Hier tummeln sich ja Genießer aller Art...Whisky?

Warum nicht. Die Dehnungsstärke und Reißfestigkeit würde ich männermäßig mit einem Dremel testen, Laufmaschentest an der Schleifmaschine... am besten mit den Strumpfhosen der Freundin/Frau anfangen, das hält anfangs das Invest in Grenzen... so lange bis sie dahinter kommt

 

Wat für ne Sabbeltante !
Und bei dem ganzen Gestikulieren muß man auch noch Angst haben, daß sie die Flasche vom Tisch fegt oder das Glas schwungvoll entleert !

 

Ich geh mal Strumpfhosen und ne Kamera kaufen...

 

Ich bin gespannt!

 

So, back from Scotland - hier mal ein kleiner Reisebericht:

Das Land und vor allem seine Einwohner haben uns echt umgehauen! Wir sind von Oberfranken mit den Motorrädern hoch (Fähre von Amsterdam nach Newcastle über Nacht, sehr zu empfehlen!).
Die Landschaft ist einfach traumhaft schön, vor allem war selbst zur Hochsaison zumindest unserer Wahrnehmung nach erstaunlich wenig los. In den Highlands waren wir teils vollkommen allein unterwegs in den schönsten Ecken.
Was halt sonst kaum eine Urlaubsregion bietet, ist das permanente Spiel von Licht und Schatten und die hieraus resultierenden Farbtöne der Landschaft.

Unbedingt gesehen haben sollte man:

• Isle of Skye (v.a. die winzige Strasse über die Berge von Uig nach Staffin!)
• Glencoe Mountain Resort
• Applecross Pass
• praktisch alle Strassen die Westküste hoch nach Norden
• Edinburgh und das Castle! Echt coole und sehr sehenswerte Stadt, da kann man unsere Burgen mal ganz locker in die Tasche stecken dagegen ...

u.v.m. ...

Sehr überrascht hat uns das gute Essen, welches wir vielerorts genießen durften. Klar, man darf keine allzu großen Aversionen gegen die britische Küche haben, aber Qualität und Auswahl schienen uns eine ganze Ecke besser, als in England. Und wer Lamm mag, ist hier eh richtig

Aber nun zum Whisky:

Neben Aberlour waren wir noch in einigen anderen Distilleries, dort aber jeweils nur in den zugehörigen Shops, u.a. Talisker auf Skye, Glenmorangie, Glenfiddich (weil um Dufftown kommt der geneigte Whiskytrinker eh nicht rum).

Apropos Dufftown: Wer von Glenfiddich kommend die Strasse hoch auf den Turm zu fährt und dort dann rechts abbiegt, der findet nach 20m links einen sehr kleinen Bäcker, der auch Kunst ausstellt und verkauft. Und der einen echt hammermäßigen ital. Capuccino brüht! Der Eigner meinte, es läge sicherlich auch an dem sehr guten und weichen Wasser der Speyside, welches bekanntermaßen auch dem dortigen Whisky sehr zu gute kommt.
Überhaupt haben wir in Schottland in den Cafes erstaunlich oft italienische Macchinas gesehen und sehr guten Kaffee serviert bekommen.

Die Whisky-Tour in Aberlour war durchaus interessant, würde ich aber nur Kennern und speziell Liebhabern des Cask Strength Whiskys empfehlen. Die Tour fällt insgesamt nicht so lang aus, man bekommt z.B. nicht die Lager mit den Fässern zu sehen.
Dafür bekommt man für seine 14GBP am Ende sechs amtliche Singles vor die Nase gestellt: Der erste ein New Spirit direkt aus der Distille mit ca. 57% - erstaunlich weich, obwohl noch nicht gelagert. Dazu drei cask strengths, 1x Sherry-, 1x Bourbon-Fass und zuletzt der A'Bunadh. Den klassischen 10er mit 40% zieht man sich in der Reihe dann eher mal schnell durchs Nasenloch rein

Der A'Bunadh hat mich echt überzeugt, hab ihn mir in Edinbugh dann auch gleich mal mitgehen lassen. Für mich mit um die 50€ ein extrem gutes Preis-Leistungsverhältnis, eine echte Aromen-Bombe.

Einige Einheimische haben uns dann die Tour bei Balvenie empfohlen. Die soll eine der größten und besten dort sein, ist deswegen aber meist auch auf Wochen im voraus ausgebucht. Vorab-Buchen würde ich daher bei geplanten Schottland-Trips grundsätzlich empfehlen, auch bei Talisker z.B. waren sie für den Tag dann schon voll.

Jedenfalls waren wir garantiert nicht das letzte mal dort oben!

