Zassenhaus vs. Zassenhaus: Mokka & Santiago im großen Vergleichstest ;-)

Diskutiere Zassenhaus vs. Zassenhaus: Mokka & Santiago im großen Vergleichstest ;-) im Mühlen Forum im Bereich Maschinen und Technik; Da wir für ca. ein halbes Jahr auf 2 Haushalte verteilt wohnen werden, und ich keine Lust habe, das Kaffee-Equipment immer hin- und...

  1. HelgeK

    HelgeK Mitglied

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    Da wir für ca. ein halbes Jahr auf 2 Haushalte verteilt wohnen werden, und ich keine Lust habe, das Kaffee-Equipment immer hin- und herzuschleppen, habe ich mir zusätzlich zu meiner Santiago eine alte gebrauchte Mokka "Zasso 496" aus der Bucht besorgt.

    Das reizt natürlich dazu, mal einen Vergleichstest vorzunehmen, quasi ein "Kampf der Generationen". 100% subjektiv, ich bin nicht die Stiftung Iksefix ...

    Zunächst einmal beide zusammen auf einen Blick. Rein optisch gefällt mir die dezentere Mokka ein bischen besser. Punkt 1 geht also an die Mokka!

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    Die Santiago ist zwar ein gutes Stück breiter geraten als die Mokka, aber die grundliegende Form der schmalen "Schoßmühle" ist beiden gemeinsam. Beide verfügen über ein Kegelmahlwerk - das der Mokka (links) "stehend" zwischen 2 Lagern, das der Santiago "hängend" an nur einem Lager.

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    Das Mahlgut fällt bei der Mokka also beidseits an dem Steg vorbei, auf dem sich das untere der beiden Lager befindet. Da die Santiago kein unteres Lager hat, ist Platz für einen Trichter vorhanden. Die unterschiedlichen Konstruktionen wirken sich auf die Art und Weise aus, wie das Mahlgut in der Schublade landet:

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    Wie man sieht, ist die Konstruktion mit dem Trichter zielgenauer. Bei der Mokka landet etwas mehr nebenbei in der Mühle:

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    Der 2. zu vergebene Punkt für das zurückhaltenere Sauerei-Verhalten geht damit an die Santiago!

    Der Vollständigkeit halber auch noch ein Blick von oben auf das Mahlwerk. Wieder links die Mokka, rechts die Santiago. Für meinen laienhaften Blick sehen hier beide ziehmlich gleich aus.

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    Eine Mühle ist nur so gut, wie sie bedienbar ist. Also, betrachten wir die Ergonomie. Auch wenn es sich eigentlich um Schoßmühlen handelt, mahle ich lieber im Stehen. Die Mühlen kommen auf eine stabile Unterlage, und los geht es. Klar die Nase vorn hat hier die schmalere Mokka, sie liegt besser in der Hand. Damit steht es 2:1.

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    Sö. Wie sieht es mit der Reproduzierbarkeit des Mahlgrades und der Stabilität der Einstellung aus? Zur Anwendung kommen zwei unterschiedliche Prinzipien: Bei der Mokka mit einer separaten Stellschraube (wie funktioniert die Übertragung aufs Mahlerk?), bei der Santiago über eine Stellschraube direkt am Gewinde:

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    Beiden fehlt eine Skala oder Ähnliches, es müssen also Notbehelfe her. Das geht ganz gut bei der Mokka, in dem man sich merkt, "auf wieviel Uhr" einer der kleinen Kratzer steht. Bei der Santiago merke ich mir die Position des Gewindes. Luxus geht anders, aber es funktioniert. Die Mokka ist etwas schwergängig einzustellen, bleibt dafür absolut präzise in Position. Die Santiago ist leichtgängiger, ich muß sie aber jeweils nach ein par Mahlgängen minimal nachkorrigieren. Also, für beide je 1 Punkt für's redliche Bemühen ;-) . Damit steht's 3:2 für die Mokka.

