Vom Easy-Kit zum Easy-PID

Diskutiere Vom Easy-Kit zum Easy-PID im Espresso- und Kaffeemaschinen Forum im Bereich Maschinen und Technik; ich glaub ich stehe auf dem Schlauch und bin zusätzlich grade ziemlich genervt... hab mir vor Wochen schon das OLED bestellt und es GUT WEGGETAN,...

  1. Dauphin

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    ich glaub ich stehe auf dem Schlauch und bin zusätzlich grade ziemlich genervt... hab mir vor Wochen schon das OLED bestellt und es GUT WEGGETAN, damit es nicht wegkommt... jetzt suche ich es schon den ganzen Abend und hab die ganze Wohnung verwüstet... ohne Erfolg :-( Hab mir grad ein neues bestellt...

    Nun habe ich nach einigem hin und her die Firmware installiert... hat wohl geklappt, wenn ich HyperTerminal jetzt starte, zeigt es Version 6.5 an... müsste jetzt aber nicht auch der Statusmonitor was anzeigen? Außer "Opening port COM3..." kommt da nix :-(

    Hiiilfe!
     
  2. #1042 kesaloh13, 10.05.2015
    Zuletzt bearbeitet: 10.05.2015
    kesaloh13

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    Ich habe nun das letzte Woche gelieferte Easy Kit 2 in meine Rancilio Silvia (BJ 2014) eingebaut und in Betrieb genommen. Dank der vielen Tipps hier im Forum und der guten Anleitungen von faustino hat das auch für mich als Anfänger (besitze die Silvia seit Oktober 2014) sehr gut funktioniert. Allerdings sind nun doch ein paar Dinge unklar geblieben die ich auch nicht nach langer Recherche hier im Kaffee Netz vollständig beantwortet bekommen habe.

    Nun hoffe ich, dass ihr mir weiterhelfen könnt.


    1. Brühtemperatur
    Es wurde hier ja öfters empfohlen, bei der Silvia einen Wert aus dem oberen Bereich der 2-P Messwerte zu ermitteln und als anfänglichen Setpoint zu definieren. Meine Messwerte (Ich habe die Datenerfassung über CSV Export ca. 45 Minuten lang laufen lassen):
    Min: 83,45°
    Max: 109,45°
    Median: 93,05°
    Oberer 1/3 Bereich (entspricht 66,6% Quantil): 96,5°

    Demzufolge habe ich mal 96° als Setpoint eingestellt und Autotune laufen gelassen. Den Temperaturfühler habe ich wie empfohlen in der Mitte des Kessels befestigt.

    Mein Problem: Der Espresso wird zu sauer. (Hinweis: Ich beziehe fast ausschließlich mit dem LM1). Der Kaffee den ich verwende ist der Bendinelli Gourmet Arabica, Geröstet im April 2015.
    Nun habe ich zahlreiche Shots mit unterschiedlichen Temperatureinstellungen zwischen 92° und 102° bezogen und bin auf kein zufriedenstellendes Ergebnis gekommen. Mein Vergleich ist der Bezug vor dem PID mittels Temperatur surfen (exakt 40 Sekunden, nachdem die Heizleuchte ausgeht).

    Nun habe ich einen Vergleichsbezug mit 2-P Einstellung gemäß meiner vorherigen Temperatursurf Methode gemacht und wieder den gewünschten Geschmack (Zarte Bitterschokolade/nicht sauer) hinbekommen.
    Den Darstellungen im Statusmonitor zufolge beziehe ich bei 105°! Wenn ich das beim PID einstelle wird der Espresso zu bitter (schon an den sehr dunklen Tigerstreifen der Crema erkennbar).


