Mein Arbeiten an der Elwe Piccolobar

Diskutiere Mein Arbeiten an der Elwe Piccolobar im Restaurierungen und Raritäten Forum im Bereich Maschinen und Technik; Ich les recht viel hier, am liebsten über Restaurationen von Maschinen. Um mich zu bedanken, möchte ich die Teilnehmer des Forum auch an meiner...

  1. #1 skipperfrank, 06.12.2015
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    Ich les recht viel hier, am liebsten über Restaurationen von Maschinen. Um mich zu bedanken, möchte ich die Teilnehmer des Forum auch an meiner Schrauberei virtuell Teil haben lassen.
    Ich hab die Piccolo dieses Wochenende erhalten im Tausch gegen ein LaPavoni Proffesional. Von denen hatte ich eine übrig.
    Meine Maschine hat sogar eine prominente Vergangenheit. Sie stand in einem Imbiss in der Wiener Hofburg. Dort war sie bis 1974. Danach ist sie auf das Abstellgleis gekommen und nun wird sie hoffentlich wieder zum Leben erwachen.
    Die inneren Werte sind, was ich bis dato gesehen habe, ganz gut. Sogar die Kolbenringe fühlen sich noch ganz frisch an. Sind aber auch nur ganz gewöhnliche O-Ringe.
    Die Schrauben lösen sich erwartungsgemäß nur wiederwillig oder auch garnicht. Leider ist mein Deckel vom Wasserkessel mit sehr weichen Senkopfschrauben verschraubt. Diese lassen sich nicht mehr lösen. Entweder der Schlitz im Kopf gibt nach, und wen der hält, reißt die Schraube ab. Werde die auf einer Ständerbohrmaschine ausbohren. Deckel muss runter, da die Dichtung da drunter im Eimer ist. es ist deutlich Kesselstein zu sehen zwischen Deckel und Kesselgehäuse.
    Der Zylinder der Maschine ist als "nasse Büchse" konstruiert. Nach dem Sprichwort" nicht dran rum datteln, wen`s noch funktioniert", lass ich die an ihrem Platz. Beim restaurieren von Autos hab ich da schon echte Abenteuer erlebt, wen man so eine Büchse raus ziehen will.
    Der Kolben innen ist voll mit Fett,Rost und Kaffeeresten. Da hab ich dann einfach mal an was anderes gedacht, und nicht an Lebensmittel, als ich den Bereich vorgereinigt habe.
    Hab nun alle Teile zum einweichen in alte Bremsflüssigkeit geschmissen und den Zylinder mit Feder und Pleulstange innen mit Bremsenreiniger aufgefüllt. Das löst den Kleister da drin hoffentlich auf. Riechen tuts wie bei Oma unter den Armen. So können die Teile über nacht baden, und ich muss mich nicht anstrengen beim putzen.
    Hier Bilder von meinem schaffen heute:
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  2. #2 skipperfrank, 07.12.2015
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    Nun hab ich Die Teile der Hebelmechanik mit dem Kolben gereinigt und anschließend sanft glasgeperlt und die Baugruppe wieder zusammen gesetzt. Beim reinigen des Kolbens viel mir auf, das beim letzten Kundendienst(irgendwann 1974) der Mechaniker Teflonband in die Nut der Kolbenringe gegeben hat. Ich hab das auch gemacht,obwohl sich mir dabei der Sinn nicht ganz erschließt. Ist das üblich?
    Beim Zylinder putzen ist mir dann aufgefallen, das die Wandung ballig gehohnt wurde, und zwar nicht tonnenförmig sondern in der Mitte zwischen UT und OT deutlich verjüngt. Die haben sich mal so richtig Mühe gegeben. Zum abschluß des Tages hab ich dann noch den Siebträgerring abgebaut und die Nieten vom Emblem weg gedremelt und den Rest raus gebohrt. Auch einen Zierdeckel habe ich glasgeperlt. Ich wollte sehen, ob der Chrom leicht zuentfernen ist und bin angenehm überrascht, wie schlecht der galvanisiert wurde. Ich denke, das ich den Chrom aber trotzdem mit SiliziumCabid abstrahlen werde, und danach das Alu wieder mit Glasperlen glätte und verdichte. Danach werde ich mal das Glanzverdichten in Regie ausprobieren. Das ist eine Gleitschleifverfahren.

