Olympia Cremina Temperaturverhalten/Studie

Hallo,

Ich habe einige Messungen durchführen und editieren können.

Drei nacheinander folgende Bezüge:



bzw ein Video mit dem dazugehörenden Graph:

 

Endlich wieder Zeit gehabt für die Messreihen. Heute nix anderes gemacht als den Hebel gezogen. Sehr viel Kaffee um konsumieren zu können. I habe eine Cremina '67 ohne Teflon Dichtung zwischen Boiler und Gruppe, eine mit der Dichtung und die aktuelle Cremina gemessen. In den Boiler jeweils 0,7l Wasser gefüllt, identische Pressostat Setting. Ich habe drei nacheinanderfolgende Bezüge gestartet (immer 3,5 Minuten zwischen den Bezügen). Die Messungen habe ich dreimal wiederholt um plausible Daten zu bekommen. So gut wie möglich immer die gleiche Rutine: 5 Sek. Hebeln (PF während dieser Bewegung festgezogen), 10 Sek pre infusion, 35-40 Sek Bezug.



Keine grosse Überraschung, die Teflondichtung bremst sehr gut die Überhitzung der Gruppe. Das unterschiedliche Temperamentverhalten der zwei "Teflon-Creminas" ist höchstwahrscheinlich auf die im neuen Model eingesetzten Chromstahl Kolbe und Boiler zurückzuführen. Ich habe keine bessere Idee.

Ich werde die Messungen noch mit der Olympia Club ergänzen, die eine grössere Feder operierende Gruppe hat. Damit es etwas spannender wird, habe ich für die Club auch Teflondichtungen (in zwei verschiedene Dicke) geschnitten.





Fortsetzung folgt.

 

Hallo,

Ja, die Club hat es auch hinter sich gebracht. Erwartungsgemäss hat mehr Reserven. In 3,5 Minuten erholt sich die Gruppe sogar mit der dünneren Teflonscheibe fast volkommen, aber auch ohne Isolierung zwischen dem Boiler und Gruppe kann länger durchhalten als die Cremina. War aber auch so konstruiert, was auch Ihre Schattseiten im Haushaltsgebrauch hat. Sie hat eine deutlich längere Aufwarmperiode. Es kann kein Wasser in der Brühkopf zirkuliert werden, denn über der Kolbe der Feder seinen Platz hat, der trocken "bleiben will" (bei gesunden Dichtungen beibt auch ). Man kann natürlich die Aufwarmzeit etwas beschleunigen in dem man mit dem altem Kaffepuk im Siebträger Wasser durch die Gruppe zieht. Der Wiederstand des Kaffeepuks hilft dabei eine harmonischere und homogene Aufwärmung der Gruppe zu erzielen (ähnlich der "half pulls" bei der Cremina).
Es ist nur eine Annahme zwar aber ich denke durch den schnelleren Abfall der Gruppentemperatur der Gruppe (sogar bereits während des Pulls), das Brühwasser bei der Club eine fallende Temperaturprofil hat.
Ich werde noch einige Messungen Bearbeiten (zwei Bezüge mit unterschiedlichen Boilertemperatur, aber identischem Gruppentemperaturen und die andere Variante, identische Boilertemperaturen und verschiedene Gruppen Ausgangstemperaturen).

Anbei die Tempkurven ergänzt mit den Club Versionen.



Ich bin gespannt, was Ihr über die Messungen, über die Annahmen und Ergebnissen denkt.

 

Wieder neue Temperaturkurven editiert. Vielleicht das interessanteste bis jetzt. Die Messungen habe ich mit der aktuellen Cremina gemacht. Fall Gelb: Boilertemperatur 120C (im Schnitt), Gruppentemperatur vor dem Bezug 81C. Fall Blau: Boiler 120, Gruppe 78. Fall Grün: Boiler 114 Gruppe 81. Das Diagramm zeigt den Temperaturablauf des Brühwassers bei den 3 Fällen.



Das Ergebnis ist ganz logisch (auch bekannt), daß die Temperatur des Brühwassers primär durch die Gruppe bestimmt wird. Die Boilertemperatur spielt dabei eine untergeordnete Rolle.
Die durschnittlichen Temperaturen während des Bezuges (nach pre infusion, also die letzten 40 Sekunden) sind wie folgt: Gelb 90,3C, Grün 89C, Blau 87C.

Man braucht dazu keine sophistizierte Messgeräte haben, den ein erscwinglicher Temperatur-Messstreifen macht alles ganz gut kontrollierbar. Bei der time lapse Aufnahme (alle 5 Sekunden) habe ich paralell mit dem temp strip und dem Datenlogger gemessen. Ich war verblüfft, dass trotz 10-er Skalierung Temperaturunterschiede in 2,5Grad Schritten schön ablesbar sind.

 

@Javel : Danke! Es gibt was neues.

Ich wusste, daß etwas noch fehlt, das ich gemessen habe. Die Kühlung haben wir noch nicht unter die Lupe genommen. Ich habe die Daten durchgewühlt und doch die gespeicherte Datei über eine Kühlung nach einem Bezug gefunden. Als ich es gespeichert habe, war selber überrascht, wie schnell man die Gruppe mit einem nassen Tuch um die 80 Grad Celsius bekommt. Um ganz präzise zu sein die Oberfläche der Gruppe, denn die Innenreien wie die Kolbe oder die Kolbenstange bleiben etwas darüber. Anbei sind die Temperaturkurven der Gruppe während des instant Kühlprozesses. Klar, weiss ich, daß es Alternativ-Lösungen, wie z.B. Kühlung mit dem kalten Siebträger, existiert. Oder in dem man kaltes Wasser in die Gruppe aufsaugt (da sollte man aber nicht vergessen, daß in diesem Fall gleichzeitig über der Kolbe heisses Wasser zirkuliert wir, und die Kühlwirkung leicht überkompensiert wird). Auf das Logging dieser Fälle habe ich aber diesmal verzichtet .

 

Ich habe die Creminas und die Club für 1,5-2 Stunden ohne Bezug "laufen" lassen um die "Idle"-Temperaturen zu ermitteln. Für mich ist es idealerweise etwas unter der Zieltemperatur der Gruppe für den Bezug, denn so kann ich mit einem kurzen Hebeln (Viertel oder sogar noch kleiner) auf die Zieltemperatur bringen und bei einem eventuellen folgenden Shot wird die Gruppe schneller zur idealen Temperatur zurückgebracht.

I habe den Boilerdruck/Temperatur (0,9-1,1bar, 118-121C) identisch eingestellt um vergleichbare Daten zu bekommen:

Olympia Cremina '67 ohne Teflon Dichtung: 90C

Olympia Cremina '67 mit Teflon Dichtung: 82C

Olympia Cremina aktuell: 78C

Club ohne Teflon: 84C

Club mit Teflon: 76C

Das heisst für mich, dass ich den Boilerdruck/Temperatur für die '67 teflon Cremina niedriger einstellen muss:

Olympia Cremina '67 ohne Teflon Dichtung: 84C (immer noch zu hoch für mein Geschmack)

Olympia Cremina '67 mit Teflon Dichtung: 77C

Wäre interessant über Eure Meinung und und Erfahrungen zu hören.

Gruss!

Gábor