    Was ich jetzt nicht verstehe:
    a) Warum ist beim Easy Kit ein Sollwert im Bereich 92-96° der von vielen vorgeschlagene Einstellbereich? Habe ich unter Umständen vor dem PID Verbau immer zu Heiß bezogen und mich bereits an den daraus resultierenden Geschmack gewöhnt?

    b) Wie hoch ist denn im Schnitt der Offset bei der Silvia? Lt. Einigen Beiträgen (z.B diesen hier http://www.kaffee-netz.de/threads/temperaturstabilitaet-tipps-und-tricks-fuer-die-miss-silvia.57721/) wird von einem Offset von bis zu 10° gesprochen. Wenn das zutrifft, müsste die Einstellung von z.B. 94° am Kessel ja viel zu nieder sein, das würde ja eine Brühtemperatur von 84° ergeben. Die 10° Offset würden ja für mein Ergebnis beim Temperatursurfen sprechen, sollte es der Bendinelli eventuell heiß mögen würde das ja passen, 105° --> 95° Brühtemperatur.

    c) Sollte der Offset 10° sein, warum sprazelt und dampft es, wenn ich ohne PID nach 40 Sekunden Lampe aus bzw. mit PID ab 100° einen Leerbezug mache? Das spricht doch eher wieder dafür, dass die Austrittstemperatur und die gemessene Temperatur am Kessel ziemlich gut übereinstimmen.

    Ich beziehe mit einem bodenlosen Siebträger. Wiege das Kaffeemehl immer ab. Tampere immer gleich. Stoppe rechtzeitig vor dem Blonding. Und stelle sicher, dass kein Channeling mein Ergebnis verschleiert.


    2. Relay - Befestigung
    Ich habe das Relay mit dem mitgelieferten akasa pad an die vorgeschlagene Stelle hinter dem front cover geklebt. Leider hält es nicht und ist wieder abgegangen. Bohren möchte ich ungern, daher die Frage: Wie habt ihr es befestigt? Eventuell habe ich die Stelle nicht richtig gereinigt? Meine Überlegung war, ein neues heat transfer glue pad zu besorgen und dann vor der Anbringung die Fläche entsprechend zu reinigen.


    Bin schon gespannt auf eure Antworten :)
     
  3. #1043 kesaloh13, 10.05.2015
    kesaloh13

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    raspberryPI - Projekt
    Ein paar Beiträge zum Thema Android App oder WLAN Zugriff haben mich inspiriert, folgendes auszuprobieren. Ich habe einen raspi per USB mit dem Easy Kit verbunden. Zuerst konnte ich mit virtual here dadurch auf den Statusmonitor zugreifen, ohne mein Notebook in der Küche stehen zu haben. Das hat mich dann auf die Idee gebracht, den direkten Zugriff über das USB Serial device zu versuchen.

    Und siehe da, funktioniert einwandfrei. Ein "screen /dev/ttyUSB0 115200" gibt schön die von Faustino beschriebenen Ausgaben aus (http://www.kaffee-netz.de/threads/easy-kit-android-app.49844/). Auch auf die Tastatur Eingaben (z.B. "MC"+CTRL+C+CR) reagiert die Firmware einwandfrei.

    Dazu hätte ich jetzt die Idee für ein kleines Projekt: Wenn man die Daten über ein RESTful webservice am Raspberry einer HTML5 Webapplikation zur Verfügung stellt hätte man ein Virtual LCD, welches über jeden Webbrowser (auch am Smartphone) abrufbar ist. Nachdem ich für ein solches Projekt allerdings nicht so viel Zeit aufbringen kann, wollte ich mal nachfragen, ob dazu überhaupt Interesse besteht und ob sich vielleicht jemand bei meinem Vorhaben (entsprechende Linux und/oder Programmierkenntnisse vorausgesetzt) beteiligen möchte. Eine nette Basis dafür wäre meiner Auffassung nach eine Implementation in node.js am raspberry und eine HTML5 Applikation mit einem passenden Framework (z.B. Angular.js).

    Bitte um Info wie ihr das seht, oder ist das nur ein unnötiger Gimmick den keiner braucht?
     
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  4. Dauphin

    Dauphin Mitglied

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    @kesaloh13 total dafür, hatte schon an was ähnliches gedacht
     
  5. faustino

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    > Wie hoch ist denn im Schnitt der Offset bei der Silvia?

