welche Hardware für handgebrühten Kaffee

Diskutiere welche Hardware für handgebrühten Kaffee im Brühkaffee Forum im Bereich Maschinen und Technik; Hallo liebe Gourmets, ich brauche Eure Hilfe. Heute morgen habe ich mal wieder den Kaffe eines Kollegen dem Ausguß übergeben, weil ich das Gebräu...

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  1. #1 Kalle, 26.07.2016
    Zuletzt bearbeitet: 26.07.2016
    Kalle

    Kalle Mitglied

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    Hallo liebe Gourmets,

    ich brauche Eure Hilfe. Heute morgen habe ich mal wieder den Kaffe eines Kollegen dem Ausguß übergeben, weil ich das Gebräu einfach nicht ertragen konnte. Das Erlebnis war so einschneidend, daß ich meinen schon lange gehegten Wunsch nach mehr Genuss nun umsetzen möchte (zuhause geht es zwar noch, aber prickelnd ist das Erlebnis nicht wirklich). Nun frage ich mich, in Anbetracht der Möglichkeiten die der Markt so hergibt, was ich wirklich brauche, um meinen Wunsch nach einer guten Tasse Kaffee zu erfüllen. Wie ich schon in alter Zeit erfahren durfte, macht es nicht immer Sinn, gleich auf das Non-Plus-Ultra zuzugreifen. Mein Budget gibt es zwar her, für alle Hardware mehr als 200 Euro auszugeben, aber muss man das auch? Muß man wirklich einen Schwanenhals-Kessel mit Temperaturregelung haben? Und eine Waage mit Timer und und und??

    Ich zweifle etwas daran. Und hier seid ihr nun gefragt. Meine Freude wäre überschwänglich, wenn Ihr mir mit zahlreichem Rat helfen würdet, eine gute Einsteiger-Hardware zusammen zu stellen. Mühle ist klar. Aber welche? Porzellanfilterhalter ist eigentlich ein "must-have"! Aber sonst? Wer von Euch kann berichten, wie man einerseits seine Kosten minimieren kann, aber trotzdem nicht auf Genuss verzichten muss.

    Vielen Dank und
    viele Grüße
     
  2. domo

    domo Mitglied

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    Hey Dani und WIllkommen

    Die entscheidende Frage ist, was für dich einen guten Kaffee ausmacht. Mein Tipp wäre, dass du in verschiedenen Cafés und Röstereien Filterkaffee probierst, um herauszufinden, in welche Richtung die Reise gehen soll. Beispielweise ist handgefilterter Kaffee aus hellen Bohnen geschmacklich weit von dunkler gerösteten Bohnen aus einer Aeropress entfernt.
    Ich selbst verwende für "einfach mal einen guten Kaffee" eine kleine Handmühle und dazu einen Handfilter (ob Melitta, Kalita, Torch etc. ist maximal sekundär), Feinwaage und elek. (Braten-)Thermometer. 200€ sind dafür mehr als ausreichend; Feinwaage 20€, Filer+Papier 20€, Thermometer 10€, Handmühle oder kleine e-Mühle ab ca. 50€.

    ABER: Für jeglichen guten Kaffee ist von zentraler Bedeutung, dass du frisch geröstete Bohnen verwendest und diese frisch mahlst. Alles andere kommt danach.
     
  3. cake66

    cake66 Mitglied

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    Neben einem Filterhalter z.B. von Melitta, Hario oder Kalita benötigt man passende Papiertüten (oder einen Dauerfilter aus Metall) und einen Wasserkocher. Noch viel wichtiger sind Gute Bohnen, am besten erst kurz vor dem Brühen gemahlen. Eine Waage mit Timer oder ein Thermometer sind sekundär und werden erst interessant, wenn man versuchen möchte, immer genau reproduzierbare Ergebnisse zu erzielen.