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  3. #3 skipperfrank, 09.12.2015
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    Heute hab ich den Kessel geköpft. Die Schraubenköpfe hab ich mit einem Zentrierbohrer weg gebohrt. Danach war ein bischen kräftige Zuwendung von Nöten mit dem abgebildeten "Überredungskünstler" und einem Hartholzklotz, um den Deckel zu lupfen. Durch das klopfen beim ankörnen für den Zentrierbohrer und wohl auch beim klopfen mit dem Hammer beim Deckel weg dreschen hat sich der Kalkstein gelöst gehabt und lag unten im Wasserkessel. Dann kam der spannende Moment. Ich habe die Maschine notdürftig an das Netz angeschlossen, Wasser in den Kessel gefüllt und ganz tapfer eingeschaltet. Siehe da, beide Kontrolllampen brennen und gefühlte 10 Minuten später hat das Wasser gekocht und die Maschine hat das Heizelement runter geschaltet auf 150 Watt. Aufheizleistung ist bei meiner 800 Watt. Ist mir natürlich ein Stein vom Herzen gefallen. Die Vorstellung, so ein passendes Heizelement zu suchen lag mir quer im Magen. Hab sie dann mal eine Stunde vor sich hin blubbern lassen und sie schaltet ganz brav hin und her. Der Zylinder ist bei meiner nicht, wie in einem anderen Bericht erwähnt, als nasse Büchse konstruiert. Die Aufnahme für den Zylinder durch das volle Material des Kesselgehäuses gebohrt und dann wurde mit einem Wohlhaupter eine Nut gestochen, so das das Wasser dann rundrum durch die Bohrungen in den Hubraum strömen kann. Leider hat sich da bei mir Kalk angesammelt und es tritt nicht mehr aus allen Bohrungen Wasser aus. Werd da mal mit Pressluft spielen, da ich immer noch nicht den Zylinder ziehen will. Vielleicht helfe ich auch mit Essigessenz nach. Aluminumkessel hin oder her, das dieser Kessel mal wegen Lochfrass den Hintern hoch reißt schließe ich aus. Der Aufbau wurde wohl im Angesicht des kalten Krieges konstruiert. Soll heißen, das die Leute in der Entwicklung wohl wollten, das wen eine Atombombe über der Maschine explodiert wäre, man sich danach wenigstens noch einen Espresso ziehen konnte, wen der Rest der Welt schon in Schutt und Asche liegt. Das Ding hat Traktor-Qualitäten.
    Die Kopfdichtung ist sehr dick ausgeführt und in meinem Falle aus Papierfasern. Sie muss schon geraume Zeit undicht gewesen sein. Kesselstein hat aus der Dichtung eine sehr harte und wiederspenstige Sache gemacht. Ich hab sie jetzt mit Kriechölgetränken Lumpen eingepackt und hoffe, das sie etwas aufweicht. Die Dichtflächen sind offensichtlich angegriffen Ich werde sie planfräsen.

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  4. #4 turriga, 09.12.2015
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    Der Tankraum sieht aber ganz manierlich aus, habe ich schon deutlich Schlimmeres gesehen! Schön auch,dass sie heizt!
     
  5. #5 skipperfrank, 09.12.2015
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    Danke für die Rückmeldung. Ich war auch sehr erfreut. Ich habe vorher eine MicroCimbali restauriert. Da ist das Kesselhaus so filigran das einem Angst und Bange wird beim Kesselstein entfernen. Wen das Eicher-Traktorenwerk mal eine Kaffeemaschine gebaut hätte, wäre die sicherlich wie die PiccoloBar geworden.
     
  6. #6 turriga, 09.12.2015
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    Sie hat nicht von ungefähr den Spitznamen:Ständerbohrmaschine!
    Dennoch oder gerade deshalb außergewöhnlich!
     
  7. #7 zuerisee, 09.12.2015
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    mir gefällt der ausführlich und mit eigenem Stil geschriebene Text zur Restauration. Weiter so!
     
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  8. #8 skipperfrank, 09.12.2015
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    Bei mir hat sie den Namen "Totschläger". Wen man den Hebel der Maschine nach unten drückt, ohne das Wasser in dem Zylinder ist, kann der Hebel nach einer Weile wieder hochschnellen. Das macht die so brutal, das es einem das Licht ausknipst für kurze Zeit, wen die Rübe gerade im Schwenkbereich war. Vorspannen der Feder geht nur auf einem richtig großen Schmiedeschraubstock. Ich meine die Sorte die ca. 30 kg wiegt.
     