    Wenn ein PID-Sensor an der Seite eines Silvia-Boilers auf mittlerer Höhe mit Wärmeleitkleber angeklebt wurde, ist der Offset zwischen Sensor-Temperatur und der Temperatur des Wassers, das aus der Gruppe - einer gut aufgewärmten Maschine - kommt, gering: Wenn man 94 Grad einstellt, kommen auch fast 94 Grad heraus. Zum hier gemeinten Aufwärmen gehört, dass man auch mal, wie beim Temperatursurfen, Wasser durch den gesamten Wasserpfad (MV, Gruppe und den Siebträger samt Sieb) fließen lässt. Ich lasse das bei caffè! vom Aufwärmprogramm erledigen.

    > Meine Messwerte (Ich habe die Datenerfassung über CSV Export ca. 45 Minuten lang laufen lassen): Min: 83,45° Max: 109,45°

    109,5°C ist etwas ungewöhnlich. Eine 2014er-Silvia hat einen 100°C-Thermostaten, d.h. der trennt bei 100°C die Heizung vom Strom. Wegen der Verzögerung in der Regelstrecke steigt die Temperatur oben/außen am Boiler danach noch bis auf ca. 110-112°C. Ein seitlicher PID-Sensor misst je nach Position ca. 5°C weniger, bei mir etwa 105°C.

    > leider hält es nicht und ist wieder abgegangen

    Ich würde das Relais noch mal kräftig andrücken und 24h warten (Gewicht drauf). Das Akasa-Wärmeleitpad AK-TT12-8 kann man ansonsren bei Conrad und in Computergeschäften für ca. 5 EUR nachkaufen.

    Anwendung: Kontaktflächen mit Alkohol (Isopropanol) entfetten, fest andrücken und danach nicht mehr neu positionieren. In den ersten 24h nicht testweise daran wackeln; diese Pads brauchen etwas Zeit zum Aushärten.
     
  6. #1046 kesaloh13, 11.05.2015
    Zuletzt bearbeitet: 11.05.2015
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    @faustino: Danke für die schnelle Rückmeldung. Dann werde ich mich noch ein wenig spielen. Im Moment sieht es so aus, als würde ich mit 99° gute Ergebnisse erzielen. Bin schon recht zufrieden.
    Hier noch die Aufzeichnung eines Heizvorganges mit 2-P:
    [​IMG]

    Ich habe auch mal einen Shot aufgezeichnet: X-Achse 45-50: Wasser zum Aufwärmen der Espressotasse aus der Dampflanze entnommen, 195-215: Espresso bezogen. 8,7g, 20 sek., 17,5 g in der Tasse.
    Meine Konfiguration ist noch jungfräulich, d.h. nur Autotune, keine weiteren Einstellungen getätigt.

    Sind meine Einstellungen gut, was kann man noch optimieren?
    [​IMG]
     
  7. #1047 kesaloh13, 11.05.2015
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    Gut. Ich erstell mal einen Prototypen.
     
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  8. #1048 faustino, 11.05.2015
    Zuletzt bearbeitet: 14.05.2015
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    > Sind meine Einstellungen gut, was kann man noch optimieren?

    Autotune optimiert den PID - recht gut - für die Ruhe-Phase, d.h. für eine Phase ohne Pumpen. Ob man das noch manuell optimieren will, muss man selber entscheiden. Mir reicht die Qualität aus, es bleiben Schwankungen von einigen Zehntel Grad (kaum mehr als die Auflösungsgrenze des Sensors, was die natürliche Grenze für Optimierungen ist),

    Das Verhalten beim Bezug sollte man selber optimieren. Man kann mit reiner PID-Regelung keinen optimalen Temperaturverlauf im Sieb erzeugen: die Temperaturen im Sieb verlaufen ganz anders, als an einem Boilerwandsensor. Wenn man die oben abgebildete Kurve mit weiteren PID-Einstellungen optimieren würde (Temperaturabfall kleiner machen, was problemlos möglich wäre), dann würde man damit nichts für den Geschmack tun, sondern nur für die Boilerwandtemperatur und mittelbar für schnelle Verfügbarkeit der Maschine nach dem Bezug durch schnelles Ausregeln.