Markus

 

Danke für die geschmackvollen Beschrieb-habe gehört in Scotland gelten sehr strenge Regeln wegen dem Alkohol am Steuer- dem bei wird ganzer Tastingvorgeschmack abgewöhnt :-(

 

In SCO gitl wie sonst auch in GB die 0,8-Promille Grenze. Für europäische Verhältnisse also recht moderat. Obendrein sind Polizisten in den Highlands ein ehr sehr anzutreffendes Völkchen. Das ist aber egal, denn wer sich den Kopp mit gutem Malt zuknallt und dann noch Auto oder gar Mopped fährt, dem ist eh nicht mehr zu helfen. Ein Dram nach einer Distilleriebesichtigung geht immer, die restlichen Verkostungen können dann Abends im Pub erfolgen.
Zum Whiskysaufen sollte man eh nicht nach SCO fahren - den Whisky gibt es in DE preiswerter und am nächsten Tag sollte man fit für die nächste Tour sein.

@ Loopo, ein schöner Bericht. Wobei mit

eigentlich alles gesagt ist, was gesagt sein muß

Grüße, Olli

 

Zwei Argumente dagegen:

1. Das Thema Alksteuer war mir auch bekannt. Deswegen war ich ja um so überraschter, dass ich den A'Bunadh dort oben tatsächlich noch günstiger bekam, als im deutschen Online-Handel - zwar nur ein paar Euro, aber trotzdem. Hatte einige Preise dort immer gegen idealo.de gecheckt, meist war da nur wenig Unterschied, mal zu Gunsten des örtlichen Handels, mal zu Gunsten idealo.de. Und auch in den Pubs war der Whisky garantiert nicht teurer, als bei uns in der Bar.
2. (und viel wichtiger Nirgendwo sonst bekommst Du zum Whisky auch noch so sagenhaft gut gezapftes Guinness dazu Diese Zapfanlagen suchst bei uns fast vergeblich, leider.

Ich könnte mir vorstellen, dass bei der Thematik auch der aktuelle Kurs GBP-€ eine nicht unerhebliche Rolle spielt, auch wenn sich der aktuell grad wieder etwas zu Ungunsten des Euro entwickelt.

Markus

 

In Einzelfällen mag es preislich interessant sein, Whisky in SCO zu kaufen. I.d.R. ist er in DE aber ehr günstiger und in ähnlicher Auswahl zu bekommen. Wirklich interessant sind vor allem Abfüllungen, die hier nicht zu kaufen sind - vor allem spezielle Editions in Kleinauflage, z.B. Feis Ille Editions auf Islay, ein paar Distillery Editions oder unabhängige Abfüllungen. Ebenfalls interessant ist das oft sehr gute Angebot an 5cl-Probierfläschchen - die gibt es hier zwar auch, sind aber oft seltener zu bekommen.
In der Bar mag der Preisunterschied gering zu sein, sicher oft auch besser als in DE (was ehr für z.T. völlig überzogene Kneipenpreise in DE spricht).

Guinness in SCO trinken? Ohh jeeee .... Dabei gibt es in SCO mittlerweile mehr kleine, lokale Bierbrauereien als Whiskydistillen! Da werden soviele leckere und qualitativ hochwertige Ales und Bitter gebraut ....

Grüße, Olli

 

Da würde ich um Beispiel in der Nähe von Pitlochry eine Besichtigung von Edradour, der wunderschönen und kleinsten (oder zumindest eine der kleinsten) Destillerie (Signatory!) mit einem anschließenden Besuch im nahe gelegenen Moulin Inn, einem 300 Jahre alten Gasthof mit gutem Essen und eigener kleiner Brauerei, empfehlen. Die vier Biersorten von leicht bis sehr kräftig waren wunderbar!

 

Das mit den Biersorten stimmt in der Tat. Ich überlege grad, wo ich hierzulande zuletzt mal 26 Biersorten vom Fass in einer Bar zur Auswahl hatte ...
Guinness ist halt dasjenige, was man auch hier fast überall bekommt und an welchem man die Qualität der Zapfung am besten vergleichen kann - auf die kam´s mir bei der Aussage eigentlich an. Finde, da haben uns die Briten sogar noch was voraus, wenngleich ich da als Franke natürlich jetzt nicht grad meckern brauch ...

Was mir in dem Zusammenhang noch auffiel, war der intensive Geruch der gerade blühenden Gerste rund um Inverness und in der Speyside. Man besucht die Distillerien und nimmt den typischen Geruch auf, probiert hier und da einen Dram. Dann fährt man durch die Landschaft, sieht das braune Torfwasser, riecht die Gerste, atmet das Land - ergibt dann alles einen wunderbaren Gesamteindruck. Den hatte ich mir auch so ein wenig erhofft, um das Getränk noch besser zu verstehen.

