[Vorstellung] Ein neues Projekt zum Thema Fairtrade und Nachhaltigkeit

Diskutiere Ein neues Projekt zum Thema Fairtrade und Nachhaltigkeit im Gewerbliche Vorstellungen Forum im Bereich Schwarzes Brett; Hallo liebe Kaffeefreunde, ich wollte hier mal ein paar Meinungen zu unserem Projektkaffee einholen. Wir sind gerade dabei ein eigenes Label in...

?

Wie findet Ihr unser Projekt?

  1. Spricht mich an.

    16 Stimme(n)
    66,7%
  2. Spricht mich nicht an.

    8 Stimme(n)
    33,3%
  1. #1 GranoMoreno, 27.09.2016
    GranoMoreno

    GranoMoreno Mitglied

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    Hallo liebe Kaffeefreunde,

    ich wollte hier mal ein paar Meinungen zu unserem Projektkaffee einholen. Wir sind gerade dabei ein eigenes Label in Sachen Transparenz und Nachhaltigkeit aus dem Boden zu stampfen. Unter dem Namen SHARING sollen jetzt nach und nach immer mehr Produkte hinzu kommen. Den Start machen wir jedoch mit unserem TeiKei Coffee bei dem wir Kaffeebauern aus Mexiko Bio-dynamisch ausbilden und den Kaffee CO² neutral mit dem Segelschiff nach Deutschland bringen. Bin gespannt was Ihr von unserem Vorhaben haltet.

    Hier der Link mit genaueren Infos :)

    http://teikeicoffee.org

    Danke schon mal fürs Feedback!
    Beste Grüße,
    Bernhard von der GranoMoreno Kaffeerösterei
     
  2. NiTo

    NiTo Mitglied

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    Mit Demeter Zertifizierung?
     
  3. domo

    domo Mitglied

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    Ich finde es immer gut, wenn neue Ideen ausprobiert werden um altbekannte Probleme zu lösen. Bei euch ist das der definitiv der Fairtransport - den ich echt cool finde! :)
    Wenn ich eure Website richtig verstanden habe, ist eine Mindestmenge von 7,5t pro Jahr (Transport oder Verkauf von geröstetem Kaffee?) notwendig, um kostendeckend zu arbeiten. Dies wollt ihr durch das CSA-Prinzip sicherstellen!? Da ich persönlich kein Fan der festen Bindung an einen Röster bin, stellt sich mir die Frage, weshalb das für euch notwendig erscheint. Andere Röster mit direct trade gehen ebenfalls langfristige Verbindungen mit Bauern ein und finanzieren streckenweise vor, ohne die Notwendigkeit einer solchen Kopplung des Verbrauchers.
    Weitere Sympathie könntet ihr sicherlich erlangen, wenn ihr - wie Quijote - die Verträge mit den Bauern offen legt. Dadurch hat man als Verbraucher nicht das Gefühl bei "fair" und ähnlichen beliebt-beliebigen Worten typischen Marketingsprech zu hören.

    Ich werde euren Kaffee (ohne Bindung ;)) sicherlich mal probieren.
     
  4. #4 Aeropress, 27.09.2016
    Aeropress

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    Ich würde das ganze wohl eher im gewerblichen Bereich sehen. Ansonsten sicher erst mal ansprechende Idee die den Teilnehmer noch näher an die Kaffeebauern bringt. Was mir da fehlt ist aber die Überprüfbarkeit der Zusagen, wie wird das gewährleistet. Letzendlich fällt und steht das Ganze und soweit läßt sich Marktwirtschaft und auch Qualitätsanspruch vor allerm hier im forum nicht ganz aushebeln mit der Qualität des Kaffees. Daher schön daß man den vorab testen könnte. Wird dann diese Qualität der Teströstung auch für später (in etwa ist ja Naturprodukt) garantiert genauso wie der ungefähre Preis? Wird der Kaffee auch anderen (Nichtdirektteilnehmern) zugänglich sein?
     
