu Videos zu schauen und mit Ruhe ran zu gehen.
    Wenn Du zu viel auf einmal änderst oder zu ungeduldig versuchst gute Ergebnisse zu erzielen, wird es schwierig.

    Fellini, falls noch nicht beantwortet: Durch das vorsichtige Hebeln wird schon leichter Druck auf den zunehmend durchfeuchteten Puck ausgeübt. Ich würde es als etwas intensivere Präinfusion sehen. Soweit ich weiß strömt durch das Hebeln auch noch etwas Wasser in die Brühgruppe nach, sodass Du nochmals ein klein wenig mehr Volumen hast. Das Hebeln verläuft dann im Anfangsstadium ein wenig leichter, weil der Puck schon leichten Druck bekommen hat. Es gibt Befürworter und Meider. Ich hab's anfangs etwas danach gemacht, mittlerweile nicht mehr. Ich tue es jetzt aus dem Grund nicht mehr, weil man das nie konstant intensiv oder gleich lang tut. Du bringst also wieder einen Faktor an Unregelmäßigkeit rein.

    Vielleicht hat sonst in Deiner Nähe auch jemand aus dem Forum Erfahrungen mit der Pavoni und lässt Dich über die Schulter schauen. Kannst ja mal angeben wo Du in etwa lebst.

    Zur Bezugstemperatur: Lass die Maschine aufwärmen, bis sie den Druck erreicht hat. Dann nochmal über das Dampfventil den "falschen Druck" entweichen lassen, nochmal warten, bis sie richtig auf Bezugsdruck ist. Dann machst Du 1 Leerbezug, indem Du mit dem Wasser aus der Brühgruppe schonmal die Tasse aufwärmst, mahlst in der Zwischenzeit in den Siebträger (vorher ganze Zeit eingespannt) und beziehst dann Deinen Kaffee. Wenn Du einen Bezug gemacht hast, ruhig die Maschine mal ganz ausschalten, 10 Min. warten, dann wieder dasselbe Prozedere (ohne Ablassen "falscher Druck", da nicht mehr vorhanden). Schau aber nochmal in die Anleitungen :). Die helfen!

    Wie Du aber auch merkst, hat jeder seinen eigenen Workflow. Es ist einfach "Üben" angesagt.

    Wird werden :)....
     
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  3. #2663 Carduelis, 29.11.2015
    Carduelis

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    N'Abend,

    der Espresso wird spürbar besser, ich kann mittlerweile wiederholbar gute Espressi ziehen. Gut reicht aber natürlich nicht, also wird weitergeübt.
    Morgen muss ich eh nach Konstanz in die Innenstadt, da schau' ich mal, ob das Kaffeeum Shotgläser führt, sodass ich meine Crema mal aus anderen Perspektiven als nur von oben bewundern kann.
    Falls dem so ist, bekommt ihr natürlich Fotos.

    @robert:
    1) Außer Optik und Leidensdruckerhöhung bei Fehlern bringt das aber nichts, oder? Den Auslauf habe ich eh schon abgeschraubt, sodass ich sehe, ob es tropft oder schöne Mäuseschwänzchen gibt.

    2) Über das Thermometer denke ich ja auch schon länger nach. So einen Streifen würde ich aber aus Optikgründen nicht an meine Diva lassen.

    3) Das beschleunigt aber auch nur die Aufwärmphase der Brühgruppe, oder?

    4) Einlochdüse habe ich schon, wenn auch mit einem etwas kleineren Loch und nicht selbstgemacht.

    5) 9g im Einer kommt mir nach den bisher gemachten Erfahrungen ziemlich viel vor, ich wiege aber im Moment auch nicht, sondern mache einfach nach Gefühl fast voll. Genauer kann meine Haushaltswaage eh nicht, die hat nur 1-Gramm-Differenzierung.

    6)
    Ich verstehe nicht, wie die Präinfusionszeit mit dem Mahlgrad zusammenhängt. Die Präinfusion habe ich eigentlich noch gar nicht verstanden, ich PIe aber immer brav meine 10 Sekunden.

