Casadio Geant

Diskutiere Casadio Geant im Restaurierungen und Raritäten Forum im Bereich Maschinen und Technik; Ich versuche mich daran, eine Casadio Geant Mühle gründlich zu reinigen. Der Doser ärgert mich ein wenig. Vor ein paar Wochen habe ich die Achse...

  1. kafin

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    Ich versuche mich daran, eine Casadio Geant Mühle gründlich zu reinigen.

    Der Doser ärgert mich ein wenig. Vor ein paar Wochen habe ich die Achse der Habelmechanik nicht entfernt bekommen. Das ist mir nur heute endlich geglückt. Dafür hänge ich an der nächsten Stelle. Die von oben gesteckte Achse des Sterns ist von unten verschraubt. Wobei das keine normale Mutter ist, sondern ein Teil der Rastmechanik. Damit sich diese gezahnte "Mutter" nicht verdrehen kann, wurde eine kleine Blechschraube in die Gewindegänge zwischen Achse und Mutter gedreht. Das Gewinde von Achse und Mutter wurde dabei sicherlich soweit vermurkst, dass man die Mutter nicht so ohne weiteres abschrauben kann:

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    Habe ich eine Chance, das Teil noch abzubekommen? Werkzeug kann man da kaum vernünftig ansetzen.

    Wenn es sein muss, öffne ich diese Verbindung nicht. Allerdings würde ich zu gerne den unteren Teil des Dosersterns von unten reinigen. Ich nehme an, dieser ist ebenso hohl, wie die beiden oberen Teile. Die Mühle scheint mal etwas Feuchtigkeit abgekommen zu haben. Im Doser blühte der Schimmel grün, gerade auch in den Hohlräumen unter den beiden oberen Teilen des Sterns.

    Und noch ein paar Bilder:

    Die Mühle im Ganzen:

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    Die Dosermechanik ungereinigt:

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    Und die Teile des Dosersterns:

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  2. #2 Sansibar99, 12.08.2018
    Sansibar99

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    Schönes Teil!
    Ist das Doserglas noch Glas oder schon ein Kunststoff?
     
  3. kafin

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    Leider leicht vergilbter Kunststoff.
     
  4. kafin

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    Die Ferienzeit im August scheint nicht die beste Jahreszeit zu sein, um jemanden zu finden, der mir Tipps geben kann, wie man den Doser komplett zerlegt bekommt. Egal. Ich habe mich entschlossen, es dabei zu belassen. Inzwischen nehme ich an, dass das Zentrum des unteren Dosersterns massiv und nicht hohl ist und sich darunter kein schimmliges Kaffemehl befindet. Den restlichen für mich unzerlegbaren Teil des Dosers habe ich, so gut es geht, in Kaffeefettlöser gebadet und gereinigt, ohne die Achse mit der Rastmechanik unter Wasser zu setzen. Damit soll es gut sein.

    Inzwischen habe ich auch den Motor demontiert bekommen. Den unteren Mahlscheibenträger habe ich mit einem Abzieher aus dem Motorradzubehörhandel von der Welle abgezogen. Diese dilletantisch aussehenden Aluminiumadapter aus Riffelblech habe ich benötigt, da die Gewinde im Mahlscheibenträger wohl weder metrisch waren und evtl. auch eine ungewöhnliche Steigung haben. Im örtlichen Eisenwarenhandel hatte ich keine passenden längeren Schrauben gefunden. Und Riffelblechreste lagen halt im Keller.

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    Interessanterweise ist der Ausräumer für die Mahlkammer ein extra Bauteil und nicht mit dem Mahlscheibenträger integriert, wie ich das von anderen Mühlen kenne. Apropos Mahlkammer. Diese ist riesig. Das Wort Kammer trifft es eigentlich nicht. Das ist eher ein Saal:

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    Das obere Messinggussteil der Mühle habe ich komplett in Kaffeefettlöser gebadet.

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    Eigenartig ist die leuchtend blaue Farbe, die danach im Kaffeeauswurfschacht entstanden ist.

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    Vielleicht war die Blaufärbung schon vorher vorhanden und ich habe sie aufgrund der Kaffeereste nicht erkannt. Aber warum findet sich diese nur im Auswurfschacht und nicht in der Mahlkammer oder woanders? Und was ist das überhaupt? Grünspan? Aber das kenne ich tatsächlich grüner und nicht so leuchtend blau. Und ich habe auch noch nicht beobachtet, dass Grünspan entsteht, wenn man Kupfer/Messing in Kaffeefettlöser badet. Bei Amidosulfonsäure hingegen schon, wenn die Teile nicht vollständig vom Entkalker bedeckt sind. Aber Entkalker kam hier nicht zum Einsatz. Wozu auch ohne Kalk.