  5. domo

    domo Mitglied

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    Stimmt, hatte ich nicht darauf geachtet. Werde es direkt mal verschieben.
     
  6. #6 The Rolling Stone, 27.09.2016
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    Vermutlich ncht - wenn man sich die Homepage anschaut. Wäre auch ein zusätzlicher sehr großer Aufwand sowas zu zertifizeiren.

    Aber prinzipiell kann ich mein Kreuzchen ruhigen Gewissens bei "spricht mich an" machen - Mit nem alten Frachtsegler den Kaffee von Mexiko rüberschippern - und die Bauern können von ihrer Arbeit leben, ja, spricht mich an. Ob ich mich dazu durchringen kann 5 kg Kaffee auf Verdacht vorzubestellen muss ich mir noch überlegen ;)

    Wie ist das mit dem Ernterisiko zu verstehen? Man erwirbt einen Anteil an der Ernte und der sollte im Schnitt bei 5 kg liegen - kann aber je nach Ertrag auch weniger werden? Oder man bestellt 5 kg - bekommt 5 kg - und der endgültige Preis ergibt sich aus dem Ertrag?
     
  7. #7 plempel, 27.09.2016
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    Die Anrede mit "Du" auf der Grano Moreno Seite und auf der Teikei Seite nervt. Geht mir schon bei IKEA auf den Sack.
    Sorry für OT.
     
  8. #8 Equinox83, 27.09.2016
    Equinox83

    Equinox83 Gast

    Grundsätzlich finde ich die Idee gut, dass ihr mit dem CO2-neutralen Transport einen wichtigen Kritikpunkt behebt, den man bei normalen Direct Trade Kaffee noch haben kann.

    Aus meiner Sicht müsste folgendes noch transparenter werden:
    - wenn ich das richtig verstanden habe, erwirbt man 5kg gerösteten Kaffee. Kann man denn bestimmen, wann man diesen geliefert bekommt und ist es möglich, ihn auf mehrere Chargen zu verteilen, die man dann jeweils frisch geröstet übers Jahr verteilt zugesendet bekommt? Auf einmal 5kg Kaffee zu bekommen, wäre für mich eher unattraktiv, weil ich ihn kaum aufbrauchen könnte, solange er noch richtig frisch ist.
    - auf eurer Webseite schreibt ihr "Dies garantiert dem Kaffeebauern nicht nur Abnehmer, sondern auch Personen, die das Ernterisiko mittragen". Das hört sich für mich so an, als würde ich ins Risiko gehen und dass ich bei einer schlechten Ernte auch weniger als 5kg Kaffee bekommen könnte. Aus betriebswirtschaftlicher Sicht ist ein Risiko i.d.R. mit einer Risikoprämie verbunden, d.h. es würde die Chance bestehen, bei einer guten Ernte auch mehr als 5kg zu bekommen. Ist soetwas bei euch geplant und falls nicht, wo liegt der Anreiz, dieses Risiko auf mich zu nehmen?
    - Im Sinne der Transparenz fände ich eine Aufschlüsselung der Kosten gut, d.h. wie verteilt sich der Endkundenpreis auf die verschiedenen Stufen der Wertschöpfungskette.

    Grundsätzlich finde ich 5kg als Mindestabnahmemenge vergleichsweise viel, da ich gerne öfter mal die Bohnen wechsle. Ich denke, eine geringere Mindestabnahmemenge könnte den Kreis der Teilnehmer erhöhen.
     
  9. #9 mcblubb, 27.09.2016
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    Jedes Ding hat ja seine 2 Seiten. Bei allem Spaß an alten Fahrzeugen und ich liebe alte Segelschiffe, kann ich mir nicht vorstellen, dass auf diesen "Klapperkähnen" ein "menschenwürdiges" Transportmedium für übern großen Teich geschaffen wurde.