    7) Dass du immer zu fest getampert hattest, ist ein guter Hinweis. Ich habe jetzt mal deutlich leichter getampert und das ungleichmäßige Tropfen ist erheblich schöneren Mäuseschwänzen gewichen. Scheinbar hatte ich meine Kraft etwas unterschätzt.

    8) Die zum Hebeln aufgewendete Kraft mache ich am Ausfluss fest. Diesen versuche ich konstant zu halten. Im Endeffekt das kommt das selbe wie bei dir raus.

    9) Die Eureka ist ja ein Direktmahler, wobei ich auch da nicht verstehe, warum das das Ergebnis verändert. Weil sonst im Dosierer Mehl altert?

    @martin Ich habe trotz längerer Suche keine Bezugsanleitungen gefunden. Boardsuche mit "Pavoni" in der Titelsuche hat nichts ergeben. "Hebelanleitung" auch nicht. Stehen die in der Praxistippsammlung oder bin ich einfach zu blöd, richtig zu suchen?

    Vielen Dank für die Erklärung des Fellini-move! Also eine Glaubensfrage... zugunsten der Konstanz lasse ich den dann erstmal weg.

    Max wohnt hier in Singen und hatte mich in meinem Kaufberatungsthread sogar schon eingeladen. Zu dem Zeitpunkt war ich krank, vielleicht sollte ich mal anklopfen, ob das Angebot noch gilt.

    Zur Bezugstemperatur: Genauso mache ich das, nur mache ich zwei statt nur einem Leerbezug. Ansonsten wird der Espresso für meinen Geschmack zu sauer. Was Säure angeht, bin ich aber auch empfindlicher als bei Bitterkeit.

    Du siehst, langsam gehen meine Bemühungen in Richtung Finetuning über. Das erhöht aber wie ich finde die Motivation. Ist einfach schöner, wenn man nicht 9 von 10 Espressi dem Abfluss opfern "muss".

    Motivierte und koffeinierte Grüße,
    Johannes
     
  4. #2664 donroberto, 29.11.2015
    donroberto

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    Hey Johannes,

    1) Beim Bodenlosen sehe ich wo die ersten Tropfen entstehen und wie sie sich in der Mitte finden. Allein von optischen Erlebnis her find ich das toll.

    3) Stimmt. Is bei mir ein guter Mittelweg zwischen Aufwärmzeit und Überhitzen.

    5) Die 9g sind bei mir Obergrenze sonst stehe ich am Duschsieb an.

    6) Eine lange Präinfusion gibt dem Puck die Möglichkeit sich langsam "anzusaugen" bei Slayerespresso steigern die das bis zum Extrem.


    Wenn ich bei meinem Mahlgrad direkt versuch zu hebeln macht der Puck zu und dann geht garnix mehr. Ich hab eine Zeitlang auch viel längere Präinfusionen versucht. Muss man wohl rausfinden wie es einem schmeckt. Lange Präinfusionen gleichen auch Tamperfehler aus hab ich das Gefühl.

    Also zusammenfassend funktioniert bei mir gut: feiner mahlen - leichter tampern - lange Präinfusion

    9) In der Macap hat der Torraum immer dafür gesorgt, dass ich altes Mehl im Sieb habe oder ich werf jedes mal was weg. Direktmahler sind super find ich. Was ich oben reinfüll kommt untern gemahlen raus. Ich kann zügig Bohnen und Mahlgrad wechseln ohne Kaffee zu verschwenden.

    @Martinpresso: Ich bekomms nur mit Gefühl nicht mal ansatzweise so gut hin. Bin aber auch Physiker das erklärt eventuell meine Vorgehensweise....

    lg Robert
     
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  5. #2665 Martinpresso, 29.11.2015
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    @Johannes: Bekommst PM. Sauer und bitter ist manchmal schwer zu unterscheiden. Ich würde mich erst einmal eher an optischen Dingen oder Auffälligkeiten beim Hebeln orientieren. Wann tröpfelt/fließt es, wie dick fließt es, wie hell ist die Crema, wieviel landet in der Tasse, wieviel Druck musst Du aufwenden. Wenn da die Parameter stimmen, sollte auch der Geschmack grundlegend in einer guten Richtung sein, wenn Du vorher systematisch so vorgegangen bist, dass die Brühgruppentemperatur und der Kesseldruck passt.

