[Vorstellung] X e n i a

Vielleicht sollte man die Diskussion mal wieder ein wenig aufdröseln.
Viele hier geäußerte Wünsche sind schon sehr speziell und letztlich auch nur für den Kaffee-Nerd interessant. Ich denke, hier im Thread geht es mal primär darum, die Grundkonfigurationen zu bestimmen. Das sind die Maschinen, die dann auch später (auch außerhalb des Forums) nachgefragt werden. Man sieht ja schön am Beispiel der SAB Pratika, dass (selbst hier im Forum) ein Bedarf an Maschinen besteht, die auf das Wesentlich reduziert sind.
Wenn mal die High-End-Diskussionen außer acht lässt, reduzieren sich die immer wieder auftauchenden Kritikpunkte bei Maschinen auf wenige Dinge.
- Die Lautstärke ist immer wieder Thema, d.h. da würde ich bei der Xenia investieren. Eine Maschine, die trotz Vibra ruhig läuft.
- Aufheizzeit! Kann man nicht unendlich verringern, hier kann eine Haushaltsmaschine aber punkten und mit den Heizpatronen und einer intelligen Steuerung kann man das optimieren.
- Bei den E61 ist die Neigung zum Überhitzen eine Sache, die oft als negativ empfunden wird. Wenn die Xenia schön temperaturstabil läuft und beim Bezug sehr ruhig bleibt, hat sie schon viel, was ich von einer Maschine primär erwarte.
- Gute Nachfüllmöglichkeit für Wasser. Ich hatte bislang Glück, aber die ganzen User, die mittels Trichter und Schlauch irgendwie Wasser nachfüllen, tun mir leid. Sollte kein Thema sein, da der Tank auf verschieden Art und Weise entnommen werden kann.
- Eine gescheite Dampfdüse. Es gibt wohl immer noch viele Haushaltsmaschinen, die mit 4-Loch-Düsen ausgeliefert werden. Da behilft man sich mit Zahnstochern, Spaxschrauben usw., um irgendwie die Düse zu bändigen. Eine Maschine, die vielleicht gleich zwei oder drei Düsen dabei hat, könnte vielen Frust vermeiden. Anfangs mit einer langsamen Düse lernen und dann später umbauen auf Power.

Die Xenia sollte anfangs in einer Basisausstattung erscheinen und nur soweit Gimmicks mit an Board haben, dass sie sich ein wenig von der Masse der Maschinen abhebt. Überladen würde ich das Konzept anfangs nicht. Das Konzept mit der zweiten Platine passt da insoweit recht gut.
Ich könnte mir fasst vorstellen, das sich viele User die Basismaschine kaufen und die Absicht haben, dann alles nachzurüsten. Wenn man dann mal eine gewisse Zeit die Maschine hat, treten Sonderwünsche wahrscheinlich immer mehr in den Hintergrund und viele werden mit der Basis zufrieden sein.

 

Auch wenn es für viele glaube ich nur eine Lappalie ist, für mich ist es einer der Gründe, auf der Vorbestellerliste der XENIA zu stehen. Denn nach allem was die bisherigen Messungen zeigen, wird bei der XENIA, obwohl sie ein Zweikreiser ist, kein Cooling-Flush nötig sein.
Egal ob ich nach 20 Minuten oder 2 Stunden einen Bezug starte, oder drei hintereinander, die Brühtemperatur und die Brühkopftemperatur sind immer fast exakt gleich.

Hängt (auch) damit zusammen, dass der Wärmetauscher nach Bezugsende geleert wird, sich also kein in ihm stehendes Wasser erwärmen kann.

 

Wie sehen eigentlich die Messwerte für mehrere Doppios aus bei gleichzeitiger Dampfnutzung?

Wie verhält sich die Temperaturstabilität des Maschinchens beim Zapfen von zwei Schümlis gleichzeitig in Folge?

 

@Iskanda,

mich würde das schon interessieren. Denn wenn wir Besuch haben wollen die meisten Gäste dann meist Milchmixgetränke haben und ich möchte dann nicht die ganze Zeit in der Küche verbringen ... eventuell macht sich ja dann ein zweiter Boiler in diesem Fall ja doch nicht so schlecht?

 

Ich denke, dass die Maschine für die 98%-Nutzung ausgelegt wird, d.h. die wenigen Spezialfälle, in denen zig Bezüge nacheinander gemacht werden, sollten nicht die Messlatte sein, an der sich die Maschine ausrichten sollte.
Einzig interessant wäre vielleicht, ob ein massiver Dampfbezug während des Bezugs die Brühtemperatur einknicken lässt. Das wäre dann dem kleinen HX geschuldet, der wohl schnell auf Änderungen der Kessel Temperatur reagieren dürfte.

 

WIE, Ihr wollt ernsthaft den Espresso aus der Xenia trinken !!
Ich für meinen Teil kaufe die Xenia nur, um das Resultat jeden Tag im Gaschromatographen nachzumessen um die Schwankungen herauszufinden um dann hier im Forum einen Shitstorm loszutreten
Ironie-Flag off:
Also ich denke, dass die Befindlichkeit meiner Zuge und Nase jeden Morgen einen größeren Einfluß auf den Geschmack hat als die 0,1 Grad Abweichung zum Vortag.

 

Das was du beschreibst wohnt dem Deutschen inne. Die Parameter, die das Italienische Espressoinstitut ausgegeben hat, reichen nicht mehr. Es wird weiterperfektioniert. Mit pre-Infusion, auf Zehntelgrad genauer Temperatureinstellung usw. Da gibt es durchaus Parallelen in anderen Bereichen.

