Die neue Bezzera Duo auf der Host 2017

Kurzer Zwischenbericht:

Inzwischen habe ich etwa 400 Bezüge mit der Duo DE durch. Einziger Schönheitsfehler ist der Ein-Ausschalt-Timer, ansonsten schnurrt die Duo DE wie eine Nähmaschine. Die Shots sind gut reproduzierbar, die Dosierautomatik, die Temperatureinstellung (nachgemessen) und der Shot-Timer funktionieren astrein. Die Rückspülautomatik ist sehr angenehm. Das Duschsieb habe ich spaßeshalber gegen ein IMS Präzisionsduschsieb (35um) getauscht.

Mein simpler Workflow sieht jetzt so aus:

PID auf 92°C, Vorbrühen auf 4s (bzw. je nach Kaffeesorte mal etwas mehr oder weniger). Baratza Sette 270W --> 16g ins 24.5mm hohe IMS Sieb --> Scarlett Leveling Tool einmal drehen --> Concept Art Level Tamper (9mm Tiefeneinstellung) einmal draufdrücken --> bodenlosen Siebträger einspannen, Bezugstaste drücken.

Das dauert alles zusammen nur 10s (die 270W ist irre schnell!) und gibt regelmässig das gewünschte Ergebnis. Am bodenlosen Siebträger sieht's aus wie in den einschlägigen Videos. Je nachdem, was der Shot-Timer nach dem Bezug anzeigt, kann man den Mahlgrad an der 270W feinjustieren. Ein Strich an der Feinverstellung sind etwa 1,5s, ein Klick an der Grobverstellung etwa 5s.

Einfacher geht's eigentlich kaum, zuverlässig und reproduzierbar guten Espresso zu machen. Ich bin zufrieden.

Zu dieser Vorgehensweise bin ich gekommen, weil ich mir die Variablen angeschaut habe, die für das Ergebnis in der Tasse ein Rolle spielen und möglichst viele davon elimieren wollte:

Wasserqualität --> Flaschenwasser --> immer richtige Härte und ph-Wert
Kaffeemenge --> Sette 270W wiegt beim Mahlen --> Menge konstant
Kaffeeverteilung im Siebträger --> Leveling Tool --> immer gleichmäßige Verteilung
Tampinggenauigkeit --> Concept Art Level Tamper --> immer eben, immer gleicher Druck
Brühtemperatur --> Duo DE hat Dualboiler mit PID und elektrisch beheizter Brühgruppe --> Temperatur konstant
Brühdruck --> Duo DE hat Rotapumpe mit Druckeinstellung von aussen --> Brühdruck korrekt
Wassermenge --> Duo DE hat Dosierautomatik --> Menge konstant

Auf die exotischeren Dinge wie Druckverlauf habe ich verzichtet - dazu ist wie ich fürchte, mein Geschmackssinn nicht fein genug, und man müsste auch in eine ganz andere Preisklasse gehen.

Also bleiben als Variable nur noch die Kaffeebohne und der Mahlgrad - und mit den zwei Variablen komme ich gerade so klar ;-)

Prost!

 

Super Bericht - Danke!

Speziell bei ganz neuen Maschinen kann es mal das eine oder andere Problemchen geben. Wenn so wie hier scheinbar alles gut funktioniert (bis auf den Timer) hört sich das ja toll an. Das wird Bezzera aber auch noch in den Griff bekommen und mittels Softwareupdate korrigieren (dazu muss man aber vermutlich zum Händler)

 

Hallo, bezüglich der Wartezeiten bei Bezzera habe ich über viele Jahre die Erfahrung gemacht, dass Bezzera sich nicht aus der Ruhe bringen läßt und womöglich schlechte Ware liefert, wie bei vielen anderen Herstellern mehrmals passiert. Wenn bei denen die Bestellungen hochschnellten, haben sie mal eben ohne gute Qualitäts-/Endkontrolle schnell geliefert..

 

In Hamburg gibt es mindestens drei Händler, die Bezzera verkaufen.