    @robert: Glaub ich nicht. Ist Gewöhnungssache. Hast eben einen anderen Arbeitsstil dazu :). Kann auch verstehen, wenn man lieber messen und kontrollieren mag als sich über andere Faktoren ranzutasten.
     
  6. #2666 Ganzo, 30.11.2015
    Zuletzt bearbeitet: 02.12.2015
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    Hallo Johannes,
    zu den folgenden zwei Punkten von Dir habe ich schon einmal etwas geschrieben:

    1) Außer Optik und Leidensdruckerhöhung bei Fehlern bringt das aber nichts, oder? Den Auslauf habe ich eh schon abgeschraubt, sodass ich sehe, ob es tropft oder schöne Mäuseschwänzchen gibt.


    6) Ich verstehe nicht, wie die Präinfusionszeit mit dem Mahlgrad zusammenhängt. Die Präinfusion habe ich eigentlich noch gar nicht verstanden, ich PIe aber immer brav meine 10 Sekunden.


    Der Zusammenhang von Präinfusionszeit und Mahlgrad ist folgender:
    Je länger die PI dauert, desto höher wird der Flow (Bezugsmenge / Bezugszeit).

    Der Flow ist aber auch von Mahlgrad und Dosis abhängig:
    ein grober Mahlgrad ergibt mehr Flow als ein feiner,
    eine kleine Dosis ergibt mehr Flow als eine große.​

    Wenn also eine lange PI mehr Flow erzeugt, dann kann man feiner mahlen und/oder höher dosieren.
    Aus diesem Grund eignet sich eine längere PI eher für hellerer Röstungen und eine kürzere PI eher für dunklerer Röstungen.

    Gruß, Ganzo

    Der Edit-Zusatz war falsch.
    Er muß richtig lauten: ein älterer Beitrag, auch zum "Bodenlosen" ist hier:
    http://www.kaffee-netz.de/threads/t...hr-zwangsneurotiker.90795/page-2#post-1100164
     
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  7. Arni

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    Das Bodenlose ist so ähnlich wie früher der Spoiler am Auto. Einer hatte ihn und plötzlich wollten viele ihn haben, gebracht hats nichts, außer Geld gekostet.
    Der Espresso wird um keinen Deut besser und wenn du Pech hast, spritzt du dir die ganze Küche voll.
     
  8. Ganzo

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    Ach Arni,

    Dein Minimalismus ist ja ganz nett, aber hier geht es nicht darum, mit dem "Bodenlosen" den augenblicklichen Bezug zu verbessern, sondern aus Bezugsfehlern zu lernen und die zukünftigen Bezüge zu verbessern.
     
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  9. #2669 Carduelis, 01.12.2015
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    Guten Morgen die Herren,

    @robert:
    Feiner mahlen - leichter tampern - lange Präinfusion klingt gut, werde ich ausprobieren.

    @martin:
    Die PM habe ich bekommen und gelesen, muss die Massen an Information aber noch in konkrete Testserien wandeln. In jedem Fall danke ich dir für die Mühe des Zusammentragens! Ein großer Haufen geballtes Pavonipraxiswissen.

    Wäre es nicht sinnvoll, sowas in der Art mal ins Wiki zu packen? Vielleicht in Verbindung mit dem ersten Post dieses Threads. Gerade für Totaleinsteiger ist es eine ziemliche Hürde, den ganzen Thread hier durchzuarbeiten.

