Siebträger Männerspielzeug ( ECM oder Rocket? ) + Anfängerfragen!

Ich würde Mal die letzten zwei Seiten hier durchklicken, da werden deine Fragen eigentlich ganz gut beantwortet.

Ich persönlich kann eine Empfehlung für die Rocket Appartemento + dementsprechende Mühle (hat immer wieder Kombiangebote im WWW und beim örtlichen Händler) + Entkalkungspad zum in Tank legen aussprechen.

Dazu eine "smarte" Steckdose (10€ Amazon) mit passender App und du bist good to go.

 

Wow ... das ist schon ein ordentliches Budget für jemanden, der nur zufällig keinen Instant-Kaffee mehr trinkt

Guten Kaffee können in der Preisklasse eigentlich alle. Sind halt die Details, die da den Ausschlag geben, aber das hängt ganz stark von deinen persönlichen Präferenzen ab.

Ich würde bei der Menge an Espresso zumindest zu einer Maschine raten, die keine zu großen Boiler/HX hat und schnell aufgeheizt ist. E61 als klassische Chrombomber- Brühgruppe braucht halt etwa 30 Minuten, bis sie warm genug für den ersten Bezug ist.

Mühle kann durchaus erst mal eine Handmühle sein bei der Bezugsmenge, die etwas besseren elektrischen fangen so um 400+€ an.

Mein persönlicher Kaffeekonsum ist etwas höher als eurer. So um den Faktor 5 etwa (aber da kommen dann noch die Getränke für die Regierung dazu).

 

Retro Style schreit doch eigentlich nach Handhebler. Schau dir mal die Bezerra Strega an. Letztendlich ist die ähnlich einfach zu bedienen wie eine Pumpenmaschine, nur dass man einen Hebel zieht und wieder freigibt statt einen Knopf zu drücken. Einzig beim Leerbezug muss man ein bisschen aufpassen dass der Hebel nicht hochschnellt. Ist aber mit einem Minimum an Aufmerksamkeit kein Problem.

 

Strega würde ich auch in den Raum werfen wollen, wenn es um Männer-Spielzeug geht.

Du musst unterscheiden zwischen Mini-Handhebler und Handheblern mit Gastro-Gruppen, wovon die Strega halt das klassische Beispiel ist. Die Bedienung ist komplett anders. Die Gastro-Gruppen sind quasi idiotensicher. Mit meinen Handhebeln sind auf jeden Fall schon unterschiedliche Damen klargekommen, das sollte durchaus auch Deine schaffen..
Ne Pavoni würde ich mir selber für den Alltag hingegen nicht zumuten wollen, auch wenn ich das zusätzliche Gebastel ganz sinnig finde.

Grüße,
Dale.

 

Häng mich jetzt hier doch mal rein, weil mir die genannten Argumente so nicht nachvollziehbar erscheinen. "Old School" - klassische Handhebler kommen mit massigen Brügruppen in der Größe bis über 10Kg pro Gruppe daher und haben erlauben daher eine hohe Temperaturstabilität, wenn sie einmal aufgeheizt sind (wurden auf Dauerbetrieb konstruiert). Hinzu kommt, dass solche Maschinen auch kennzeichnet, das die Kaltwasserzufuhr manuell durchgeführt wird. Es kommt also nur dann zur Abkühlung, wenn der Barista das will. Auch das verhindert ungewollte Temperaturschwankungen im System bzw. erlaubt die Temperatur-Kontrolle selbst zu übernehmen. Im Ergebnis haben haben solche Maccchinas von kundigen Personen bedient excellente Espressi abgegeben. Bin einverstanden mit "großer Spaß" und "immer schäumen". Alles andere an der Aussage ist für mich Quark! Und "DAS Männerspielzeug" ist für den einen ne Taube auf dem Dach für den anderen ein Golfplatz, den er selber gesammelt hat (manch einer hat sogar mehr als 10 davon...).
Wie solche Aussagen zu Männerspielzeug objektiv helfen sollen, einem Einsteiger eine für seinen eher geringen Espresso-Konsum passende Maschine zu finden, verstehe ich nicht. Gibt übrigens auch genügend Einsteiger und Fortgeschrittene, die mit ner ECM glücklich sind, selbst, wenn die im M...markt gekauft wurde...
Mit meinen bescheidenen Erfahrungen kann ich dem TO jedenfalls sagen, dass der Spass, richtigen Espresso zu machen keine 2-3K€ braucht.
Für das, was er in der nächsten Zeit vorhat, tut es ein klassischer Einkreiser mit einer soliden Brühgruppe. Ob das nun ne Rancilio Silvia, ne kleine ECM, ne Isomac, Rocket oder was auch immer ist - da ist die Auswahl groß. Preislich ähnlich kann aber auch durchaus eine gebrauchte, eingruppige Gastromaschine sein - und bitte: es muss keine E61er Gruppe sein, die durchaus Ihre Eigenarten hat. Gerade als Einsteiger ist eine "Ringbrühgruppe", wie sie in den 1980er, 90er und danach von Gastro-Herstellern für kleine Betriebe in den Umlauf gebracht wurden, vermutlich noch am einfachsten zu bedienen, denn man kann sich zunächst mal auf das Mahlgut konzentrieren, statt mit irgendwelchen, digitalen Temperaturkontrollern am letzten Tüpfelchen auf dem i zu feilen. Ne gute Mühle und frische Bohnen sind aus meiner Sicht allemal wichtiger als die Anzahl von Displays oder Knöppen an der Maschine. Im Gegenteil: je weniger davon, um so einfacher kann man sich mit dem Teil vertraut machen und lernen, welchen Einfluß der Mahlgrad, das Tampern und die Brühdauer auf das Ergebnis hat - vorausgesetzt, die Maschine ist auf Espressogeeignete T/P-Bereiche eingestellt. Spricht übrigens auch überhaupt nichts dagegen, mal einen lokalen Händler mit einer breiten Auswahl an Siebträger-Maschinen auf zu suchen. In der Regel ist der nämlich auch die Anlauftstelle, sollte das Teil in der ersten Zeit die Grätsche machen.