    Man sollte aber am besten keinen Supermarkt-Industrie-Vakuum-Kaffee verwenden, sondern sich qualitativ hochwertige Bohnen, traditionell geröstet, vom Kleinröster zu besorgen. Da kostet das Kilo Bohnen gerne 15-25 €. Wenn man sich dann mal überlegt, wieviel Kilo Kaffee man pro Jahr verbraucht, sind die Anschaffungskosten für Filter und Papier (und eine Mühle ;)) relativ vernachlässigbar.
     
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  4. #4 Doppelfilter, 26.07.2016
    Doppelfilter

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    Ich erzähle nur von mir und möchte keinenfalls missionieren (Der beste Kaffee der Welt ist genau der, der mir schmeckt. Genauso beim Wein).
    Also ich habe für meinen Kaffee (nicht Espresso, anderes Thema):
    - Pressstempelkanne
    - Handmühle von Oma
    - Kaffee vom kleinen Röster
    - stinknormaler el. Wasserkocher
    - Leitungswasser (um die 12 Grad d.H.)
    Bohnen eben vor dem Aufbrühen gemahlen (etwa griesig), Wasser nicht mehr sprudelnd ( ´s schwätzt nimmi), je nach Kaffeesorte 2 bis 3 Min. ziehen lassen, drücken, trinken.
    Und vielleicht 2 x im Jahr brühe ich Kaffee im Ibrik (Cezve). Mit kaltem Wasser und Zucker aufgesetzt, drei Mal hochkommen lassen, Tassen angewärmt.
     
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  5. #5 nenni, 26.07.2016
    Zuletzt bearbeitet: 26.07.2016
    nenni

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    Du hast mich auf ne Idee gebracht - die Ibrik ruft auch nach Malwiederbeachtetwerdenwollen ;).
     
  6. #6 Warmhalteplatte, 26.07.2016
    Warmhalteplatte

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    Plastik geht genauso, bzw. sogar besser, weil die Temperatur des Wassers kaum verändert wird.

    Ansonsten würde ich als Standardset Wasserkocher, Mühle und Filterhalter + Papier ansehen. Evtl. noch ein Thermometer plus Waage dazu, wenn man noch keine Erfahrungswerte bzgl. der Wassertemperatur und Kaffeemenge hat.

    Alternative zum Filterkaffe sind Aeropress, French Press, Espro, Clever Dripper und diverse weitere Spielzeuge.
     
  7. DF3DD

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    1. Gute Kaffeebohnen
    2. Eine Mühle, die homogen mahlt

    Das ist das, was Du immer brauchst. Ohne die beiden genannten Punkte hilft Dir das teuerste Equipment nichts.

    Der Rest kann sich im Bereich von wenigen Euro bis zu vielen hundert Euro ad libitum abspielen (Hinweise gab es ja schon etliche) und wird gute Ergebnisse bringen, wenn Du erst einmal die Handhabung der jeweiligen Gerätschaften beherrschst – und die ist nicht schwer zu lernen.
     
  8. #8 Anneke G., 26.07.2016
    Anneke G.

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    Ich stimme dem Post von DF3DD zu. Gute Bohnen und gute Mühle.

