Mahlkönig Tanzania

Das glaube ich auch. Die Mühlen ist ja eine Ditting-Entwicklung im klassischen Design. Und auch, wenn sie dafür vermutlich einen recht geringen Torraum hat, kann ich mir aufgrund der weitaus größeren Mahlscheiben schwer vorstellen, dass dieser kleiner ist, als der einer ProM.

@autosub ist doch mit einer KR805 unterwegs, oder? Der weiß bestimmt genaueres.

PS: Weniger als 1,5 Gramm bei einer elektrischen (Scheiben-)Mühle wirst du vermutlich nur mir auspusten (Birnspritze) bekommen.

 

Der Totraum im Sinne von Differenz von was man oben reinkippt und unten wieder rauskommt ist tatsächlich sehr gering (vielleicht 0.1g), aber da weiß man ja immer nicht, ob das alles die frischen Bohnen sind. Aber ganz klar ist der deutlich mehr als z.B. bei einer Handmühle, da es mehr Stellen gibt an denen sich Mehl sammeln kann. Für mich ist Single Dosing aber so problemlos möglich und alles andere ist mir eigentlich recht egal.

Für nur Espresso würde ich die Mühle aber erstmal nicht empfehlen. Wenn ich auf den feinsten Mahlgrad gehe, ist das Mehl super fein (optisch deutlich feiner als wenn ich mit meiner Helor 106 mahle -> Mazzer Robur Kegel), aber ich baue mit meiner Strietman nie im Leben 9 bar Druck auf. Ich vermute mal, dass das an den fehlenden (bzw. weniger) fines liegt. Eine andere Auffälligkeit ist nämlich, dass das Volumen aus der Tanzania deutlich mehr als bei der Helor 106 ist. Mit letzterer kriege ich 17g von meinem jetzigen Kaffee in das kleine Sieb, mit der Tanzania nur 15g. Mit dem "manuellen pressure profiling" der Strietman sind die Ergebnisse zusammen mit der Tanzania zwar sehr lecker, aber sind auf Grund des geringeren Drucks deutlich anders als klassischer Espresso.

Kurzum, um mit der Tanzania mit original Scheiben Espresso zu machen, ist auf jeden Fall eine pressure profiling Maschine von Nöten und selbst dann gibt es wenig Spielraum beim Mahlgrad. Allerdings bietet SSP auch Scheiben an, die für Espresso optimiert sind (man muss bei der Bestellung Bescheid sagen, ob man die brew oder Espresso Scheiben will -> 350 USD jeweils). Damit dürfte sich die range der Mühle dann ähnlich verbessern wie es auch von der EK mit alten Mahlscheiben im Vergleich zu SSP bekannt ist.

Edit: Gerade nochmal den Test mit Espressomahlgrad gemacht. 18g oben rein 17.9g unten raus. Wie gesagt, man weiß aber nicht welche wieder rauskommen

 

Das ist ja auch nicht der Totraum, außer im Spezialfall, daß Du die Mühle vorher penibel gereinigt hättest.

 

Da wären wir das wieder bei der Grundsatzdiskussion in diesem Forum Totraum aktiv vs. passiv und wie man das überhaupt definiert. Deswegen habe ich oben dazu geschrieben was ich meine und damit ist denk ich alles klar. Die Interpretation davon und das Übertragen auf die eigene Anwendung ist jedem selbst überlassen.

 

Nein auch damit hat das nichts zu tun, der so wie oben ermittelte wäre dar aktive, der passive sammelt sich dann mit der Zeit zusätzlich an. Das was Du als Totraum beschrieben hast ist keiner, sondern einfach nur einfache Schwankungen der Auswurfmenge, weil eben mal etwas mehr oder weniger vom Vormahlgang mit rausfällt.

 

Da das den Thread sonst auf Abwege bringt, können wir die Diskussion gerne per PM weiterführen. Ich habe meine Beobachtungen mitgeiteilt inklusive Kontext (ja ich habe auch das böse T Wort verwendet). Wie gesagt, jeder darf damit Umgehen wie es ihm lieb ist. Primär dreht sich oberer Beitrag eh um das Espresso Thema. Wenn ich das nächste Mal die Mühle komplett säubere, messe ich zum Spaß auch mal nach und ob man das nun aktiv, passiv oder was auch immer nennt, ist mir echt egal!

 

Kar gibt keine Norm die Totraum definiert (was wie hier mal wieder demonstriert ein Problem bei Diskussionen darum ist), kannst also auch deine Auslegung weiter pflegen ich hindere dich nicht daran.
Da das Thema jeder Mühe betrifft kann es in einem Mühlenthread auch nicht offtopic sein, auch wenn das Thema von manchen lieber ignoriert oder klein geredet wird. Es gibt aber durchaus mittlerweile einen gewissen Konsens was Totraum ist dem deine Interpretation nicht genügt, denn nach deiner Variante hätten selbst die größten Trümmer kaum Totraum. Und das ist eben nicht die wahre Realität, ob du das glaubst oder nicht dein Problem.