 

Uff, für mich ist ein Softwareupdate, das nur der Händler machen kann, fast ein k.o. Kriterium, vor allem am Anfang des Produktzyklus einer Maschine.

 

Ich denke, dass es keinen Hersteller gibt, der ein Update durch den Kunden macht. Wie soll das funktionieren?

Da wird man eine entsprechendes Gerät benötigen, mit dem eine neue Firmware aufgespielt wird, ausser man bekommt eine neue Zentraleinheit zugeschickt, und sendet die alte zurück - das wäre noch eine Möglichkeit das vom Kunden durchführen zu lassen.

 

Bei La Spaziale geht das

 

Klar, Xenia z.B. über USB Schnittstelle, bei der DC Mina könnte man das letzte Update wohl auch selbst durchführen. Bei anderen elektronischen Geräten z.B. im HIFI Bereich geht das auch. Technisch überhaupt kein Problem, der Hersteller muss es nur wollen.

 

Na ja, eigentlich lässt sich heute doch jedes Gerät updaten, ohne das man zum Händler muss. Meine Waschmaschine, Tumbler, Uhr, Crosstrainer, Fahrradcomputer, Zeitschaltuhren, LED Lampen usw. ist heute Stand der Technik und ohne das man jetzt wahnsinnige spezielle Geräte benötigt. Wenn man bedenkt, das die Geräte die den Händlern zur Verfügung gestellt werden auch Narrensicher sein müssen... da ist der Schritt nicht mehr so gross. Aber gut, es ist wie es ist.. manche stört das nicht, andere stört es. Mich stört es vor allem wenn etwas nicht funktioniert und ein update verfügbar wäre ;-). Ansonsten finde ich die Duo wirklich gelungen und der Preis ist sehr gut.

 

Ich finde die Maschiene auch echt toll und vor allem auch hübsch.
Die Matrix mag das ch nicht so mit der Beleuchtung. Ist ja Geschmacksache
Ich wäre übrigens auch Dankbar fr die Möglichkeit der Schaltung über eine smarte Steckdose. Hab mich so daran gewöhnt und würde es ungern missen.

 

Die defekte Maschine wurde heute abgeholt und die neue geliefert.
Und die funktioniert auf Anhieb. Der erste Espresso war ohne besondere Einstellungen (nur 2 sec. Präinfusion eingestellt, der Rest wie im Auslieferungszustand) schon ziemlich gut.

 

Hab mir die Duo Top MN bestellt. Kommt am Freitag an. Mal schauen was die kann. Nehme ich dann mit nach China. Hoffentlich hat meine keine Qualitätsprobleme. Das wird sonst kompliziert...

 

So. Neuigkeiten von der netten Simona von Bezzera:

"....we inform you that we are going to study a new release of software about improvement of screensaver / dark-mode useful for energy saving, also, for the auto-start and remote controller switch.
As soon as available we inform our retailers about it....."

Ich hatte nach einem Dim-Mode oder Bildschirmschoner als SW-Upgrade und nach der Möglichkeit, über Netzschalter (z.B. via HomeKit) einzuschalten, gefragt.
Mir ging es bei dem ersten zwar eher um Schonung des Displays, als um Energieeinsparung. Aber gut, wenns kommt.

Tom

 

Das hört sich schon mal gut an

 

Ich habe mich noch mal etwas mit der PI befasst.
Die Pumpe wird nicht kurz abgeschaltet, wie hier bisher vermutet. Der Druck wird nach der eingestellten PI-Zeit mit dem Magnetventil von der Brühgruppe abgelassen. Nach kurzer Zeit schließt das Ventil wieder und der Druck baut sich erneut an der Brühgruppe auf. Die Pumpe läuft durch.

 

Hmm, wozu soll das dann gut sein? Also z.B. 5 Sek 9 Bar, dann kurz 0 Bar und dann wieder 9?