  9. #9 Sansibar99, 09.12.2015
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    Du kannst zum Entkalken von Alu ne andere Säure nehmen. Weinsteinsäure geht, wenn ich mich recht erinnere. Steht hier im KN oft im Zusammenhang mit dem Aluboiler der Gaggia Classic....
     
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  10. #10 skipperfrank, 10.12.2015
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    Danke für die Empfehlung @Sansibar99. Ich nutze eigentlich immer Weinsteinsäure. Das entkalken läuft sehr viel langsamer ab. Damit kann ich bei meiner 1/4 Jährigen Entkalkung immer schön steuern, das im Kessel eine dünne Kalkschicht erhalten bleibt. Ich mag das nicht, bis auf das Metall runter zu ätzen. Dünner Kalk ist für mich dem Geschmack zuträglich.
    An der Stelle ist es aber etwas fummelig, weil das ein dünner Kanal ist. da werd ich den Kolben mit Vaseline einschmieren, in den Zylinder stecken das die Kolbenringe oben und unten von den Einströmbohrungen sind und dann lass ich es da drin mal etwas schärfer arbeiten als sonst, da ich das Gefühl habe, das der Kanal stellenweise vollständig verstopft ist.
     
  11. #11 Sansibar99, 10.12.2015
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    Was hat der Kanal für einen Durchmesser? Ev. kann ich dir eine lange Kanüle zum Sondieren schicken ;)
     
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  12. Feitz

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    Darf ich fragen, wie Du das anstellst? Vielleicht steht mir das bei meiner auch bevor.
    Bin schon auf die Fortsetzungen gespannt und werde genau aufpassen ...
     
  13. #13 skipperfrank, 10.12.2015
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    @ Feitz: Den Deckel mit einem Schaftfräser und einem kleinen Programm auf der CNC stirnen, ist ja eine Nut. Das Kesselhaus mit einem Messerkopf in einer Zustellung stirnen. Mir bleibt es aber gott sei dank erspart.
    @ Sansibar: Danke für das Angebot. Ich hab den Zylinder jetzt einfach raus geballert. Aber ich schreib dann gleich mein Tagesreport fürs Berichtsheft ;-)
     
  14. #14 skipperfrank, 10.12.2015
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    Heute ist , dank frühem Freizeitbeginn, etwas mehr voran gegangen.
    Ich habe heute im Prinzip die komplette Maschine obduziert. Einen letalen Befund habe ich dabei nicht gefunden. Ich bin bei jeder Baugruppe die ich in der Hand halte erstaunt, wie überdimensioniert und robust das alles ist.
    Angefangen habe ich mit dem ziehen des Kabelbaums. Bei mir sind die Temperaturschalter, anders als bei der hier auch zu lesenden Restauration, in einem Glaskolben. Sieht hübsch aus. Die Kolben sind mit Alufolie umwickelt. Beim ziehen des Kabelbaums hat sich die komplette Isolierung der einzelnen Kabel im warsten Sinne des Wortes verkrümmelt. Ich bin froh, das Petrus gesten nachmittag Überstunden abgebaut hat, sonst hätte es wohl deftig geblitzt bei meinem Probelauf.
    Danach hab ich das Kesselhaus von unten gelöst und abgehoben. Vorher müssen die Verrohrungen der Maschine gelöst werden. Danach konnte ich das Heizelement von unten abschrauben. Sockel und Ständer hab ich getrennt nachdem ich die Schalttafel abgebaut habe und die Zuleitung zur Beleuchtung gelöst hatte.
    Während der ganzen Zeit hab ich mich hinter einer ABC-Gasmaske mit brandneuem Filter versteckt wegen dem Asbest. Schon irgendwie komisch. Ich habe die 70er und 80er überlebt , bin ohne Protektoren und Helm Fahrrad gefahren, hatte Sex mit wildfremden Frauen ohne Kondom und wegen dem bischen Asbest mach ich mir 2015 ins Hemd. Ich fühl mich gerade als wen mich der Wirt von Fukushima zu einem Teller Rahmschwammerl eingeladen hatte. Bin mal gespannt ob beim nächsten mal Husten meine Lungenflügel durch die Halle flattern. Ich kann mich mit so etwas ganz wunderbar verrückt machen.
    Hab dann mal probiert, den Wasserzulauf auszublasen. Ist mir dann aber bald zu doof geworden und dann habe ich und mein Gummihammer es der Zylinderbüchse mal kurz so richtig besorgt. Das ist fast schon System bei mir. Die Sachen, die ich vor mir her schiebe, weil ich glaube das sie kniffelig sind, gehen immer ganz einfach. Den Gummihammer braucht es nur, um die verklebten O-Ringe los zu brechen. Der Rest geht mit der Hand ohne große Kraft.
    Weiter oben habe ich geschrieben, das es sich nicht um eine "nasse Büchse handelt. Dafür muss ich mich entschuldigen. Die ist tatsächlich im Bereich der Kolbenbewegung umspült. Auch spannend ist, das oberhalb der O-Ringe ein Bypass gebohrt ist, hin zum Wasserüberlauf. Der Sinn hat sich mir noch nicht erschlossen. Evt.l atmet der bereich oberhalb des Kolbens dort aus und ein, wen er rauf und runter fährt.
    Zum Abschluss hab ich dann dem Zylinder und der Verrohrung sowie dem Dampfventil ein heißes Bad mit Backpulver eingelassen und da baden die nun bis morgen.