    Für besseren Geschmack würde ich den PID beim Bezug deaktivieren, indem für die Bezugs-Phase im Menü "Setup>-PID1->Ramp&Soak->Shot" ein Heizprogramm erstellt/enabled wird, das ab Bezugsanfang (0s) die Heizleistung bis zum Ende des Bezugs auf einen festen Wert kleiner/gleich 40% setzt - statt den PID-Algorithmus regeln zu lassen. Ich nehme zur Zeit 15%. Man könnte dort auch - auf Basis eigener Temperaturmessungen im Sieb - eine komplexere Kurve definieren. Durch Verzicht auf starkes Gegenheizen beim Bezug wird bei einer Silvia meiner Meinung nach der Geschmack verbessert (das Brühwasser kommt durch das Steigrohr aus unmittelbarer Nähe der Heizung und überhitzt schnell). Dadurch wird allerdings der Temperaturabfall im Boiler möglicherweise größer, die Zeit zum Ausregeln also länger.

    Man könnte - für die kurze Bezugsdauer eines Single-Bezugs, bei gut aufgeheizter Maschine/Siebträger - bis auf 0% Heizen heruntergehen, ohne dass der Temperaturabfall einer Silvia im Sieb zu groß wird. 0% hat den Vorteil, dass der Spannungsabfall im Stromnetz durch sekündliches Schalten der wattstarken Heizung entfällt, was die Pumpe ruhiger laufen läst (interessant für Anwender eines Kits mit Pressure Profiling).

    Beim Test von Heizprogrammen für den Bezug ist zu beachten, dass die nur ablaufen, wenn die Maschine beim Start des Bezugs ausgeregelt ist, wenn also beispielsweise nicht kurz zuvor Wasser bezogen wurde (siehe Einstellung Ramp&Soak->Settled).

    > raspberryPI - Projekt

    Wenn man drahtlos will, aber nicht unbedingt HTML: Eine Alternative zum Pi wäre ein externer serieller Bluetooth-Transceiver wie der HC-06, in der Ausführung mit Break-Out-Board für 5EUR bei ebay und für 8EUR bei amazon zu haben. An den Steckern AUX1/2 des easy-Kit 2 steht prinzipiell eine passende serielle Schnittstelle der MCU (AUX1=TXD1, AUX2=RXD1) zur Verfügung, wo man so etwas anschliessen könnte. Man beachte aber, dass fast alle HC-06 mit 3.3V-Pegeln auf RX arbeiten, die MCU aber mit 5V, deshalb braucht man zwei Widerstände im Kabel. Reichweite 10m. Es wäre noch eine ristretto!-Firmware nötig, die es unterstützt.
     
  9. #1049 kesaloh13, 11.05.2015
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    @faustino: Danke für die vielen Tipps. Werde mal Ramp & Soak ausprobieren und berichten, wie und ob sich beim Geschmack was verändert/verbessert hat.
     
  10. #1050 silvia-tomtom, 15.05.2015
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    Ich habe heute das easy Kit eingebaut, was auch soweit zu funktionieren scheint. Wenn ich allerdings das OLED anschließe, erscheint jedoch folgende Anzeige:

    [​IMG]

    Hat jemand eine Idee, wo der Fehler liegen könnte?
     
