Überhitzungsfreier Zweikreiser

Diskutiere Überhitzungsfreier Zweikreiser im Grundsätzliches Forum im Bereich Fragen und Tipps; Moin, mal ne blöde Frage eines Nichttechnikers: Wäre es denkbar, den HX eines Zweikreisers so auszulegen, dass er nicht überhitzt? Genauer:...

  1. #1 nielsen, 14.12.2014
    nielsen

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    Moin,

    mal ne blöde Frage eines Nichttechnikers: Wäre es denkbar, den HX eines Zweikreisers so auszulegen, dass er nicht überhitzt? Genauer: Könnte man den HX nicht so weit aus dem Kessel herausschauen lassen, dass er hinreichend Wärme abstrahlt, um die fürs Brühen erforderliche Temperatur nicht zu überschreiten?

    n.
     
  2. migg

    migg Gast

    Und wenn du nacheinander bezüge machen willst, kann das benötigte Wasser nicht in angemessener Zeit aufheizen. weil der HX zuwenig leistung hat.
     
  3. #3 silverhour, 14.12.2014
    silverhour

    silverhour Mitglied

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    In der Theorie ist fast alles möglich, aber ob es in der Praxis dann auch läuft?

    Mein Ansatz:
    Überhitzung entsteht durch Nichtnutzung bzw. Nichtbezug - das Wasser steht zu lange im HX und nimmt zu viel Wärme auf. Den HX zur Nichtüberhitzung aus dem Kessel rausragen lassen bringt wenig, denn dann wird das Wasser beim kontinuierlichen Kaffeebezug nicht heiß genug.
    Ich würde ehr einen permanenten Wasserflußg im HX anstreben, bei dem das Wasser im HX ständig ausgetauscht wird. Z.B. bei Festwasser in den Abfluß (was natürlich ökologisch unsinnig wäre) oder bei Tankmaschinen zurück in den Tank.

    Grüße, Olli
     
  4. #4 nielsen, 14.12.2014
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    nielsen Mitglied

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    Überhitzung entsteht dadurch, dass die Temperatur des im HX stehenden Wassers sich zwangsläufig bei längerem Nichtbezug der Dampftemperatur annähert. Das müsste man eigentlich verhindern können, wenn der HX in einem räumlich außerhalb des Kessels gelegenen Teil Wärme abstrahlen kann. Und die Nachheizgeschwindigkeit dürfte doch eher von der Wärmetauscherfläche mit Dampfkontakt abhängen.

    Das würde also hinauslaufen auf einen Wärmetauscher, der viel Kontaktfläche zum Dampf aufweist, ergo flott nachheizt, und zugleich so viel Abstrahlfläche außerhalb des Kessels hat, dass das Wasser im HX nicht überhitzt. Dann müsste dies doch automatisch dazu führen, dass Wasser innerhalb des HX zu zirkulieren beginnt: Heisses Wasser steigt auf, kühlt ohne Kontakt zum Dampfkessel ab und sinkt wieder in den "Innenbereich" des HX ab.

    n.
     
  5. Mart

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    Jetzt mal blöd gefragt: das ist doch genau das Prinzip einer E61 mit thermosyphon? Die abstrahlfläche ist die brühgruppe und das Wasser zirkuliert.
     
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  6. #6 nielsen, 14.12.2014
    nielsen

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    Im Prinzip ja. Nur dass bei E61-Maschinen im Home-Bereich, also ohne Bezüge in einigermaßen kurzen Abständen, sowohl die Brühgruppe als auch der HX selbst überhitzen. ;-)

    Vielleicht belegt diese Überlegung aber auch, warum meine ursprüngliche Idee Quatsch ist. Wenn schon die ja ziemlich massive, mit recht viel Abstrahlungsfläche gesegnete und zudem luftig außen vor die Maschine gehängte E61-Brühgruppe nicht ausreicht, um so viel "Abstrahlleistung" aufzubringen, dass der HX zuverlässig nicht überhitzt, zeigt das u. U., dass die theoretisch benötigte Abstrahlfläche sich nicht sinnvoll unterbringen lässt.
     
  7. helges

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    Die Bruehgruppe ueberhitzt bei der E61? Das ist mir neu.
     