    Selbst auf den Großseglern wie den P-Linern mit Dampfwinde etc. war das segeln ein lebensgefährlicher Knochenjob. Sicher machen das ein paar Idealisten gerne, aber ob ein solcher Arbeitsplatz eine Chance hätte von einer Berufsgenossenschaft als halbwegs sicher eingestuft zu werden wage ich zu bezweifeln.

    Ich kann es aber nicht beweisen.
     
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  10. #10 The Rolling Stone, 27.09.2016
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    Das hat mich auch gewundert. Laut Wiki fährt die "Tres Hombres" einmal jährlich über den Atlantik und wieder zurück - mit nur 5 Mann Besatzung
    Mannschaft: Kapitän, 2 Steuermänner, Bootsmann und Koch
     
  11. #11 domimü, 27.09.2016
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    Wie sieht es denn mit dem CO2-neutralen Transport vom Hafen in Holland (lt Homepage) ins fränkische Hinterland (also die Oberpfalz) aus?
     
  12. #12 mcblubb, 28.09.2016
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    Hab mal grad ein bisschen gelesen.

    Also mit 5 Leuten fährt so ein Kahn nicht. Es sind noch 8 "Trainees an Bord" (die sicherlich midestens mit Mindestlohn entlohnt werden).
    Die Ladekapazität des Schiffs ist 3,5 to (also so viel wie ein 7,5to LKW) bzw. 20 Palettenstellplätze. (das ist das was in einen 40ft COntainer passe, eher ein bissl weniger)
    Bei einem modernen Container können 14.000 20ft Container geladen werden. Heißt: um die Ladekapazität eines (!) große Containerschiffes zu segeln braucht man ca. 7.000 solcher Segler und 91.000 Personen Besatzung. Ein Containerschiff der Emma Maersk Klasse braucht 13....

    Sorry, dass ist ein bisschen Realitätsfremd. Das ist irgendwie wie Alpentransport per Rucksack...

    BTW: Die letzten großen Lastsegler konnten 3.000 to Fracht tragen bei einer Besatzung von ca. 90 Personen.
     
  13. #13 GranoMoreno, 28.09.2016
    GranoMoreno

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    Hallo zusammen,

    danke erst mal für die vielen Antworten und Reaktionen! :) Man merkt es brodelt, aber das kann uns ja nur helfen den richtigen Weg einzuschlagen!
    Dann versuch ich mal ein bisschen Klarheit zu schaffen...

    Wir bilden die Kaffeebauern Bio-Dynamisch aus und sind über die Kontrollstelle IMO GmbH an einer Demeter Zertifizierung dran, was aber noch ein bisschen dauern wird weil wir ja noch ganz am Anfang stehen.

    Was die Mindestabnahme betrifft haben wir uns noch nicht festgelegt, das Projekt war zunächst für Gruppierungen und beispielsweise Vereine gedacht, die den Kaffee dann sozusagen als "Patenkind" betreuen ;-) Natürlich wollen wir den Kaffee aber auch für jedermann zugänglich machen, d.h. man kann dann auch geringere Mengen und Probepackungen bestellen. Dauerhaft binden wollen wir den Verbraucher nicht, eher eine Partnerschaft für die jeweilige Ernte eingehen :) Den Vorschlag mit den offen Verträgen finde ich super! Wird direkt so weiter gegeben :) Die 7,5 t Rohkaffee sind ein von uns gestecktes Ziel, man muss ja auf irgendwas hinarbeiten können ;-)

    Erst mal sorry zwecks dem Post in diesem Bereich, da man den Kaffee noch gar nicht kaufen kann, wars für mich jetzt mehr ein Anliegen in Sachen Feedback. Aber Du hast natürlich recht, ist im gewerblichen dann auch besser aufgehoben!
    So und jetzt zur Frage...Dir geht es um die Qualität und die Transparenz wenn ichs richtig verstanden habe? Dann hier mal ein Link zur Qualitätsprüfung, unser Kaffee steht ganz oben: http://database.coffeeinstitute.org/coffees/arabica
    Die Transparenz wollen wir noch weiter ausbauen, es soll so ablaufen, dass man als Kunde ständig Bildmaterial vom Anbau und vom Stand der Dinge bekommt, beim Rösten selbst kann man dann natürlich auch dabei sein. Aber wie gesagt, wir sind ganz am Anfang wieso ich hier auch Eure Meinungen einhole :) Bin also für alles offen!