    Zu Optik und Hebelgefühl: Gestern habe ich im Karstadt eine Glastasse gekauft, um meine Cremadicke beurteilen zu können. Wär dünner als ich gedacht hätte.
    Auffällig finde ich vor allem, dass nach Kaffeemehlverrühren mit einer Stecknadel, mittelfestem Tampern mit anschließender Drehung mit leichtem Druck und 10 Sekunden Preinfusion zwar zunächst für die erste Hälfte der Bezugszeit ein wunderschönes Mäuseschwänzchen in die Tasse rinnt, es aber in der zweiten "Halbzeit" nur noch tropft. Dabei baue ich beim ersten Tropfen ordentlich Druck auf und lasse im Verlauf gleichmäßig ein wenig nach. Das ganze aber insgesamt mit ziemlich viel Kraft. Ich lehne mich zu Beginn auf den Hebel drauf und halte dabei am Kesselverschluss gegen.
    Das Tropfen bringt auch nicht weniger Flüssigkeit in die Tasse, nur eben ungleichmäßiger. Stärkeres Hebeln auch in der zweiten Hälfte habe ich auch versucht, macht es aber nicht besser.

    Dabei schmeckt mir der Espresso aber ganz gut. Ein wenig mehr an Körper wäre schön, zu bitter oder sauer ist er aber wenn überhaupt nur noch um Nyancen.

    Feinwaage ist übrigens bestellt. Dauert aber noch ein paar Wochen, bis die aus Hongkong hier ist. Studentenbudget macht's nötig ;-)

    @Ganzo:
    Ihr habt mich überzeugt, dass der Bodenlose vielmehr Präzisionsmessgerät als optische Spielerei ist. Kommt auf die Weihnachtswunschliste :)

    Von deinen Erläuterungen zur PI bin ich überrascht. Bisher ging ich davon aus, dass das heiße Wasser sich seinen Weg um die einzelnen Kaffeemehlpartikel herum bahnt und nicht durch sie hindurch. Der erläuterte Zusammenhang zur Proportionalität von PI und Flow gibt ja nun Grund zur Gegenannahme.
    Bis zu welcher PI-Zeit sind denn noch Veränderungen spürbar. Wären 20 Sekunden PI möglicherweise eine Lösung für das o.g. Tropfproblem?

    "Küche" vollspritzen wäre übrigens ganz schlecht, da die Maschine bei uns im Wohn- und Arebeitszimmer steht. Die Stereoanlage meiner Freundin ist zur Zeit aus Sicherheitsgründen zwar noch mit einem Müllsack abgedeckt, ich gedachte aber eigentlich, den recht bald wieder zu entfernen.

    Liebe Grüße und Dank für euer gesammeltes und gebündeltes Wissen,

    Johannes
     
  10. #2670 Martinpresso, 01.12.2015
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    @Johannes: Zum Umgang hatte ich etwas erwähnt. Das könnte man zwar sicher tun, aber sollte den Leuten überlassen bleiben, die die Informationen auch erstellt haben. Du kannst sie aber sonst mal fragen.
    Hast ja nun auch weitere Posts bekommen, durch die Du Dich einarbeiten kannst. Einiges ist davon aber pavonispezifisch, daher gilt das nicht für alle Maschinen.

    Die Cremadicke hängt auch mit den verwendeten Bohnen zusammen.
     
  11. #2671 Carduelis, 01.12.2015
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    @martin:
    Ich habe nicht vor, das eigenmächtig zu verwenden, das war ein ganz abstrakter Vorschlag an die Wissenden, ihr Wissen in etwas aufbereiteter Weise zugänglich zu machen.
    Natürlich ist das eigentlich der Zweck der Community, hier verschiedene Anwendungsfragen zu diskutieren und die Lösungen gemeinschaftlich unter Einbezug persönlicher Erfahrungen weiterzuentwickeln, aber auf der anderen Seite wäre es doch praktisch, eine "Basisquelle" zu haben, in der der aktuelle Stand der Erkenntnis zusammengefasst steht und die als roter Fäden und Diskussionsgrundlage auf die jeweiligen Fragen verlinkt werden kann. Wenn das nicht gewünscht wird, entweder um die Funktion des Forums nicht zu untergraben, oder um Urheberrechte an den eigenen Schriften der jeweiligen Mitglieder zu schützen, habe ich aber auch dafür vollstes Verständnis.