Just my 2 Cents, Steffen

 

Wie kann man sich nur so eine "Möhre" kaufen? Weiß doch jeder, dass man für 3 Espressi am Tag mindestens eine 4-Gruppige braucht. Man sollte beim Kauf aber auch aufpassen, dass sich kein MediaMarkt im unmittelbaren Umkreis befindet. Am besten also in Kleinstädten kaufen! Mit läppischen 8000€ bekommst du sicher schon was ganz passables.

 

Das ganze klingt für mich so, als wäre eine Pratika das naheliegendste Gerät für den Einstieg.
Einkreiser bringt einen schnell an die Grenze, wenn mal mehr Besuch da ist, und alle nach Milchgetränken verlangen. Zumal die Upgraditis dann auch nicht so schnell einsetzt, wenn man schon bei einem ZK ist.
Ist aber nur meine persönliche Meinung, das kann man durchaus auch anders betrachten

Wenn du irgendwann merkst, dass du immer tiefer in das Kaffee-Hobby einsteigst, kannst du immer noch ein Upgrade machen. Vor allem weißt du dann schon, was euch wichtig ist, und was nicht.

 

Schuß!
Moment, da ging es eigentlich um Affiliate-Seiten? Handhebler sind toll und Männlich und so! Ich koche jetzt, bringe die Kinder ins Bett und dann habe ich vielleicht Zeit um mich hier mal einzulesen bei einem Espresso.
Äh. Bis gleich und so!

 

Auch auf die Gefahr hin, dass ich gesteinigt werde:
Wenn du Zeit hast, schau dir die Xenia an. (Lieferzeit derzeit 3 Monate - x) Vielleicht gefällt sie euch.

Ansonsten die üblichen Verdächtigen. Hier im Board wird z.B. grade ne Rocket R58 mit Mühle gebraucht angeboten (nein, ich habe nix damit zu tun )

 

ECM stammt ursprünglich aus Italien. Da gab es vor Jahren mal Gerangel wegen Verarbeitungsqualität und Vertrieb. Ohne da jetzt in die
Details zu gehen - es hat dann ab 1996 einen deutschen "Ableger" in Heideberg gegeben, der zunächst das Geschäft mit den "Haushalts-Maschinen"
für D übernommen hat. Seither hat sich da wohl einiges positiv entwickelt. Es gibt aber durchaus Boardies, die vor Jahren weniger gute
Erfahrungen mit ECM hatten, als die noch aus Mailand kamen. Wäre jetzt aber müßig, dass im Detail auseinander zu friemeln und ich habe
in der Familie ne ECM Technika IV am Laufen, die seit Anbeginn nur Freude bereitet! Klar gibt es Leute, die an jeder Konstruktion etwas aus zu
setzen haben und auch ich halte es für eine schlechte Idee, den Niveauregler unter einem Boiler zu montieren wo dieser bei Leckagen schnell mal in Mitleidenschaft gezogen werden kann. Solche Details sieht man den Geräten aber von aussen nicht an. Da das Patent auf die E61er Brühgruppe
schon ne Weile abgelaufen ist, tummeln sich mittlerweile etliche Anbieter auf dem Markt mit ner e61er Brühgruppe, die vermutlich aus wenigen
S-italienischen Werken stammen. Drumherum wird aber bei manchen bestimmt auch heute schon in China gefertigt, was nicht zwingend schlecht
sein muss. Gibt aber auch schon E61er-Maschinen mit verchromten Plastik-Gehäuse-Teilen, die stark optisch auf Retro getrimmt sind, deren Schalter billigste Massenware sind und die von der Qualität wohl eher am untersten Ende angesiedelt sind. Achte ruhig auch mal auf die Wandstärke der verchromten Edelstahlbleche, die Nachbearbeitung der Schnittkanten und Kleinigkeiten wie Schalter und Leuchten sowie den Geräuschpegel bei der Arbeit. Da ist bei manchen längst nicht alles Metall, was chromglänzend daher kommt. Ohne jetzt ein ECM-Spezialist zu sein, würde ich die Produkte von ECM-Heidelberg im Vergleich qualitativ schon im oberen Bereich ansiedeln. Dafür sind sie aber eben auch nicht gerade günstig. Wenn Dir die Kipphebel für Dampf und Heisswasser gefallen, google mal nur zum Spass nach einer alten Conti Princess - aber vorsicht: es besteht die Gefahr wegen des hohen HWF das Jahresbudget schnellstens zu verbrauchen.
Ansonsten lässt sich Dampf oder Heisswasser per Drehrad meist einfacher fein dosieren - ist aber letztlich alles eine Frage der Übung....