    Das Thema Ernterisiko ist ein wichtiger Punkt, wir wollen unseren Partnern in Mexiko die Abnahme ihrer Ernte ja zusichern, fällt diese schlechter aus, trägt dieses Risiko auch der Kunde, sprich er bekommt evtl. etwas weniger. Fällt die Ernte ergiebiger aus, dreht sich natürlich der Spieß ;-) Der Preis errechnet sich dann erst am Ende!

    Großes Thema! Wir haben lange lange darüber nachgedacht, wen wollen wir ansprechen, Du oder Sie. Ich bin selbst noch hin und her gerissen. Das wäre aber fast ein eigenes Thema wert, was mit meinem Kaffee aber nichts zu tun hat ;-) Schwierig schwierig...aber ich verstehe Sie ;-)

    Diese Fragen denke ich sind oben schon beantwortet worden, wenn auch etwas verteilt :)

    Auch völlig richtig! Die Jungs haben uns angeboten, dass sie zukünftig auch nach Mexiko fahren. Sie tüfteln nur noch wegen den Windverhältnissen. Was die schwierigen Arbeitsbedingungen betrifft kann ich nicht viel dazu sagen, sie haben es sich selbst ausgesucht und uns angeboten, ich denke die wissen schon was sie machen. Halbwegs ;-)

    Sehr gut Frage! :)
    Hier sind wir noch am überlegen, Ideen sind gerne willkommen :D


    Also danke nochmal für die vielen Anregungen! Ich hoffe ein bisschen Licht ins Dunkel gebracht zu haben ;-)
     
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  14. #14 zwiebelmett, 28.09.2016
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    Die Geschichte mit dem CO2 freien Transport hört sich für mich so an als hätte da jemand zwanghaft einen USP gesucht.
    Anscheinend spricht es ja auch genügend Menschen an. Die Story ist ja wirklich auch nett.

    Aber sind wir mal ehrlich. Ist das ganze wirklich so nachhaltig? Wäre das Geld für den Kleintransport nicht besser anders investiert? Auf der Farm, der Verpackung, Aufforstung?
     
  15. #15 GranoMoreno, 28.09.2016
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    Wir wollen jeweils 500 kg unseres Kaffees transportieren, sprich 8 Säcke Kaffee, maximal aber 1000 kg also 16 Säcke pro Fahrt. Die "Tres Hombres" meinten das wäre kein Problem...
     
  16. #16 The Rolling Stone, 28.09.2016
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    Die Tres Hombres sind ja anscheinend ehemalige Greenpeace Aktivisten. Ich kann mir nicht vorstellen, dass die ihre Mannschaft "ausbeuten" um irgend einen cashflow zu erreichen^^ Da gibt es genug Leute die da freiwillig mitmachen.

    Hier wird ja hauptsächlich eine Botschaft transportiert. Sicher wird niemand die globalisierte Wirtschaft mit umgebauten Fischkuttern revolutionieren, aber man kann damit ev. doch mal ein paar Leute anregen darüber nachzudenken, ob wir die ganzen Container zwischen China und Europa/USA wirklich hin und her schippern müssen. Oder ob es das eine oder andere Handy nicht doch noch 2 Jahre länger auch tut. Von den Espressomaschinen ganz zu schweigen ;)