    Gibt es da einen groben von-bis Wert, wie dick die Crema idealerweise sein sollte?

    Liebe Grüße,
    Johannes
     
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  12. #2672 sokrates618, 01.12.2015
    sokrates618

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    Hallo Johannes,
    dann würde ich mir das noch einmal überlegen oder mit dem Bodenlosen in der Küche üben.
    Gruß, Götz
     
  13. #2673 Der-Eumel, 01.12.2015
    Der-Eumel

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    Das halte ich für eine sehr gute Idee. Dieser Tread ist mittlerweile doch recht unübersichtlich...

    Zum Thema bodenloser Siebträger:
    Ich habe lange gezögert, weil ja oft abgeraten wird, denke aber auch dass der Bodenlose viel mehr als nur Spielzeug ist. Man kann so einfach gut erkennen ob man bei der Extraktion alles gleichmäßig verläuft. Außerdem hatte ich davor Probleme mit Luftblasen, die sich am Ausfluss gebildet haben und ich wollte auch gerne höhere Tassen benutzen können. Mit rumsauen hatte ich bisher so gut wie keine Probleme, es hat bisher nur ein paar Mal (wirklich nur 2-3) gespritzt und dann auch nur kurz und nur bis an den Tassenrand.
    Also nur Mut, ich kann die Horrorstorys vom Bodenlosen nicht nachvollziehen. Ein zufrühes unvorsichtiges Ausspannen des Siebträgers ist meiner Erfahrung nach deutlich schlimmer. :D
     
  14. Ganzo

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    Hallo Johannes,
    zunächst einmal zu meinem vorherigen Beitrag: der EDIT-Zusatz war falsch.
    Er muß lauten: ein älterer Beitrag, auch zum "Bodenlosen" ist hier:
    http://www.kaffee-netz.de/threads/t...hr-zwangsneurotiker.90795/page-2#post-1100164
    Ich hab´s inzwischen korrigiert.

    Nun zu Deinen neuen Bemerkungen:

    "Auffällig finde ich vor allem, dass nach Kaffeemehlverrühren mit einer Stecknadel, mittelfestem Tampern mit anschließender Drehung mit leichtem Druck und 10 Sekunden Preinfusion zwar zunächst für die erste Hälfte der Bezugszeit ein wunderschönes Mäuseschwänzchen in die Tasse rinnt, es aber in der zweiten "Halbzeit" nur noch tropft.

    Dabei baue ich beim ersten Tropfen ordentlich Druck auf und lasse im Verlauf gleichmäßig ein wenig nach. Das ganze aber insgesamt mit ziemlich viel Kraft. Ich lehne mich zu Beginn auf den Hebel drauf und halte dabei am Kesselverschluss gegen."

    Du hast die Erklärung für das späte Tropfen im zweiten Satz selbst gegeben:
    Es liegt an dem starken Druck zu Beginn des Bezuges.

    Ein langsamer Druckaufbau am Anfang führt zu einem schnelleren Flow gegen Ende und umgekehrt.

    Wenn Du den Druck langsam erhöhst, dann auf dem Niveau hältst und gegen Ende langsam abbaust, dann fließt der Espresso gleichmäßig.
    Am besten richtest Du Dich nach dem Mauseschwänzchen, es sollte während des Bezuges immer gleich aussehen. Das erzeugt die gleichmäßigste Extraktion.

    Das Gegenhalten am Kesselverschluß ist nicht unproblematisch:
    - es besteht Bruchgefahr, wenn der Verschluß, wie heutzutage üblich, aus Kunststoff besteht und
    - die Verbindung Brühkopf - Kessel wird stark belastet.​
    Ich halte deshalb am Siebträgergriff dagegen.

    "Von deinen Erläuterungen zur PI bin ich überrascht. Bisher ging ich davon aus, dass das heiße Wasser sich seinen Weg um die einzelnen Kaffeemehlpartikel herum bahnt und nicht durch sie hindurch. Der erläuterte Zusammenhang zur Proportionalität von PI und Flow gibt ja nun Grund zur Gegenannahme.
    Bis zu welcher PI-Zeit sind denn noch Veränderungen spürbar. Wären 20 Sekunden PI möglicherweise eine Lösung für das o.g. Tropfproblem?