  11. #1051 faustino, 15.05.2015
    Zuletzt bearbeitet: 15.05.2015
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    Das ist nicht das empfohlene Display. Ich vermute es handelt sich um ein 1.3"-Display? Vielleicht hat es einen anderen, nur fast kompatiblen Controller (SH1106). Das Fehlerbild wäre typisch dafür (siehe auch hier). Ich teste easy-Kits, die mit OLED-Kabel ausgeliefert werden, nur mit dem empfohlenen Display. Allgemeine Tips bei Displayproblemen:
    • Das Display muss die Anforderungen erfüllen. Beschreibungen von OLED-Displays bei ebay sind häufig falsch - selbst Interface-Angaben stimmen regelmässig nicht, weil chinesische Verkäufer gedankenlos Beschreibungen kopieren. Wer von der Kaufempfehlung abweicht, sollte explizit nachfragen, ob ein SSD1306 garantiert ist. Besonders bei 1.3"-Displays (bei denen der SH1106 öfter vorkommt, als bei 0.96"-Displays).
    • Firmware auf den letzten Stand bringen, besonders wenn man zuletzt eine Beta installiert hatte.
    • Ein selbst gebautes Displaykabel sollte 40cm lang sein. Nicht länger. Es sollten keine Kabelbinder installiert werden.
    • Displayleitungen von 230V-Leitungen fernhalten. Diese Leitungen sind wie Antennnen für EMV-Störungen.
    • Bei gelegentlichen, flackernden Störungen im Display (bedingt durch das Kabel) kann man eine niedrigere SPI-Übertragunsgeschwindigkeit als 9.2MHz wählen: Per Virtual LCD im Display-Menu einstellen.
    • Wenn es erhebliche EMV-Störungen gibt (z.B. Neustart des PID beim Betätigen des Pumpenschalters) und ein Verlegen der Magnetventil-/Pumpen-Leitungen nicht hilft, Massnahmen zur Entstörung ergreifen, z.B. Varistor parallel zu 230V-Trafo-Anschlüssen oder bidirektionale TVS-Suppressordiode parallel zur Versorgung des Magnetventils. Links ohne Gewähr.
     
  12. #1052 silvia-tomtom, 15.05.2015
    silvia-tomtom

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    Es handelt sich tatsächlich um ein 1,3"-Display. Allerdings wird hier der gleiche Controller (SSD1306) und die gleiche Schnittstelle (inkl. PIN-Belegung) verwendet. Auch die Auflösung ist dieselbe. Da ich die anderen Fehlerquellen ausschließen kann, kommt also nur noch in Frage, dass es zwischen den Modellen über die Größe hinaus weitere Unterschiede gibt, die zum Fehler führen oder dass das Display defekt ist.
     
  13. jnsius

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    Ich hätte hier dran Interesse. Ein Problem stellt doch aber sicherlich dar, dass an AUX1 der TSic Sensor klemmt?!
     
  14. faustino

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    Es bleiben drei andere Anschlusspunkte für TSic-Sensoren übrig (AD1-AD3) - kann man im Sensor-Menü einstellen. Das eigentliche Problem wäre, dass ein TSic-Sensor an AUX1 sendet, ein Bluetooth-Modul von AUX1 empfängt (AUX1 sendet): an AUX1 liegt der TX-Pin der zweiten seriellen Schnittstelle der MCU. Das bedeutet, dass man nie die Bluetooth-Funktion aktivieren dürfte, wenn noch ein TSic-Sensor an AUX1 angeschlossen ist, denn dann würden zwei Ausgänge gegeneinander arbeiten (= Kurzschluss durch falsche Einstellung).
     
  15. jnsius

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    Alles klar!

    Das könnte man ja eventuell abfragen? Wenn ich mich recht erinnere ist ja der TSic-Sensor an AUX1 standardmäßig eingestellt.
    Also ein abfragen des TX-Pins vom MCU vor dem Umschalten auf Bluetooth. Um dadurch fest zu stellen ob noch ein Sensor angeschlossen ist? Ob das relativ einfach umzusetzen ist hängt sicherlich davon ab wie das ganze Programmtechnisch aufgebaut ist.
     
  16. #1056 faustino, 20.05.2015
    Zuletzt bearbeitet: 20.06.2015
    faustino

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    Die folgende Anleitung beschreibt, wie man ein arturo-/easy-Kit 2 nachträglich mit Bluetooth ausstatten kann.