    Natürlich könnte man den Kaffee auch mit einem Containerriesen viel billiger verschicken - dann hätten die Bauern wieder mehr davon. Könnten mit dem Mehr-verdienst mehr Leute beschäftigen und mehr Kaffee produzieren. Und irgendwann ein ganzes Schiff füllen und damit noch günstiger werden. und so weiter wachsen. Und immer weiter bis man größer ist als die Großkonzerne und diese dann endlich wegbügeln......Worum gings hier nochmal? :D:D:D
     
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  17. #17 malbrecht, 28.09.2016
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    Moin,

    klingt, im Großen und Ganzen, ganz gut.
    Ich schließe mich den vorsichtigen Kritiken oben allerdings an: Der Transport per Segler ist mir noch nicht 100% geheuer - auch, nicht nur, wegen der schwer vorhersagbaren Transportzeit.

    Meine persönlichen Kritikschwerpunkte wären:
    • Ich mag, als Investor, nicht geduzt werden. Dieser (für Außenstehende vielleicht alberne) Punkt lässt mich abwarten und nicht "gleich voll einsteigen" - ich traue Firmen nicht, die mich duzen (ein winziger Grund unter viel wichtigeren dafür, dass ich keine Apple-Produkte einsetze).
    • Ich mag keine Produkte kaufen, deren Produktion auf "Mythen beruht", wie eure Webseite es erklärt (Röstung). Ich stehe auf Handwerk, ich stehe auf Mythen, ich möchte beides aber nicht verbinden, das ist mir zu heikel. Ich kaufe auch kein "aktiviertes Wasser", dessen Aktivierung möglicherweise darin besteht, dass der "Aktivator" einmal im Jahr in die Quelle pinkelt.
    • Die Preiskalkulation ist mir zu unklar, wie schon an anderer Stelle erwähnt, finde ich den Begriff "nachhaltig" inzwischen negativ besetzt (ich reagiere allergisch auf Werbung mit "Nachhaltigkeit"), weil er fast durchgängig für Werbelügen verwendet wird. Hier wünsche ich mir klare, nachvollziehbare Konditionen, die die Produktion und/oder Finanzierung der Bauern "nachhaltig" macht (dazu gehören Dinge wie Altersvorsorge, Bildungskosten, Krankenversorgung etc).
    • Ich kann mir unter dem System "es wird nicht Kaffee finanziert, sondern dessen Anbau" nichts vorstellen, das ist mir viel zu schwammig. Der Vergleich mit CSA genügt mir nicht, wir sprechen hier von einer globalen Aktion, nicht von einem Hof "vor Ort", den ich bei Bedarf besuchen kann. Siehe nächsten Punkt.
    • Es ist OK, ein RISIKO einzugehen - aber dann möchte ich dieses Risiko auch klar benannt wissen. Langen hat vor einiger Zeit, als ein fast vollständiger Ernteausfall ein paar der Lieferanten getroffen hat, ziemlich klar Stellung bezogen und, in meinen Augen, fair gehandelt. Wie verfährt euer Projekt und wie sieht mein RISIKO für den Fall aus, dass ein 95%iger Ernteausfall eintritt? Wie sieht es im positiven Fall aus? Ich habe kein Problem damit, das Risiko einzugehen, dass mein Geld zu 100% weg ist. Ich möchte dieses Risiko nur kennen und eindeutig und ohne Werbe-Blabla (und ohne Duzen) wissen, was der VORTEIL ist, wenn ich das Risiko eingehe. Dieser Vorteil darf bei anderen "Nutznießern" (vorzugsweise den Bauern) liegen, aber ich will ihn kennen. Und zwar genau. Nicht mit Blabla-"Nachhaltigkeits"-Geschwurbel.