 

Also wenn ich auf den geringsten Mahlgrad auf der Skala, also 1, gehe, dann kommt irgendein komisches Geräusch dazu. Bin mir gerade noch nicht sicher, ob man trotzdem geringer gehen kann.Vielleicht hat ja jemand anderes dazu Erfahrungen. Ansonsten ist alignment angesagt, obwohl ich mir nicht sicher bin wie das bei der Tanzania geht

 

Nachdem ich nun einige Zeit mit meiner Tanzania verbracht habe, möchte ich ein kleines Update geben. Erstmal zur Hopper Situation:

Das Problem war, dass das untere Ende des Hoppers nicht mit der oberen Begrenzung der Mahlkammer abgeschlossen hat. Das ist beim Betrieb mit vollem Hopper zwar kein Problem, aber eigentlich sehe ich keinen Grund, warum das so konstruiert worden ist. Jedenfalls sind in diesem Spalt ein gewisser Teil Bohennbruchstücke gelandet, was meiner Meinung nach den Hauptteil des Totraums ausmacht. In der Mahlkammer selbst bleibt quasi nichts hängen. Die folgenden Bilder machen glaub ich die Problematik deutlich.

Als mittelfristige Lösung habe ich jetzt den Aeropress Trichter als Hopper installiert (meine AP ist schon lange im Müll, aber der Trichter leistet treue Dienste, ob als Trichter oder Hopper ). Dazu habe ich den "Hopper-Zwang" Mechanismus deaktiviert und dann mit Hilfe eines Aquaristikschlauchs (1m für 0,80€) in der Mitte fixiert. Der untere Durchmesser des Trichters ist fast perfekt. Das Ergebnis ist das folgende.

Wie man sieht, ist der Totraum über der Mahlkammer fast auf Null reduziert. Der letzte Rest liegt nur daran, dass der Trichter nicht perfekt zentriert auf der Öffnung sitzt und so (auf dem Bild oben-rechts) eine kleiner Spalt ist, wo sich ab und an ein paar kleine Popcorning Reste verirren. Vielleicht zentriere ich den Trichter irgendwann besser und dann können auch diese Krümel vermieden werden.

(just fyi: die obigen Bilder, die den Totraum zeigen, sind jeweils nach mehr als 20 Mahlungen entstanden, das ist also nicht die Menge, die sich bei einmal Mahlen dort absetzt)

Da ich nun keine Falltür-Mechanik mehr habe, ist der workflow wie folgt: Ich schalte die Mühle an und stülpe meinen Behälter mit den Bohnen oben auf den Trichter, sodass auch durch Popcorning keine Bohnen entfliehen können. Das erfordert etwas mehr Konzentration als bei der Hopper Variante, ist aber bei Weitem kein Hexenwerk und mir die Reduktion des Totraums alle mal wert.

Außerdem habe ich mich die letzten Tage mal wieder an Espresso mit der Tanzania gewagt. Das Problem war ja bisher, dass ich nie vernünftige Shot Parameter erreicht habe, selbst auf feinster Mahlstufe lief alles zu schnell. Das lag anscheinend zu großem Teil daran, dass ich mit der Tanzania deutlich weniger Mahlgut in meinem Sieb unterbringen konnte (ca 15g vs 17g) als mit meiner Helor 106. Ich habe jetzt etwas aggresiveres overfilling betrieben, sodass bei meiner aktuellen Sorte mit der Helor 17.8g in dem Sieb unterkommen und mit der Tanzania ca. 17g. Damit kann ich nun mit normalen Parametern beziehen (aka Zeit und Druck stimmen) und erreiche hervorragende Ergebnisse. Sehr fruchtig, keinerlei Noten von Bitterkeit, wirklich ein Traum (zumindest bei meiner aktuellen Sorte, einem Kenianer von White Label Coffee, ziemlich helle Röstung). Der Zeitaufwand für "basket prep" ist jetzt allerdings erheblich höher mit der Tanzania, deswegen beziehe ich nur ab und an einen Espresso mit ihr, aber es ist für mich eine tolle Alternative zur Flux bei hellen Röstungen.

Nichtsdestotrotz ist Espresso mit einer Maschine ohne pressure profiling, sei es manuell oder automatisch, mit der Tanzania glaub ich keine gute Idee. Ich kann mir nicht vorstellen, dass mit den Standard Mahlscheiben eine klassische 9 bar 25 Sekunden Extraktion funktioniert.

Was Filterkaffee angeht nur ein kleines Update: Ich bin bisher super zufrieden mit den Ergebnissen und sie schlagen meine Lido 3 deutlich. Ich würde es geschmacklich als "cleaner" bzw. "fokussierter" beschreiben und insbesondere lassen sich Röstnoten komplett eliminieren. Ich wollte die Tage nochmal einen kleinen Test machen, bei der ich Lido und Tanzania für v60 auf die gleichen Durchlaufzeiten bei gleicher Bohne anpasse und dann Mahlgut und Filterbett nach dem Brühen vergleiche. Natürlich recht unscientific, aber vielleicht ein lustiger Vergleich. Muss mal sehen, wann ich dazu komme.