  8. #8 Dieselweezel, 14.12.2014
    Zuletzt bearbeitet: 14.12.2014
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  9. #9 Dirk2/3, 14.12.2014
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    Ein Überhitzungsfreier Zweikreiser steht bei mir in der Küche.:D

    Gruß
     
  10. #10 StefanW, 14.12.2014
    Zuletzt bearbeitet: 14.12.2014
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    Läuft diese Ideenicht zwangsgsweise auf einen DB hinaus?
     
  11. #11 Dieselweezel, 14.12.2014
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    Nach meiner Auffassung ist ein Zweikreiser ein Dualboiler bei denen Energie zwischen beiden Boilern ausgetauscht wird. :)

    Edit: @StefanW : Soll ich meinen Beitrag nun auch löschen?
     
  12. #12 StefanW, 14.12.2014
    Zuletzt bearbeitet: 14.12.2014
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    Tut mir Leid. Ich habe einfach zu früh abgeschickt. Nun ja, das Prinzip Zweikreiser mit HX finde ich schon ziemlich genial. Es lebt u.a. von seinem einfachen Aufbau. Auf ca. 1bar eingestellt, überhitzt eigentlich nix. Der bessere ZK ist mMn aber ein DB mit je einer Heizung pro Kessel.
     
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  13. #13 Dieselweezel, 14.12.2014
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    Natürlich. Aber bohnenschorschs Erfahungen belegen doch, dass es vlt. doch möglich ist einen temperaturstabilen Zweikreiser zu bauen (siehe Fragestellung). Bisher wird bei den meisten 2Kn doch einfach irgendein Rohr in einen Kessel eingeschweißt oder geschraubt. Ich denke, dass in dem Bereich mit ein bisschen Entwicklung viel mehr möglich ist.
     
  14. #14 StefanW, 14.12.2014
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    Zustimmung. Ich habe nur kurz einige Beitrage des anderen Fadens überflogen. Interessant wäre in dem beschriebenen Fall, ob diese Konstruktion ein Glückstreffer war. Zumindest beweist er tatsächlich , dass die ZK-typischen Probleme bewältigt werden können.
     
  15. helges

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    Die Messung von Bohnenschorsch war an der Boilerwand, viel interessanter scheint mir die Bruehtemperatur. Den Messpunkt muesste man sich schon nochmal genauer ansehen.
    Einfach ist nicht immer mit genial gleichzusetzen und es gibt Maschinen, da mag zwar bei 1bar nichts ueberhitzen, dafuer passt dann halt die Bruehtemperatur nicht.
     
  16. #16 Pertlwieser, 15.12.2014
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    alle paar jahre einen satz dichtungen was ist das schon für eine große investition
     
  17. helges

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    Kommt drauf an ob man das selbst machen kann, Deine rhetorische Frage verkuerzt allerdings die Aussage von bohnenschorsch etwas. Hast Du das Posting denn ganz gelesen oder nur den Teil mit den Dichtungen?
     
  18. #18 ergojuer, 15.12.2014
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    Die Idee wurde von einem Hersteller/ verkäufer vor sieben Jahren mal hier dargestellt:
    http://www.kaffee-netz.de/threads/waermetauscher-der-piazza-venezia-best.14640/#post-149421

    Auf der entsprechenden Shopseite taucht die " Piazza Venezia Best" aktuell nicht auf. Es finden sich im Netz aber Verkaufsangebote zu Gebrauchtmaschinen.
     
  19. #19 Dirk2/3, 15.12.2014
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    Hallo,
    Ein Zweikreiser hat nicht primär ein Überhitzungsproblem, vielmehr ein Temperaturverstellproblem.
    Mit Geschick lässt sich ein vernünftig konstruierter klassischer Zweikreiser auf eine bestimmte Temperatur einstellen und bedient dann eine bestimmte Röstung.
    Wenn man wechselnde Kaffeeröstungen brühen möchte, ist ein Zweikreiser eine mittlere Katastrophe. Es geht dann soweit, dass hier im Forum von passenden Röstungen die Rede ist.
    Ein in Köln ansässiger Faema Händler hat mir vor ein paar Jahren vorgeführt, wie man eine Faema Legend 2 Gr. einstellt. Es war eine neue mit den Zulaufbegrenzern.
    Insgesamt hat er 1 Woche feingetunt. Dann war das Ergebnis schon beeindruckend. Überhitzung war nicht das Problem, sondern Temperatur, Druck, Mahlgrad.
    Ich hätte gerne einen Dualboiler, weil ich dann schneller varieren kann.
    Gruß
     