    Was von meinen Erläuterungen zur PI hat Dich veranlaßt, von Deiner bisherigen Annahme abzugehen?
    Der Flow wird maßgeblich bestimmt durch die Menge der fines im Mahlgut und die hängt bei gegebener Mühle von Mahlgrad und Dosis ab:
    - feinerer Mahlgrad erzeugt mehr fines,
    - höhere Dosis enthält mehr fines.
    Die fines wandern während des Bezuges zum Siebboden und bilden dort einen Damm, der den Widerstand für den notwendigen Druck bildet. Mehr fines ergeben deshalb einen geringeren Flow.

    Die Extraktion findet nur an der Oberfläche der Partikel statt. Zum Durchdringen reicht die kurze Brühzeit nicht aus.

    "Küche" vollspritzen wäre übrigens ganz schlecht, da die Maschine bei uns im Wohn- und Arebeitszimmer steht. Die Stereoanlage meiner Freundin ist zur Zeit aus Sicherheitsgründen zwar noch mit einem Müllsack abgedeckt, ich gedachte aber eigentlich, den recht bald wieder zu entfernen."

    Das mögliche Spritzen beschränkt sich auf den Bereich der Maschine. Ich stelle die Tasse in eine Schale und diese dann unter den Brühkopf, um das Spritzen nach außen zu vermeiden.

    "Gibt es da einen groben von-bis Wert, wie dick die Crema idealerweise sein sollte?"

    Nein, denn die Menge der Crema hängt von vielen Faktoren ab:
    - vom Kaffee (Sorte, Bohnenalter: Gehalt an Gas, mehr Gas = mehr Crema)
    - von der Espressomaschine (Pumpenmaschinen mehr als Handhebler)
    - vom Mahlgrad (gröber mehr als feiner)
    - von der Dosis (größer mehr als kleiner)
    - vom Druck (höher mehr als niedriger)
    - Flow (höher mehr als niedriger)
    - Temperatur (zu heiß: weniger und großporig)​

    Von Kaffee und Maschine abgesehen, bekommt man bessere Crema mit einer höheren Dosis, einem gröberen Mahlgrad und einem schnelleren Flow.

    Die Crema sollte "Gel-artig" sein und ein Löffelchen Zucker einige Sekunden tragen können.

    Gruß, Ganzo

    Edit: hab noch was vergessen: ein "Bodenloser" verbessert auch die Crema.
     
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  15. #2675 minimalissimo, 03.12.2015
    minimalissimo

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    Ganzo Du bist jederzeit eingeladen auf ein Käffchen und Themenspezifisches fachsimpeln :)
     
  16. #2676 Carduelis, 03.12.2015
    Zuletzt bearbeitet: 03.12.2015
    Carduelis

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    Guten Abend die Herren,

    meine ewigen Antwortzeiten bitte ich zu entschuldigen, leider ist abgesehen vom Espressotrinken noch so einiges, was erledigt werden möchte.

    Bisher hatte ich mir das Innenleben eines Espressopucks in etwa wie einen dieser Sandsäcke vorgestellt, die zur Hochwasserbekämpfung eingesetzt werden. Die sind ja auch nicht wasserdicht, weil Sand an sich wasserdicht ist, sondern, weil sie aufquellen, der Sack den Platz begrenzt, um den sich der aufgequollene Sand ausbreiten kann, sich die Dichte im Inneren des Sackes erhöht und damit der "Flow" sinkt. Nach einiger Zeit läuft da also erheblich weniger Wasser durch als noch am Anfang. Das hatte ich analog auf das Verhalten des Espressopulvers übertragen. Müsste ja eigentlich zu weniger PI = mehr Flow führen.

    Gut, dann wird die Crema für weitere Versuche jetzt mal außer Acht gelassen.