    Über Bluetooth kann man sich drahtlos mit der Espressomaschine verbinden: Kurven per Statusmonitor auslesen, Einstellungen ändern. Gegenüber einer mit Bluetooth ausgelieferten Platine gibt es bei der nachträglichen Lösung zwei Nachteile: Sie ist nicht in der Lage, Firmwareupdates aufzuspielen (dafür braucht man weiterhin USB) und die Reichweite ist 10m statt 100m.

    1. Benötigte Hardware (Kosten ca. 10 EUR ohne Versandkosten)

    Man benötigt ein HC-06 Bluetooth-Slave-Modul, wie es von zahlreichen Anbietern für 5-10 EUR verkauft wird, sowie diverse Kleinteile:


    HC-06-Module sind trotz gleichen Namens nicht alle identisch. Einige wenige, zu erkennen am Aufdruck "3.3-5V Level" neben RX/TX, kann man direkt mit arturo-/easy-Kits verbinden. Man benötigt nur etwas Litze für 4 Verbindungen (Bild Variante B). Die meisten HC-06, wie auch das aus der Bauteilliste, arbeiten mit 3,3V auf der RX-Leitung. Bei denen muss man zur Pegelanpassung zwei Widerständen von 1,13K und 2,2K vorsehen (Bild Variante A). Man beachte, dass RX (von AUX2) an TX (vom HC-06) und TX (von AUX1) an RX (vom HC-06) gehen, d.h. die Leitungen sind gekreuzt, Sender an Empfänger:

    [​IMG]
    Größeres Bild
    [​IMG]
    Es gibt nur wenige HC-06-Module, die Anschlußvariante B erlauben.
    [​IMG]
    Oben sieht man, wie die Widerstände in die Verkabelung eingebaut werden könnten.
    [​IMG]
    Es empfiehlt sich, verschiedene Kabelfarben zu verwenden (GND = schwarz, VCC = rot, andere = weiß) und Stecker eindeutig zu markieren ("1" für AUX1). Falsche Verkabelung würde die Elektronik beschädigen.

    Da die Kabel in ein 230V-Gerät führen, das Modul berührungssicher in transparentem Schrumpfschlauch (transparent wegen der LED) einschrumpfen und unter der Espressomaschine mit TESA Powerbond Montageband o.ä. befestigen. Da das Modul eine Antenne enthält, ist die Lage nicht ganz unwichtig.