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  20. #20 Gandalph, 15.12.2014
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    meine Gedanken zu dem interessanten Thema...
    Ich verstelle meine rocket sehr oft, da ich meine Kaffeesorten ständig wechsle, und die Diskussionen wegen Überhitzung kann ich so nicht nachvollziehen.
    Das Verstellen geht relativ schnell.und ich verstelle immer halbe Umdrehungen weise am Sirai - den Deckel meiner Maschine habe ich daher nicht verschraubt, und im Wärmeleitblech darunter mir direkt ein Loch gebohrt , als Zugang zum Pressostaten.

    Die rocket EVO überhitzt kaum, und wenn, dann ist es nicht zeitabhängig, wie etwa durch langes Stehen im HX ( es steht ja nicht ), sondern ich vermute, dass es von der Fliessgeschwindigkeit des Thermosifons beeinflusst wird - ist die Gruppe heiss ( höchster Punkt ), verringert sich die Fliessgeschwindigkeit, und der HX überhitzt etwas, solange, bis die Gruppe wieder abkühlt, und den Kreislauf, sprich die Fliessgeschwindigkeit, wieder antreibt - es gibt also an der Gruppe eine Hysterese, ist meine Vermutung, da mir Messwerte fehlen.
    Oft steht die Maschine mehrere Stunden, und man könnte direkt beziehen, manchmal ist sie nach 30 Minuten schon etwas zu heiss - aber auch da reicht dann ein kurzer, machmal ein etwas längerer ( 1 volle espressotasse ) Flush - vorausgesetzt ist aber immer die richtige Temperatureinstellung des Kessels/HX.

    Dualboiler und Zweikreiser entscheiden sich vom Ausgang des Boilers, hin zur Brühgruppe, eigentlich nicht. Das Augenmerk liegt also auf der Ausgangstemperatur des Kessels/HX, und der Temperatur des Thermosifons, der die massive Gruppe heizt.
    Das stimmige Konzept der Boilertemperatur mit der Temperatur und der Funktion des Thermosiphons, sind also verantwortlich für gute Temperaturkonstanz bei E-61 und vergleichbarer thermosifonischer Konzepte. ( etwa Nobel mit Ringbrühgruppe )

    Bei der Neukonstruktion der rocket Maschinen, wurde anscheinend intensiv ( habe da mal eine Aussage von rocket gehört ) mit dem HX experimentiert, und Lage des HX, und auch die des Kessels mit einbezogen.
    Was Bohnenschorsch angesprochen hat, Brühgruppen, wie bei den kleinen Bezzeras, elektr. immer gleich zu beheizen, halte ich für kontraproduktiv. Dieses System überhitzt im HX zwangsläufig, da hier kein Kreislauf stattfindet, und ist an der Gruppe nicht regelbar.
    Andere elektrische Brühgruppen, wie etwa die der Dalla Corte. lassen sich genau regeln, und dies zeigt sich dann auch an der Konstanz. Wenn man das in Zweifel stellt, dann brauch man auch nicht danach fragen, warum in den Gruppen so viel Masse verbaut wird - eben aus dem Grunde, dass sie für die eigentliche Konstanz der Bezüge genauso verantwortlich sind, wie der Boiler an sich.
    Darum wird auch der espresso erst dann gelingen, wenn die Gruppe ausreichend temperiert ist, obwohl der Boiler schon lange seine konstante Temperatur hat - wie bei Maschinen alla R-58 und anderen Vergleichbaren, die dann auch 30 Minuten Aufheizzeit haben, obwohl die kleinen Brühboiler in wenigen Minuten auf Temperatur sind.

    Ich stimme daher auch meinem Vorredner Dirk2/3 zu, dass bei Zweikreisern das Problem hauptsächlich in der einfachen Einstellbarkeit der Temperatur liegt, obwohl ja auch hier jetzt PID gesteuerte Maschinen nachrücken, und möchte noch hinzufügen, dass die Konstanz im Wesentlichen von der guten Konstruktion des Kessels und des HX in Verbindung mit dem des Thermosifons abhängt.
    Ausserdem sollte man unterscheiden, ob es sich bei dem Zweikreiser um einen mit thermosifonischem System handelt, oder um einen mit elektrischer, ungeregelter Brühgruppe.

    grüsse ...
     
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