 

Ähm das sieht man aber gerade nicht , die Mahlkammern liegen außen hinter den Scheiben und nicht in der Mitte davor. Da mußt Du dann schon mehr demontieren um das zu messen.

 

Das finde ich erstaunlich, die Tanzania sollte doch, um den gleichen Widerstand im Puck wie die Helor (die vermeintlich ja weiter streut, was die Korngröße angeht), feiner einzustellen sein.
Bei mir ist das so bei der ProM im Vergleich zu, z.B. , C40, muß feiner mahlen um auf gleichwertige Durchlaufzeiten zu kommen und bekomme somit auch mehr ins Sieb (VST LM1).

Ich fürchte, dass würde auch nicht ausreichen. Bei hellen und sehr hellen Röstungen.

 

Also der Fokus lag im obigen Zitat auf "über" der Mahlkammer, gemeint war der fotografierte Bereich. Was danach passiert, also zwischen den Mahlscheiben aka "in" der Mahlkammer und im Auswurf, wurde natürlich nicht modifiziert.

Aber ich weiß ja, dass dich brennend interessiert wie viel Mehl in der Mahlkammer hängen bleibt. Bei der nächsten Grundreinigung gibt's Fotos und Messung für dich

 

Ich finde das auch erstaunlich, aber irgendein Post vorher hat irgendwie das gleiche Phänomen beschrieben. Ich kann mir das nur dadurch erklären, dass weniger fines vorhanden sind, die die Zwischenräume ausfüllen. Visuell ist das Mahlgut der Tanzania deutlich feiner und homogener als bei der 106, wenn ich für Espresso mahle. Bei Interesse kann ich auch gerne mal ein Bild posten.

Die 25 Sekunden waren nur das Synonym für Standard-Paramter. Mit der Strietman beziehe ich inklusive Präinfusion regulär ca. 45sek, teilweise auch mehr.

 

Hab gerade mal zum Spaß geschaut, was sich so in einem guten Monat in der Mahlkammer gesammelt hat. Die entsprechenden Fotos sind direkt nach dem Öffnen entstanden, was auf Grund der simplen Konstruktion mit 3 Schrauben in einer Minute geschafft war. Zusätzlich kann man noch minimale Kaffeereste im Auswurf Schacht finden, die aber auf Grund der dortigen Dunkelheit recht schwer abzulichten sind.

@Aeropress ich hoffe die Bilder entsprechen etwas mehr den Infos, nach denen du dich schon die ganze Zeit erkundigt hast

Ich habe den Totraum jetzt nicht gewogen, weil mir nicht wirklich klar ist wie ich die Kaffeereste ohne Sauerei "sammeln" kann. Hat da vielleicht jemand einen Tip. Wäre ja rein aus Interesse ganz nett eine Gram-Zahl zu kennen. So oder so ist aber denk ich erkennbar, dass der Totraum recht gering ist. Mehr als bei einer Handmühle, aber wohl deutlich geringer als bei den meisten anderen großen Mühlen.

Kleine Info am Rande: Mir ist beim Zerlegen aufgefallen, dass das Metall über der Mahlkammer (also das worauf mein AP Trichter steht und was auf den Bildern der vorherigen Posts zu sehen ist) magnetisch ist und zwar sogar relativ stark. Liegt wahrscheinlich daran, dass die Scheiben mit Magneten fixiert sind, aber wie dem auch sei, eventuell lässt sich der Magnetismus dazu nutzen einen Ersatz aus Metall für den AP Trichter zu fixieren.

 

Post aus Korea angekommen, für den Spieltrieb

 

Letztendlich die Möglichkeit "EK Style" Espresso zuzubereiten. Mit den originalen Scheiben ist es auf 1 (also niedrigstem Mahlgrad, kurz vor Klirren) quasi nur duchgerauscht, selbst bei overfilling. Laut SSP sollen die Scheiben sich stark an der Geometrie der originalen anlehnen und somit im Filterbereich quasi gleich performen (SSP meinte eventuell minimal uniformer), allerdings liegt der Fokus darauf Espresso zu ermöglichen. Erster Versuch gerade mit Mahlgrad 1.5 hat meine Strietman auf jeden Fall völlig überfordert (4min Zeit und viel Kraft waren nötig, um das ganze Wasser durch den Puck zu bekommen). Es sieht also so aus, als wenn die Scheiben eine ordentliche Espresso range liefern. Werde die nächsten Tage ausgiebig testen, insbesondere Espresso, aber natürlich auch Filter. Preis waren 350 USD inkl. Versand. Montage der Scheiben war übrigens ein Kinderspiel

 

Darüber nachgedacht schon, aber ich habe mich einfach mit dem "vernünftig saubermachen" unter den Scheiben begnügt. Theoretisch müsste ja eine Unterlegmethode im Stile von Matt Perger auch bei der Tanzania gehen, aber ganz ehrlich, ich bin momentan zufrieden mit den Ergebnissen, da muss ich nicht viel Zeit auf Alignment mit ungewissem Ausgang verschwenden