    Ich habe eben übrigens begonnen, das Zweiersieb intensiver auszuprobieren. Nachdem es ja Meinungen gibt, die das Einersieb total verteufeln, allerdings auch solche, die das Zweier nicht ausstehen können, hatte ich mich zunächst dazu entschieden, erstmal mit dem Einer zu üben, bis es "sitzt". Nachdem ich mit den Erfahrungen aus dem Einer mit dem Zweier eben drei Shots gezogen habe, muss ich sagen, dass diese Ristretti irgendwie gesünder aussehen. Im Vergleich dazu war die Crema vorher weiß und quasi nicht vorhanden.
    Geschmacklich kommt das Ganze meinen Vorstellungen davon, wie ein Espresso schmecken sollte, auch schon recht nahe. Dabei war allerdings trotz zweier Leerbezüge zu Beginn der letzte Espresso mein Favorit. Kann auch daran liegen, dass ich mit dem Tamperdruck etwas gespielt habe und diesen vom ersten bis zum dritten Shot kontinuierlich gesteigert habe, allerdings denke ich jetzt doch wieder darüber nach, den Pressostat etwas hochzudrehen.

    Darüber hinaus hat mir meine liebe- und (selbst für meine argen Spinnereien) sehr verständnisvolle Freundin für heute Vincents Buch in den Adventskalender getan. Der empfiehlt für Einersiebe ja grundsätzlich konvexe Tamper. Macht das tatsächlich einen relevanten Unterschied, oder werde ich, wenn ich bisher mit dem Einer nicht so gut klarkam, auch weiterhin damit nicht glücklich?

    Espresso macht übrigens ziemlich arm. Nachdem ich der Überzeugung war, dass Mühle, Maschine und Tamper der Weg zum Glück seien, kam in den letzten zehn Tagen ja nun noch einiges an "Kleinzeug" hinzu. Jetzt noch ein bodenloser ST und vielleicht ein weiterer Tamper... wo soll das alles hinführen?

    Liebe Grüße,
    Johannes

    Edit: Hier die drei Espressi des heutigen Abends: (ja ich weiß, ist schon ein bisschen spät für Koffein, aber das sind ja auch eher Experimente.. oder so)


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  17. Coughy

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  18. #2678 flatulenzio, 17.12.2015
    flatulenzio

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    Ich nutze die Pavoni nun ein Weilchen und bin wirklich zufrieden. Der erste Bezug ist immer OK, der zweite und dritte aber grossartig!

    Was muss ich tun, damit auch der erste Bezug 'grossartig' wird?
     
  19. #2679 sokrates618, 17.12.2015
    sokrates618

    sokrates618 Mitglied

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    Hallo Benny,
    wenn ansonsten alles gleich bleibt nur warten, bis der Brühkopf die richtige Temperatur erreicht hat. Dafür sind die hier schon oft vorgestellten Temperaturmesstreifen hilfreich. Es könnte aber sein, dass die Maschine beim dritten Bezug dann schon etwas überhitzt ist und abkühlen muss.
    Gruß, Götz
     
  20. Benjo_89

    Benjo_89 Mitglied

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    Hallo zusammen,
    als stiller Mitleser musste ich mich nun auch endlich mal anmelden. Ich habe vorgestern meine La Pavoni Mignon aus dem Dauerschlaf befreit und bin jetzt fleißig am experimentieren. Bisher war mein Espresso nur solala, da ich auf bereits gemahlenen Kaffee zurückgreifen musste weil ich keine Mühle hatte. Jetzt ist allerdings Schluss mit den dunklen Zeiten, denn ich habe mir eine Mühle rausgelassen.

    Einer meiner ersten Bezüge sieht so aus:
    [​IMG]
    Sehr wenig Crema, dafür sehr ölig und gehaltvoll. Wahrscheinlich zu fein gemahlen und zu fest getampert. Trotzdem lecker :)

    Ich hab in naher Zukunft eine Generalüberholung an meiner Maschine geplant. Hat jemand von euch Erfahrung damit und hat das Reparatur- und Dichtset vom Kaffeemaschinendoctor verwendet? Sollte auch für meine Mignon passen, oder?

    Grüße
    Benjo
     
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