    Ich hab eine Frage. Kennt jemand die Handelsbezeichnung für ein Ersatzmaterial, das ich statt den Asbestplatten am Heizelement verbauen kann?
    Ist es nötig, bei Verwendung von Silikonisolierten Kabeln , den Bereich, wo die Kabel im Kesselhaus verteilt werden an das Heizelement und die Fühler mit einem Wärmeschutz auszukleiden?
    Vielen Dank im vorraus für Tips

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  15. #15 skipperfrank, 10.12.2015
    skipperfrank

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    Noch eine Frage möchte ich stellen.
    Kennt jemand die Handelsbezeichnung des Gummimaterial das hier verwendet wurde, um die Kopfdichtung zu schnitzen?
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  16. Feitz

    Feitz Mitglied

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    Danke für die Infos, hoffentlich geht's auch ohne...
     
  17. achmed

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    Für die Dichtung hast du verschiedene Möglickeiten, Viton, Silikon oder, richtig gut, ordentlich teuer, ein Goretex ähnliches Material. Es sollte auf jeden Fall lebensmitteltauglich sein.
    Silikonkabel sind ausreichend temperaturresistent, zusätzliche (vorhandene) Ummantelungen stilecht. Für die Heizungsisolierung müsstest du bei Kaminbauern oder im techn Handel fündig werden.
    Ich frage mich, ob es Sinn macht, die Kesseldeckelschrauben durch welche aus Alu zu ersetzen, um zukünftige Kontaktkorrosion zu vermeiden. Oder evt. V4A. Normale Stahl- bzw. V2Aschrauben machen auf die Dauer immer Ärger. Es gab von Piccolobar auch eine Ausführung mit Bolzen, Kegelscheiben und Muttern. Damit umgeht man zumindest das Problem, die nicht nur im Gewinde, sondern auch in den Durchgangslöchern festgegammelten Schrauben lösen zu müssen, muss man mal den Deckel abnehmen. Das Korrosionsproblem bleibt.
    Und ja, immer wieder, der vom Hersteller betriebene Aufwand war enorm, die Maschinen wurden wohl hauptsächlich in A vertrieben und ich wüsste gerne mal, wie lange sie am Markt waren.
    Vllt. schafft es einer von den Recherchefreudigen hier mehr herauszufinden.
    Gruß
    Achmed
     