    2. Anleitung für die Ersteinrichtung

    Folgende Schritte müssen nur einmal durchgeführt werden, um das HC-06-Modul zu konfigurieren. Später kann man die Espressomaschine einfach einschalten und hat sofort Bluetooth:​
    • Bluetooth-Dongle für den PC kaufen, falls der kein Bluetooth hat oder falls dessen Bluetooth nicht mit dem Windows-Stack arbeitet. Nicht jeder Dongle ist kompatibel. Kauftip: LogiLink BT0015. Der wird von XP bis Windows 8 automatisch erkannt (keine Software von dessen CD installieren!).
    • Kit per USB mit PC verbinden und alles einschalten.
    • MINDESTENS FIRMWARE 6.7 (ristretto!- bzw. caffè!) auf die übliche Art und Weise auspielen!
    • Mindestens den Status Monitor vom Mai 2015 auf dem PC installieren.
    • Die Espressomaschine komplett vom Strom trennen: am Netzstecker, nicht am Netzschalter.
    • An AUX1/AUX2 angesteckte TSic-Sensoren müssen jetzt an AD1, AD2 oder AD3 umgesteckt werden (bevorzugt AD3 und AD2).
    • Das HC-06-Bluetooth-Modul an AUX1 und AUX2 wie oben abgebildet anschliessen.
    • Strom einschalten. Dabei die bei 230V-Geräten notwendige Vorsicht walten lassen.
    • Die LED des HC-06 sollte jetzt blinken. Sie darf nicht durchgehend leuchten (würde eine Bluetooth-Verbindung signalisieren) oder dunkel bleiben.
    • Wenn man ein Kit ohne Display benutzt, den Status Monitor starten und dessen Virtuelles LCD aufrufen (Knopf mit Display-Symbol).
    • Wurden Sensoren umgesteckt, dann unter Setup->Sensors die neuen Anschlusspunkte einstellen (z.B. TSIC@AD3 statt TSIC@AUX1).
    • Zum Menü "Setup->Bluetooth->External BT" gehen und einstellen:
      • Enabled: Ja (Häkchen)
      • Baud: 9600 (bzw. die Baudrate, die der Verkäufer des HC-06-Moduls mitgeteilt hat, falls abweichend)
    • Setup-Menü komplett verlassen, um die Einstellungen zu aktivieren
    • Im Menü Interfaces: Pass-through: Ja (Häkchen). Damit wird die serielle Verbindung zur Firmware unterbrochen und der Status Monitor funktioniert nicht mehr.
    • Statusmonitor beenden.
    • Terminalprogramm TeraTerm aufrufen (als Beigabe auf der Kit-CD) und über USB mit dem Kit verbinden. Baudrate wie immer bei USB-Verbindung: 115200/8N1.
    • Man ist jetzt - wegen "Pass-through"-Modus - nicht mit dem PID, sondern mit dem HC-06 verbunden.
    • Alle folgenden Eingaben nicht eintippen, sondern hier markieren und in TeraTerm per ALT+V einfügen, denn Befehle für das HC-06 müssen innerhalb 1s gesendet werden:
      • Ohne Anführungszeichen, ohne Return einfügen: "AT". Dann muss die Ausgabe "OK" erscheinen. Sonst stimmt etwas nicht (Verkabelung? Baudrate?).
      • Ohne Anführungszeichen, ohne Return einfügen: "AT+NAMEeasykit2" (Besitzer eines arturo-Moduls fügen "AT+NAMEarturo" ein). Dann muss die Ausgabe "OKsetname" erscheinen.
      • Ohne Anführungszeichen, ohne Return einfügen: "AT+BAUD8". Dann muss die Ausgabe "OK115200" erscheinen.
    • Ab jetzt ist das Modul in TeraTerm nicht mehr ansprechbar, da die Baudrate im Menü (9600) nicht mit der gerade geänderten Baudrate des HC-06 (115200) übereinstimmt.
    • TeraTerm beenden.
    • Computer mit dem HC-06-Modul "paaren". Das geht unter Windows 8 so:
      • In der Systemsteuerung "Geräte und Drucker" aufrufen.
      • Wenn das HC-06-Modul schon mal von Windows gefunden wurde und als "HC-06" o.ä. auftaucht, löschen.
      • "Gerät hinzufügen" anklicken. Windows sollte nach einiger Zeit das Bluetooth-Gerät "easykit2" bzw. "arturo" finden.
      • Per Doppelklick auf den Namen damit paaren. Man wird nach einer Kennung gefragt: 1234 eingeben und das Ende der Installation abwarten.
      • Eigenschaften des hinzugefügen Geräts abrufen (rechter Mausklick auf easykit2 bzw. arturo) und notieren, unter welchem COM-Port es ansprechbar ist. Das steht unter "Dienste", z.B. COM8.
    • Die Espressomaschine kurz vom Strom trennen und wieder einschalten, um den "Pass-Through"-Modus zu beenden.
    • Wenn man ein Kit ohne Display besitzt, den Statusmonitor starten und dessen Virtuelles LCD aufrufen
    • Im PID-Menü zu "Setup->Bluetooth->External BT" gehen und einstellen:
      • Baud: 115200
    • Setup-Menü verlassen
    Damit ist die Konfiguration abgeschlossen.

