Zenith Express

...aufgrund des Videos hatte ich ja auf einen Test verzichtet.

 

Also die Schmiere habe ich inzwischen ausgiebig testen können:

Auch nach Wochen intensiver Nutzung der Maschine, sieht der Kolben immernoch wie frisch geschmiert aus. Einwandfrei das Zeug. Kein schwarzer Abrieb und kein "Rubbeln" mehr nach einer Woche. Auch bleibt die Dusche von innen sauber.

Außerdem habe ich die Brühgruppe mal einem Materialtest unterzogen:

Sie besteht aus Messing mit einer leichten Bleinote (3% Bleigehalt).


Verbrauch hab ich auch mal ermittelt:

 

Auf der Seite:
https://www.kupferinstitut.de/filea...erkstoffe/Datenblaetter/Messing/CuZn39Pb3.pdf

lässt sich nachlesen:

8. Korrosionsbeständigkeit CuZn39Pb3 erreicht gegenüber Wasser, verschiedenen Salzlösungen und organischen Flüssigkeiten nicht die hohe Beständigkeit eines homogenen α-Messings, da die zinkreiche β-Phase im heterogenen Gefüge bevorzugt angegriffen wird. Außerdem kann unter bestimmten Bedingungen (Wässer mit hohem Cl-Gehalt und niedriger Karbonathärte) eine Korrosion in Form der "Entzinkung" auftreten.

Das würde bedeuten, daß die Maschine kein enthärtetes Wasser verträgt!

Wenn man sich die Beständigkeitstabellen ansieht:
http://www.witzenmann.de/de/media/Handbuch_der_Metallbaelge_0441de_S_200_238_2_04_10_20_download.pdf

zeichnet sich das Messing, wegen des hohen Zinkanteils nicht unbedingt durch besondere Säurebeständigkeit aus, deshalb
würde ich von einer Säureentkalkung der Kompletten Maschine ebenfalls abraten.

Da hilft ja dann nur Runterkratzen...

 

...und Magnesiumcarbonat lagert sich dann nicht an?!?

 

ja, ist dann wohl inzwischen vergriffen

 

...hab mal ein wenig weitergebastelt:
Da der originale Siebträger nicht mehr soo dolle ist, mußte ich mir zwei ST von La Spaciale umarbeiten. Diese sind ein wenig zu hoch und müssen daher obena bgedreht werden, außerdem passen nur noch kleine Tassen unter die Gruppe da der Ausfluß auch sehr lang ist. Ließ sich aber auch recht einfach beheben.

 

Nachdem wir nun ein halbes Jahr trainieren konnten, hab ich nun doch die stärkere Feder verbaut.

Mit dem passenden Hakenschlüssel gehts wie von selbst. Dieser hier stammt aus dem Bordwerkzeug einer Molotow gleichen Baujahres.


Bei der Gelegenheit hab ich den Zylinder auch gleich nochmal nachgehont.


Anfangsdruck steht nun bei 9 Bar und sinkt im Verlauf bis 5 Bar ab:

 

Ja, es scheint tatsächlich der Zenit erreicht zu sein, von jetzt ab kann es eigentlich nur noch bergab gehen.
Die Maschine läuft täglich mit ca. 10-15 Espressi/Cappuccini, der Wartungsaufwand hält sich dabei sehr in Grenzen. Alle halbe Jahre nehm ich den Kolben raus und schmiere ihn neu. Die Dichtungen sehen auch immernoch wie neu aus. Nur die Dichtung im Überdruckventil mußte ich bisher wechseln, da es tropfte.
Die provisorischen Teflonwickeldichtungen in den Hähnen halten auch immernoch.

 

Letzte Woche fing die Maschine an, leicht zu zischen. Das Zischen wurde immer lauter, bis auch gestern die ersten Wassertropfen unter der Maschine ankamen. Das Wasser trat aus dem Brühgruppenflansch aus. Also mußte ich die Brühgruppe mal abnehmen.

(Blick in den Kessel, - nur kleine Kalk-/Manganflöckchen erkennbar)

Ein Flanschgewinde Unten rechts hatte sich in Pulver aufgelöst, an der Ecke trat auch das Wasser aus. Also in einer Nacht und Nebelaktion neue Flanschdichtung und neues Gewinde rein. Die anderen sind zwar auch nicht mehr besonders, aber wenigstens noch als Gewinde erkennbar.




Die anderen Gewinde habe ich also erstmal so gelassen, -vielleicht beim nächsten mal.


Das Saugrohrgewinde wurde in Frankreich aus Teflonband "restauriert" und steckte nur lose in der Brühgruppe. Ein Wunder das das so lange gehalten hat. Also auch noch mal eben ein neues gebastelt, und eingeschraubt.- Foto hab ich leider vergessen.


Halten bei der Zenith im original auch Schrauben die Brühgruppe? Oder müssen dort eigentlich Stehbolzen rein?