    Meiner Meinung nach kann dann nicht mehr viel schief gehen, da eine gute Mühle in der Lage ist, für jede einzelne Brühmethode die Bohnen richtig zu mahlen. Was genau richtig ist, da gehen die Meinungen auseinander, aber die meisten mahlen Kaffee für Hario V60 feiner als für Melitta, und Melitta wiederum feiner als für die Chemex. Die Aeropress akzeptiert so ziemlich jeden Mahlgrad, aber da muss man dafür die Menge und die Ziehzeit anpassen. Das Internet ist wirklich voll von Aeropress-Rezepten. Das einzige, was ich für zu exzentrisch halte, ist das aus der Gebrauchsanweisung. 30 Gramm Kaffee auf 220 ml 80 Grad "heißes" Wasser, und nur 15 Sekunden ziehen lassen — kann ich nicht empfehlen. Nun zum Kessel. Manche schwören wirklich auf diese Schwanenhals-Dinger wie den Hario Buono. Ich halte ihn für nicht notwendig, solange man in der Lage ist, mit seinem alten Wasserkocher oder Kessel in einem dünnen, kontrollierbaren Strahl zu gießen. Auf jeden Fall sollte der Kessel sauber sein und regelmäßig von Kalk befreit werden. Es gibt Braten- und Küchenthermometer, die man zur Temperaturkontrolle verwenden kann, aber ich mache es nach Gefühl. ("Eine Hausfrau hat das im Gefühl" -- frei nach Loriot) Mit dem kochenden Wasser wärme ich den Filter vor und spüle das Filterpapier aus. Danach lasse ich das Wasser einfach etwas abkühlen, während ich mir ein Brot mache. Und dann kann es losgehen.
    Aber wahrscheinlich wirst Du der Versuchung nicht widerstehen können, und Dir mit der Zeit neue Filter und Filterpapiere besorgen, oder einen Siphon, oder sonst irgendetwas.
     
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  9. #9 Guarnerius, 26.07.2016
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    Ich finde einen dünnen &schlanken Hals bei der Kanne für die Zubereitung im Porzellanfilter schon wichtig, bringt meiner Meinung einfach mehr Kontrolle beim Gießen... Dafür muss man aber natürlich nicht Unsummen ausgeben: Um hier die Kosten gering zu halten tuts auch erst mal so ne Ölkanne aus dem Asialaden, die fassen einen halben Liter und haben nen schön dünnen Ausguss - hab eine für "unterwegs", die nimmt auch nicht soviel Platz weg...
     
  10. DF3DD

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    Da darf man dann aber auch schon mal hinterfragen, warum man in einem dünnen Strahl gießen möchte und mit welchem Ziel man den Aufguss dabei kontrolliert. Geht es darum, den gemahlenen Kaffee komplett mit Wasser in Berührung zu bringen? Oder soll die Kontaktzeit gesteuert werden?

    Ich kann ohne weiteres nachvollziehen, dass ein Ritual mit speziellem Gerät einen meditativen Reiz hat, aber wenn es um die Zubereitung von Lebensmitteln geht, tragen die Naturwissenschaften die größere Verantwortung für das Ergebnis. Deshalb wüsste ich doch gerne, welchem physikalischen Wirkmechanismus der Schwanenhals und der dünne Strahl dienen. Vermisst habe ich beides noch nicht, aber das kann ja ggf. noch werden.
     
  11. #11 Aeropress, 27.07.2016
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    Das Gießbild und dosieren beim gießen um einen bestimmten Pegel zu halten kann damit (viel) besser gesteuert werden um eine bessere Extraktion zu erzielen. Und was wie Vooddoo klingen mag :) hat ganz eindeutigen positiven und nicht nur esoterische Auswirkung auf den Geschmack.
     
  12. #12 Guarnerius, 27.07.2016
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    Sehe ich auch so - zumindest mein Wasserkocher hat so ne große Öffnung, dass ich da nicht wirklich beim Gießen irgendwas kontrollieren würde, bzw. es mir die halbe Arbeitsplatte vollsauen würde. Denk auch mal, wir unterhalten uns eher über den Voodooaspekt, wenn es dann drum geht nur linksdrehend und bei Vollmond aufzugießen:D. Ich bin aber auch kein "einmal-den-Filter-Vollgießer" sondern halte den Pegel und den Flow mit der Kanne, ist also alles eher grob gemahlen, da hat vermutlich jeder so seine eigene Technik...