    3. Kontrolle der Funktion per Terminal-Programme: Aufruf des seriellen Menus des PID
    • TeraTerm starten und unter "Einstellungen->Serieller Port" den COM-Port wählen, der der Bluetooth-Verbindung zugewiesen wurde (s.o.), z.B. COM8. Baudrate 115200/8N1 wählen.
    • Die LED des HC-06 muss jetzt dauerhaft leuchten, was eine Verbindung signalisiert.
    • Im Terminalfenster RETURN drücken. Diese Eingabe schaltet den PID auf das Bluetooth-Interface um (die Firmware sendet Ausgaben immer an das Interface, von dem zuletzt eine Eingabe - hier RETURN - empfangen wurde).
    • Zur Kontrolle ohne Anführungszeichen aber mit Return eingeben: "MCh". Dann sollte das Hilfe-Menü des PID über die Bluetooth-Verbindung ausgegeben werden.
    • TeraTerm beenden.
    4. Anleitung für die normale Benutzung (Statusmonitor)
    • Statusmonitor starten und auf "Bluetooth" klicken. Das Kit sollte nach kurzer Zeit gefunden werden und seine Daten als Kurven abliefern.
    Falls eine Meldung wie "Discovered device: XXXX, name (unknown)" erscheint, aber keine Verbindung aufgebaut wird: Reset des HC-06 erzwingen, indem kurz der Strom unterbrochen wird.​
     
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  17. cafePaul

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    für arturo:
    ich hab mal im caffe-Manual nachgesehen.
    Ich finde im LED-Menu keinen Menupunkt "Wiring"
    Wie könnte man dort LED-Pins des Port B etwas zuweisen?
     
  18. faustino

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    > finde im LED-Menu keinen Menupunkt "Wiring" Wie könnte man dort LED-Pins des Port B etwas zuweisen?

    Wenn der Menüpunkt im PID-Menü fehlt, flashe eine aktuelle PID-Firmware (vor 6.3 gab es so einen Menüpunkt nicht).

    Wenn Du den Abschnitt in der Anleitung nicht findest, d.h. wenn ein Klick auf die Seitennummer im Inhaltsverzeichnis zur falschen Seite führt, benutze die Suche-Funktion des pdf-Viewers und suche nach LED Wiring Menu.
     
  19. Dauphin

    Dauphin Mitglied

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    finde leider grade den Hinweis nicht... wie befestige ich das OLED Display am besten am fabtools Deckel?
     
  20. faustino

    faustino Mitglied

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    > finde leider grade den Hinweis nicht...
    • Geeignete Schrauben mit dem Kopf an die entfettete Deckelrückseite festkleben. arturo-Display-Kits enthalten dafür vier DIN912 M3x16mm-Inbus-Schrauben; für ebay-Displays braucht man i.d.R. M2-Schrauben. Diese Größe findet man in Modellbaugeschäften, nicht im Baumarkt. Es reicht jeweils ein kleiner Tropfen 2-Komponenten-Epoxy-Kleber. Wenn man Reste vom mitgelieferten Temperatursensor-Kleber "Arctic Alumina Thermal Adhesive" hat, kann man den nehmen. Die Löcher der Displayplatine beim Kleben als Führung verwenden. Achtung: Die Schrauben müssen genaustens parallel zueinander und senkrecht zum Blech stehen, sonst kann man das Display später nicht mehr abnehmen oder auffädeln.
    • Das Display abnehmen und den Kleber nach Anleitung aushärten lassen.
    • Vier Muttern auffädeln, die das Display tragen werden:

    [​IMG]

    Die Position der Muttern auf den Schrauben so wählen, dass das Display möglichst nahe hinter dem Loch liegt, ohne dass dabei ein Kontakt des Displays das Blech berührt:​

    [​IMG]

    • Das Display auffädeln.
    • Vier weitere Muttern auffädeln, die das Display fixieren. Hinreichend fest anziehen - am besten mit einem kleinen Schlüssel, damit hat man mehr Gefühl als mit einer Zange.
    Zur Sicherung der Muttern gegen Lösen und Abfallen durch Pumpenvibrationen würde ich zusätzlich zu festem Anziehen einen Tropfen Loctite 243 Schraubensicherung empfehlen.
     
    Fockel und Dauphin gefällt das.
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