  18. #18 skipperfrank, 10.12.2015
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    Danke @ Achmed für deine reichhaltige Antwort. Ich habe jetzt nach einem 5 adrigen Kabel geschaut und bin im Bereich Sauna-Bau fündig geworden. Sehen tut man das Kabel ja nur von unten. Es ist rot eingefärbt. Nicht gerade klassisch aber scheinbar der Farb-Code für Silikon-Kabel.
    Mit dem Tip, beim Ofenbau zu schauen hast Du mir gut auf die Sprünge geholfen.
    Ich werde auf Stehbolzen,Kegelscheiben und Hutmuttern umrüsten. Auf alle Fälle aus rostfreiem Stahl. Meine Neigung ist, die Maschinen die ich in Betrieb habe, einmal pro Quartal so weit wie nötig zu zerlegen, um eine Reinigung und Schmierung der Teile vor zu nehmen.Den Blick in den Kessel will ich dann schon haben. Daher auch der Wunsch nach einer warmfesten und dauerelastischen Dichtung.Dichtung aus Papierfaser find ich auch unappetitlich, weil nicht zu reinigen. Ausserdem finde ich Hutmuttern auch hübscher als vernudelte Schlitz- oder Kreuzschlitzschrauben.
    Ich habe schonmal versucht, über google etwas über Elwe raus zu finden. Man landet aber automatisch immer hier im Forum oder auf Bilderseiten wie Pintarest. Eine historische Erwähnung im Zusammenhang mit Innsbruck gibt es nicht. Nur einen Link zu einer Rotlicht-Kneipe. In den Analen dieses Forums hier findet man sogar Postings von einem der einen ehemaligen Servicetechniker der Firma kennt. Er hat sich leider schon lange nicht mehr geäußert wie mir scheint.
     
  19. achmed

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    Elwe war ja nur der Vertrieb in A. Etwas gewundert habe ich mich über Milano, ich wusste bisher nur von Udine als Firmensitz.
    Könnte ich auf deine Möglichkeiten zurückgreifen, hätte ich wahrscheinlich auch mal wieder Lust zu restaurieren.
    Gruß
    Achmed
     
  20. #20 skipperfrank, 11.12.2015
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    Heute habe ich mich an die Oberflächen der Maschine ran gemacht. Eine langwierige und langweilige Arbeit, aber nötig, da das der schlechteste Abschnitt meiner Maschine ist. Erst habe ich mit Siliziumcabid vorgestrahlt und den Lack vom Kesselhaus entfernt. Der ging sehr schwer runter. Erst wollte ich ihn abbeizen, wahr aber zu faul, zum Maler zu gehen und Abbeizer zu schnorren. Der Abbeizer vom Baumarkt ist nicht gut. Dafür soll er gesünder sein. Ich werd ihn mir mal auf das Brot schmieren und erzählen, wie es war.
    Am Fuss der Maschine ist der stärkste Chrom aufgebracht. Der geht beim strahlen kaum weg. Mach da morgen weiter. Galvanisch entchromen traue ich mich nicht bei Alu-Guss. Hab das schon bei Motorrad-Teilen erlebt, das sich die im Bad aufgelöst haben. Der Ständer hingegen ist sehr dünn verchromt. Dort ging der Chrom großteils sogar mit Glasperlen weg. Nachdem ich das Alu offen hatte, viel auf, das die Oberfläche sehr unruhig ist und beim gießen im Abkühlgang auch deutliche Wellen in dem Ständer entstanden sind. Durch das Hammerschlag-Lackieren wahr es auch beim Kesselhaus nicht wichtig, eine gute Oberfläche zu haben. Dort sind deutliche Spuren zu sehen vom Winkelschleifer, den die damals benutzt haben um das Rohteil vor der Weiterbearbeitung zu entgraten und zu verputzen. Das Kesselhaus muss ich also auch lackieren. Hatte überlegt, das auf Glanz zu bringen aber das wirkt nicht. Überhaupt habe ich heute abstand davon genommen, die Maschine auf Hochglanz zu bringen. Durch die genannte Unruhe in der Oberfläche wirkt Hochglanz nicht gut wen das Spiegelbild verzerrt wird. Ich habe mich für eine leichte Satinierung entschieden bei der Polierprobe. Vorteil ist, das ich da keine Regie-Arbeit vergeben muss, sondern das selber machen kann. Ich mag Hammerschlag-Farbe nicht . Bin am überlegen, das kesselhaus Schwarz zu machen. Das hat mir bei meiner MicroCimbali sehr gut gefallen. Zusätzlich überlege ich noch, ob ich den Fuss auch Schwarz mache. Ich wollte Pulverbeschichten mal ausprobieren. Hab hier in der Nähe eine Firma, die Kleinteile annimmt. Etwas buntes grübel ich auch noch. Mir gefällt das orange-rot von La San Marco recht gut. Oder ganz bunt wie die La Peppina? Mal drüber schlafen.

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Mein Arbeiten an der Elwe Piccolobar

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