    Klar geht das auch ohne. Geht auch ohne Waage, Thermometer und ohne Mühle. Denke mal, das kommt auch immer drauf an, was man individuell als wichtig erachtet und mit welcher Technik man aufgießen möchte... mir persönlich schmeckt es so am besten, mir ist es wichtig, den Flow gut kontrollieren zu können (abseits vom Mahlgrad), aber das kann und soll ja jeder handhaben wie er möchte. Möchte da auch gar nicht missionarisch tätig sein, aber wie gesagt: Kann man für nen schmalen Taler ausprobieren mit besagter Ölkanne;)
     
  13. DF3DD

    DF3DD Mitglied

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    Warum hält man einen bestimmten Pegel? Und warum ist dann die Extraktion besser? Was ist der Vorteil gegenüber dem Vollgießen des Filters und schwallweisem Nachfüllen (was ja theoretisch auch mit einem Eimer funktionieren würde)?
    Ich stelle das nicht grundsätzlich in Frage, ich wüsste nur gerne, was da physikalisch passiert und worin der funktionale Unterschied besteht.
     
  14. #14 StSDijle, 27.07.2016
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    Hallo,

    da ich viel ungezogen bin, bin ich glaube ich ziemlich zum Reduktionskuenstler geworden. Wichtig ist eine Muehle. Je besser die ist, desto besser werden deine Ergebnisse (Gute Bohnen vorausgesetzt, aber was eine gute Bohne ist Geschmackssache. Was eine gute Muehle ist, hat zwar auch ein paar subjektive Komponenten, aber es gibt da auch so einige hard facts, die hier kaum einer abstreitet). Nun gute Muehlen sind teuer, aber auch da wieder meine Erfahrung: selbst die Billigste ist besser als 3 Tage altes Kaffeepulver. Ich habe zB (uA) eine alte Kleinhaendlermuehle (die sieht einfach gut aus). Die erzeugt aber wirklich kein homogenes Mahlgut. Espressofein kann sie eh nicht, und fuer die FP ist das Mahlgut teils zu fein, sodas man viel Satz hat. In der Sintrax stoehrt das aber nicht.

    Zum Rest, ist auch die Frage wieviele Tassen du gleichzeitig brauchst. Ich habe zB uA Einzeltassenfilter (https://de.wikipedia.org/wiki/Datei:Vietnamese_coffee_gear.jpg) Allerdings habe ich da 2 etwas schoenere inklusive Glas aus den 20ern aus Belgien. Die sind sehr effizient, weil sofort das gesammte Wasser rein kommt. Nachteil bei diesen ist aber, dass sie extreme empfindlich sind was die Mahlgradeinstellung angeht, wie beim Espresso bestimmt der Mahlgrad die Durchlaufzeit und damit den Geschmack dramatisch. Es braucht also eher eine bessere Muehle.

    Was Giessen betrifft (beim Millita und Co) da hilft eine Kanne und mit manchen Wasserkochern geht es wirklich nicht, aber etwas Geschick und man kann auch mit einer anderen Kanne leben. Wenn es sein muss schaff ich es mit einer Stielkasserolle mit Giessrand auch, nur zu voll darf das suboptimale Giessinstrument nicht sein.

    Aber ich kann da zusammenfassend sagen: wenn ein Haushalt der nur eine Kaffeebereitungsmoeglichkeit hat, dann ist das ein Zeichen fuer erhoetes Armutsrisiko ;)

    S
     
  15. Kalle

    Kalle Mitglied

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    Liebe Leute,

    ich freue mich sehr über Eure rege Teilnahme an meinem Schicksal. Filter und Kanne und sowas krieg ich wohl noch hin. Kaffee sollte auch nicht sooo das Problem sein (erst mal), da hier in Osnabrück wohl der eine oder andere Lieferant in Frage kommt. Wo ich jedoch noch etwas unsicher bin, ist die Wahl der Mühle. Sie sollte für "normalen" Filterkaffee geeignet sein. Nach Espresso und sowas steht mir nicht der Sinn. Könnt ihr bitte konkret mal zwei drei Modelle nennen, bzw. mir erzählen, worauf es bei einer Mühle ankommt?