    Hier als Einschub deutlich: 5kg im Jahr sind mir viel zu wenig, wir verbrauchen zu zweit (plus Gäste) ca. 3kg in 6 Wochen. 25,-€/Kilo sind OK, aber die Obergrenze (in Anbetracht der Mengen, die wir verbraten). Nicht klar ist auf der Webseite, ob die 25,-€ der Endpreis sind, denn es wird nur von "inkl. MWST" gesprochen. Ob die Kaffeesteuer auch abgedeckt ist, steht da nicht. Einfacher wäre die Formulierung "Endkunden-Abgabepreis" oder so. Das beinhaltet schon rein gesetzlich ALLE Steuern.
    • Auf der Webseite steht: "Wir brauchen eine Rechtsform und einen Förderverein." - Gut. Die Rechtsform kann aber ganz wesentlichen Einfluss auf die Gestaltung der Verträge (auch mit mir als potentiellem Investor) haben. Warum dann EXTRA einen Förderverein? Warum die Trennung? Wenn die Rechtsform z.B. ein e.V. ist, braucht man ja keinen Förderverein - oder? Mir ist das Geschäftsmodell an dieser Stelle unklar.

    Das sind nur ein paar erste Gedanken, das meiste wurde bereits angesprochen. Ich denke aber, dass ein "me-too" hier erlaubt ist, denn je mehr Leute dieselbe Kritik formulieren, umso ernster sollte man sie nehmen.
    Ich werde das Projekt auf jeden Fall ernsthaft weiter verfolgen und freue mich auf ein paar "Klarifikationen" :)

    Marc
     
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  18. #18 GranoMoreno, 28.09.2016
    GranoMoreno

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    Hallo Marc,

    ich hoffe es ist ok wenn ich dich hier als Bernhard und nicht als Firmenvertreter DUze ;-) Danke für den Beitrag, ich finde die Kritik wirklich gut angebracht, genau das sind einfach alles Punkte weswegen ich mich hier gemeldet habe! Da wir ja ganz am Anfang unserer Organisation stehen, hilft das ungemein. Hab die Punkte so auch direkt an meine beiden Partner weiter gegeben...wird also beim nächsten Treffen diskutiert. Zum DUzen kann ich wieder nur sagen dass ich mir, auch was meine Rösterei betrifft, viele Gedanken gemacht habe. Wir sind eine kleine Spezialitätenrösterei und haben einfach meist engen Kontakt zu unseren Kunden, Gästen usw. Bei einem großen Unternehmen oder Vorhaben wie z.B. dem Teikei Coffee ist ein Sie wohl angebrachter. Aber vielleicht hast Du recht und ich steige wieder, auch auf meiner Seite, auf das Sie um. Wie gesagt, schwieriger Punkt. Ich werde selbst auch täglich von Firmen angerufen die mich von Haus aus DUzen, finde ich auch nicht ok. Nur dachte ich einfach bei so einem kleinen Röster wie wir es sind geht das in Ordnung und bringt evtl. mehr persönlichen Bezug. Wie auch immer, verstehe das total ;-)

    Was die Mythen betrifft ging es mir hauptsächlich um den Hintergrund zum Logo, hier findet man ja ein Gesicht in der Mitte. Es handelt sich dabei um den "Gott der aufkeimenden Saat", passend zu Kaffee eine alte Gottheit aus Mexiko. Daher das Wort das Dich so stört :) Vielleicht sollte ich das irgendwie besser zum Ausdruck bringen?

    Die Preiskalkulation ist noch nicht gänzlich abgeschlossen, wie gesagt, sind in der Prototyp Phase weswegen ich mir hier eben solche Kritiken einhole. Ebenso die Risikobewertung und die Rechtsform. Wie gesagt, hab Deinen Beitrag kopiert und direkt weiter geleitet :) Der Stand der Dinge ist, dass wir jetzt momentan mal 30 kg hier haben und diese Probe rösten und verkosten. Nebenbei wird das ganze System organisiert und die Seite aufgebaut (gibts auch erst seit einer Woche). Bevor wir hier wirklich starten können, bedarf es noch einiger Arbeit die dank der Beiträge vielleicht etwas transparenter wird ;-)

    Also danke nochmal!
    Bernhard
     
  19. #19 malbrecht, 28.09.2016
    malbrecht

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    Moin, Bernhard,

    danke für die Reaktion.