Hifi z.B. Es gibt einen Typus aktiver Lautsprecher, der misst die tatsächlichen Membranauslenkungen und korrigiert die Membran sofort. Das Ziel ist die 100,1% genaue Wiedergabe der Musik. Die Dinger nennen sich "geregelte Lautsprecher". Bekannte Firmen sind Backes und Müller oder Silbersand für diese sündhaft teuren Lautsprecher. Für viele führt aus der Spirale kein Weg mehr raus. Sie müssen das technisch Machbare besitzen. Der Preis spielt eine untergeordnete Rolle. Ich selbst habe mal eine Silbersand Emotion 5 gehört. Das Teil lässt tatsächlich keine Wünsche offen. Halt! Doch! Ein höchstwertiges Low Input Kabel für die Lautsprecher, weil die Qualität so gut ist, dass man damit sogar Unterschiede zwischen den Kabeln erhören kann. Ihr versteht mich hoffentlich. Selbst dafür gibt es ein angeschlossenes Forum. Wenn man die Hersteller googelt, kommt man schnell auf dieses Forum.

Die Idee von Holger ist hervorragend, den Nutzer skalieren zu lassen. Das ist richtig Spitze. Ich weiß z.b. noch nicht ob ich eine PID Regelung brauchen werde. Somit kann ich es erstmal ohne probieren.

Aber dennoch hat das Optimieren einen Sinn, ist es doch die Natur einiger, die Sachen soweit es geht zu verbessern und somit Innovation zu betreiben.

 

Ja das finde ich auch klasse. So kann man sich die Maschine bestellen, die man will und wenn man zu dem Schluss kommt es müsste noch besser werden dann rüstet man einfach auf und gut.

 

Viele trauen sich auch nicht mehr, dem eigenen Geschmack zu glauben! Es darf nur ein Espresso in die Mühle, der von anderen für gut befunden wurde und gebrüht wird mit der Maschine, die anerkanntermaßen die beste Technik liefert.
Ich für mich muss auch sagen, dass man auch sehr gut an der eigenen Stellschraube drehen kann. Ich möchte einen handwerklich guten Cappu oder Espresso, mehr aber letztlich auch nicht.
Ich würde mal schätzen, dass 95 % der Boardies damit auch zufrieden wären. Wenn man dies akzeptiert, kann man diese ganzen Technikfragen viel entspannter angehen.

 

Muß ich mich jetzt auch skalieren lassen? - Und wo würde dann bei mir der PID eingebaut werden? -
Ein (leicht beunruhigter) Nutzer

 

Off-Topic Flag on:
Eine Bekannte hat immer darüber geklagt, das sie soooo schlecht schläft. Dann hat Sie sich das Garmin Fitnessarmband gekauft und dieses zeigte Ihr an, das Ihre Schlafqualität sehr gut sei.
Seitdem ist sie glücklich und zufrieden und meint nun, dass sie nun besser schläft und morgens fitter ist als vorher.
Wir könnten ja zu den zwei offenen Threads einen dritten mit dem Thema: "Die psychologischen Auswirkungen der Xenia auf mein Wollbefinden" eröffnen
Off-Topic Flag off:
Ab sofort kommen diese Woche nur noch seriöse Postings von mir. Versprochen ;-)

 

@Scheusal
Ich habe bei einem Viertel Fest aus der kleinen BZ10 (ebenfalls nu ein 2 Kreiser) an einem tag 146 Espressi gezapft. und das fast durchgängig weil fast immer mindest ein Kunde vor mir Stand.
OK, irgendwann musste ich zwecks nachheizen mal eine kurze Pause machen, aber selbst das war dualboiler kein Problem.Ich glaube nicht das Du soviele Gäste erwartetest.
Zugegebnermasen weiß ich nicht wie die späteren in der Reihe dann geschmeckt haben, aber alle Kunden waren begeistert.

 

Wie kommst du auf deutsch? Preinfusion hatte schon die E61. An allem anderen wird auch schon eine Weile im Ausland gearbeitet, sei es Australien, die USA, Skandinavien und viele mehr. Das SCACE kommte nicht aus Deutschland, das VST-Refraktometer kommte nicht aus Deutschland. Die INEI-Parameter wurden in der Specialty Coffee Szene auch längst weltweit über Bord geworfen. Die Deutschen sind in dem Bereich sicher keine Vorreiter.

Gruß
Peter

P.S.: Damit will ich nicht die Xenia schlechtreden. Ich finde das Projekt toll und innovativ.

 

Das meine vollisolierte Brewtus mit Rota das meistens schafft, ist nicht meine "Sorge".

Ich fände es aber hilfreich, wenn ich wüßte ob die süße Xenia es vermag. Ob ich mir als nächstes Maschinchen eine Dalla Corte Supermini anschaffe oder eine Xenia entscheidet sich an eben diesen Kriterien.

Die Meßwerte lediglich am normalen Espresso festzumachen, wenn die Maschine auch für gleichzeitige Dampfbenutzung ausgelegt ist, kommt mir etwas sparsam vor. Darum frage ich nach dem gezapften Doppio und der dafür nötigen Milchschaummenge bei gleichzeitiger Nutzung. Gleiches gilt halt auch fürs Zapfen von Schümlis. Wenn ich dann die Zusatzoptionen habe, will ich die auch nutzen können. Ob die Temperaturdifferenzen jetzt 0,1K oder 0,9K sind ist mir dann relativ egal. Aber immer nur die Meßwerte vom Standartespresso zu sehen sind mir dann zu wenig. Für mich gehört es eben mit dazu Milchmixgetränke zu zapfen. Anscheinend bin ich von meiner gepimpten Brewtus zu sehr verwöhnt.

Diesbezüglich bitte ich um Entschuldigung wenn ich die zarten Gemüter mit meinem Interesse verstimmt haben sollte.

 

Wow, du vergleichst die Xenia mit einer fast drei mal so teuren Maschine?