    Vielen Dank,
    Ihr seid prima :)
     
  16. Pappi

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    Für den normalen Filterkaffee würde ich dir die Handmühle LIDO 2 empfehlen......Da kann eigentlich nichts kaputt gehen...es sei denn du lässt sie fallen und das Glas macht es nicht mit;)
    Sie ist leise.......(elektrische sind schon relativ laut.......vor allem morgens um 5) benötigt kaum Kraftaufwand für Filterkaffee und das Mahlen geht recht zuck...(sogar 60 Gramm für 1 Liter Kaffee)
    um dein Budget nicht zu sprengen evtl. gebraucht kaufen.
     
  17. UliD

    UliD Mitglied

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    Worauf es bei einer Mühle für Filterkaffee ankommt, sind - sofern dir Aussehen, elektrisch/Handbetrieb usw. egal sind - die Gleichmäßigkeit des Mahlguts und der Anteil an Fines. Allerdings stellen unterschiedliche Brühmethoden unterschiedliche Anforderungen. Die Karlsbader Kanne z.B. stellt sehr hohe Anforderungen, V60 oder Melitta-Filter weniger, und die Aeropress ist relativ gutmütig - sofern du bereit bist, geschmacklich auch Kompromisse einzugehen. Den Unterschied zwischen einer guten und einer mittelmäßigen Mühle schmeckst du aber, egal bei welcher Zubereitungsart.

    Im Forum gibt's zu diesem Thema viele Beiträge. Meine persönliche Kurzfassung:
    • Eine gute elektrische Mühle kostet ordentlich Geld und fängt für mich mit der Mahlkönig Vario mit Stahlscheiben an.
    • Weitaus günstiger sind gute Handmühlen. Da sind in den letzten Jahren viele entwickelt worden: Lido, Feld-/Hausgrind, Commandante MK3, Helor. Selbst habe ich zwei Roscos und würde sie gegen keine andere Mühle tauschen.
    • Mit der Feldgrind habe ich in Bezug auf den Service extrem schlechte Erfahrungen gemacht und kann sie daher nicht empfehlen.
    • Die Lido habe ich lange verwendet, finde sie qualitativ gut, aber in der Bedienung nicht so angenehm, da sie nach dem Abschrauben des Behälters viele Fines in der Gegend verstreut. Möglicherweise ist das bei der aktuellen Lido besser.
    • Die Commandante habe ich selbst nur mal in der Hand gehabt und ausprobiert. Fühlt sich gut an, und nach Berichten von anderen hier erzeugt sie sehr gutes Mahlgut. Die Helor kenne ich nicht. Es gibt aber im Forum einen ausführlichen Thread zu ihr, und dort kommt sie als noch etwas bessere und günstigere Commandante weg.
    Billigere Handmühlen würde ich definitiv nicht nehmen, bei elektrischen gibts wohl noch die Möglichkeit der Baratza Encore oder Virtuoso, wenn du bereit bist, Abstriche beim Geschmack zu machen. Selbst kenne ich sie nicht. Ich glaube, Aeropress hat mit denen etwas Erfahrung und kennt auch die Geschmacksunterschiede zu guten Mühlen.
     
  18. JinxHH

    JinxHH Mitglied

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    Filterkaffee benötigt kein teures Equipment, im Gegensatz zu denen, die echten Espresso herstellen möchten. :)

    Ich kann nur meine persönlichen Vorlieben wiedergeben; jeder mag etwas anderes. Daher ist der vorherige Tipp goldrichtig: In guten Coffeeshops unterschiedliche Kaffees bestellen, die mit unterschiedlichen Methoden zubereitet wurden. Jede Methode ist für unterschiedliche Vorlieben geeignet. So ist ein Kaffee aus einer French Press etwas völlig anderes als einer aus einer Chemex.