    > ich hoffe es ist ok wenn ich dich hier als Bernhard und nicht als Firmenvertreter DUze

    Absolut. Ich betreibe seit Anfang der 1980er Jahre DFÜ, daher bin ich das "kollegiale Du" im Netz gewöhnt und finde es, wenn es im "damaligen, konstruktiven Sinn" eingesetzt wird, auch gut.
    Bei einer Firmenseite bin ich ganz schnell raus, wenn ich - in der unpersönlichen, also nicht direkten, auf mich bezogenen, Ansprache geduzt werde, weil das bei mir immer die Apple-Interpretation auslöst:
    Was ich unter "Apple-Interpretaion" verstehe, ist ungefähr dieses: "Du bist ein Kunde, also Melkvieh, von Hause aus dumm und ungebildet und ich kann Dir jeden Scheiß zu jedem beliebigen Preis andrehen, weil ich ein Image habe und Du Dich in diesem Image sonnen willst. Ohne mein Image bist Du unbedeutend, ein absolutes Nichts - und das weißt Du."

    > Was die Mythen betrifft ging es mir hauptsächlich um den Hintergrund zum Logo

    OK, das kam bei mir nicht so an, ich zitiere von der Teikei-Webseite:
    "Hinter unseren Produkten stecken Mythen und Menschen – aber ganz gewiss kein Mainstream."
    Da steht für mich der Mythos hinter dem Produkt, nicht hinter dem Logo. Aber OK, ist geklärt :)

    > Die Preiskalkulation ist noch nicht gänzlich abgeschlossen

    Ebenfalls OK, ich habe auch verstanden, dass die Preiskalkulation variabel ist und von der jährlichen Ernte abhängt. Das ist alles nachvollziehbar - ich habe die Formulierung "Obergrenze" auch nur als einen subjektiven Einschub gedacht.

    Toi toi toi!

    Marc
     
  20. #20 mcblubb, 28.09.2016
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    Lies Dir mal durch, wie einer der letzten Lastsegler abgesoffen ist. Das war die Pamir mit 3.000 to Ladung. Sie wurde von einem Sturm überrascht (ein Segler kann nun mal nicht schnell eben die Richtung nach beliben ändern und wegfahren). Bei einbem Wellengan von 10-14m hohen Wellen und verrutschrter Ladung hat es das Schiff, ca. 100m lang, 14m breit und 7m Tiefgang zerlegt.

    Die Leute fahren mit einem Küstenkutter von 30m länge. Bei einem ordentlichen Atlantiktief hat man da in Minuten Kleinholz.

    Bzgl. Nachhaltigkeit: Die wäre gegeben, wenn ein tatsächlich ein nennesnwertes Frachtaufkommen bei gleichzeitig menschenwürdigem Dasein der Seeleute abgewickelt werden könnte. Ein paar Hobbyisten, die ne Schubkarre voll Material unter der Flagge einer Bananenrepublik über den großen Teich karren ist für mich kein Konzept. Es ist bestenfalls Liebhaberei und zeigt nichts nachahmenswertes auf. (Meine Meinung)


    Stellt Euch mal die Frage Euer Sohn oder Eure Tochter käme auf die Idee für lau auf einem alten Fischutter den Atlantik zu überqueren. Ohne echten Alternativplan bei Unwetter.
    Ich würde es nicht gut finden. Da gibt es weniger gefährliche Projekte, die deutlich mehr zur Weltrettung beitragen.

    Aber: Den Leuten machts Spaß, sollen sie es machen. Wenn es ne gute Geschäftsidee ist, zahlt sie sich am Ende ja aus. Ansonsten hat man vielleicht 5kg Kaffee....
     
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