    Nächster Punkt: Die Leistungsfähigkeit. Mit beiden bin ich ziehmlich gleich "schnell". Beide haben völlig ausreichende Kapazität für einen Doppio. In die Santiago passen noch zusätzliche 25% mehr rein. 1 Punkt für die Santiago -> 3:3.

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    Last but not least: Wie schmeckt, was rauskommt? Ich habe jetzt 2 Wochen lang beide abwechselnd benutzt. Beide führen in Kombination mit meiner Brikka zu sehr ordentlichen Resultaten, die Unterschiede sind nicht groß. Bei beiden kommt sogar eine zwar etwas helle, aber stabile Crema zu Stande, die mehrfaches Unterrühren und 5 Minuten Stehenlassen überlebt ohne ganz zu verschwinden. Die Nase ein bischen vorn, was das Aroma angeht, hat für mich aber die Mokka. Irgendwie etwas "voller", kräftiger. Einfach lecker.

    Endstand 4:3 für die Mokka.

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  2. #2 KaffeeNetz, 19.10.2012
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    Was sagt uns das? Es gibt fast keinen Grund sich eine neue Handmühle zu kaufen. Die alten sind i.d.R. stabiler, meistens stufenlos...und sehen besser aus :D
     
  3. #3 S.Bresseau, 19.10.2012
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    ... , verrostet, verkratzt, ausgeleiert, versifft und stumpf :grin:
     
  4. HelgeK

    HelgeK Mitglied

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    AW: Zassenhaus vs. Zassenhaus: Mokka & Santiago im großen Vergleichstest ;-)

    - der Siff macht das Aroma :rolleyes:

    Ich freue mich total über meinen Neuzugang. Allerdings ist er letztlich in Summe so teuer geworden wie eine neue Zassenhaus. Grund: Im Holz waren Risse, die ich von einem professionellen Restaurator habe schließen lassen. Wenn man sich Bilder in der Bucht ansieht, scheinen viele Mokkas Risse an den gleichen Stellen zu haben (s. Bild). Auf dem Verkaufsbild von meinem Exemplar waren die Risse auch zu sehen, aber ich habe nicht drauf geachtet.

    Der Restaurator hat Fischleim verwendet. Er meint, der hält sehr gut und ist "reversibel", der Riss wird mit der minimal möglichen Menge Klebstoff geschlossen. Sollte er irgendwann später mal wieder aufgehen, kann der Leim reaktiviert werden, der Riss wird nicht durch noch mehr Klebstoff vergrößert.

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  5. #5 yoursong, 20.10.2012
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    Ist das bei der Mokka wirklich eine 2. Aufhaengung der Achse unten? Da sollten doch Drehspuren zu sehen sein, da die Mutter ja direkt auf das ?Achsgewinde? geschraubt ist und somit lediglich als Rausziehbegrenzer dienen kann.
     
  6. #6 S.Bresseau, 20.10.2012
    S.Bresseau

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    AW: Zassenhaus vs. Zassenhaus: Mokka & Santiago im großen Vergleichstest ;-)

    Nein, das ist nicht die Achse, die Mutter fixiert das Gegenlager. Die Kegel der alten Zassenhaus haben unten eine Vertiefung, in der das konische Gegenlager sitzt. je nach Bauart kann man das Gegenlager noch ein wenig justieren - oder auch dejustieren ;-)

    Die hängende vs. sitzende Bauart (ohne bzw. mit Gegenlager) sagt leider nicht über die Qualität des Mahlgut aus. Eine meiner besten Handmühlen ist eine Gesto, deren Bauart grob der der neueren Zassenhausmodelle entspricht. Unterschied: Die Verstellmutter ist auf der Achse, nicht am Gehäuse. Der Vorteil der "hängenden" Bauart ist, dass kein Pulver auf dem Gegenlagergestänge liegen bleiben kann.
     
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