 

Um die Probleme mit der Echtzeituhr und den Ein-/Ausschalt-Timern zu beseitigen, habe ich die Elektronik ausgetauscht. Jetzt scheint alles zu gehen. Hier ein paar Bilder, die ich dabei gemacht habe:

Zuerst mal die Software-Version, damit man sieht, ob die neue Platine eine aktuellere Version hat - die alte war V1.2:


Die Elektronik-Box sitzt auf der linken Seite - alles recht schön aufgeräumt:



Die Rotationspumpe sitzt übrigens unter dem Wassertank:


Auch von oben alles sehr ordentlich - man sieht hier schön die beiden isolierten Boiler:


Zur Hauptplatine gehen etwa 15 Stecker. Vor dem Tausch sollte man sich genau notieren, welcher Stecker wo drauf muss. Besonders wichtig bei den kleinen, zweipoligen, die unter dem Flachbandkabel und anderen Kabeln verborgen sind und alle gleich aussehen...


Unter den vielen bunten Kabeln, etwas unterhalb der Reihe mit den drei weissen Steckern, ist noch eine Reihe mit drei schwarzen Steckern zu erahnen. Dort sind die drei NTCs für die PID-Regler angesteckt. Nicht verwechseln!


Um die Platine zu tauschen:

Deckel der Elektronikbox abschrauben (zwei Schrauben)
alle Stecker abziehen (dabei markieren oder notieren, welcher Stecker wohin gehört)
vier Schräubchen lösen, alte Platine entnehmen
neue Platine reinschrauben
alle Stecker wieder draufstecken
Deckel mit zwei Schrauben wieder befestigen.

Nachdem man die Maschine wieder eingeschaltet hat, sieht man die neue Software-Version. Bei mir war es wieder die V1.2, das scheint im Moment die aktuellste zu sein. Dann muss man natürlich die Einstellungen und die Mengenprogrammierungen neu machen. Bei mir funktionieren jetzt Uhr und Timer.

Wenn man die Platine genauer ansieht, erkennt man links unten noch einen unbestückten Steckplatz für eine serielle Schnittstelle (CN7, serial). Ausserdem unten in der Mitte den Steckverbinder für den Debugger / Programmierer (CNPR). Ein USB Interface hat man sich anscheinend gespart (hat der Prozessor auch nicht integriert). Es handelt sich um einen 8-bit Controller mit integrierten Schnittstellen von NXP. S08P|8-bit 5V EEPROM with TSI MCUs|NXP

 

Überschaubare Leiterplatte, aber aufschlussreich.
Offensichtlich muss das Ding fertig werden bevor eine "finale" Überarbeitung gemacht wurde. Das ist jetzt nicht unbedingt schlecht, aber man könnte einige der Bauelemente noch einsparen.
Was man auch sieht: da hatte wer Erfahrung mit 220V auf Leiterplatten.

Was ist denn das weiße Bauelement unten rechts? Ein 220V->12V Spannungswandler?

Weiß jemand wie heiss es im Einbauraum ungefähr dort wird?


Was mir nicht gefällt: die gelbe "Münze" unten scheint mir eine Batterie zu sein? Was steht denn da drauf?
Im Fall einer Batterie: wenn die leer ist, dann muss man entweder die Leiterplatte tauschen oder den Lötkolben bemühen.


Tante Edit sagt:
man müsste nur lesen was drauf steht! Die Elektronik scheint von Proelind zu sein.

 

Das ist ein Optokoppler mit Triac-Ausgang.

Die Box wird nicht sehr warm - ich schätze, etwa 30-40°C, so wie die ganze Maschine.

Die Lithium-Batterie puffert nur die Echtzeituhr, die darüber sitzt. Ist ein sehr sparsamer Chip, da mach ich mir mal in zehn Jahren wieder Gedanken drum...

 

Wenn die Relais im Betrieb nicht heiß werden sollte die Elektronik dann aber >10 Jahre spielen.


Ach, das ist eine Echtzeituhr! Deshalb auch der komische Quarz da... 32kHz Schwinggabel nehme ich an