    Das Gussteil hat neben der Mahlkammer und dem Auswurfschacht noch weitere Hohlräume, die prima dafür geeignet sind, Kaffeemehl aufzunehmen und altern zu lassen...
     
  5. kafin

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    Nachdem mir gestern zufällig eine passende Feder über den Weg gelaufen ist, die mir in der Dosermechanik fehlte, habe ich mich heute wieder der Mühle gewidmet.

    Der Doser gereinigt und zusammen gebaut:

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    Den Originalsplint, der die Mechanik oben an der Achse hält, habe ich nicht gefunden. Vielleicht war er mit bei der Demontage gebrochen und ich habe ihn entsorgt. Nachdem ich nicht warten wollte, bis ich mal wieder ins Metallwarengeschäft komme, musste es kurzerhand ein platt geklopfter Kupferdraht tun.

    Der dreipolige Schalter hatte etwas Feuchtigkeit abbekommen und auch sonst war eine gründliche Reinigung angebracht. Das war nicht weiter schwierig. Der Schalter ist einfach zu zerlegen und recht robust aufgebaut:

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  6. kafin

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    Eigentlich wollte ich den Rest der Maschine heute auch noch zusammen schrauben. Aber wie so häufig sind es die Kleinigkeiten, die einen aufhalten. Mir war bei der Demontage des Rückenschildes eine der vier winzigen Schräubchen abgerissen. Das war mir gerade wieder aufgefallen. Der Versuch, diese freihand mit der Minibohrmaschine auszubohren, war wenig erfolgreich. Da braucht es mehr Druck, also die Standbohrmaschine. Wobei ich noch nicht davon überzeugt bin, dass es mir gelingen wird, diese vielleicht 1,5 mm dünne Schraube mittig zu erwischen und das ohne abzurutschen und die Verchromung zu beschädigen oder den Bohrer abzubrechen.
     
  7. #7 kafin, 10.11.2018
    Zuletzt bearbeitet: 10.11.2018
    kafin

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    Ein paar aktuelle Fotos:

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    Die vierte Schraube des Logos ist mir abgerissen. Das Gewinde im Gehäuse konnte ich zwar retten. Aber wo ich so ein Schräubchen unbekannten Gewindetyps (metrisch ist es nicht) wohl her bekomme?

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    Hübsche Füße:

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    Die Mahlgradarretierung steht dem nicht nach:

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    Der Tamper hatte schon mal einen Transportschaden. Die Vorbesitzerin hatte ihn bereits schweißen lassen, bevor die Mühle zu mir kam. Ich habe die Schweißnaht von oben glatt gefeilt, verschliffen und das Aluteil poliert. Die Reparaturstelle fällt nur noch durch einen leichten Schatten auf, weil das Schweißmaterial ein wenig dunkler ist, als die beiden Bruchstücke:

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    Offenbar meinten die Baristas, die mit der Mühle gearbeitet haben, es wäre eine gute Idee, den Siebträger vorne und auf den Doser zu knocken, was zu allerlei Macken geführt hat:

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    Blick auf den Motor. Vor der Reinigung:

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    Nachher:

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    Den Motor hatte ich nicht zerlegt. Erstens ließ er sich nicht ohne weiteres öffnen. Er wirkte auf mich verklebt. Zweitens schienen mir die Lager in Ordnung. Ich habe ihn nur von außen gesäubert und ausgesaugt, was gar nicht mal so wenig Arbeit war, weil ihn uralte Klebestreifenreste verunstalteten. Und diese widersetzten sich lange dem Waschbenzin bzw. Spiritus. In Betrieb genommen hatte ich den Motor testweise im ausgebauten Zustand. Das Geräusch kam mir etwas kraftlos vor. Wobei mir inzwischen klar ist, woran das wohl lag. Wenn man den ohmschen Widerstand der drei Wicklungen maß, war das Ergebnis nicht besonders stabil. Eigentlich misst man immer zwei Wicklungen in Serie, weil der Motor in Sternschaltung verdrahtet ist. Die drei Drähte am Sternpunkt waren nicht vernünftig geklemmt, sondern nur verzwirbelt und umwickelt mit einem Gewebeklebeband. Nachdem das Kupfer etwas angelaufen war, ergab dies keinen stabilen Kontakt mit niedrigem Übergangswiderstand. Ich habe das provisorisch mit einer Lampenklemme gelöst, wo alle Adern in einem Loch stecken. Diese möchte ich noch durch eine Dreifachklemme ersetzen.

    Wenn man sich das so ansieht, könnte man meinen, dass man noch ein Bodenblech benötigt, das einen Berührschutz zu den offen liegenden, stromführenden Kontakten darstellt. Hatte das dieser Mühlentyp generell nicht oder fehlt das nur bei meinem Exemplar?
     
    ryk, mechanist, wuest und einer weiteren Person gefällt das.
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