Die *tatsächlich* kleinste Distillery übrigens (zumindest nach Aussagen der extrem netten, eloquenten Besitzer ) haben wir mit "Loch Ewe" am gleichnamigen Meeresarm in Aultbea besucht. Sehr netter kleiner Shop und eine Distille, die eher wie ein Bollerofen im Wohnzimmer steht. Hab da mal 100ml cask strength aus dem Sherryfass mitgehen lassen, welcher nur 6 Wochen gelagert wird. Soll aber laut deren Aussagen dank viel kleinerer Fässer fast genauso effektiv sein und ebenfalls einen recht weichen Whisky mit ganz anderer Ausprägung hervor bringen. Und den gib´s tatsächlich nur dort vor Ort in Kleinstserie.
Bin mal sehr gespannt - falls ich ihn jemals öffne ...

 

An Loch Ewe bin ich auch mal vorbei gekommen. Die haben als USP die Workshops zum selber Brennen von Whisky. Und kleiner als Edradour sind die allemal ;-)
Ebenfalls deutlich kleiner als ist auch die http://www.abhainndearg.co.uk/ - Distillery auf der Isle of Lewis: Ein Farmer, der nebenher im Winter die zwei kleinen Brennblasen anwirft.

Gute Biere aus kleinen Brauereien gibt es ja in DE auch, nur muß man die suchen und findet sie Danke Bierknebelverträgen nur selten in der Gastronomie. Aber das wird schnell OT....

Grüße, Olli

 

Soweit ist es schon gekommen....danke an den Yeti noch mal für die Inspiration
http://whiskyundfrauen.blogspot.de/2014/08/whisky-blogger-marcus-whiskycuse-weber.html

 

Klasse!
Und erstmals auch ein Blick hinters Glas...

 

Unter der Reihe "espessosaufende Schottlandfahrer" vermelde ich mal wieder ein wenig off-topic im off-topic-Thread...

Richtig guten Espresso habe ich auch diesmal nicht in Schottland gefunden, aber nach Wanderungen erfreut mich schon ein auf Americano gestreckter Lavazza....

Allerdings gibt es in Glasgow Kaffee von Hasbean! Das ist das Vielversprechenste, was ich bisher gesehen habe. Allerdings habe ich ihn nicht probiert. Warum? Weil es dem in einem Laden namens BrewDog => http://www.brewdog.com/ gibt. Und wenn ich einem kleinen Brauereiausschank mit allerfeinsten Bieren aus eigener Herstellung und von anderen Kleinbrauereien sitze, dann will ich alles mögliche trinken, nur keinen Kaffee

Und was hat das mit Kaffee zu tun? Meines Erachtens viel: So wie die Dritte-Welle-Jünger sich Gedanken machen, wie man das Beste aus der Bohne macht, wo die Bohne herkommt und wie es den Bauern dabei geht, so gehen die BrewDog-Jungenz an ihre Brauerei ran: Gute Zutaten, handwerklich anspruchsvolle Verarbeitung und am Ende ein hochwertiges Getränk im Glas zählen. Zählen muß man aber auch beim Bezahlen - 5 Pfund für das Pint sind happig...
Wer also mal in Glasgow oder Edinburgh ist - reinschauen lohnt sich.

Grüße, Olli

 

Auf dem Rückweg bin ich dann in Glasgow aber dennoch fündig geworden. Seit zwei, drei Jahren macht sich in der Stadt eine kleine Kaffeeszene breit. Aufmerksam geworden bin ich durch ein winziges Booklet "Glasgow Independent Coffee" mit ein paar Adressen von "unabhängigen" Kaffeebars, also Läden, die nicht zu *bucks, Nero oder anderen Ketten gehören.

Antesten konnte ich in einem halben Tag Glasgow leider nur wenig, aber das ein oder andere interessante ist dabei.
In der Central Station z.B. ist vorne eine kleine Rösterei mit Ausschank: Unten gibt es Kaffee, oben kann man sitzen und den Diedrich-Röster bestaunen. Und sicher auch in Aktion bewundern, wenn man zur Richtigen Zeit kommt. Der Espresso ist aber ehr etwas für die Leute von der dunklen Seite.
Nur ein paar Schritte weiter findet sich die Riverhill Coffee Bar, die mit etwas helleren Espressi sehr empfehlenswertes Koffein verkaufen.
Ebenfalls in der Innenstadt, aber von mir nicht angetestet, findet sich Laboratorio Espresso - von außen sieht der Laden nicht schlecht aus.

Grüße, Olli

 

Ich bekomme gerade ein wenig Fernweh...

 

hallo an alle
ich habe mir heute spontan zwei malt gegönnt, weil mann gönnt sich ja sonst nix
....aber sie bleiben wohl erstmal zu..... weil da sind ja noch ein oder zwei im anbruch
gruß olaf

 

Das wär mir jetzt grad wurscht, ich gehör zu der Fraktion, für die ein Rum/Whiskey etc umso besser wird, je länger er auf ist...

Greetings \\//

Marcus

 

Das sehe ich ähnlich, so eine Flasche muß erst einmal ein wenig atmen.
Und zwei offene Flaschen ist ja praktisch nix, da kann man ohne Gewissensbisse zwei weitere öffnen