    Preisbeispiele aus meinem persönlichen Fundus:

    - vietnamesischer Tassenfilter: € 6
    - Ibrik für orientalischen Mokka: € 15 (kein Filterkaffee, wird aber aus "normalen" Bohnen, nicht aus Espresso gekocht)
    - Herdkanne: € 18 (für Liebhaber italienischer Kaffeehausmannskost)
    - Chemex: je nachdem, wo man kauft und welche Größe man will: zwischen 30 und 60 Euronen
    - Bayreuther Kanne (Porzellanfilter): € 70

    Wer mit Filterhaltern und vorhandenen Kannen hantiert, kommt extrem günstig weg. Wichtig ist eine vernünftige Mühle. Die schlägt mit mindestens € 50 zu Buche. Eine geeignete Feinwage kostet etwa ebensoviel. Ansonsten braucht man da nicht so viel Tralala; ein Kessel mit dünnem, schlanken Ausguss ist ein nice to have, aber nicht unabdingbar.
     
  19. #19 kaizerzoze, 27.07.2016
    kaizerzoze

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    Ich habe mir auch gerade eine Zusammenstellung für Brühkaffe gekauft:
    1x Handmühle von Feldgrind (gibt es bei The Barn in Berlin - online) - 150 EUR
    Hario V60+ Filter ca. 25 EUR
    Hario Kanne ca. 30 EUR
    Hario Buono elektri. Wasserkocher 85 EUR
    Brewista Smart Scale Feinwaage 60 EUR
    Zubereitung:perger V60


    Damit sprengst du zwar dein Budget bist aber sicherlich gut ausgestattet. Wegen der Bohnen würde ich hier im Forum mal in den Thread Bohnen und Kaffee: 3rd Wave Röster und Röstungen schauen. Die dort genannaten sollten guten Filterkaffee führen, auch wenn es im Thread mehr um Espresso geht.

    Ich kaufe meine Bohnen am liebsten bei phoenix coffeeroasters aus Dresden, bin aber noch totaler Brühkaffee -Neuling.
     
  20. #20 StSDijle, 27.07.2016
    StSDijle

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    Hallo nochmal,

    es ist aber zu beachten, dass die Tassenfilter wie oben schon erwaehnt etwas anspruchsvoller sind, was das Mahlgut betrifft. Etwas zu fein und der Kaffee laeuft nur sehr langsam durch -> bitter, etwas zu grob und das Wasser rauscht nur so durch -> Doppelschwerterkaffee.

    Die Ibrik ist auch etwas problematischer, was die Muehle betrifft. Es muss Mehl-fein sein. Ausserdem, sind die noetigen, sehr hellen Roestungen in Deutschland quasi nicht zu bekommen. Man kann auch dunklere Roestungen benutzen, da ist dann aber die Temperaturfuehrung nicht so ohne. Letzteres wird etwas einfacher, wenn man die Ibrik, wie es sich eigentlich gehoert, im Sandbad kocht.

    Zur Muehle. Ja man kann unterschiede schmecken. Aber den groessten wirst du zwischen Frisch gemahlen und vor 48h gemahlen schmecken. Handmuehlen sind guenstig, aber morgens manchmal nervig. Fuer Filterkaffe benutze ich eine alte "Krone" Muehle (http://www.teenagewasteland.de/haushalt/kaffeemuehle_esm_die_krone.html) , die spielt in punkto Mahlgutquali sicher nicht ganz vorn mit, aber sieht cool aus. Unsere Studenten-WG hat auch jahre lang mit einer alten Braun (KMM10 glaub ich, die KMM30 sieht sehr aehnlich aus) gelebt. Wesentlich besser aber eben auch wesentlich teurer sind dann die ueblichen Verdaechtigen. Die Eureka Mignon tut bei mir gute Dienste. Sie ist aber fummelig, wenn man von einer Zubereitungsart auf eine andere umstellen will, weil man kaum eine Einstellung wiederfindet. Bis vor kurzem hatte ich auch eine Nemox Lux im Einsatz. Nach 5 jahren leider Motorschaden, das Mahlergebnis war OK, aber kaputt nach 5 jahren. Nicht OK....

    cheers
    S
     
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