Erstanschaffung einer Siebträgermaschine

Eindeutig nein.
Wenn man die Temperatur in grad genau einstellen will vor dem Bezug, muss die Maschine mit einem so genannten PID Regler ausgestattet sein. Solche PID Regler haben lange nicht alle Maschinen. Technisch Sinn machen die PID auch nur an einkreisern und Dual Boilern. An zweikreisern machen sie nur bedingt Sinn.

 

Wenn Du das selber regulieren möchtest, solltest Du eine Maschine mit PID wählen:

http://www.kaffeewiki.de/index.php?title=PID_Controller

 

ich denk mal, dein budget sollte überdacht werden, denn es wird mehr und mehr, was du haben willst.

 

Bei der Gelegenheit: Es gibt eine ganze Reihe Argumente pro und contra "integrierte Mühle". Das Erwärmen der Bohnen ist wohl eher nebensächlich (nur ein paar Grad, wenn überhaupt).

Ich kenne folgende Argumente

pro

• nur eine "Kiste" in der Küche
• nur ein Kabel
  
• meist kompakter als zwei separate Geräte
  
• Pulver fällt in Tropfschale und kann zusammen ausgewaschen werden
• Reinigen geht in einem "Aufwasch"

contra

• bei defekter Maschine oder Mühle muss man auf beides verzichten
• leichte Erwärmung der Bohnen
  
• man kann separat "Rosinen picken"
• man kann separat upgraden und tauschen
  
• man kann die Geräte separat in der Küche aufstellen, je nachdem wo gerade Platz ist
• wenn man portionsweise mahlt, kann man noch an der Mühle "rütteln", um Reste herauszuschütteln
• in Kombigeräten sind meist nur sehr einfache, presiwerte Mühlen verbaut (*)

Vielleicht sollte sowas ins Wiki. Wem fällt noch ein Argument pro oder contra ein?

ed:
(*) Danke an zia fofa

 

wieso? passt doch:

z.B. Ascaso Steel Uno Pro PID + Bezzera BB005 liegt im Preisrahmen. Es gibt noch viele andere Möglichkeiten.

 

Ja. Alle Maschinen ohne PID sind auf eine Temperatur fest eingestellt und halten die dann mehr oder weniger konstant. Viele Single Origin Arabica Kaffees sind damit nicht oder nur schlecht in leckeren Espresso zu verwandeln.
Kommt halt drauf an was man will. Arbeitet man immer mit der gleichen Lieblings barmischung ist das ok. Will man auch mal etwas mehr experimentieren, ist PID IMHO Pflicht.

 

Mir, glaube ich! Mit Ausnahme der Rancilio Lucy kenne ich kein Kombigerät, bei der etwas besseres als ein Mahlwerk aus dem Einsteigersegment verbaut ist (Stichwort Isomac Macininio).

Zia Fofa

 

@S.Bresseau : expobar baut durchaus ordentliche Kombimaschinen mit richtigen Mühlen http://www.expobar.de/de/Office-Line/1 . Aus meiner Erfahrung kann ich berichten dass ich in 8 Jahren niemals einen Ausfall einer Mühle hat. Wenn dann hat die Maschine ein Problem und dann brauch ich auch keine Mühle für ein paar Tage .

 

Verzichtest Du dann ganz auf guten Kaffee...?

 

Falsch. Ein PID ist eine Möglichkeit, die Temperatur an der Maschine gradgenau zu regeln. Geht genausogut mit einem regelbaren Zweipunktthermostat, wir die DC mini , die Spaziale Vivaldi, die Vibiemme Domobar oder die alten ECM Casa (letzere beiden regeln allerdings grob ohne Gradangabe per Schräubchen) ihn haben. Ein PID macht noch ein bisschen mehr, als eine von außen regelbare Temperatur zu liefern, nämlich z.B. die Wassertemperatur fortwährend so regeln, dass sie möglichst wenig schwankt. Sowohl während des Bezugs als auch zwischen den verschiedenen Bezügen.
Dies geht bei einer geschickten Wasserführung, wie sie besagte Maschinen auch haben, ebenfalls ohne elektronisches Helferlein namens PID. Ein PID ist also allenfalls eine Möglichkeit von vielen, bei einer Maschine a) die Temperatur konstant zu halten (@CaffeNewYork: ist wichtig für gleichbleibende Ergebnisse) und b) die Temperatur regelbar zu machen.
Punkt a) schafft manch gut konstruierter Zweikreiser übrigens auch ohne PID.
Insofern, zur Wichtigkeit der Wassertemperatur: Dass sie immer konstant ist, ist wichtig. Ob sie regelbar sein muss, das ist Geschmackssache:

Da stimme ich mit dir überein, auch wenn ich wieder PID durch "regelbare Temperatur" ersetzen würde.

Sorry für Prinzipienreiterei, aber durch solche Aussagen entstehen immer wieder Legenden, die nur schwer zu widerlegen sind. Z.B. dass ein PID das höchste der Gefühle ist und dass ein PID gleichbedeutend ist mit Temperaturregelung

Generell bei Espresso und dem ein oder anderen Cappuccino: Einkreiser plus separate Mühle. Wenn dann eines von beiden nicht mehr passt, weil man bspw. doch mehr Cappus macht oder weil einen die schlechte Mühle nervt, dann braucht man nicht alles verkaufen. Ausserdem haben Kombigeräte gefühlt einen schlechteren Wiederverkaufswert. (Ich weiss, nicht alle hier kaufen ihre Geräte nach dem Wiederverkaufswert, aber manchmal sollte man es doch bedenken.. )

 

Nach 8 Jahren Siebträgerleidenschaft können bei mir ein paar Mühlen und Maschinen ausfallen und ich muss noch immer auf nichts verzichten

 

Es gibt auch gute Maschinen mit PID um die 500 Euro, auch wenn Du nicht glauben willst, dass man auch schon unter 1000 Euro viel Spaß haben kann.


@S.Bresseau , dieser Vergleich ist eine gute Idee und ich würde dafür hier einen eigenen Thread vorschlagen.
Mein Hauptargument für ein Kombigerät sind der geringere Platzbedarf und der günstigere Preis, was natürlich auch die verbauten Mühlen erklärt.

 

Davon ist der TE noch einiges entfernt - meinereiner muss dann nur die mobile Kaffee-Ecke aus dem Auto holen
Irgendein Backup muss freilich sein, find ich: Im Ernstfall losziehen und dann Alubrikett- oder Instantkaffee vom Discounter (oder noch schlimmer am Sonntag Cafreddo o.ä. von der Tankstelle) trinken zu müssen geht gar nicht!

 

Stimmt, an die Office Pulser respektive Control mit integrierter Mühle hatte ich nicht gedacht. Bei deren exotischem Status aber hoffentlich verzeihlich. Der Hopper sieht dem einer Cunill Tauro ähnlich und das wäre ein gutes Mahlwerk.

Aber, um die Kehrtwende zum Thema zu finden: Preislich ein wenig über dem Budget des TE.

Zia Fofa

 

Ich würde bei Kombigeräten immer andersrum argumentieren: Was spricht für die Beschaffung eines solchen Gerätes? Sprich: Wenn die Pro-Argumente so gewichtig sind, das sie die Nachteile überlagern, dann kann man über so ein Gerät nachdenken. Wenn nicht, macht es einfach keinen Sinn, auch wenn es technisch ausgereifte Kombis gibt.

@S.Bresseau: dabei fällt mir ein, das Pulver fällt bei den QMs nicht in die Tropfschale, sondern auf das an dieser Stelle lochfreie Abtropfblech. Zumindest bei den *35er Modellen (also 2835, 835 o.ä.). Das gibt im wesentlichen nassen Pampf auf dem Blech, der dann gern festbackt, wenn man ihn nicht regelmäßig wegwischt. Als Vorteil würde ich das also nicht unbedingt sehen.

 

hier geht's weiter:
http://www.kaffee-netz.de/threads/p...s-spricht-fuer-oder-gegen-kombigeraete.85292/