Test: Espressobohnen günstig vakuumverpackt in Weinflasche lagern

Diskutiere Test: Espressobohnen günstig vakuumverpackt in Weinflasche lagern im Bohnen und Kaffee Forum im Bereich Rund um die Bohne; Liebes Kaffenetz-Forum, ich habe seit ein paar Monaten eine eigene Gaggia Classic und stark von den vielen Meinungen und Testberichten profitiert....

  1. lukasf

    lukasf Mitglied

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    Liebes Kaffenetz-Forum,
    ich habe seit ein paar Monaten eine eigene Gaggia Classic und stark von den vielen Meinungen und Testberichten profitiert. Dadurch konnte ich viel schneller als erwartet an ein gutes Espressoergebnis produzieren als ohne das Forum. Nun möchte ich der Community mit meinem ersten Testbericht etwas zurückgeben und meine Lagerungsmethode der Espressobohnen berichten.

    Der Test:
    Das Problem:
    Meine anfängliche Lagerung in einem festen licht- und luftundurchlässigem Gefäß/Beutel zu lagern war gut, aber nach einiger Zeit konnte man einen deutlichen Geschmacksverlust des Espressos feststellen.

    Nach einiger Recherche bin ich auf zwei wesentliche Kriterien der Lagerung gestoßen:

    I.) Die Bohnen sollten so wenig wie möglich Luft ausgesetzt sein

    II.) Die Bohnen sollten wenig Licht (UV-A Strahulng) ausgesetzt sein

    Die Lagerung der Espressobohnen im Kühlschrank kommt für mich nicht wegen der Kondensationsproblematik infrage.

    Meine Lösung des Problems ist eine Weinvakuumpumpe mit brauner Weinflasche. Braune Flaschen haben eine gegenüber grünen Weinflaschen verbesserte UV-A Absorption und verbessern dadurch die Lagerung wesentlich (siehe http://www.zeit.de/2013/18/stimmts-bier). Die Vakuumpumpe mit zwei Ventilen wird im Internet für ca 11€ angeboten und eine Weinflasche konnte ich auch ziemlich schnell entbehren. Dadurch ist das System mit 11€ Gesamtkosten plus einem guten Wein im Vergleich zum Tidaka System mit 31,80 € (ink. VSK) sehr günstig und erfüllt seinen Zweck.

    Ein weiterer positiver Effekt ist dass man die Bohnen „ausgießen“ kann und so beim Abwiegen der Menge genauer portionieren kann. Das erzeugen des Vakuums mit der Pumpe dauert weniger als 3 Sekunden, ist alltagstauglich und individualisierbar durch schöne Weinflaschen. Zudem kann man die Lagerungskapazität von ca 250g pro Flasche leicht durch weitere Weinflaschen aufstocken. Durch das relativ große Lagerungsvolumen muss die Originalverpackung nur vier Mal geöffnet werden. Die Ventile halten das Vakuum über mehrere Tage, was sich über das Zischen beim Öffnen bemerkbar macht. Die Ventile machen bis jetzt einen robusten Eindruck und sind einfach zu Reinigen indem man sie in zwei Teile zerlegt.

    Habe den Prozess auf ein paar Bildern festgehalten:

    Einfüllen mit Trichter:

    [​IMG]

    Vakuumieren:

    [​IMG]


    Lagerung:

    [​IMG]


    Habe gesehen dass die Idee nicht neu ist aber noch kein richtiger Testbericht zu der Lagerungsmethode veröffentlicht wurde.

    Getestet wurde mit einer Gaggia Classic Maschine und einer Gaggia MDF Mühle. Als Espressobohnen habe ich Fausto Monsoon Malabar genommen. Würde mich über eine Rückmeldung und Verbesserungsvorschläge freuen.
     
    Addsomebrain gefällt das.
  2. patty

    patty Mitglied

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    Schöne Idee, gefällt mir. Und scheint auch gut durchdacht zu sein. Wie wirkt sich das denn geschmacklich aus?

    Diese AirScape-Dosen haben übrigens nichts mit Vakuum zu tun. Das ist nur ein höhenvariabler Deckel um den Raum über den Bohnen zu verkleinern, der luftdicht abschließt. Druck innerhalb und außerhalb der Dose sind meist der gleiche.

    Wir diskutieren momentan übrigens über den Einfluss des Druckes auf die Kinetik des Ausgasens bei frischen Röstungen, vielleicht magst du daran ja auch teilnehmen: http://www.kaffee-netz.de/threads/vakuumverpackte-bohnen.85341/
     
  3. #3 Sebastiano, 26.10.2014
    Zuletzt bearbeitet: 26.10.2014
    Sebastiano

    Sebastiano Mitglied

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    Ich bin zwar absolut kein Freund von derartigen 'Bohnen-Vergewaltigungen' und folge tendenziell eher dem genau umgekehrten, von Illy angewandten Überdruck-Verfahren – habe aber durchaus einige Argumente bezüglich einer nachfolgenden Aufbewahrung unter Luftabschluss interessiert zur Kenntnis genommen.

    Danach ist es allerdings ein nicht zu vernachlässigender Unterschied, ob die Bohnen unter 'Luftabschluss' in einem flexiblen Beutel aufbewahrt werden, dem nur die Umgebungsluft entzogen wurde – oder in einem starren Behältnis größeren Volumens in 'Unterdruck-Atmosphäre', das ja eigentlich sogar ein Ausgasen begünstigen dürfte, wie in Deiner Weinflaschen-Version.

    Dazu ist ein von @patty dankenswerter Weise geposteter Artikel vielleicht hilfreich, der sich sehr ausführlich mit der Thematik befasst:

    Zitat: "…When I use the term vacuum packing, I do not mean keeping the beans under reduced pressure, but rather using a flexible bag from which all excess air is sucked out of using a Vacuum pump. Packing the beans in what I would term a "hard" vacuum e.g. rigid container, I think would not be good for coffee. The hard container stores coffee under reduced pressure, a flexible bag does not.…"

    Den ganzen Artikel findest Du hier
    Vacuum Packing Coffee Conclusions

    Beste Grüße
    Sebastiano
     
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