Cheers, Steffen

 

ECM ist nicht der Preis-Leistungssieger, man bekommt anders wo mehr fürs Geld.
Ob man allerdings die Detaillösungen sonst noch wo so findet ist die andere Frage. (z.B: Edelstahlkessel, E61 Brühgruppe leicht verändert, Optik-Verarbeitung, abgewinkelte Ventile, .......)

Man zahlt bei ECM auch für den Namen.
Das regt einige auf, andere hätten gerne eine und können es sich nicht leisten oder finden den Aufpreis einfach unnötig.
Manche kaufen eben eine ECM weil sie eine ECM wollen und es sich leisten können.
--> all das sorgt für Kontroversen.

Mir haben die Details gefallen, die anthrazitfarben Seitenteile (siehe Link) und die Kohle hatte ich auch.
Wie sieht eure Kaffee-Ecke aus?

 

Letzlich kannst du im 2-3k Budgetbereich aber eh nichts falsch machen. Sieh sämtliche Diskussionen in diesem Thread also entspannt. Egal was es am Schluss wird, der Kaffee wird schmecken. Handwerkliche Baristafähigkeiten vorausgesetzt. Lernst du aber auch noch, sofern du dich dafür interessierst. Ein Baristakurs lohnt sich, falls du blutiger Anfänger bist.

Das Budget von 2-3k ist für Maschine+Mühle+Equipment?! In diesem Preissegment würde ich dir ausschließlich zu einem Duaboiler raten. Ist das ausgereifteste System mit den bestmöglichen Voraussetzungen für reproduzierbare hervorragende Ergebnisse. Weiterer Vorteil, Feintuning bei der Temperatur möglich, was sich durchaus deutlich schmeckbar auf den Kaffee auswirken kann. Je nach Bohnensorte mal mehr oder mal weniger. Handhebler und Kipphebel willst du nicht, da fallen schonmal einige Maschinen raus. Mein Tipp, wie bereits genannt, ist die Rocket R58. Preisleistung top!! Preiswertere Dualboiler wären zb.: Expobar Brewtus, Quick mill qm67 oder die DBs von La Spaziale. Auf jeden Fall würde ich aber alles (Maschine+Mühle und vlt auch das restliche Equipment) zusammen kaufen. Oft wirds als Bundle direkt billiger angeboten, oder du hast zumindest mehr Verhandlungsspielraum.

Noch Gedanken machen solltest du dir, ob Vibra oder Rota Pumpe. Rota ist deutlich leiser. Beim direkten Vergleich empfand ich den Espresso mit Rota auch runder und milder, als den der Vibra, trotz (vermeintlich) gleicher übriger Parameter. Weiß aber nicht, ob sich das generell so sagen lässt, oder eben doch nicht alle übrigen Parameter gleich waren.

 

Ein Küchengerät, Männerspielzeug??

 

Wenn du kein PID willst und keine Rotapumpe würd ich mir die Xenia schon genauer ansehen.
Von PID-Schäden hab ich hier im Forum noch recht wenig gelesen, für den einen ist es wichtig, für den anderen nicht.
Ich mag keine Säure im Espresso, da ist ein PID eine feine Sache, da man mit der Brühtemperatur Einfluss darauf nehmen kann.

Handhebler würd ich mir gut ansehen, ob dir das Handling und "geheble" zusagt.

P.S.: Die Tipps von Savas aus Post #35 sind nicht schlecht!